News Anonymität im Netz: Schäuble fordert eine Klarnamenpflicht

Altersstarrsinn scheint sich bei Herrn Schäuble immer mehr bemerkbar zu machen. Oh, Oh, Oh, zum Glück kann er als Bundestagspräsident in Deutschland keinen Schaden mehr anrichten.
 
Der Schäuble fordert eine Klarnamenpflicht. Cool, kann er machen.
Ich fordere eine Anpassung des Namensrechts um damit meinen Namen um einen Künstlernamen zu erweitern, ohne die bisherigen Auflagen erfüllen zu müssen (Ausnahme Markenschutz blahblah).

Dann bin ich damit der Herr Impact Blue und kann mich damit überall anmelden und ausweisen.

IPs werden eh geloggt, wer genug Ressourcen aufwendet kann mich ausfindig machen.. und keinem ist damit in irgend einer Art geholfen, naja außer mir weil ich dann nen tollen Namenseintrag aufm Ausweis habe.
Top Planung Herr Schäuble!
 
ImpactBlue schrieb:
IPs werden eh geloggt, wer genug Ressourcen aufwendet kann mich ausfindig machen..
So ist es. Man sollte viel eher darauf gucken wo Hetze anfängt, welche schon Strafbar ist. Eine Meinung wie "Ich finde die Asylpolitik Mist" ist noch lange keine Hetze - wird aber gerne so hingestellt. Und auf dem großen blauen F wird bei sowas sogar schnell mit Anzeigen um sich geworfen - ein Irrsinn...

Klar muss man Aussagen wie "Den oder die Politiker(in) bring ich um!" verfolgen. Nur hilft da wirklich eine Klarnamenpflicht? Ich glaube nicht. Vielleicht hält es den ein oder anderen davon ab, sowas öffentlich zu schreiben. Aber macht denjenigen das potenziell weniger gefährlich? Nein, nicht unbedingt.

Wenn einer eine Straftat in Schrift begeht dann kann man mit ein wenig Aufwand auch herausfinden wer das war. Bei Raubkopierern gehts doch auch :p
 
Es geht den Politikern doch aber nicht darum, irgendwelche Straftaten besser ahnden zu können, sondern darum, die Verbreitung von Fake-News und Unwahrheiten einzuschränken. Problem daran ist halt, wer entscheidet was denn dann wahr ist und als legitime Meinung gilt, und was unwahr ist und damit als Meinung die man zensieren, verbiete und/oder bestrafen muss. Da würde sich doch die Bildung eines Ministeriums für Wahrheit geradezu aufdrängen? Na gut, unter Umständen kann das auch ein neues Resort im Innenministerium machen.
 
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paccoderpster schrieb:
Dann müsste auch das Grundgesetz angepasst werden. Art. 5 Abs. 1 besagt, dass ich meine Meinung frei äußern darf. Muss ich dafür einen Klarnamen hinterlegen, kann ich sie nicht mehr frei (sprich: so wie ich will) äußern; oder ich habe die falsche Definition von frei.
Warum kannst du das nicht?
 
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Dann kann sich jeder kleine Westentaschenwasauchimmer in den Foren/Netzwerken seiner Opfergruppen anmelden und hat danach eine Liste von Opfern in seiner Nähe. Das wird nicht schön...
Es werden so schon genug Online Hetzjagten mit Offline Konsequenzen veranstaltet, ich denke noch mehr Futter in Form von Klarnamen braucht der Mobb nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe beispielsweise einen in Deutschland einzigartigen Nachnamen. Außer mir trägt diesen Nachnamen nur noch meine Schwester, die aber zur Zeit im Ausland studiert. Da ich zudem beruflich eine Website betreibe in deren Impressum natürlich auch meine Wohnadresse aufgeführt ist, wäre es für jeden jederzeit möglich, herauszufinden wo ich Wohne. Das will ich aber verständlicherweise nicht.

Wenn man mit Nachnamen Schmidt oder Müller heißt, hat man da nicht so die Probleme.
 
Der BGH hat bereits 2009 entschieden (VI ZR 196/08):

„Eine Beschränkung der Meinungsäußerungsfreiheit auf Äußerungen, die einem bestimmten Individuum zugeordnet werden können, ist mit Art. 5 Absatz 1 Satz 1 GG nicht vereinbar.

Die Verpflichtung, sich namentlich zu einer bestimmten Meinung zu bekennen, würde..die Gefahr begründen, dass der Einzelne aus Furcht vor Repressalien oder sonstigen negativen Auswirkungen sich dahingehend entscheidet, seine Meinung nicht zu äußern. Dieser Gefahr der Selbstzensur soll durch das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung entgegengewirkt werden.“

Alle diejenigen, die das nun erneut wieder fordern, outen sich klar als Verfassungsfeinde und sollten schleunigst unter Beobachtung des Verfassungsschutzes gestellt werden.

Gruß
Michael
 
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Klarnamenpflicht ist nur eine neue Idee, Leute mit unliebsamen Meinungen zum schweigen zu bringen. Die Hemmungen steigen.
Echte Straftäter kann man auch über die IP etc. ausfindig machen und dafür muss ein gewisser Aufwand betrieben werden, dem nicht jedem Hans und Franz mal eben so möglich ist.
Bei Klarnamen muss man nur lesen können. Paar Bildchen hier und dort die man mal gepostet hat, sei es nur die Umgebung oder das Auto mit unkenntlichem Kennzeichen, so lassen sich diese Dinge addieren und der Personenkreis stark eingrenzen oder gar eindeutig einer ganz bestimmten Person zuordnen. Dinge die man vor X-Jahren mal gepostet hat könnten einem zum Verhängnis werden, auch wenn sich die Meinung evtl. längst um 180° gedreht hat. Das was erst mal im Internet landet, wird man nicht mehr los, zumindest nicht vollständig.
Man hat sich irgendwann ja auch mal was dabei gedacht Nicknamen zu verwenden. In Zeiten in denen zunehmend Identitäten gestohlen und missbraucht werden, sollte man erst recht keine Klarnamen verwenden.
 
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Das größte Problem sehe ich dabei, das dich wirklich jeder piepeinfach im Netz verfolgen kann. Sucht mal nach eurem Nick und schwupps werden z.B. eure Antworten/Threads im cb Forum oder sonstigen Communitys ausgespuckt.

Ich würde nicht wollen, das jeder gucken könnte uhh, da hat er mal das und dass gesagt und ahh so ist der also drauf. Da können Arbeitgeber ihre Bewerber, oder Freunde und Familienmitglieder toll ausgespitzelt werden. Das geht die nichts an was ich zu anderen Sage.
Und da muss man auch im Hinterkopf behalten, dass Internet vergisst nie, da können dir auch 30 Jahre später Leute noch Sachen vorkauen die man Irgendwann mal im Internet gepostet hat.

Ich habe nichts dagegen wenn Straftaten im Internet verfolgt werden. Aber dazu braucht man keinen Klarnamen.
Käme tatsächlich Klarnamen Pflicht, wäre ich aus sämtlichen Online Communitys raus.

Ich kann mir aber gut vorstellen, dass dann die Leute auf Foren im Ausland zurückgreifen oder gar den Weg zu Anonymisierungsdiensten oder ins Darknet suchen wo es wesentlich schwieriger ist bei Androhung einer Straftat die Realperson zu ermitteln.

Ach nee, das passt ja gerade, wie praktisch... Anonymisierungsdienste will man nun also auch verbieten:
https://www.golem.de/news/tor-netzw...isiert-darknet-gesetzentwurf-1905-141377.html
 
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rocketworm schrieb:
Ich würde nicht wollen, das jeder gucken könnte uhh, da hat er mal das und dass gesagt und ahh so ist der also drauf. Da können Arbeitgeber ihre Bewerber, oder Freunde und Familienmitglieder toll ausgespitzelt werden. Das geht die nichts an was ich zu anderen Sage.
Und da muss man auch im Hinterkopf behalten, dass Internet vergisst nie, da können dir auch 30 Jahre später Leute noch Sachen vorkauen die man Irgendwann mal im Internet gepostet hat.

deswegen bin ich hier und wo anders auch so sehr aktiv, wie man an meinen posts siet xD
 
Acrylium schrieb:
Da würde sich doch die Bildung eines Ministeriums für Wahrheit geradezu aufdrängen?

Dazu ein aktueller Beitrag von Dushan Wegner, der wirklich lesenswert ist.

(...) Wir ahnen, was nach NetzDG und den »Anti-Hatespeech-Maßnahmen« aus Brüssel, sprich: der digitalen Gedankenüberwachung, kommen wird. – Zum Tatbestand des Gedankenverbrechens wird sich sehr bald das Erinnerungsverbrechen gesellen. (Von einem Wahrheitsministerium träumen manche von denen nicht erst seit dem Migrationspakt.)

https://dushanwegner.com/erinnerungsverbrechen/

Gruß
Michael
 
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rocketworm schrieb:
Sucht mal nach eurem Nick und schwupps werden z.B. eure Antworten/Threads im cb Forum oder sonstigen Communitys ausgespuckt.
Käme tatsächlich Klarnamen Pflicht, wäre ich aus sämtlichen Online Communitys raus.
Moin

Habe gerade mal nach "Nobsi" gegoogelt, da kommt nix. Ich würde bei Klarnamen weiterhin in den Foren bleiben.

Gruß
Nobsi
 
Bei mir ist dein Computerbase Account auf Platz 1 in Google.

Und ob du es verbergen willst weiss ich nicht. Ich will auf jeden Fall nicht, dass jede Konversation die ich jemals im Internet hatte auf ewig mit mir in Verbindung gebracht werden kann. Ich war vor 10 jahren ein riesen Idiot und in 10 Jahren denke ich dasselbe von mir heute...

Zudem würde ich mich hüten mit meinem Klarnamen über heikle Themen zu reden (Politik, Religion, Rassismus, etc etc) denn jeder der anderer Meinung ist als ich könnte mich persönlich aufsuchen weil ich evtl mal was geschrieben habe das ihm nicht passt.
 
Moin

Ist doch klar, bei Klarnamen hätte ich den einen oder anderen Beitrag sicherlich auch nicht so geschrieben.

Aber ich bin im Internet auch kein anderer Mensch. So wie ich mich hier zeige entspricht es auch zu 100% meinem Auftreten in der sogenannte "realen Welt".

Aber was soll's, es wird so ein Gesetz mit Sicherheit nicht kommen.

Gruß
Nobsi
 
Nobsi schrieb:
Ist doch klar, bei Klarnamen hätte ich den einen oder anderen Beitrag sicherlich auch nicht so geschrieben.
Dieser Satz zeigt das ganze Problem mit der Thematik.
 
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