News App Store: Apple senkt Provision für viele Entwickler auf 15 Prozent

Sott schrieb:
Finde ich ganz gut! Wobei der Schritt von 15% auf 30% Abgabe sehr groß ist. Ich hätte sowas besser gefunden:
<100.000 USD5%
<500.000 USD10%
<1.000.000 USD15%
<5.000.000 USD20 %
< 10.000.000 USD25 %
> 10.000.000 USD30 %

Genau das ist mir auch direkt in den Sinn gekommen. So wäre es wirklich fair und nachvollziehbar.
So wie Apple es jetzt macht ist das nur der Versuch dem Gericht zuvor zu kommen.
 
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In der Biologie nennt man dieses Verhalten Parasitismus. Der Wird wird gerade noch am Leben erhalten, jetzt mussten halt Nachbesserungen stattfinden.
 
jsm36 schrieb:
Läden wie Netflix haben Spezialdeals mit Apple und bezahlen wesentlich weniger als 30%.
Quelle:
https://www.heise.de/mac-and-i/meld...ne-Direktkauf-und-dadurch-teurer-4260422.html

Hast du auch eine Quelle, die den von dir genannten Deal beschreibt? Dein aktueller Link tut das nicht, sondern beschreibt lediglich die Praxis, die viele Unternehmen fahren (und wofür man auch keinen Deal braucht, das kann jeder machen).
Dabei wird in der App einfach keine Möglichkeit gegeben, einen Kauf durchzuführen / ein Abo abzuschließen. Stattdessen muss der User das außerhalb der App über die Website machen, und sich dann in der App nur noch einloggen. Und da der Kauf nicht über Apple läuft, wird gar keine Provision gezahlt.

Geht aber schon ewig so, und wie gesagt für jeden Entwickler. Ist halt nur nervig für die User.
Ergänzung ()

ebird schrieb:
In der Biologie nennt man dieses Verhalten Parasitismus. Der Wird wird gerade noch am Leben erhalten, jetzt mussten halt Nachbesserungen stattfinden.
Nur das hier der Parasit den Wirt überhaupt erst ermöglicht hat.
Ohne den Parasiten (iPhone / AppStore) gäbe es nämlich den ganzen Markt nicht.
 
Autokiller677 schrieb:
Nur das hier der Parasit den Wirt überhaupt erst ermöglicht hat.
Ohne den Parasiten (iPhone / AppStore) gäbe es nämlich den ganzen Markt nicht.

Aber gerade das stimmt ja so nicht: Wenn es ab morgen keine iPhones mehr gibt, kaufen die Leute eben Android phones, und die Summe an Appumsaetzen bleibt gleich, sie verlagern sich nur auf ein anderes System.

Deshalb denke ich, dass das Bild "high way robbery" (https://www.theverge.com/2020/6/18/...e-hey-email-fees-policies-antitrust-wwdc-2020), bzw. "Wegelagerei" etwas besser passt, um Apples Verhalten zu beschreiben: Apple erzeugt eine kuenstliche Barriere fuer Developer, und erlaubt ihnen nur dann den Zugang zu iPhones, wenn sie Apple eine Gebuehr bezahlen - in anderen Worten also digitale Wegelagerei.
 
Das ist doch Blödsinn. Es ist niemand dazu verpflichtet die Bedingungen von Apple zu akzeptieren, die Spielregeln sind vorher bekannt.
Take it or leave it. ganz einfach
 
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HighDefinist schrieb:
Aber gerade das stimmt ja so nicht: Wenn es ab morgen keine iPhones mehr gibt, kaufen die Leute eben Android phones, und die Summe an Appumsaetzen bleibt gleich, sie verlagern sich nur auf ein anderes System.

Nur das im PlayStore quasi die gleichen Regeln gelten und Google mit PlayProtect und vielen anderen Warnungen & Maßnahmen alternative Stores auch künstlich klein halten... Also vom Regen in die Traufe.
 
Autokiller677 schrieb:
Nur das im PlayStore quasi die gleichen Regeln gelten...
Auf Android hat man möglicherweise gar keinen PlayStore oder zumindest eine beschränkte Möglichkeit auf einen alternativen Store.
 
KitKat::new() schrieb:
Auf Android hat man möglicherweise gar keinen PlayStore oder zumindest eine beschränkte Möglichkeit auf einen alternativen Store.

Ja, für Bastler. Für den Massenmarkt (und der ist Interessant für Entwickler zum Geld verdienen) irrelevant.
 
KitKat::new() schrieb:
Nein. Auch wenn Google alles dafür tat um dem sehr nah zu kommen.

Doch. Aktuell hat alles außer dem PlayStore da quasi keine Relevanz, wenn es ums Geld verdienen geht (in der westlichen Welt - in Asien gibt's noch andere, kostenlos machen die es aber auch nicht)

Ähm ja. Huawai kann wahrscheinlich bald überhaupt keine Smartphones mehr bauen, weil sie keine Chips mehr bekommen, Apps der großen US-Player dürfen aufgrund der Sanktionen gar nicht erst rein, bisher ist auch quasi nix da.

Tolle Konkurrenz. Relevenaz ebenfalls nicht vorhanden.

EDIT: Musst etwas suchen um es zu finden, aber Huawai ist natürlich auch nicht die Wohlfahrt.
https://developer.huawei.com/consumer/en/doc/30203#h1-1582512691224
Aktuell etwas netter Provisionen als bei Apple & Google, man kann sich aber denken was passieren würde, wenn die Plattform mal etabliert ist. Man schaue mal auf die Preise für Mainland China, da ist die Provision bei Games runde 50%.
 
Zuletzt bearbeitet:
Autokiller677 schrieb:
Doch. Aktuell hat alles außer dem PlayStore da quasi keine Relevanz, wenn es ums Geld verdienen geht
Keine Relevanz fürs Geldverdienen heißt nicht für Bastler.

Ansonsten würde ich nicht darauf wetten, dass es so bleiben würde.
 
HighDefinist schrieb:
Nein, das ist kein Bloedsinn, sondern Kartellrecht - als historischen Kontext empfehle ich das hier:
https://en.wikipedia.org/wiki/Standard_Oil

Die Argumentation zieht aber nur, wenn man Google mit dazunimmt und dann ein Doupol am Gesamtmarkt feststellt.

Apple hat kein Monopol im Smartphonemarkt, und auch nicht bei App-Vertriebs-Plattformen. Und dann wird es scher, ein Unternehmen auf seinen Geräten dazu zu zwingen, Fremdstores zuzulassen. Anders war das bei MS mit dem Internet Explorer: Die hatten ein nahezu-Monopol im Desktop-OS.

Aber ohne das Monopol im Gesamtmarkt wird das wohl nix. Oder muss dann VW bald auch erlauben, dass ich die Software vom Navi austausche und den Autopilot von Tesla aufspielen kann? Das jemand innerhalb seines Produkts ein Hausrecht hat und den Zugang für Dritte so gestalten kann, wie er will, lässt sich nach der aktuellen Rechtslage nicht mal eben kippen - außer es liegt eben Marktmissbrauch vor.

Wobei ich durchaus finde, dass man eben Google dazu ziehen sollte und das als Doupol darstellen muss, wie Epic es auch versucht. Denn effektiv ist das so, Sundar und Tim schielen immer nur zum jeweils anderen rüber und machen dann das gleiche.

Allerdings gibt es auch hier im Forum immer wieder Leute, die sich vehement dagegen stemmen, dass Google da irgendwas vorzuwerfen sei, weil sie ja für ein paar Bastler, hinter 10 Warnungen versteckt, noch die Möglichkeit für Apps aus anderen Quellen haben.

Werden daher interessante Gerichstverhandlungen.
 
Autokiller677 schrieb:
Apple hat kein Monopol im Smartphonemarkt, und auch nicht bei App-Vertriebs-Plattformen.
Doch, hat es, denn der Begriff "Monopol" ist nicht nur ueber den Marktanteil definiert. Hierzu eine Analyse, die ich bereits vor ein paar Monaten geschrieben hatte, basierend auf https://en.wikipedia.org/wiki/Monopoly#Monopoly_versus_competitive_markets :
  • Marginal revenue and price: Das trifft eindeutig auf Apple und Google zu, da die 30% Gebuehr massiv ueber den Grenzkosten liegen.
  • Product differentiation: Auch das trifft eindeutig auf Apple und Google zu - allerdings in unterschiedlicher Weise: Auf Seiten von Apple trifft es sowohl auf den Appstore als auch die Hardware selber zu, auf Seiten von Google aber nur auf den Appstore, und zwar in der Form, dass Google verschiedene Einstellungen am Android-System vorgibt, die dafuer sorgen, dass alternative Appstores keine "perfect substitute" zum Google Playstore sind.
  • Number of competitors: Nun gibt es zwei, und nicht einen, aber wir sind sehr weit vom Ideal der "infinite competitors" entfernt
  • Barriers to entry: Auch die ist eindeutig extrem hoch
  • Elasticity of demand: Apple koennte die Preise seiner Handies im erheblichen Masse erhoehen oder verringern, ohne dass sich die Nachfrage wesentlich aendern wuerde. Auf Seite der Appstores koennen Apple und Google ebenso die Gebuehren erhoehen oder verringern, ohne dass sich die Nachfrage auf Seiten der Entwickler wesentlich aendern wuerde.
  • Excess profits: Trifft eindeutig auf Apple und Google zu - beide verdienen einen erheblichen Teil ihres Gesamtprofits ueber den Appstore.
  • Profit maximization: Folgt im Prinzip aus dem vorletzten Punkt
  • P-Max quantity, price and profit: Das wiederum ist schwer zu sagen, da der Appstore-Markt als solcher vor Google+Apple noch nicht existiert hat.
  • Supply curve: Trifft auf Seiten der Appstores zu, da die 30% schon seit vielen Jahren konstant sind. Auf Seiten der verkauften Hardware trifft es zwar auf Google eher nicht zu, aber auf Apple schon.
Man erkennt also ganz klar, dass viele der Eigenschaften einen Monopols auf die jeweiligen Appstores bzw. Produktoekosysteme von Google und Apple zutreffen.
 
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Ja, wenn man Apple + Google zusammen betrachtet - wofür ich auch plädiere.

Wenn man aber Apple in einem Vakuum betrachtet, greift das nicht mehr.

Daher müsste man hier ein Duopol von Google + Apple feststellen - und Maßnahmen müssten sich entsprechend auch gegen beide richten.
 
Autokiller677 schrieb:
Apple hat kein Monopol im Smartphonemarkt, und auch nicht bei App-Vertriebs-Plattformen.
Definitiv aber bei den Vertriebsplattformen für IPhones.

Fragt sich nur, ob der Markt von Apps fürs IPhone groß genug ist um das nicht mehr tollerieren zu müssen.
 
Autokiller677 schrieb:
Apple hat kein Monopol im Smartphonemarkt, und auch nicht bei App-Vertriebs-Plattformen.

Aber im Bereich iOS-Systeme. Da die Systeme nicht kompatibel sind kann man sie nicht einfach gleichsetzen, bloß weil die Geräte dahinter technisch ähnlich sind. Sonst könntest du bei Fortnite ja auch noch ein paar Milliarden Windows-PCs und alle Surface-Tablets mit einbeziehen, auf denen das nunmal auch läuft. iOS ist nunmal ein eigener Markt für sich, also muss man das auch einzeln betrachten.

Und vom Umsatz her liegt iOS sogar klar vor Android, auch wenn die weniger Geräte haben.
 
Ja, auf der eigenen Plattform ist man Monopolist, und man hat das Hausrecht. Aber das gilt auch für jedes andere Produkt.
Wenn man das angreift, hat das massive Folgen. Muss dann - wie oben angesprochen - VW mir erlauben, meine eigene Navi-Software aufs Auto aufzuspielen? Oder Karten von Drittanbietern, statt die Wucherpreise von VW zu zahlen? Oder gilt es nur, wenn man es ein bisschen erlaubt wie Apple, aber solange man das System komplett zunagelt und Drittanbietern keinen Zugang gibt ist es wieder ok?

Hört es bei Software auf? Oder muss Apple dann auch die Specs für das Kamerainterface, FaceID & co offenlegen, damit jeder Drittanbieter dafür Ersatzteile herstellen kann?

Das es nicht unbedingt kostenlos ist, eine Plattform oder Technologie zu nutzen, ist eigentlich überall in der Industrie üblich. Teilweise über sauteure Lizenzen für irgendwelche SDKs geregelt, vergoldete Zertifizierungen, oder Lizenzgebühren (siehe z.B. HDMI, h264 usw), bei Verkaufsplattformen halt über Provisionen.

eBay nimmt sich auch 10% von jedem Verkauf.

Und Smartphones sind sich mittlerweile doch so ähnlich und eben größtenteils kompatibel (Dateien können problemlos hin und her geschickt werden, Nachrichten, Anrufe, das geht ja alles!), dass ich kaum glaube, dass man daraus getrennte Märkte argumentieren kann. Ein vollwertiger Windows PC dagegen ist eben eine komplett andere Gerätekategorie, egal welcher Hersteller.
 
Autokiller677 schrieb:
Ja, auf der eigenen Plattform ist man Monopolist, und man hat das Hausrecht. Aber das gilt auch für jedes andere Produkt.
Nein, es gilt eben nicht fuer jedes andere Produkt - siehe noch einmal Standard Oil:
https://en.wikipedia.org/wiki/Standard_Oil

Wikipedia - Standard Oil schrieb:
The government identified four illegal patterns: (1) secret and semi-secret railroad rates; (2) discriminations in the open arrangement of rates; (3) discriminations in classification and rules of shipment; (4) discriminations in the treatment of private tank cars. The government alleged:

Almost everywhere the rates from the shipping points used exclusively, or almost exclusively, by the Standard are relatively lower than the rates from the shipping points of its competitors. Rates have been made low to let the Standard into markets, or they have been made high to keep its competitors out of markets. Trifling differences in distances are made an excuse for large differences in rates favorable to the Standard Oil Co., while large differences in distances are ignored where they are against the Standard. Sometimes connecting roads prorate on oil—that is, make through rates which are lower than the combination of local rates; sometimes they refuse to prorate; but in either case the result of their policy is to favor the Standard Oil Co. Different methods are used in different places and under different conditions, but the net result is that from Maine to California the general arrangement of open rates on petroleum oil is such as to give the Standard an unreasonable advantage over its competitors.

Und basierend auf meiner Analyse weiter oben wird klar, dass Apple sein Monopol in einer aehnlichen Weise missbraucht, z.B. indem es keinen fairen Wettbewerb zwischen "hauseigenen" Apple-Apps gibt, und Drittanbieter-Apps, die man im market place auf dem iPhone kaufen kann.

Autokiller677 schrieb:
Wenn man das angreift, hat das massive Folgen. Muss dann - wie oben angesprochen - VW mir erlauben, meine eigene Navi-Software aufs Auto aufzuspielen? Oder Karten von Drittanbietern, statt die Wucherpreise von VW zu zahlen?

Ja, eventuell verstoesst auch VW hier gegen existierendes Kartellrecht. Das besondere an Apple ist aber vorallem, dass der Umfang, und der Schaden fuer den Rest der Gesellschaft viel groesser ist, als der relativ kleine Umfang, in dem es im VW stattfindet - Apple ist also viel eher mit Standard Oil vergleichbar, als mit VWs Kartenfunktion.
 
Autokiller677 schrieb:
Und Smartphones sind sich mittlerweile doch so ähnlich und eben größtenteils kompatibel (Dateien können problemlos hin und her geschickt werden, Nachrichten, Anrufe, das geht ja alles!), dass ich kaum glaube, dass man daraus getrennte Märkte argumentieren kann. Ein vollwertiger Windows PC dagegen ist eben eine komplett andere Gerätekategorie, egal welcher Hersteller.
Ist er das?
Da gibts sehr weiche Übergange.
Stichwort Windows Phone (Lumias, siehe auch Emperion Nebulus), Tablets (iPad, sonstige Android Tablets) und Convertibles (iPad Pro, Chromebooks).
Nachrichten, Dateien und Anrufe dazwischen geht selbstverständlich auch.

Windows läuft so gut wie überall.
 
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