Wenn man mal zurück blickt, was Intel mit Netburst so geplant hat, sollte glaube ich bis 10 GHz gehen. Nur traten dann mit höherem Takt physikalische Effekte auf, die zuvor nicht bekannt waren. Bei 4 GHz war Schluss und sind zurück gerudert auf 3,8 GHz. Aktuell sind wir bei 4,5 GHz im Turbo, das sind ja gerade mal 700 MHz mehr. Was man so alles aus dem Silizium so rausquetschen konnte ist schon erstaunlich, aber es geht wohl nicht noch groß nach oben. 6 GHz unter normalen Bedingungen sind recht utopisch, 5 GHz sind schon recht knapp aufgrund der hohen Verlustleistung, aber die Marke könnte vielleicht noch gesprengt werden (da sind wir noch bei 4-Kernern), Effizienzsieger werden die aber nicht.
Auch wenn sich einige Probleme nicht parallelisieren lassen, denke ich, ist hier trotzdem noch viel Luft nach oben, mehr als Takt in Silizium möglich ist. Warum sollte man bei Spielen nicht mehr parallel Berechnen können, warum bei diversen anderen Aufgaben. Es steckt wohl viel Aufwand bei der Parallelisierung drin, aber es wird sich langfristig lohnen. Der Aufwand aus dem Silizium mehr rauszuquetschen steigt auch enorm. Mit breiterer Verfügbarkeit der Mehrkerner und immer weniger Steigerung im Single-Core werden auch sämtliche Softwareentwickler bald gezwungen werden, sich den Aufwand der Parallelisierung anzunehmen.
Daher bin ich auch der Meinung: Es hilft nur noch in die Breite gehen. Tut Intel ja auch langsam immer mehr, bei Workstation auf X99/X299 geht es schon länger bis 10 Kerne, Normalverbraucher bald mit Cannon Lake immerhin dann bis 6 Kerne.
Wenn man beim Großteil der Computernutzer ist... da tut es meist schon die kleinste Gurke. Habe meinen Onkel vor einigen Monaten einen neuen Office-PC zusammengebaut, mit AMD A4 und SSD, und er ist vollauf begeistert. Inklusive teurem Windows 10 (immerhin 100€) hat es gerade mal 350€ gekostet.
Bei meinen Eltern langweilt sich der i5-Ivy-Bridge im Laptop auch schon seit Jahren, der SSD-Turbo, den ich ihn verpasst habe, macht neue Geräte unnötig, bis das Teil kaputt ist. Schwachstelle ist da der Akku.
Meiner Schwester reicht es, wenn sie mit einem Laptop ins Internet gehen kann, MS-Office läuft und sie ein Fotobuch zusammenstellen kann.
Das Ganze setzt sich in meinem Bekanntenkreis so fort. Gibt auch so einige Leute, denen bereits ein Smartphone ausreicht, vielleicht noch ein Android- oder iOS-Tablet auf ARM-Basis. Der Bedarf von Rechenleistung stagniert eher bei den Großteil der Anwender, weil es nur wenig Anwendungen im "Mainstream" gibt, die wirklich Leistung abverlangen. Spiele ist schon das Größte, was da mehr Leistung benötigt. Wenn ich dazu noch mich in meinem Bekanntenkreis umsehe, wie viele außer mir da noch spielen, dann ist das schon ein geringer Anteil, alles andere aber noch viel geringer.