Ich weiß, das Thema ist schon 2 Wochen alt, jedoch ergänzend.
Es gibt grundsätzlich nur eine sehr begrenzte Anzahl an Institutuinen welche eine Kopie der Ausweisdokumente verlangen dürfen, beispielsweise Banken.
Alles andere obliegt dem Ausweisinhaber ob er das zulässt und wenn ja welche Daten er für die Kopie erlaubt und anderes ggf. schwärzt.
Unabhängig von der Art der Erhebung gilt immer Art. 5 und Art 7 Abs.1 DSGVO, welche den Verantwortlichen, in diesem Fall den Arbeitgeber, verpflichten den Verwendungszweck und die dafür benötigten Daten (nach Art.5 Abs.1c DSGVO) anzugeben. Wichtig ist zudem, dass das ganze möglichst schriftlich zu erfolgen hat, da nach Art.7 Abs.1 DSGVO der Verantwortliche jederzeit Nachweisen muss, dass der Inhaber der Kopie mit dem festgelegten Umfang zugestimmt hat.
Falls beispielsweise eine Bank ohne Begründung eine Kopie verlangt und der Inhaber dies einfach zulässt machen sich beide Seiten Strafbar.
Der wichtigste Punkt ist jedoch der, dass die Kopien immer als solche zu Kennzeichnen sind (§20 Abs.2 PAuswG bzw. §18 Abs.3 PaßG). Zum Beispiel indem man Kopie so drauf schreibt, dass man den Pass, selbst bei guter Farbkopie, nicht mehr als solchen benutzen könnte.
Einfallslos2021 schrieb:
Ist das aktuell so btw darf ruhig mal so sein?
Ob das so gängig ist kann ich nicht sagen. Meine Arbeitgeber, sei es für Ferienjobs, Ausbildung, Praxisphase (Studium), HiWi, usw. wollten bisher nie eine Kopie haben. Allerdings lag ein Großteil davon in den Jahren bis 2017 und mit der Einführung des PAuswG bzw. PaßG 2010 waren Kopien bis zur Änderung des §20 bzw. §18 Mitte 2017 in jeglicher Form illegal, egal ob Gekennzeichnet oder nicht.
Falls kein Grund zur Kopie angegeben ist würde ich den Arbeitgeber in aller höfichkeit darauf ansprechen, dass er bitte noch eine Begründung angibt, da man sich nicht Strafbar machen möchte.
EDIT: Bevor jemand schreibt, ja da macht man sich beim HR nicht beliebt. Mag sein, aber es ist nicht die Aufgabe eines Arbeitnehmers sowas zu recherchieren, sondern das HR ist dafür verantwortlich. Die müssen das Wissen und ihre Formulare entsprechend anpassen/formulieren. Wenn die das nicht machen und nachher meckern/genervt sind weil jemand nachfragt sind die Personen, meiner Meinung nach, fehl am Platz.
Ich hatte zuletzt genau den vorher genannten Fall mit dem Bankinstitut meines Kontos. Dies wollte Ende letzten Jahres einfach eine Kopie meines Persos haben, ohne irgendwelche Angaben bezüglich was und überhaupt wofür das gebraucht wird.
Ich bin da zwar immer noch höflich geblieben, jedoch bin ich da bestimmt nicht der einzige der nachgefragt hat und, auch wenn ich das nie dem Verantwortlichen gegenüber aussprechen würde, habe ich mitlerweile eigentlich kein Verständnis mehr dafür. Die zuständigen Stellen haben bisher über 4 Jahren zeit gehabt mal ein paar Minuten ihrer Zeit zu investieren um die vorformulierten Formulare/Vorlagen entsprechend anzupassen.
Viele haben scheinbar keine Lust/Zeit dafür, aber auf der anderen Seite haben die wohl genug Zeit jedem der die Anschreibt eine Individuelle Antwort zu verfassen (ist zumindest meine bisherige Erfahrung).