Nixdorf schrieb:
Geht halt jetzt los...
Sorry, aber im Gegensatz zu 10 Gbps sehe ich bei 2,5 Gbp durchaus Ansätze, dass das in einigen Jahren eine hinreichende Marktdurchdringung erreichen könnte.
Das ist nach wie vor der
einzige Router (auch nur für Kabel, mit schlechten Bewertungen) auf dem Markt und bei dem eher hohen Preis hätte man auch 10Gbps erwarten können. Zudem hat man dann bloß
einen Port, was wiederum wohl ohnehin ein Switch erfordern wird. Der einzige Anwendungsfall währe sonst die gleichzeitige Vollauslastung durch mehrere Clients an einem NAS bzw. Server. Und da ist 2,5 halt auch kein großer Sprung.
Das ist ja gerade mein Punkt: Die Hürden sind aus Nutzersicht bei 2,5GbE exakt die selben, denn ohne teures Equipment bringt dir (derzeit) 2,5er Ethernet genausowenig wie 10GbE. Bist du bereit ohnehin mehr dafür zu investieren, ist der Aufpreis für 10GbE minimal.
Die NICs liegen bei 90€, die Switches dafür bis auf eine Ausnahme bei über 200€. Vierzehn Jahre nach der Einführung. Sorry, aber 10 Gbps hatte seine Chance. Das wird vorläufig nichts mit der Massennutzung (und das heißt, dass es einfach so in vielen Geräten eingebaut ist). Es ist völlig richtig, jetzt 2,5 Gbps als vorsichtige Zwischenstufe einzuschieben.
Das wäre alles nachvollziehbar, wenn es ein Feature (auch) in der Einstiegsklasse der Boards wäre (bei Intel könnte man das nun durchaus so sagen, da es dort auch in den Billigboards zum Einsatz kommen soll, dort werden die Daumenschrauben dafür bei künstlicher RAM-Limitierung und gefühlt wöchentlichem Sockelwechsel angesetzt). De facto reden wir hier bei AM4 aber von Mainboards die erst bei 150 €
anfangen – eine gehobene Mittelklasse die mittlerweile bis 300 € gepusht wurde. Alles unter 150 € kriegt bei B550 schon mal keine 2,5er Chips.
Hier wird ein billiger Chip (der bei Intel ist bspw. 2,40$ wert, gut der hatte auch zunächst ein paar Macken – der von Realtek wird nicht viel teurer sein, obwohl externe USB-Dongles für 2,5GbE so 30-50 € kosten) als eines der Features genutzt, um einen 70-100 € Aufpreis zu rechtfertigen bzw. das Portfolio künstlich zu segmentieren. Aus Herstellersicht nachvollziehbar, denn zwischen b450, x470 und x570 ist eigentlich kein Platz für B550 Boards für 150-200€ (und mehr).
Es gibt zwei "Ausnahmen" bei den Switches, das Mikrotik für SFP+ (rund 130 €) und für Kupfer den Netgear GS110MX für 170€. Letzteres ist gewissermaßen der Godlstandard für einfaches und bezahlbares Wohnzimmer-10GbE. Aber nochmal – das betrifft doch 2,5GbE genauso ... Weshalb eine Schmalspur-Lösung für die selben Kosten pushen? Aus Sicht der Hersteller verständlich, aber die Kunden sollten da einen großen Bogen machen und 10GbE bei derart teuren Boards (nochmal: wenn die Unter-100€-Boards das als neuen Standard hätten, wäre das prima, aber doch nicht bei 200€-Boards) einfordern.
Hayda Ministral schrieb:
Und wo ist der Mehrwert gegenüber 2,5 Gbit? Wenn schon 10GbE, dann aber bitte per Glas.
Kupfer oder Glas macht im Heimsetup ohne größere Distanzen mWn keinen Unterschied (klar, man braucht ordentliche Kabel). Latenzen sind etwas schlechter, aber insgesamt für den Heimanwender praktischer, da man die Kabel eben auch mal schnell an die "normalen" 1Gbps-RJ45Ports stöpseln kann. Und im Zweifel sind 2.5 und 5 Gbit ja als Rückfalloption inkludiert.
Ob das super klappen wird bleibt offen. Ganz sicher kann es nicht klappen wenn man weiterhin 1GbE-Ports kauft.
Quellen und Senken sind dafür inzwischen auch leistungsfähig genug. Ein aktuelles NAS könnte durchaus mehr als 120 MByte/s liefern. Nicht immer, aber immer öfter.
Das günstigste NAS-System mit 2,5 Gbps-Support ist das Asustor Nimbustor 2 für 312 € (ohne Platten). Das sind einfach Preisbereiche, wo das ganze Argument in Richtung "billiges 2,5Gig-LAN für die breite Masse – denn 10 GbE wäre zu kostspielig" aus meiner Sicht keinen Sinn ergibt.
Amüsanterweise gibt es das 10Gbps-Modell sogar für nur 250 € (zugegebenermaßen mit anderen Schwächen).
Der Rest beginnt(!) bei knapp 500 €.