Sacht mal Leute... ihr habt Notebooks, PCs mit WebCams, Headsets, Smartphones, SmartTVs und Spielekonsolen... alles Geräte die es ohne eurer Wissen möglich machen könnten, Informationen über euch zu erheben und jetzt auf einmal stört es euch, dass ein Gerät auf die Cloud angewiesen ist um zu funktionieren?
Wenn dieses Teil die Leistungsfähigkeit besäße alle eure Fragen offline zu beantworten, wären 180€ kaum wirtschaftlich.
Ihr werdet zukünftig nicht drumherum kommen Cloud-Dienste zu nutzen, wo deren Leistungsfähigkeit einfach nötig ist. Ich find es immer witzig wie plötzlich alle aufschreien, weil ein Gerät in seiner Funktionalität "offensichtlich" zum "Abhören" ausgelegt ist, aber die Geräte, die primär andere Funktionen erfüllen holen wir uns mit Begeisterung ins Haus.
Für alle Alu-Hut-Träger die schreien, dass man sich ne Wanze ins Haus holt die Rund um die Uhr mithört:
Der Echo hat genau so viel Intelligenz in seinem Code, dass er auf das Schlagwort reagieren kann... mehr nicht. Und ich kann bestätigen, dass von der Box kein Traffic ins WAN fließt bevor man nicht "Alexa" gesagt hat und anschließend auch irgendetwas spricht, was in welcher Form auch immer verwertbar ist. Ich habe mir jetzt noch nicht die Mühe gemacht mit SSL-Offloading in den Traffic direkt zu schauen, aber würde einfach mal so weit gehen und behaupten, dass dann auch nur übermittelt wird, was nach dem Schlagwort gesprochen wird und nicht das, was in den letzten 8h ohne Verwendung aufgezeichnet wurde. Die Datenmengen halten sich dabei jedenfalls arg in Grenzen (was ich fast schon faszinierend finde), sodass ich auch hier mal positiv denke und dem glauben schenke, dass es sich genauso verhält, wie es von Amazon kommuniziert wird.
Ich bin bei meinem Arbeitgeber für alle Fragen rund um Datenschutz und Datensicherheit verantwortlich und weiß durchaus um die Möglichkeiten des Datenmissbrauchs Bescheid.
Was nicht heißt, dass ich wie ein irrer durch die Gegend renne und in meiner IoT-Paranoia alles meide was ein LAN/WLAN/WAN-Modul hat. Diese vielen kleinen Tools bieten jede Menge neue Möglichkeiten die durchaus zu faszinieren wissen. Auch wenn sich vieles davon eher als Spielerei entpuppt steckt doch in dem ein oder anderen durchaus jede Menge Potential und ich bin der Meinung, dass solche Assistenten dazu gehören.
Wer daran interessiert ist, wie sich Echo/Alexa im Alltag schlägt, kann mich gern dazu befragen. Wer weiterhin Moral-Vorträge über Wanzen, Datenschutz, Geheimdienste und sonst welche Ängste halten möchte, sollte doch vielleicht lieber darüber nachdenken seinen DSL-, Telefon- und Handy-Anschluss zu kündigen und am besten auf Briefpost mit eigens erfundener Analog-Verschlüsselung umzustellen.
Ich sage nicht, dass man einfach alles blind nutzen soll, was einem die Anbieter solcher Dienste vor die Füße werfen. Man sollte sich damit durchaus kritisch auseinander setzen. Aber etwas zu boykottieren und vor allem zu stigmatisieren, ohne es auch nur einmal getestet zu haben oder genau zu wissen, wie es funktioniert, ist doch schon arg paranoid und vor allem in der heutigen Zeit furchtbar weltfremd. Es wird schon genug Angst durch Medien und radikale Gruppierungen geschürt. Da muss Unsereins nicht auch noch dazu beitragen, indem man aller IoT-Technik den Teufel in die Seele redet.