foofoobar schrieb:
Bei den EEs schlagen die Skaleneffekte schon seit Jahrzehnten voll durch während der Atomfoo eigentlich immer teurer wird.
[...]
Zuerst einmal gibt es "die EE" nicht. In den Bereichen in denen ich direkten Einblick habe (praktisch alles außer Sonnenenergie), wandeln sich die Prozesse ständig, und zwar gravierend, z. B. bei der An- und Ablieferung von Teilen sowie dem insgesamten Aufbau der Fertigungsstraßen. Gerade Wind-Off-Shore ist in weiten Teilen abseits der reinen Generatoren Jugend forscht.
Ein großer Hersteller plant gerade zum dritten Mal sein neues Werk um. Das sich bereits im Bau befindet. Ein absolutes NoGo, weil gerade das die Kosten explodieren lässt (wie beim Berliner Flughafen oder auch bei den EPRs). Das liest man halt nicht in den Massenmedien - weil's einerseits nicht interessiert, andererseits aber auch nicht zwingend bekannt ist - und entsprechend glauben dann viele Leute, dass es dort solche Probleme nicht oder nicht in dem Umfang gibt.
Die absoluten Zahlen sind natürlich deutlich geringer, aber bei dem einen steht am Ende halt ein AKW, beim anderen "nur" eine Standardfabrik ohne Akkuproduktion oder andere seltsame und beachtenswerte Dinge.
Dazu kommt, dass die Margen für Produkte, die politisch gefordert und gefördert werden, massiv höher sind als sie eigentlich sein sollten und könnten. Ein prominentes Beispiel sind die E-Autos, deren Verkaufspreise bei Auslaufen der Förderungen erstmal ziemlich genau in dem Rahmen gesunken sind, wie die Förderung hoch war. Noch krasser ist das aber im Industriebereich, da dort die Zwänge aus ESG massiv viel höher sind als bei Privatpersonen oder lediglich Co2-Flottenausstößen.
Im Ergebnis werden sich Amazon, Meta, Facebook etc. das Thema gut überlegt haben. Sie investieren jetzt in Lösungen für ihre Probleme. Das scheinen, wie diese und andere News zeigen, Atomreaktoren zu sein. In der EU sogar noch dadurch begünstigt, dass sie nicht so schädlich wie Kohle- und Ölkraftwerke eingestuft sind, also auch bei den weiteren gesetzlichen Anforderungen (CSRD, LkSG z. B.) Vorteile haben.
Und in der Lieferkette, über deren Nachhaltigkeitsbemühungen bereits jetzt oder spätestens in Bälde umfangreich berichtet werden muss, hat nun mal so gut wie jedes Unternehmen Microsoft, Google etc.
Während SAP also z. B. seinen Strom aus Kohlekraftwerken bezieht (z. B. Grosskraftwerk Mannheim und Rhein-Dampf-Kraftwerk Karlsruhe) und damit negativ in den Scorings abschneidet, haben die US-Atom-Digitalriesen hier einen weiteren Vorteil. Nämlich auf dem Papier grüne Stromerzeugung aus Nuklearbrennstoffen. Und wenn spätestens 2038 die modernen Blöcke GKM9 und RDK8 vom Netz gehen müssen, obwohl sie da erst gerade mal abgeschrieben sind, müssen sich die US-Riesen keine Sorgen darüber machen, woher ihr Strom 24/7 kommt.