Als der Meeresgrund bebte...

Nun ja, die Frage ist doch einfach, warum sollte er sein Geschäft schliessen? Nehmen wir an, das Hotel ist in Thailand, wo die Versorgung (Essen, Wasser) kein Problem ist. Warum soll er sein Hotel schliessen, die Touristen nach Hause schicken und die Arbeiter entlassen, nur weil die Umgebung zerstört ist? Was einfach nicht zu verachten ist: in den meisten Gebieten ist nur der Küstenstreifen beschädigt. Ein paar Hundert Meter ins Inland und alles ist beim Alten.

Aber wenn jetzt alle Tourisen zu Hause bleiben, ist das ganze Land am Ende...
 
Jetzt kann man in den Hot Spots/Ground Zeros keine Touris gebrauchen. In denen Regionen sollte nicht nur aus Gründen der Pietät sondern auch im Sinne der Hilfskräfte kein Tourismus statt finden. Wer in den Regionen derzeit touristisch aktiv werden will/geworden ist kann meiner Meinung nach nicht mehr alle beisammen haben. Wie gesagt, nur in den Hot Spots.

Was die weniger betroffenen und mittlerweile vielleicht wieder halbswegs bewohnbaren und aufgeräumten Regionen geschieht hinsichtlich Tourismus muß jeder mit sich selbst aus machen (falls ich oben was anderes geschrieben habe sollte, meine Meinung ist durch überzeugende Argumente wandelbar).

Der derzeitige Tourismus mag finanziell hilfreich sein, allerdings gelangt das Geld des Tourismuskreislaufs erst in einigen Monaten oder so in den Kreislauf, der für Wiederaufbau o.ä. verwendet wird. Von dem Geld, das ein Touri jetzt einem Zimmermädchen in die Hand drückt, werden keine Medikamente gekauft. Natprlich schadet der derzeite Tourismus in den Hot Spots nicht, aber wer seinen Urlaub in einer stark betroffenen Region damit rechtfertigt, das er ja durch seinen Urlaub (dringend benötigte) Hilfe leistet, lügt sich meiner Meinung nach was zurecht.
 
Nun, klar, mitten im zerstörten Gebiet Urlaub machen ist sicher völlig pietätlos und abartig. Aber eben: es ist ja nicht alles zerstört... Was mich einfach stört, ist, dass in den Medien jedem ein schlechtes Gewissen gemacht wird, der nur im Entferntesten daran denkt, am Strand oder in Thailand Urlaub zu machen. Dabei hängt die ganze Wirtschaft speziell von Thailand vom Tourismus ab. Zum "Zimmermädchen" und was sie mit dem Trinkgeld macht: sie muss das Trinkgeld doch nicht in Medikamente investieren! Sie kann sich damit doch einfach Essen kaufen und ihre Wohnung bezahlen. Wie gesagt: es ist nicht jeder betroffen. Es gibt in den Krisenregionen Millionen von Menschen, denen nix passiert ist und die jetzt wahrscheinlich einfach froh wären, wenn sie weiterhin ihrer Arbeit nachgehen könnten. Was nützt einem im Tourismussektor arbeitenden Mensch dort unten, wenn hier alle ihr Mitleid bekunden und von Pietätlosigkeiten sprechen und viel Geld spenden? Wahrscheinlich genau nix, denn dieser Mensch wird wahrscheinlich genauso wie die vielen Hartz IV-Leute in Deutschland einfach nur arbeiten wollen um seine Familie zu ernähren.

Ich finde doch nur, dass nicht nur die direkt Betroffenen beachtet werden sollten, sondern auch die anderen Leute, die nur vor dem Nichts stehen, weil jetzt kaum mehr Touristen kommen.

Aber eben: nur um das Klarzustellen: Katastrophentourismus finde ich auch schlecht, das will ich nicht rechtfertigen.
 
Beide Seiten torfnasig...

Die Regierung greift hart durch, die Rebellen kämpfen für noch einen weiteren verarmten islamischen Staat nach der Scharia... :rolleyes:

Mich würde interessieren, wie weit diese Autonomiezusicherungen gehen!
 
Schon.
Alles im Eimer aber hauptsache sich gleich wieder gegenseitig abknallen. Ist doch unfassbar ...
 
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