Der Puritaner schrieb:
statt dessen in Deutschland mal Steuern bezahlen!
Naja. Steuern werden nur auf Gewinne erhoben. Wenn es keine Gewinne gibt -> keine Steuern
Vivster schrieb:
Ich glaub so langsam wird Amazon too big to fail und sollte es irgendwann mal ganz bergab gehen muss es von mehreren Staaten ausgeholfen werden.
Ein Händler kann gar nicht too big to fail werden. Selbst wenn es nur noch diesen einen Händler gäb, würden im Falle einer Pleite sofort hunderttausende kleiner Händler aus dem Boden schießen. Es wäre vielleicht nicht mehr so komfortabel, aber definitiv möglich.
Too big to fail kann nur ein Unternehmen sein, welches dazu führen würde, dass die restliche Wirtschaft zusammenbrechen würde. Das ist zum Beispiel bei der Deutschen Bank der Fall. Diese hat Fremdkapital in Höhe von ca. 2 Billionen Euro und ebensoviel irgendwo investiert. Wenn aber plötzlich die Leute ihr Geld wiederhaben wollten, dann fiele den Leuten ihr Gespartes weg und Unternehmen hätten kein Geld mehr zum Bezahlen von Rechnungen, Löhnen usw.
T.I.M. schrieb:
Natürlich ist es moralisch verwerflich Steuerlücken auszunutzen und niedrige Löhne zu bezahlen. mMn ist daran aber zu 80% die Regierung schuld.
1) Nein es ist nicht moralisch verwerflich. Das macht jeder. Es ist natürlich, dass jeder versucht so wenig Steuern wie möglich zu bezahlen. Oder setzt irgendwer von euch bei seiner Steuererklärung etwas nicht ab, damit der Staat mehr Geld zur Verfügung hat.
2) Es ist zu 100% die Schuld der Regierungen. Aber da ist man jetzt ja auch fleißig dran. Die OECD hat ja auch erkannt, dass es nicht nur das Problem der Doppelbesteuerung gibt, sondern auch das der doppelten Nicht-Besteuerung.
scootiewolff schrieb:
Mit dem Geld hätte man viele Menschenleben retten können
Genau wie mit vielem anderen. Hätte man das gesamte Geld, dass Leute für eine Spielekonsole ausgegeben haben in die Krebsforschung gesteckt, wäre man da jetzt wahrscheinlcih weiter. Oder wenn man Unterhaltungsfernsehen abschafft und dafür produktiv arbeitet. Oder nicht in irgendwelchen Foren über etwas diskutiert, was man eh nicht ändern kann, oder ...
Mr.Seymour Buds schrieb:
So abwegig war es nicht. Das Kindle hat sich auch gut verkauft.
Das Kindle wurde zu Kampfpreisen auf den Markt geworfen und war ein rundes Produkt. Außerdem konnte Amazon in den USA, etc. mit sehr niedrigen Preisen punkten und hier in Deutschland macht es keinen Unterschied, wo du deine Bücher kaufst dank Buchpreisbindung.
[F]L4SH schrieb:
Ich frage mich, wer hinter Amazon steht.
Jeder, der will. Amazon ist eine Aktiengesellschaft. Es gibt natürlich ein paar Großaktionäre, aber das einzige Interesse, das die Aktionäre haben ist Geld zu verdienen und diese gehen eben davon aus, dass der Wachstumskurs mittelfristig zu höheren Gewinnen führt, als einfach vor sich herzudümpeln.
Unlimited1980 schrieb:
generieren hier Mrd-Umsätze, zahlen kaum/keine Steuern und exportieren die Gewinne bis auf jeden Cent i.d. USA.
Kein Amerikaner muss dafür einen Finger krumm machen, dennoch fließt andauernd Geld rein, was von deutschen Bürgern erarbeitet wurde.
1) Wenn man keine Ahnung hat... Die Gewinne, die zum Beispiel Apple in Europa erwirtschaftet fließen, wenn überhaupt, nur zu sehr kleinen Teilen in die USA. Die liegen derzeit in Irland. Hast vielleicht schon mal von dem Double Irish with a dutch sandwitch gehört (wird 2020 abgeschafft). Ein Teil davon ist, dass Gewinne aus Lizenzzahlungen von den Niederlanden nach Irland auf Grund eines Doppelbesteurungsabkommens steuerfrei sind.
Wenn der Konzern dann seine Geld in die USA schaffen will, dann verlangt die USA aber noch mal Steuern da drauf. Deshalb musste Apple auch Kredite aufnehmen um die Dividenden zahlen zu können. Die haben zwar das Geld, aber nicht da, wo sie es dafür bräuchten und es rum zu schiffen ist zu teuer.
2) Und Autos, die vom VW Konzern entwickelt werden, dann aber im Ausland zusammen gebaut und verkauft werden? Sind die so viel besser? Oder Aldi, die auch fast weltweit tätig sind? So etwas gilt für jeden Konzern und man muss da eben zwischen Qullenbesteuerung und Wohnsitzbesteuerung abwiegen.
Der Nachbar schrieb:
Nur das Wetten mit Geld Glücksspiel ist. Arbeit und die dahinter stehenden Leistungen sind kein Wettspiel in einem Handel, der durch solche Wetten das Gleichgewicht und jegliche Marktstabilisierung verliert. Für solche Wettspiele müssen sich nämlich alle Amazonpartner ob sie es wollen oder nicht, unterordnen.
Der Umgang mit Geld sollte erlernt sein und wer seine Kunden kennt, investiert auch richtig, statt daneben.
Was ist das für ein Businessplan, der Investition verbrennt, statt langfristige Ziele zu verfolgen?
Und noch einer, der es nicht verstanden hat. Es handelt sich um Wetten durch Investitionen. Es kann eben sein, dass sich die Investition auszahlt, oder eben nicht.
Nehmen wir als Beispiel einfach mal Google Glass. Eigentlich eine tolle Idee, aber durch lauter Leute, die Paranoia gegenüber einen Konzern entwickelt haben ziemlich verschrien. Als das Projekt bekannt gegeben wurde waren noch alle ziemlich begeistert. Der damaligen Stimmung nach hätte sich jeder investierte Euro mindestens 10 mal ausgezahlt. Heute ist die Stimmung etwas gekippt. Ob Google Glass jemals Gewinn erwirtschaftet ist fraglich. Solch eine Entwicklung kann man nicht wirklich vorher sehen.
Ähnliches kann auch mit den selbstfahrenden Autos passieren. Wer will schon ein Auto von Google kaufen? Und die großen Konzerne sind inzwischen auch ganz schön weit mit der Forschung. Wenn sich das System von Google durchsetzt, dann wird der Firmenwert von Google in astronomische Höhen schnellen. Wenn nicht, dann ist es eine Milliardenschwere Fehlinvestition. Ist es jetzt sinnvoll für Google selbstfahrende Autos zu entwickeln oder nicht?