News Amazon goes nuclear: Das nächste Big-Tech-Unternehmen setzt auf neue AKW

Skalierung ist ein wichtiger Faktor, keine Frage. Gilt aber auch für evtl. vorhandene Alternativen, die es im Falle der Energieerzeugung gibt. Das heißt, auch neue AKW stehen hinsichtlich Skalierungseffekten immer in Konkurrenz zu ihren Alternativen, auf die selbiges anzuwenden wäre, weil beide Segmente nicht statisch sind.

Ich vermute, das Amazon und Co. evtl. bereit sind, die hohen Kosten in Kauf zu nehmen, weil sie damit kalkulieren, diese Ausgaben über Erträge aus dem KI-Geschäft oder aus ihren sonstigen Einnahmen durch Weitergabe an die Kunden zu kompensieren.

Und dann wird es wirklich schräg, weil am Ende jeder einzelne Kunde den Betrieb dieser sehr teuren Extravaganz zahlt.
 
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Bin mal gespannt, ob Amazon und Google das jetzt durchziehen, wo sie sich committed haben bzgl. SMRs.
Die ersten SMRs werden wahrscheinlich sehr teuer und damit unwirtschaftlich sein. Aber die Idee dahinter ist natürlich, diese in grossen Stückzahlen zu produzieren und damit die Kosten zu senken.
Und es wird offene Fragen geben bzgl. Sicherheit, Atommüll, ...
 
Avatoma schrieb:
Das ist ja der gesamte Ansatz der am Ende hinter Amazon, Microsoft, Meta etc. steht: Erfahrung sammeln und dann langfristig über große Skaleneffekte wieder in vernünftige Projektkosten kommen.
Bei den EEs schlagen die Skaleneffekte schon seit Jahrzehnten voll durch während der Atomfoo eigentlich immer teurer wird.
Avatoma schrieb:
Immer, wenn jemand mit den Kosten kommt, frage ich mich, ob die Person schon mal irgendwo wertschöpfend, z. B. in der Industrie, gearbeitet hat.
Das frage ich allerdings bei den Atom-Fans auch immer, warum die hochkomplexe und arschteure Projekte mit hohen Projektrisiken und ewigen Implementierungszeiten bevorzugen.
Für den Projektierer und Generalunternehmer ist das natürlich super wenn jedesmal wenn das Projekt Probleme hat sagen kann das schon Unmengen an Kohle in das Projekt gesteckt wurden und das ganze schöne Geld was bisher versenkt wurde futsch ist wenn man das Projekt jetzt stoppt.

BTW: Für SMR habe ich mal die Stückzahl von 3000+ gelesen ab wann die Dinger billiger als konventionelle AKWs werden. Da zeichnet sich doch schon wieder die nächste atomare Kostenfalle am Horizont ab.

Und wenn den die ganzen tollen neuen AKWs endlich mal fertig sind, wird man feststellen (und das konnte man natürlich vorher überhaupt nicht wissen) das es doch nicht soviel Brennstoff gibt und um die ganzen schönen neuen tollen AKWs die einen riesigen Batzen Schotter gekostet haben weiter nutzen können wir doch jetzt gefälligst die nächsten tollen Reaktoren und Wiederaufbereitungsanlegen für teuer Geld bauen müssen.

Verarschen kann ich mich auch selbst, dafür brauche ich keine Geldsäcke aus der Atomindustrie.
 
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garfield121 schrieb:
Bin mal gespannt, ob Amazon und Google das jetzt durchziehen, wo sie sich committed haben bzgl. SMRs.
Gerade IT-Butzen, und insbesondere Google, haben weniger Probleme damit Probleme damit Projekte zu stoppen.
Da könnten die SMR-Butzen noch blöd gucken wenn die feststellen das dort die Mentalitäten etwas anders sind.
 
foofoobar schrieb:
Bei den EEs schlagen die Skaleneffekte schon seit Jahrzehnten voll durch während der Atomfoo eigentlich immer teurer wird.
[...]

Zuerst einmal gibt es "die EE" nicht. In den Bereichen in denen ich direkten Einblick habe (praktisch alles außer Sonnenenergie), wandeln sich die Prozesse ständig, und zwar gravierend, z. B. bei der An- und Ablieferung von Teilen sowie dem insgesamten Aufbau der Fertigungsstraßen. Gerade Wind-Off-Shore ist in weiten Teilen abseits der reinen Generatoren Jugend forscht.

Ein großer Hersteller plant gerade zum dritten Mal sein neues Werk um. Das sich bereits im Bau befindet. Ein absolutes NoGo, weil gerade das die Kosten explodieren lässt (wie beim Berliner Flughafen oder auch bei den EPRs). Das liest man halt nicht in den Massenmedien - weil's einerseits nicht interessiert, andererseits aber auch nicht zwingend bekannt ist - und entsprechend glauben dann viele Leute, dass es dort solche Probleme nicht oder nicht in dem Umfang gibt.
Die absoluten Zahlen sind natürlich deutlich geringer, aber bei dem einen steht am Ende halt ein AKW, beim anderen "nur" eine Standardfabrik ohne Akkuproduktion oder andere seltsame und beachtenswerte Dinge.


Dazu kommt, dass die Margen für Produkte, die politisch gefordert und gefördert werden, massiv höher sind als sie eigentlich sein sollten und könnten. Ein prominentes Beispiel sind die E-Autos, deren Verkaufspreise bei Auslaufen der Förderungen erstmal ziemlich genau in dem Rahmen gesunken sind, wie die Förderung hoch war. Noch krasser ist das aber im Industriebereich, da dort die Zwänge aus ESG massiv viel höher sind als bei Privatpersonen oder lediglich Co2-Flottenausstößen.



Im Ergebnis werden sich Amazon, Meta, Facebook etc. das Thema gut überlegt haben. Sie investieren jetzt in Lösungen für ihre Probleme. Das scheinen, wie diese und andere News zeigen, Atomreaktoren zu sein. In der EU sogar noch dadurch begünstigt, dass sie nicht so schädlich wie Kohle- und Ölkraftwerke eingestuft sind, also auch bei den weiteren gesetzlichen Anforderungen (CSRD, LkSG z. B.) Vorteile haben.
Und in der Lieferkette, über deren Nachhaltigkeitsbemühungen bereits jetzt oder spätestens in Bälde umfangreich berichtet werden muss, hat nun mal so gut wie jedes Unternehmen Microsoft, Google etc.

Während SAP also z. B. seinen Strom aus Kohlekraftwerken bezieht (z. B. Grosskraftwerk Mannheim und Rhein-Dampf-Kraftwerk Karlsruhe) und damit negativ in den Scorings abschneidet, haben die US-Atom-Digitalriesen hier einen weiteren Vorteil. Nämlich auf dem Papier grüne Stromerzeugung aus Nuklearbrennstoffen. Und wenn spätestens 2038 die modernen Blöcke GKM9 und RDK8 vom Netz gehen müssen, obwohl sie da erst gerade mal abgeschrieben sind, müssen sich die US-Riesen keine Sorgen darüber machen, woher ihr Strom 24/7 kommt.
 
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Avatoma schrieb:
und damit negativ in den Scorings abschneidet, haben die US-Atom-Digitalriesen hier einen weiteren Vorteil.
Was aber nur solange Bestand hat, bis jemand eine Kampagne deswegen lostritt, die den Einsatz von Atom-Energie dort anprangert. Ist also auch hinsichtlich der Kundenreaktion unter Umständen problematisch. Und der "Vorteil" währt nur solange Atom-Energie so merkwürdig eingestuft ist. Was sich in Zukunft auch wieder ändern könnte. Sicher ist hier langfristig kaum etwas. Die Einstufung selbst ändert ja nichts an den sonstigen Problemfeldern und Risiken.
 
Vigilant schrieb:
Was sich in Zukunft auch wieder ändern könnte. Sicher ist hier langfristig kaum etwas. Die Einstufung selbst ändert ja nichts an den sonstigen Problemfeldern und Risiken.
Gerade der Deutsche braucht / wir Deutschen brauchen dringend mehr Verständnis und Aufklärung für das Thema. Zu viel "ich habe Ahnung", statt "ich vermute" macht das ganze eher zu -> Klick mich.

Und nein, 5 Minuten Google, um seine eigene Theorie zu untermauern reichen da nicht. Das Thema ist viel komplexer - zu komplex für ein solches Forum.
 
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KeLcO schrieb:
brauchen dringend mehr Verständnis und Aufklärung
Das ist aber ein grundsätzliches Problem unserer Zeit, wie mir scheint.

Wer ist denn noch bereit, sich auf der Suche nach Antworten mit einen Haufen Fragen durch das Dickicht der Informationen zu wühlen, wenn die Antwort doch gleich direkt um die Ecke beim Stamm-YouTuber, Tiktok, Instagram oder als GPT-Zusammenfassung auf der Straße der Blinden liegt? 😉 Oder Wahlprogramm schräger Parteien niedergeschrieben wurde.

zu komplex für ein solches Forum?
Komplex ja, aber das liegt nun einmal am Diskussionsgegenstand. Deswegen nicht zu diskutieren, ist nie eine Option. Eine Diskussion ist im optimalen Fall eine gemeinsame Reise des Lernens, der Erkenntnisse, der Perspektivwechsel usw. Ohne das entsteht kein neues Wissen.
 
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Vigilant schrieb:
Eine Diskussion ist im optimalen Fall eine gemeinsame Reise des Lernens, der Erkenntnisse, der Perspektivwechsel usw.
Das (bzw. den Wunsch dazu zu haben) habe ich hier längst aufgegeben. Gerade letzter Punkt ist hier kaum bis gar nicht sichtbar.
 
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KeLcO schrieb:
Gerade der Deutsche braucht / wir Deutschen brauchen dringend mehr Verständnis und Aufklärung für das Thema.
[...]

Dieser Thread spiegelt doch das Kernthema wider:

Auf 36 Seiten tummeln sich Menschen, die es besser wissen als Microsoft, Alphabet, Meta, OpenAI und Co.

Das sind aber (quasi) alles Menschen, die gar nicht in Positionen tätig sind, um das zu bewerten. Und selbst wenn sich hier einer der wenigen deutschen Nuklearforscher unter den Usern befinden sollte, dann wäre die Frage, warum Deutschland - mal wieder - einen weltweiten Sonderweg einschlägt.

Weil wir das alles besser wissen als alle anderen? Nö. Ganz sicher nicht.


Entsprechend finde ich auch anmaßend, zu erwarten, dass hier jemand einen Perspektivwechsel vornimmt. Das passiert ja bereits bei den Leuten nicht, die tatsächlich mit Fakten konfrontiert sind, z. B. die Bundesregierung und der russische Angriffskrieg.


Was bleibt ist die Tatsache, dass die Tech-Giganten weitgehend auf eigenen Atomstrom setzen, ebenso wie einige andere große und kleinere Industrie- und Schwellennationen. Und Deutschland halt nicht. Der korrekte Schluss daraus ist aber nicht, dass alle anderen dumm sind.


Interessant wäre meines Erachtens in Zusammenhang mit der News aber folgendes Gedankenspiel:
Wie stark würde Deutschland profitieren, wenn die (mit)führende deutsche Nuklearbranche nicht zerstört und die Überreste nach Frankreich verkauft worden wären, sondern wir jetzt führend in der Entwicklung, dem Anbieten und dem Bau neuer gewünschter Reaktoren und Kraftwerke wären? Wie viele sehr gut bezahlte Arbeitsplätze wären nicht nur erhalten geblieben, sondern würden jetzt auch zusätzlich geschaffen - eventuell auch in Regionen, die vom Niedergang der Automotive-Industrie besonders betroffen sind?
Deutschland hätte einen führenden Anteil an der Sicherstellung hoher Qualitätsmerkmale in Punkto Sicherheit und Betriebsabläufe beitragen können, sei es hier oder in den USA oder in anderen Ländern, die den Bau von neuen Reaktoren fokussieren oder Privatunternehmen wie hier in der News den Betrieb erlauben. Stattdessen, und ich erwähne es nochmal, ist unser Beitrag ein 36-Seiten-Thread im Computerbase-Forum.
 
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@Avatoma
Ich finde deinen Post sehr anmaßend, alle hier als Besserwisser zu disqualifizieren.
Das Thema mit dem sogenannten "deutschen Sonderweg" ist Bullshit.
Du könntest diverse Gründe finden, die dagegen sprechen, falls du dich ernsthaft damit auseinadersetzen wolltest.
 
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@Avatoma
Hm, hätte, wäre, Fahrradkette. Die Situation in D ist wie sie ist. Das ist also der aktuelle Ausgangspunkt, von dem aus Ideen und zukünftige Optionen diskutiert werden können.

Und was meinst du mit?
Stattdessen, und ich erwähne es nochmal, ist unser Beitrag ein 36-Seiten-Thread im Computerbase-Forum.
"Unser" Beitrag wozu? Wir diskutieren das Thema untereinander aus Interesse daran, zum Meinungs- und Wissensaustausch. Stellen Fragen, stellen (manchmal schräge) Thesen auf, schauen uns verlinkte Quellen an, kacken uns manchmal etwas an, kriegen uns wieder ein, kritisieren, ergänzen, korrigieren, versenken unangemessene Beiträge im Aquarium, halten Kontroversen gut aus und manchmal weniger gut...

Für mich klingt das nach einem interessanten Beitrag für alle aktiv und passiv Teilnehmenden.
 
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Ned Flanders schrieb:
EDF hat in der jüngeren Firmengeschichte (15 Jahre) genau ein Jahr Verluste geschrieben. 2023 Rekordgewinne eingefahren. Willst du dich ernsthaft hinstellen und verlautbaren EDF sei marode und ein Sanierungsfall?
Ich habe dir jedenfalls klar widerlegt, dass das "nur die Deutsche EE Blase" sei. Ist auch nicht so schwer via Google und co.
 
Nagilum99 schrieb:
Ich habe dir jedenfalls klar widerlegt, dass das "nur die Deutsche EE Blase" sei.
Eure Welt wird mir immer ein Rätsel bleiben.
 
Nagilum99 schrieb:
@Ned Flanders Weil ich dir Quellen genannt/verlinkt habe, die nichts mit einer "EE-Blase" zu tun haben?
Weil Du mir !einen! Satz aus der Wikipedia kopiert hast und !einen! dort als Quelle verlinkten Artikel aus Juli 2022 (das erwähnte Krisenjahr) dazu und nun davon überzeugt bist das diese Pulitzer verdächtige Recherchearbeit und Quellenlage etwas anderes beweist als das Du einfach nur das glaubst was du glauben willst. Was meinst Du sag ich dazu noch... Soll ich noch mehr meiner Zeit in dieses schwarze Loch der Fakten werfen?

Aber danke für die ungewollte Bestätigung dessen was ich bereits geschrieben hatte. In der Energiebubble leben beide Seiten völlig in ihrer eigenen Welt.
 
Ned Flanders schrieb:
Aber danke für die ungewollte Bestätigung dessen was ich bereits geschrieben hatte. In der Energiebubble leben beide Seiten völlig in ihrer eigenen Welt.
Ich bitte nicht um Vergebung, dass ich keine fünfstündige Quellenliste im Internet zusammengesucht habe.
Alleine dass EDF verstaatlicht wurde, hat wohl kaum damit zu tun, dass das Ding unfassbar profitabel arbeitet.
Ob die Quelle von 2022 oder 2024 ist, ist doch völlig unterheblich - bei dem (dort genannten) Schuldenstand.
Ich unterstelle dir dann (in Retour) EE-Ablehnung und surreale AKW-Phantasien.

Im übrigen habe ich Wikipedia .de zitiert und .en (inkl. Quelle) verlinkt. Das sind !zwei!, nicht !einen!. Aber geschenkt.

https://www.edf.fr/en/the-edf-group/dedicated-sections/investors/debt/ratings
Ratingbedeutungen darf jeder selber ergooglen. BBB sollte aber nicht zur Altersvorsorge dienen.

Weitere Lügenbarone, die nicht deiner Linie entsprechen:
https://www.statista.com/statistics/1342612/debt-of-edf-group/
https://www.reuters.com/business/energy/french-nuclear-operator-edf-returns-profit-2023-2024-02-16/

Whatever, ich bin da raus, mach du mal. AKW in Deutschland ist jedenfalls durch, da könnt ihr sicher sein. Die Rückbauten laufen und die Neubauten um uns herum bekleckern sich alle nicht mit ruhm.
SMR sind bisher alles Papiertiger und lösen das Endlagerproblem und auch die Beschaffungsfragen nicht.
 
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Reaktionen: Ned Flanders
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