Eben was ist oben zitiert haben ist genau aus der Quelle des Arktiels. Wie, ob und wann man diese Schwäche überwinden bzw. mildern wird, muss man abwarten. Beim 14nm Prozess von GF sind die Strukturen der Transistoren größer als bei dem 14nm Prozess von Intel, trotzdem hat AMD 10% weniger Chipfläche gebraucht, hat also deutlich mehr als 10% weniger Transistoren verbaut, ergo Logik eingespart, was gut für die Fertigungskosten und den Energieverbrauch ist, aber eben irgendwo seinen Tribut fordert. Intel hat im Bereich der Kommunikation zwischen den Kernen viel Arbeit investiert, die TSX Befehle sind nur ein Zeichen dafür, aber wenn man demnächst eine nativen 32 Kerner auf den Markt bringen wird, dann muss man sich darum Gedanken machen. Sonst skalieren Anwendungen die viel Interaktion zwischen den Kernen erfordern irgendwann gar nicht mehr wenn die CPU Kerne hat, da gehen Intel und AMD verschiedene Ansätze und dementsprechend haben deren CPUs auch bei ganz unterschiedlichen Anwendungen ihre Stärken und Schwächen.
AMD verspricht pro Jahr 10% mehr Performance, nur mit Taktsteigerungen wird man diese Vorhersage so nicht lange halten können wie man an der grundlegenden Architektur festhalten möchte, was derzeit für 5 Jahre geplant ist. AMD wird auch wissen wo die Schwäche derzeit liegt, die sind ja nicht doof, mussten sich aber eben auch nach der Decke strecken und die ist nun einmal kurz, es wurden viele Stellen gestrichen und da muss man bei erstmal eine gute Grundlage schaffen, was AMD ja gelungen ist, dann kann man an den Feinheiten tunen. Wir dürften also jedes Jahr eine Weiterentwicklung sehen, ein wenig mehr Takt soweit der Fertigungsprozess reifer wird, etwas mehr Tuning an den Schwachstellen, was dann zwar bei Cinebench nicht mehr Punkte bringt, aber bei anderen Anwendungen und Spielen größere Fortschritte verspricht. Ein Festhalten an der jetzigen Ausführung wäre also kontraproduktiv und wird sicher nicht passieren nur um den Werterhalt der CPUs zu steigern.
stratte schrieb:
Erstmal kommen die großen Skylake-X und der Kaby Lake-X, der noch mehr Takt als der i7-7700K verspricht, Intels Stärken bei der Singlethread Performance noch mal hervorheben wird. Die Skylake-X sollen sich gerüchteweise von den alten Doppelringen zur Kommunikation zwischen den Kernen verabschieden und diese durch eine noch schnellere Technologie ersetzen, die vor allem noch weniger Latenz hat. Auch Intels Entwickler sind nicht doof und wissen wo sie ihre Stärken im Vergleich zu AMDs Architektur haben, gerade bei dem Thema der Kommunikation zwischen den Kernen und damit der Skalierung der Performance von SW mit großen Abhängigkeiten zwischen den Threads haben sie jahrelang viel Arbeit investiert.
stratte schrieb:
Was mich eigentlich ärgert ist, dass ich Leistungstechnisch mit meinem I7 3770K @4,5GHz-5GHz immernoch einen Prozi habe, der auch mit neueren mithalten kann. Eine richtige Revolution hat es ja scheinbar bis heute nicht gegeben. Traurig, dass dafür so viele Ressourcen drauf gehen.
Die Entwicklung hat nicht stille gestanden, auch wenn wenn vielen Leute nicht aufgefallen ist, wo sie stattgefunden hat, gerade den Gamern auf der Mainstream Plattform nicht. Erstmal war beim Mainstream die iGPUs ein Punkt wo sich viel getan hat, die Gamer nutzen diese aber gar nicht. Dazu kommen die Verbesserungen der Plattform ab Skylake, mit Chipsätzen mit reichlich PCIe 3.0 Lanes, aber auch die sind den Gamern eher egal, die nutzen nur die immer noch 16 PCIe 3.0 Lanes für die Graka, die von Ivy Bridge hatte.
Dann schau Dir aber mal an wie viele Kerne die großen Xeons haben, demnächst kommen welche mit 32 Kernen auf einem Die, nicht wie bei Naples wohl als MCM mit 4 Dies, was eben dann auch zur vorher beschriebenen Optimierung der Kommunikation zwischen so vielen Kernen gezwungen hat, die Intel ganz offenbar besser als AMD gelungen ist. Bei den 4 Kernern des Mainstream auf die Intel den kleinen S.115x bisher beschränkt hat, dürfte die aber keine große Rolle spielen, wobei mich so ein Latenzvergleich zwischen einem RYZEN mit nur einer CCX bzw. den Kernen einer CCX und denen eines i7-7700K wirklich brennend interessieren würde, PCPER hat ja nur die große S.2011-3 CPU analysiert, aber die ist mit den Doppelringen in der Hinsicht viel schlechter als die kleinen 4 Kerner. Die Doppelringe sind toll für CPUs mit vielen Kernen, aber eben nicht für 4 Kerner wo man einfach jeden Kerne mit gerade mal 3 Verbindungen mit jedem anderen direkt verbinden kann, bei einem 32 Kerner würde jeder Kern dazu 31 brauchen und damit wäre kein Platz mehr für andere Dinge und die Leistungsaufnahme gigantisch. Es gibt eben keine Lösung die für jede Konfiguration optimal ist!
stratte schrieb:
Da fragt man sich wirklich ob bei AMD nur Affen arbeiten und einfach keine Ahnung haben.
Eben, die wussten was sie taten und haben sich für eine Variante entscheiden, diese hat Vor- aber auch Nachteile. Solange vor allem die GPUs bei Games bremsen, was vor allem bei den hohen Auflösungen der Fall ist, sind die Nachteile weniger gravieren bis nicht spürbar. Performance ist aber eben nicht linear, sonst würde ein Benchmark reichen um diese komplett zu beschreiben. RYZEN (und künftig auch Naples) haben im Vergleich zu entsprechenden CPUs von Intels eben Stärken und Schwächen, es muss letztlich jeder Kunden aufgrund seiner Nutzung die Entscheidung zwischen den Produkten beiden Anbieter treffen, eine generell bessere oder schlechtere CPUs gibt es nicht. Oder sollte man sagen nicht mehr? Die FX waren den meisten Intel CPUs ja auf breiter Front unterlegen, aber dafür günstig, auch wenn deren AM3+ Plattform schon total veraltet war. Also gab es auch damals nicht die in jedem Punkt bessere CPU, es gibt die bei Leistung, Leistungsaufnahme und der Plattform besseren von Intel, die aber eben auch teurer waren. In dem Sinne hat sich nichts geändert, die Skala hat sich verschoben, denn auch wenn der R7 1800X den großen 10 Kern i7 in einigen Benchmarks schlagen kann, einen entsprechenden Xeon E5 der ihn immer noch bügeln kann, würde auch finden lassen, der kostet dann nur deutlich mehr.
Hopsekäse schrieb:
Na bei den Kinderkrankheiten würde ich aber auch möglichst schnell darauf hinweisen, dass die nächste Generation bald kommt.
Ich hoffe für die Käufer aber, dass da auch noch vorher was Rundes draus wird...
Kinderkrankheiten haben vor allem die Board bzw. deren UEFIs. Die Frage wer daran wie viel Schuld trägt, dürfte sich schwer klären lassen, aber je besser AM4 Boards nachgefragt werden, umso schneller dürften deren Herstellern daran arbeiten diese Probleme zu beseitigen und auch AMD sollte alles tun die dabei zu unterstützen, sonst können sie ja keine CPUs verkaufen. Das bei einer neuen Architektur am Anfang nicht alles perfekt läuft und es noch reichlich Optimierungspotential gibt, war zu erwarten. Die Rohleistung ist aber schon mal sehr gut, da hat AMD doch einen gewaltigen Schritt getan und offensichtlich eine gute Basis für die kommenden Ausbaustufen geschaffen.
koffeinjunkie schrieb:
Also soweit ich weiß, war es doch beabsichtigt eine CPU zu bauen, die eben in Anwendungen stark ist und das ist gelungen.
Erstens war es das bei Bulldozer auch schon, das Ergebnis kennen wir und zweiten ist RYZEN auch nicht bei allen Anwendungen gut, nur bei solchen wo jeder Kern recht unabhängig auf eine Teil der Daten arbeiten kann. Bei anderen Anwendungen ist es wie bei den Spielen, bei Spielen hängt ja auch alles zusammen und es ist viel Koordination zwischen den Threads nötig. Außerdem fehlen für eine auf Anwendungen fokussierte Plattform die entsprechenden Boards und I/O von den Chipsätzen, die ECC-RAM Unterstützung gibt es zwar, aber die ist nicht validiert und bei viel Boards nicht vorhanden bzw. nicht überprüfbar. Also Workstationplattform kann man AM4 derzeit nicht sehen, es ist eher ein Gamerplattform und so sehen die bisherigen Boards auch aus.
Wenn man AMD etwas vorwerfen muss, dann die unglückliche Positionierung am Markt. Als Gaming CPU sind die RYZEN zu schwach, ihre Nachteile schlagen da voll durch, zumal nur sehr wenige Gamer weltweit Auflösungen nutzen bei denen diese nicht auffallen. Die Chipsätze, die Boards und alles ist aber zu wenig auf Anwendungen, also Workstations ausgerichtet, somit wird man da nicht die großen Erfolge haben, zumal meist erst bei Servern CPUs wirklich nur auf die Leistung bei einer bestimmten einzelnen Anwendung hin ausgewählt werden. Bei Workstations wird, wenn auch nicht so sehr wie bei Heimanwendern, dort eher erwartet, dass sie über eine größere Bandbreite von Anwendungen gut performen und obendrein spielt dort das Geld oft nicht mehr die Rolle wie beim Heimanwender.
koffeinjunkie schrieb:
Ich verstehe nicht wie einige immer noch denken, das die Ryzen Teile Dekstop Home Entertainement PRozessoren wären, dass ist nicht der Fall. Die wurden nicht explizit für Unterhaltungselektronik konzipiert, auch wenn damit geworben wurde oder wird.
Eben, AMD sitzt mit RYZEN jetzt ein wenig zwischen den Stühlen, für den angestrebten Kunden, den Gamer (man will ihm ja am liebsten dann auch gleich die passende GPU verkaufen), ist die Performance nicht optimal, für so manch anderen Anwender wird der Rest nicht so optimal sein, die Kinderkrankheiten eingeschlossen. Denn wer produktiv am Rechner arbeiten muss, kann sowas gar nicht gebrauchen. Daher ist es nur logisch und verständlich, wenn die nächste Generation so früh wie möglich kommen wird.
AnotherWorld schrieb:
Wie ist dann denn bei AMD?
Der FM1 war genau ein Jahr und eine A/CPU Generation lang aktuell. Die langlebigen Sockel von AMD sind mehr Mythos als Realität.
AnotherWorld schrieb:
Nutzen die einen Sockel für mehrere Jahre für mehrere Generation oder machen die es so wie Intel und bringen alle paar Jahre einen neuen Sockel raus?
Liest mal genau was da steht:
[URL="http://wccftech.com/amd-pinnacle-ridge-cpu-zen-2-core/"]Furthermore, the new Pinnacle Ridge family will remain compatible with the AM4 socket as AMD has already stated that they plan to stick with AM4 for a long time. It’s possible that even Zen 3 processors will be compatible with a updated revision of the socket while allowing backwards compatibility with older (by then) Zen 2 and Zen based desktops chips.
Es ist möglich das Zen3 einen upgedateten Sockel bekommt der auch kompatible mit den alten Zen und Zen 2 Desktop
Chips (also CPUs) ist, es wird also wie bei FM2 und FM2+ so laufen, dass man sich ein neues Board kaufen und die alten CPUs drin betreiben kann, aber nicht die neuen CPUs in den alten Boards.
Es ist generell besser, wenn man CPU und Board als Einheit betrachtet, die man zusammen kauft und auch irgendwann zusammen tauscht. Irgendwann kommt PCIe 4.0, die Spezifikation sollte in diesem Jahr final verabschiedet werden, dann kommt irgendwann (wohl ab 2020) auch DDR5 RAM, jedes von beiden dürfte einen neuen Sockel nötig machen, wenn man es unterstützen möchte. Es werden eben immer mehr die Features der Plattform und weniger die Steigerungen der CPU Performance, die ein Systemupgrade sinnvoll erscheinen lassen. Dem wird auch AMD sich nicht entziehen können, da es noch so eine Leistungssteigerung wie nun mit RYZEN wohl nicht noch einmal geben wird.
HaZweiOh schrieb:
AM4 bleibt die nächsten 5 Jahre stabil, das ist also noch ne Aufrüstung möglich.
Genau da wäre ich mir gerade nicht sicher, denn dies war auch in der Vergangenheit meist nicht so, nur der längst veraltete AM3+ hatte so ein langes Leben, weil der Nachfolger eben erst jetzt gekommen ist, aber selbst auf den AM3 Vorgänger Boards liegen viele AM3+ CPUs nicht. Beim FM2 und FM2+ war es sogar so, dass man zwar die alten FM2 CPUs auf den neuen FM2+ Board betreiben konnte, nicht aber alte FM2 Boards mit den neuen FM2+ CPUs. FM1 und AM1 waren gewissermaßen Eintagsfliegen, auch wenn AM1 länger am Markt war als der FM1, so gab es im Grund nie ein ernsthaftes CPU Upgrade dafür. Man sollte sich also mit dem Gedanken anfreunden, auch bei RYZEN spätestens für die übernächste CPU Generation ein neues Board kaufen zu müssen. Man hat dann allenfalls den Vorteil die alte CPU auch noch in einem Board für die übernächste Generation betreiben zu können, sollte einem das Board verreckt sein.
matty2580 schrieb:
Laut Planet3dnow wird es keine Retrail-APUs mehr mit Bristol Ridge geben.
Was auch sehr gut ist, Bristol Ridge hätte nie für den AM4 Sockel geplant werden dürften, es ist besser den neuen Sockel nur für die RYZEN zu reservieren um bei weniger informierten Kunden keine Verwirrung zu stiften. So kaufen dann einige solche OEM AM4 System und kommen Bristol Ridge, also alte statt neuer Technik. Spricht sich das rum, meiden andere die Plattform lieber gleich, statt sich damit auseinander zu setzen was nun was ist. Außerdem dürfte es die Entwicklung der Consumer Boards nicht beschleunigt und die Boards nicht billiger gemacht haben, sie auch für Bristol Ridge fit zu machen, was am Ende dann aber keiner nutzen kann, außer der rupft eine Bristol Ridge APU auf einem OEM Rechner um sie dort einzubauen. Umgekehrt hat es aber scheinbar eine frühzeitige Reife der AM4 auch nicht gefördert, dass es mit Bristol Ridge schon länger eine CPU für die Plattform gibt, denn was man da so an Probleme sieht, bis hin zur mangelnden Verfügbarkeit, zeugt nun nicht davon das die Boardhersteller viel mehr Bristol Ridge entwickelt haben und AMD selbst vielleicht auch nicht, von denen ist ja das BIOS. Da sind aber wahrscheinlich auch die Unterschiede zwischen beiden zu groß.