modena.ch schrieb:
Nun Intel ist Prozesstechnisch momentan weit hinten dran. Da ist es leicht mit 14NM zu vergleichen, wenn man selbst schon auf TSMC 7 oder gar TSMC 5 ist.
Wenn wir aber mit AMDs Renoir auf auf TSMC 7 oder irgendwann mal Cezanne vergleichen, wird es finster
was den Verbrauchsvorteil im mobilen Bereich angeht.
Und gerade Idle ist Intel super sparsam, selbst mit seinen veralteten 14NM Strukturen in den Comedy Lake Schluckspechten. Da macht ihnen keiner was vor.
Kannst du das auch irgendwie mit Zahlen oder Fakten belegen oder ist das nur so geschwurbelt, über Produkte, die nichtmal ordentlich vorgestellt sind?
Ich würde behaupten man kann sehr bequem auf x86 bleiben. Gerade wenn es sich abzeichnet, dass es eine Art Big/Little CPU in modernen Prozessverfahren kommen werden und auch wenn ich mir anschaue wohin die Reise mit AMDs Zen und RDNA geht.
Und Grafikkartenarchitektur hat damit jetzt was zu tun? Also, sie kann damit was zu tun haben, keine Frage, aber das musst du dann schon erläutern und kannst das nicht einfach so irgendwo hin knallen.
Dass die Laufzeiten der iPhones gewaltig gestiegen sind würd ich jetzt mal nicht behaupten.
Wenn man sich überlegt, dass die Akkus dazu noch deutlich grösser geworden sind und die SoCs dazu immer state of the art geshrinkt wurden, würd ich von einer schwachen Vorstellung sprechen:
iP8 Plus, A11 10NM, Li-Ion 2691 mAh (10.28 Wh)
iPhone XS Max, A12 7NM, Li-Ion 3174 mAh (12.08 Wh) +17% Akkukapa
iPhone 11 Pro Max, A13 7NM+, Li-Ion 3969 mAh (15.04 Wh) +24.5% Akkukapa
20% Laufzeitsteigerung in 2 Jahren also. Finde ich jetzt nicht gerade schlecht.
Wie das erreicht wurde, ist ja erstmal nicht so wichtig - du hast schließlich auch alles zur Akkulaufzeit in einen Topf geworfen, von es gibt keinen Effizienzvorteil bis zu die machen dann den Akku kleiner, das Gerät dünner und sonstwas. Und dagegen steht eben: Sie haben das Gerät nicht nochmal dünner gemacht, oder nur einen kleinen Akku verbaut, sondern aktiv etwas dafür getan, dass die Akkulaufzeit länger wird.
Dagegen hast du behauptet, sie würden die Laufzeit eher gleichalten und dafür dünner bauen, wenn die Effizienz es zulässt.
Und ich mein Apple gut und schön, aber viele, viele Firmen nutzen x86 und Windows eben gerade weil es das für alte Software braucht, für die es keine neue Ablöse gibt. Z.B. für gewisse Steuerungen und Controler gibt es eben nix Neues. Da kann man froh sein, wenn man schon ein Windows 7 dafür nutzen kann und ist natürlich dankbar für eine Rückwärtskompatiblilität.
Wir haben zum Teil auf neuen, aktuellen Maschinensteuerungen noch WIN Embedded auf XP Basis und wären froh hätten wir alles schon auf WIN 7 oder gar 10. Ist aber noch nicht so weit.
Du willst ja nicht wissen wieviele Geldautomaten noch auf XP laufen. etcpp.
Und das hat jetzt was mit Apple zu tun? Firmen die Windows für alte Software brauchen, nutzen eben Windows - und das höchst selten per Bootcamp, sondern eben auf einem PC statt Mac.
Ich programmiere selber im Bereich Maschienensteuerungen, das Trauerspiel mit Software, die nur auf XP und einem ganz bestimmten Patchstand läuft, kenne ich nur zu gut. Nur habe ich auch noch nie einen Mac in Maschienensteuerungen oder im Geldautomaten gesehen.
Ich behaupte aber auch, dass es da so viel uralten Mist auch bei neuen Produkten gibt, liegt auch daran, dass MS so viel Rückwärtskompatibilität bietet. Da wird dann auch bei einem neuen Produkt nicht mal die Software ordentlich auf einen aktuellen Stand gebracht, sondern nur irgendwie die alte XP-Krücke auf Win7 gehievt.
Ich kenne Hersteller, die fangen neue(!!!) Software heute noch mit MFC für die GUI an - so zur Einordnung, das wurde 1992 released, der erste Nachfolger (Windows Forms) kam 2002 raus, der nächste (heute noch aktuelle) 2006. Aber so eine Umstellung würde ja Geld kosten, der Entwickler müsste glatt eine Fortbildung machen und hätte eine Lernkurve. Geht natürlich nicht, also wird halt auf 30 Jahre altem Mist aufgebaut, der absolut nicht mehr zeigemäß ist, schwer zu warten usw. Warum? Weil es halt läuft und MS es nicht mal abschießt oder zumindest als "Veraltet - nicht mehr nutzen" brandmarkt. Das man mit der besseren Wartbarkeit + einfacherer Portierbarkeit auf zukünftige Versionen oder ganz andere Plattformen die Kosten für die Umstellung gut armotisieren könnte, ist dann schon wieder zuweit gedacht für die ganzen Besitzstandswahrer.
Zum Glück tut sich ganz langsam was. Auch im letzten Laden ist angekommen, dass Cloud, Microservices & co. nicht so schnell wieder verschwinden und man mal zeitgemäße Schnittstellen und Modularisierung braucht, wenn man nicht in der Industrie 4.0 untergehen will. Einige Hersteller haben langsam mal Linux-Versionen, moderne Schnitstellen wie OPC-UA, GRPC, lassen einen Controller mal in Docker laufen usw. Aber da wurde sich auch verdammt lange gegen gesperrt, ist ja Aufwand, mit Schnittstellen kann der Kunde glatt selber was machen und muss nicht 10k€ für jede lächerliche Erweiterung zahlen usw.
Auch ist Akkulaufzeit für viele sicher relavant, aber nicht für alle.
Du hast die Akkulaufzeit in deinem ersten Post mit reingebracht, nicht ich.
Und sind wir mal ehrlich, nur wegen Apple und ARM schreibt nicht die ganze Branche neue Software.
Apples Marktanteil läuft unter WAYNE und der Kundenstamm ist doch sehr, sehr spezifisch und wird jetzt noch kleiner, weil das mit Bootcamp nicht mehr so laufen wird.
Erstmal: Je nach Branche läuft Apples Marktanteil eben nicht unter "Wayne". Selbst Apples Gesamtmarktanteil in den USA ist laut Statista zwischen 10 und 15% und damit schon nicht "Wayne".
Microsoft und Adobe schreiben gerade Office und die Creative Suite für Mac/ARM um. Wenn man eine moderne Applikation mit Swift hat und viel auf APIs / SDKs des OS aufsetzt, ist es eh nur einmal neu kompilieren, vielleicht minimale Änderungen.
MKBHD hatte in seinem letzten Podcast Craig Federighi zu Gast, der erzählt hat, dass für die Portierung der Sachen, die sie in der WWDC gezeigt haben (Photoshop, Lightroom, Word), nur 1-2 Leute jeweils von MS und Adobe kurze Zeit dran waren.
Das ist halt der Vorteil, wenn die Software auf einem halbwegs modernen Stand ist. Moderne Umgebungen sind da häufig nicht mehr (so stark) plattformabhängig, sondern arbeiten eh auf einem Abstraktionslayer.
Gilt auch für Windows: Wenn ich da eine moderne .Net Applikation hab, kann ich die wahrscheinlich recht einfach nach .netCore portieren. Und damit bin ich dann direkt Multiplattform für Linux, Mac, Windows, x86, x64 und ARM32. Gut, unter Linux und Mac funktioniert die Benutzeroberfläche nicht. Aber auch hier gilt: Modernes Softwaredesign mit MVC oder MVVM Pattern? Dann kann man mit wenig Aufwand eine GUI für diese Plattformen bauen. Irgendein altes Zeug wie MFC, wo eine ordentliche Trennung zwischen Backend und Frontend kaum möglich ist? Dann wirds viel Arbeit.
Es wird sicher seine Vorteile haben, aber gravierende sehe ich nicht, deshalb seh ich auch nicht die grosse Zukunft von Windows on ARM.
Geht hier ja auch um Apples Umstieg auf ARM und nicht Microsofts. Da ist die Lage auf jeden Fall komplizierter.
Somit mag Apples OS moderner und gepflegter sein. Aber man kann bei Windows so einfach auch nicht alte Zöpfe abschneiden, das wäre ein Desaster und Microsoft ein paar Monate später Schnee von gestern.
Das geht bei Apple sehr viel einfacher.
Ja, MS kann nicht einfach so abschneiden. Dennoch würde es der Plattform gut tun, wenn sie mal irgendwie damit anfangen würden. Meinetwegen mit 10 Jahre langer Timeline, dann noch kostenpflichtigem Extended-Support wie sie es ja auch bei XP und Windows 7 machen usw. Aber langsam ist es halt einfach nicht mehr lustig, dass irgendein Kram aus DOS Zeiten die Weiterentwicklung behindert, nur weil irgendwelche Programmierer sich in 30 Jahren nicht weitergebildet haben.
Mit netCore und net5 geht es langsam ja auch etwas in die Richtung. Da wurden einfach mal paar Sachen rausgeworfen, es ist nicht 100% Kompatibel zu netFramework. Dafür geht es zügig voran, neue Features werden schnell umgesetzt usw.
Aber letztlich hat das alles nix damit zu tun, dass es bei Apple deutlich anders aussieht und es für Apple diverse Vorteile hat, den Weg zu gehen. Selbst wenn die Hardware am Ende nicht besser wird als auf x86 Seiten - mit ARM Basis in allen Geräteklassen kann die Verschmelzung der Software da nochmal deutlich weiter getrieben werden, und damit die Vernetzung im ganzen Ökosystem. Und ob man es nun selber braucht oder nicht: das nahtlose Erlebniss im Ökosystem ist für viele Apple-Kunden ein wichtiger Punkt und trägt dazu auch massiv zur Kundenbindung bei.