DHL wird kaum geschockt sein, da Amazon schon seit einer längeren Zeit die Logistik im Raum München erweitert und mit Sicherheit mit den Drittunternehmen darüber spricht. Nicht umsonst hat DHL an diversen Amazon Standorten auch eigene Verteilzentren stehen, sowas wird mit den Partnern mittelfristig besprochen.
Es ist logisch, dass sich Amazon vor allem am profitablen Standorten in die Auslieferung einmischt. Man sollte doch mal realistisch sein und schauen, dass Amazon oftmals sogar €5 Artikel ohne jegliche Versandkosten verschickt oder grössere Bestellungen in mehreren Teillieferungen zusammenstellt. Da entstehen nun mal Kosten, die auch mit den besten Verträgen zwischen Amazon und DHL vermutlich erst mit einer Mischkalkulation tragbar sind.
Andere Aspekte sind natürlich Streiks von denen immer ein oder anderes Unternehmen betroffen sein kann und für die man Ausweichmöglichkeiten bieten möchte oder SameDay Lieferungen für die DHL derzeit recht unflexibel zu sein scheint.
Es ist zum Beispiel noch immer nicht möglich eine feste Uhrzeit für die Lieferung auszumachen und auch das Packettracking funktioniert unzuverlässig. Mir ist es schon mal vorgekommen, da war die Ware schon vor zwei Stunden an die Nachbarin abgegeben worden während ich der Wohnung saß und das Tracking noch "Paket ist unterwegs" anzeigte. Amazon kann hier durchaus einen besseren Service bieten und Leistungen wie bei DPD anbieten wo man genau die Position eines Fahrers sehen kann.
Was viele hier vergessen (und Verdi sowieso
) sowohl Amazon als auch DHL sind Logistiker. In dieser Branche ist es üblich Transporte auch an Fremdunternehmen abzugeben wenn es rentabel erscheint und es gibt eine ganze Börse wo LKWs gelistet sind mit Start und Zielort und freier Kapazität. Das letzte was man bei der Logistik möchte ist ein LKW der von A nach B leer fährt und somit Geld verbrät. Da wird DHL die Kapazitäten halt anders verplanen und weniger fremde Dienstleister mit der Auslieferung beauftragen. Es ist ja nicht so, als hätte Amazon einen Monopol auf den Versand in Deutschland. Deren Umsatz beträgt derzeit knapp 25% des gesamten Onlinehandels.