@Corros1on
Stimmt, es wurde sowieso irgendwann unglaubwürdig, dass Altair, Ezio und die Kenways allesamt Vorfahren von Desmond gewesen sein sollen, sowie alle weiteren Protagonisten, die auf Grundlage der von Desmond genommenen Proben gefunden wurden.
Dadurch wird aber auch leider die Gegenwartsstory sehr beliebig, weil zumindest Abstergo nicht mehr darauf angewiesen ist, eine ganz bestimmte Person lebendig und kooperativ zu haben. Unter den Voraussetzungen wäre so etwas wie die damalige Flucht von Desmond heute völlig undenkbar.
Ich war immer eine großer Freund der Gegenwartsstory und fand es auch gut, einen richtigen Avatar zu haben, wenn auch nur in Form der Ego-Perspektive aus AC4. Desweiteren wird es für mein Empfinden auch wieder jemanden brauchen, der aktiv in der Gegenwart eingreift, um der Unterwanderung von Abstergo durch Juno Einhalt zu gebieten. Das will ich wirklich nicht alles in Cutscenes über Filmaufnahmen einer Drohne nachverfolgen müssen.
Und was die Desynchronisation angeht, war ich letztens, als ich Syndicate gespielt habe, ernsthaft erschüttert, dass es nicht eine einzige Mission gab, in der bei Entdeckung desynchronisiert wurde.
Um vielleicht wieder den Bogen zu
Odyssey zu spannen:
Ich denke, dass sich Ubisoft einen großen Gefallen getan hat, die aktuellen Spiele - also Origins und Odyssey - ins Altertum zu verfrachten. Für mich hatten die in der Neuzeit angesiedelten Spiele an manchen Stellen ein Glaubwürdigkeitsproblem, z.B. die gesellschaftliche Duldung offener, tödlicher Gewalt mitten in London oder allgemein die Verwendung von Schusswaffen, durch die immer nur die Horden von Gegnern aber niemals der damalige Assassine gestorben ist. Auch kann man diskutieren, warum immer weniger heimliches Vorgehen verlangt wurde, wo doch das Entdeckungsrisiko eines Assassinenordens in "modernen" Großstädten sehr groß hätte sein müssen. Aber anscheinend hatten weder Arno noch die Geschwister Frye ein Problem damit, dass ein Klatschblatt zur Jagd auf die Killermönche geblasen hätte.
Falls Odyssey zu einem antiken Heldenepos wird, danach sieht es momentan für mich aus, dann wird der zukünftige Protagonist (oder wieder 2, wenn ich den Trailer richtig deute?), sicherlich ein ganz anderer Charakter mit einem ganz anderen gesellschaftlichen Standing sein, sodass da zumindest nach meiner heutigen Vorstellung der Antike, manche Situation ganz anders aufgelöst werden können.
Ich kann nur meine Hoffnung wiederholen, dass Ubisoft uns da einerseits ein schönes Spiel liefert, weil ihnen das Setting meiner Meinung nach gewisse Schwierigkeiten beim Charakter- und Storydesign aus dem Weg räumt, bzw. es die Möglichkeit bietet, einfach typische Klischees und Sagen über diese Epoche zu übernehmen.
Andererseits wäre es für mich sehr wünschenswert, wenn - vielleicht auch mit einer wieder längeren Pause zum nächsten Spiel - es mal in Sachen Gegenwartsgeschichte etwas zu vermelden gäbe. Ich finde, dass es der Reihe, bzw. den Langzeitfans sehr gut tun würde, wenn mal Klarheit herrschen würde, ob man in Sachen Gegenwart wieder was Größeres plant oder das nun ganz verwerfen will und gesponnene Fäden ins Leere laufen lässt. Dieses halbgare Cutscene-Gedöns aus Syndicate hat mich nämlich schwer enttäuscht.
Odyssey wird in diesem Punkt aber zumindest teilweise Position beziehen müssen, denn das Thema Gottheiten wird in irgendeiner Form auftauchen müssen und da gibt es eigentlich nur die Möglichkeit es entweder bei ein bisschen Mystik zu belassen oder man verschafft unseren alten Freunden Juno, Minerva usw. einen Auftritt. Griechenland-Bezug ist vorhanden, da auch z.B. der Name Hephaistos schon abseits gefallen ist.