rg88 schrieb:
War das nicht schon bei Bulldozer der Fall? Ich meine mich vage zu erinnern, dass damit zu Phenom-Zeiten groß (vll auch klein) getönt wurde, dass man nun die Entwicklung durch fertige Bausteine automatisiert hat bei der Bulldozer-Architektur.
Durch
fertige Bausteine im Sinne von bereits fertig entwickelten
Blöcken an IP/Modulen, die dann je nach gewünschtem Schaltungsaufbau zusammengefügt wurden, ja.
Ryzen ist aber die erste Architektur, die nicht händisch von Ingenieuren entworfen wurde, sondern wo dem Rechner respektive einer automatisierten Entwicklungsumgebung (i.S.v. Prozessor-algorithmisch) der
eigentliche Entwurf anvertraut wurde. Analog wie dem händischen programmieren Zeile für Zeile und dem 'zusammenschustern' eines Programms mit Hilfe und
von einer IDE (deklarativ; bswp.
Visual Studio). Soll heißen, die Funktionseinheiten und Anordnung wurde nicht „nach
„alter Schule“ händisch von den Entwicklern entworfen, sondern eine Rechner-gestützte Prozess- & Schaltungsoptimierungs-Umgebung fand hier Anwendung.
Salopp gesagt: Das Programm sagt, der Cache oben links an der Äußeren Ecke des Block-Schaltbildes des Prozessors-Layouts ist
dort leistungsgünstiger, da es rechnerisch schneller angebunden ist (z.Bsp. hier, näher an einem Ringbus) und eine um 0,02 ns verringerte Latenz ermöglicht –
auch wenn bei der Betrachtung der fertigen Zusammenstellung des IP-Blocks dem Chipentwickler graue Haare wachsen und er erstmal logisch betrachtet das Ganze für groben Unfug halten mag. Das ist eigentlich bloß
Computer-integrated manufacturing auf Schaltungsebene um um Funktions-Simulationen des Layouts erweitert.
Beispielsweise wenn der Rechner meint, diese und jene Funktionseinheiten sind in
der Zusammensetzung
dort besser auf gehoben. Das kann auf den eigentlichen Entwickler zwar auf den ersten Blick und selbst bei studieren des Schaltbildes jetzt keinen wirklichen Unterschied ergeben – da eine sehr ähnliche Zusammenstellung
logisch betrachtet vom Menschen
an anderer Stelle im IP genauso vorhanden gewesen wäre, allerdings erlaubt gerade
diese algorithmisch errechnete Konstellation eine erheblich schnellere Befüllung der
Pipeline nach einem
flush oder Ähnliches.
Das ist wie der 4. Boxenstop in Magny-Cours von Schumacher damals, der schlußendlich zum Sieg geführt hat – entgegen allen Erwartungen. Die Logik spricht dagegen, aber Ross Brawn hatte seinerzit ganz genau nachgerechnet und kam zu dem Ergebnis, daß Schumacher unterm Strich durch die geringe Spritmenge und -Gewicht schneller war, auch wenn er deutlich mehr Zeit als jeder Andere in der Boxengasse 'verbrannt' hat.
In diesem Sinne
Smartcom