Wie soll das ganze bloß später zusammenpassen, wenn die Retail-300er kommen?
Wenn die späteren Retail-300er technisch doch diesen OEM-Modellen entsprechen würden, und zusätzlich darüber nur die neuen 390 und 390X mit Fiji-GPU dazu kommen, dann würde das hinhauen, ohne für größere Verwirrungen zu sorgen. Aber wo bleiben dann die Hawaii-Karten? Es ist doch sehr unwahrscheinlich, dass AMD ausgerechnet eine der neusten GPUs nicht mit in die neue Generation rüberrettet. Zumal die Hawaii-Karten ja direkte Konkurrenz zu Nvidias High-End 980 und 970 bleiben. Ich erwarte deshalb eigentlich, dass wie die 290(X) als 380(X) wiedersehen werden. Da macht sich jetzt aber schon diese OEM-Tonga-Karte breit.
Wahrscheinlicher ist also, dass wie im Artikel die schrieben, die Retail-300er etwas anders eingruppiert werden, als diese OEMs, was aber für die Kunden eine totale Katastrophe wäre. Dann gäbe es diverse namensgleiche Karten, die sich aber in Leistung und Ausstattung grundlegend unterscheiden. (Gegeben hat es sowas ja auch schon.)
Die beste Lösung wäre wohl, wenn AMD die neuen Retail-Karten dann gleich als 400er bringt. Also dass auch die 390(X) gleich zur 490(X) wird usw. Dann hätte man eine klare Abgrenzung zu den OEM-Karten, so wie schon mit den 8000ern und den 200ern. (Außerdem überspringt Nvidia ja auch ganz gerne mal nummerntechnisch eine Generation.)
Das hätte aber den Nachteil, dass die Hersteller von OEM-PCs angepisst wären, denn die wollen ja gerade, dass es so aussieht, als würde in ihren Komplettsystemen die neuste Grafikhardware stecken. Nur deshalb macht AMD ja dieses extra für sie vorgezogene Umbenennungstheater.
Ich sehe keinen wirklichen Weg, wie dieses Kuddelmuddel für alle Beteiligten zufriedenstellend gelöst werden könnte und fürchte, dass es am Ende die Kunden sein werden, die in Sachen Überschichtlichkeit in die Röhre schauen. Dann heißt es aufgepasst, was in dem Komplett-PC denn nun wirklich drin steckt oder was für eine gebrauchte Karte das genau ist, die jemand online versteigert usw.