Herdware
Fleet Admiral
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Raucherdackel! schrieb:Nein, eigentlich entsprachen sie stets der Wahrheit. Es waren immer Multithread-Anwendungen unter Linux-Umgebung mit Programmen, die nicht nur auf Intel optimiert waren, sondern ebenso auf AMD. Stichwort Intel-Compiler...
Es machten damals im Vorfeld Benchmarks und allgemein Vergleiche der CPU-Leistung die Runde, die wirklich weit ab der Realität waren und ein viel zu rosiges Bild zeichneten. Der damals verantwortliche Community-Manager von AMD (war z.B. auch im Anandtech-Forum aktiv), der diese "Fakten" verbreitet hatte, musste danach seinen Hut nehmen, weil er jegliche Glaubwürdigkeit verspielt hatte. (Dabei war es letztlich nicht mal seine Schuld, sondern er hat völlig übertriebene Angaben von der Entwicklungsabteilung bekommen.)
Im Server Segment schwächelt die Bulldozer Architektur nicht mal so sehr, wie es der Consumerbereich vorgibt.
Auch im Server/HPC-Segment konnten die Bulldozer nur in einigen wenigen Spezial-Anwendungen einigermaßen mithalten. Dazu gab es auch auf Anandtech sehr aufschlussreiche Artikel, die die Schwächen der Bulldozer-CPUs in verschiedenen Server-Anwendungen aufzeigten und erklärten.
Die Bulldozer-Opterons hatten es dabei nicht nur gegen Xeons schwer, sondern auch gegen die alten K10-Opterons. Nicht viel anders, als im Consumer-Bereich.
Nicht umsonst ist der Marktanteil von AMD im Server-Bereich noch viel schlimmer zusammengebrochen, als im Consumer-Markt.
Edit: Hier ein Link zu einem zeitgenössischen Artikel:
http://www.anandtech.com/show/5057/the-bulldozer-aftermath-delving-even-deeper
Die Schuld dafür nur auf den Intel-Compiler zu schieben, ist zu einfach. AMD hat vorher CPUs auf dem Markt gehabt, die mit verbreiteter Software ihre Leistung gut abrufen konnten, und mit Zen wird das hoffentlich auch wieder so sein.
Es mag ja sein, dass mit speziell für sie optimierter Software die Bulldozer viel besser abgeschnitten hätten, aber es war dann doch reines Wunschdenken, dass die Softwareentwickler AMD diesen Gefallen tun. Nicht bei dem schon damals sehr kleinen Marktanteil.
Darauf zu hoffen, dass zukünftige Software an eine CPU angepasst wird, ist der falsche Weg. Eine neue CPU muss in allererster Linie so entworfen werden, dass sie mit der vorhandenen Software gut zurecht kommt (und natürlich damit mehr Leistung bringt, als der Vorgänger). So hat es Intel z.B. bei den C2D/Conroe gemacht oder auch AMD bei den Athlon64. Der Athlon64 brauchte keine neue, optimierte 64Bit-Software, um zu glänzen. Der überholte auch mit altem 32Bit-Code Intels Pentiums.
Neue Features kann man als "Sahnehäubchen" oben drauf packen und wenn sich die CPU irgendwann wegen ihrer Stärken bei konventioneller Software gut am Markt verbreitet hat, werden diese Features dann irgendwann auch von den Softwareentwicklern genutzt.
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