@Noxiel:
Der Wähler steht da vor einem Dilemma. Geht er nicht wählen, kann er seiner politischen Meinung in Bezug auf Regierungsbildung keine Stimme verleihen (im wahrsten Sinne des Wortes). Geht er wählen, bleibt ihm nur die Wahl zwischen Pest und Cholera. Er kann sich nur das geringste Übel aussuchen.
Ich kämpfe da schon seit vielen Jahren mit mir. Vor etwa zwanzig Jahren war ich überzeugter SPD- Wähler. Dann kamen zunehmend Zweifel an deren Politik in mir auf. Zu meinem Glück wurde dann Schröder Kanzler, die rot-grüne Koalition. Ab da war's dann kein Problem mehr. Neben CDU/CSU und FDP kamen nochmal zwei Parteien hinzu, die für mich zum No-Go in Bezug auf Wahlen wurden.
Aber was soll man dann wählen? Gut, da gibt es noch die Linke. Aber die meiste Zeit streiten die mehr miteinander als das sie Politik machen. Und der beste Kopf war Lafontaine.
Und nu? Für mich wäre die Linke das geringste Übel. Aber will ich die Wirklich an der Macht sehen? Ich weiss es nicht.
Wie gesagt, ein Dilemma. Und ich mache mir das nciht leicht.
Zu AFD. Ich bin fast der Meinung, das die Klientel- Plolitik das Schlimmste an dieser Partei ist. Denn das findet so sehr im Hintergrund statt, das es Otto- Normal- Verbraucher gar nicht so auffällt. Und das ist gefährlich.
Ihre Meinung zu Themen, die das Ausland betreffen und die damit von "uns" betriebene Politik. Das ist ne klare Sache. Da weiss man was los ist. Ob man das nun gut findet (dann wählt man sie) oder nicht (dann wählt man sie nicht) ist hier eine klare Sache. Aber das andere, dass so im Hintergrund schwelt und nur greifbar ist, wenn man sich ein bisserl abseits der Mainstream- Medien informiert, sollte den mündigen Bürger mehr verschrecken.
@oSi:
Dieses Wochenende darf ich wählen und ich weiß immer noch nicht, wo ich meine Kreuze setze.
Ich weiß nur, dass es dieses mal nicht so einfach sein wird für mich.
Enttäuscht haben mich bis jetzt alle Parteien...
Und ich habe die Befürchtung, dass die AfD auch nicht so recht wissen wird, was sie machen soll, sollte sich evtl. eine Mehrheit für eine Regierungsmehrheit im Landtag erhalten.
Denn dann geht es nach dem Motto: Mist, gewonnen und jetzt?
Wenn Du nicht weisst wen Du wählen sollst... ist doch kein Problem. Dafür gibt es doch im Internet den "Wahl-O-Mat".
Ist ganz simpel. Du geht auf deren Seite. Du musst nur etwa 16 Fragen beantworten und erhälst dann Vorschläge zu Parteien, die am ehesten Deinen Vorstellungen entsprechen. Weiß nicht wo da das Problem ist.
Du musst halt vorher nur auf der Seite die entsprechende Wahl suchen... suchen... suchen... suchen... suchen...
... hmm, wo is' es denn?
Och, tut uns leid, wir habe uns entschlossen, diese Möglichkeit bei diesen Wahlen nicht anzubieten, da wir befürchten, dass eine AFD dann zu großen Zuspruch bekäme. Mit freundlichen Grüßen Ihre CDU/ SPD in trauter Zweisamkeit.
Aber nein, das hat ja nichts mit "Wahlbeeinflussung" zu tun. Auf keinen Fall.
Es ist, wie ich schon in #614 geschrieben habe. Anstatt mal in eine ehrliche und kritische Eigenreflektion zu gehen, wird auch hier wieder nach dem Motto gehandelt "Es kann nicht sein, was nicht sein darf" (frei nach Christian Morgenstern).
Und um es rund zu machen. Auch FDP oder die Grünen würden wahrscheinlich nicht anders handeln.
Was bleibt? Die Linke, die Piraten, oder, wenn du alt genug bist, die grauen Panther. Für jemanden, der vielleicht eher etwas konservativ eingestellt ist, trefflich tolle Möglichkeiten.
Ist zwar ein Stück weit ein anderes Thema, aber solchen Parteien soll ich mein Vertrauen aussprechen, soll ich glauben, dass sie auch in anderen Dingen wirklich die Interessen des Volkes vertreten?
Bei Themen, wie Atom- Ausstieg, erneuerbare Energien, Nindestlohn, CETA/TTIP.
Und das Vertrauen in die etablierten Parteien schwindet mehr und mehr und mehr. Europa ein Stück weit im Chaos. Es bröckelt. Und zu dieser Zeit meldet sich eine kleine Partei zu Wort. Sie berührt den Wähler an seinem nationalen Nerv.
Moment, das hatten wir doch schon mal. Und ist noch keine 100 Jahre her.
Und ich möchte an dieser Stelle die AFD nicht mit der NSDAP vergleichen. Auf keinen Fall. Ich will das Versagen der etablierten Parteien im Hier und Heute mit dem Versagen von damals vergleichen.
Auch damals hatten diese gedacht den kleinen "Störenfried" unter Kontrolle zu haben.
Und so könnte man in der AFD bald fast schon eine Chance sehen.
"Schau her Welt. Wir stehen vor einer ähnlichen Situation. Aber wir haben gelernt..."
Nur ist zumindest mein Vertrauen in die Fähigkeiten der Etablierten zu sehr beschädigt, dass ich daran nicht mehr glauben mag.
Und ich halte es für falsch das Wachstum einer AFD im Willen des Volkes begründet zu sehen. Sondern ist es vielmehr im Versagen der jetzigen "Volksvertreter" begründet.
Ich hoffe für diese Wahlen und nochmals mehr für die kommenden Bundestagswahlen, das die Wahlbeteiligung einen historischen Tiefstwert erreicht, der dazu führt, das man die Wahlen wiederholen müsste.