Ich denke es liegt u.a. daran, dass man aus Deiner Antwort (#22) zwischen den Zeilen lesen könnte "das kann man mit einem einfachen Repo einbinden lösen, aber das wusstest Du offenbar nicht obwohl es so einfach ist". Schön, dass ich mich wohl geirrt habe.
Ich stimme Dir zu, dass der proprietäre Treiber von NVidia schon immer leistungsmäßig gut war. Er war auch schon seit 2002 leidlich gut zu nutzen und damals in der Handhabung dem fglrx deutlich überlegen.
Den allgemeinen Support von NVidia für Linux würde ich aber als beschränkt bezeichnen. Sie machen genau nur das was in ihrem eng definierten Eigeninteresse liegt, und nicht das was grundsätzlich auch gut für die Plattform ist. Noch 2009 haben sie, fast zweieinhalb Jahre nachdem AMD mit ihrer OpenSource-Strategie anfingen (
klick), gesagt, dass sie keine OSS-Initiative unterstützen werden (
klick). Ja, Alexandre Courbot hat patches beigetragen, aber halt für den Tegra chip, der hauptsächlich eben nicht unter Windows eingesetzt wird––wieder eben aus eng definiertem Eigeninteresse.
Ich denke, dass unsere unterschiedliche Einschätzung daher rührt, dass Du, wie Du selbst sagst, Funktionalität und einfache Benutzbarkeit in den Vordergrund stellst, während ich die langfristige strategische Nutzbarkeit und Attraktivität der Plattform GNU/Linux für wichtiger halte. Mir ist es sehr wichtig, dass meine Fähigkeit meine Hardware vollständig zu nutzen nicht von der Entscheidung eines Konzerns abhängt mir aktualisierte Treiber zu geben oder eben nicht. Mit OpenSource-Treibern fühle ich mich unabhängiger von solchen Entscheidungen und, wie weiter vorne schon geschrieben, kann mir sicherer sein, dass ich meine AMD-Karte noch sehr lange nutzen kann. Klar, auch da muss ggf. angepasst werden und weiterentwickelt werden, aber ein wichtiger Flaschenhals existiert dort eben nicht.
Zu Deinem letzten Punkt: Zumindest bei AMD-Karten ist Mesa bei der Geschwindigkeit sehr nah am proprietären Treiber dran, teilweise etwas schneller, teilweise etwas langsamer. Es gibt mE keinen Grund mehr den proprietären zu nutzen, es sei denn vielleicht man benutzt eine Profikarte.
Vom Dualboot bin ich schon lange weg, Windows habe ich zwar noch in einer VM für die Gelegenheiten wenn ich Word/Powerpoint/Excel dann doch mal brauche, aber ich vermisse nichts aus der Windowswelt.