News Ausfallraten von 38.000 Festplatten dokumentiert

Ich nutze seit über 10 Jahren nur Hitachi als 23/7 Arbeitspferde und das im 'berüchtigten' RAID0-Verbund. Es war und ist mir egal, was andere dazu meinen.
Vor der Festplattenkrise gab es 2 TB-Platten für unter 50 €, fast unhörbar leise, 24/7- und ausdrücklich RAID-tauglich. Wenn Hitachi-HDD's kaputt gehen, ist es zu 90% ein Benutzerfehler (viel zu hohe Umgebungstemperaturen wegen Gruppenkuscheln oder Fallenlassen) und selbst da sind sie hart im Nehmen. Wenn moderne 2TB SSD's für Ottonormal von Hitachi kommen, bin ich geneigt wieder zuzulangen. Der Aufkauf durch WD hat mich stark getroffen, denn Hitachi waren (sind?) die Besten am Markt, was man schon an den jeweiligen äußerst ausführlichen Datenblättern gut erkannt hat, wenn man ein Auge dafür hat. Trotzdem ist die niedrige Ausfallrate nun oft genug bewiesen worden. Glaubt es endlich. :D
 
Katzenjoghurt schrieb:
WD Greens gehen angeblich durch das recht aggressive An-/Abschalten, zwecks
Energiesparen, recht schnell kaputt.
Deswegen wird dir jeder halbwegs erfahrene User sagen, dass man das automatische Deaktivieren der HDD in den Energieoptionen auf "nie" setzen sollte. Das "ständige" Aus- und Anschalten und springen der Arme und Köpfe belastet die Platte extrem, mehr als wenn sie "100 Jahre" einfach nur drehen würde. Stattdessen die HDD lieber entkoppeln, wenn sie zu laut ist oder die Vibrationen nerven, dann hat man zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Extrem ruhige HDD + keine Probleme mit dem De-/Aktivieren. Oder man baut gleich SSDs ein, wenn man Lust hat... Für heutige (HDD-)Kapazitäten kanns allerdings extrem teuer werden.

Ich hab z.B. gesamt acht WD RE1/2/4 HDDs (also prinzipiell Caviar Blacks) drin und höre nur sehr leise Vibrationen, wenn ich am Schreibtisch sitze. Wenn man es nicht tagtäglich hören würde (oder auf der Couch sitzt), fällt es gar keinem auf. Da ist manch "leiser" Lüfter oder "leise" GPU extrem laut dagegen. Ich kann selbst meine 7970 Vapor-X auf 27 % Lüftergeschwindigkeit (laut Afterburner) locker raushören, so leise sind die HDDs dank Entkopplung (Lian Li PC-A71FB). Fliegend entkoppeln (also auf irgendwelche Gummilappen legen) würde natürlich auch jegliche Vibrationen entfernen, aber das ist mir dann doch zu unsicher und ich würde außerdem noch Platz verschwenden.
 
@ Seppuku
Siehe Post 118. Dort siehst du das normale Konsumentenverhalten. Es ist dem Std. User völlig egal ob er letztlich einer unter Millionen ist oder einer unter 1000. Die User werden durchweg die Reihe ihre defekten Festplatten austauschen innerhalb der Garantiezeit.

Wenn du mit Wahrscheinlichkeiten und Risikominimierung nichts anfangen kannst und wie sie deine Entscheidungsfindung zum positiven beeinflussen können, dann ist das kein Problem der Statistik...
Du spielst hier aber kein Lotto, sondern du spielst ein Spiel mit schier unendlichen Unbekannten. Wenn eine Charge von Seagate ausfällt, also 500 Festplatten geliefert werden und alle den Löffel abgeben, sind die in der Statistik drin. Alle 500 Leute, die es als Privat-Endnutzer gekauft haben, schicken ihre Festplatte zurück. Die Charge bedeutet 100% Rücklaufquote. Und dennoch taucht diese Zahl nur in der Gesamtanzahl der Festplattenausfälle dieser einen Festplatte auf.

Und das potentiere mit ALLEN möglichen Fehlern bei Festplatten. Platine kaputt, Defekte Sektoren, nicht-richtige-Benutzung. Ansich ist jeder Datenverlust ein "Festplattenfehler" auch wenn er letztlich gar nichts mit der Festplatte zu tun haben muss. Kaputter Ram schreddert dir sehr wirkungsvoll die Daten auf der Festplatte, ohne dass diese einen Hau hat.

Es gibt daher dermaßen viele Faktoren, dass man eben niemals eindeutig eine Festplattenserie als perfekt bezeichnen kann, sondern nur: "Nach bisherigem Kenntnissstand fallen im Durchschnitt diese Festplatten am wenigsten aus". Wenn ich so jede Kaufberatung beginne ist fraglich ob ich eine tätigen soll.

@Applied #119
Vielleicht hast du das tausende Male geschrieben. Aber es ist ja auch eine Binsenweisheit. Genauso wie “wenn du todkrank bist, nützt es dir ja nichts, dass das Erkrankungs-/Ansteckungsrisiko gering ist”.Nur geht diese ex-post-Betrachtung ja an der interessanten Frage vorbei:Denn vor dem bzw. beim Kauf hat man ja eine Wahl, welche Festplatte man kauft.Es fallen nunmal äquivalente Produkte der Hersteller nicht identisch oft aus. EDIT: Seppuku bringt es ja schon auf den Punkt.
Die Binsenweisheit ist genauso eine Binsenweisheit wie zu sagen, man solle Kondome benutzen bevor man sich mit HIV angesteckt hat. Bis man sich angesteckt hat macht alles richtig viel Spaß, aber danach, uiuiui, die vielen "hätte ich doch nur"-Kommentare.

Du hast die Wahl zu entscheiden, ob du eine Festplatte kaufst, und jede 30te Festplatte fällt statistisch gesehen aus. Oder du kaufst eine, die fällt statistisch gesehen 1 mal alle 100 Käufe aus. Oder du kaufst eine, die fällt nur 1 mal alle 10000 Stück aus.

Und ohne die Hintergründe zu kennen, wie lange die gelaufen sind, wie hoch die Temperatur ist, ob sie in Servern waren, in Desktop, in Docking-Stations, in NAS, unter Staub, ob sie nur sporadisch an waren oder ständig beschrieben/gelesen wurden, ob sie mal runtergefallen sind, oder oder oder.... davon lese ich da nichts. Von mir aus, sagt, sie seien zuverlässiger. Aber wenn der Nächste kommt im Festplatten/SSD-Unterbereich und schreibt: "Welche zuverlässige Festplatte soll ich mir kaufen?" dann antwortet ihm auch genau so. Und wenn seine Daten dann weg sind, weil er das Geld für ne Sicherung eben nicht ausgegeben hat, weil ihr ja gemeint habt, sie würde "sicherer sein als die Andere, aber nicht so sicher als dass man nicht doch ne Sicherung braucht", dann sagt ihr nichts anderes als ich, außer, dass es mir pers. völlig egal ist, ob da am Ende Seagate, Samsung, WD, Hitachi oder Toshiba drauf steht, sondern es wird sich ausschließlich am Preis orientiert.

Es wäre dann noch wichtig zu erfahren, ob es bei bestimmten Festplattenserien wie z.B. die oben erwähnte Seagate 3TB verschiedene Revisionen gibt. Mit 5,4k Umdrehungen und 7,2k. Oder andere Versionsnummern. Andere Firmware. Ob eine Lieferung evtl. fehlerhaft war. Oder wie die Festplatten genutzt wurden.

Und eins werf ich hinterher:
Wir haben jetzt eine solche Statistik, mit denen wir eine Intention nachgeben können. Aber wie die nächsten Festplatten gebaut wurden, welche Firmware, welche Restbestände, welche neuen Festplatten noch kommen, demnach dürfte man eine Festplatte erst kaufen, wenn so eine Langzeituntersuchung stattgefunden hat. Wann kauft ihr euch neue Hardware? Wenn ihr sie braucht oder wenn es einen Langzeittest gibt? Von neuen Mainboards mit neuen Sockeln, neuen Prozessoren, neuem Ram Speicher, neue Grafikkarten, neue Soundchips, neues Betriebssystem, neue Festplatte, neue Maus, neue Tastatur, neuen Bildschirm, neuer Router, neuer USB-Stick, neue Software. Das alles lasst ihr erst einmal mindestens 2-3 Jahre lang testen um dann einen Langzeittest dieser Hardware zu überprüfen? Ich bitte euch, bis dahin habt ihr alle schon mehrfach was Neues gekauft oder umgerüstet, erweitert.

Oder ist euer Mobilphone auch schon über 3 Jahre alt, weil ihr erst einmal nen Test des alten abgewartet habt?

In 3 Jahren kommen dann 10TB HDD aber ich muss erstmal 3 Jahre warten. Neue SSD? Hm ne, sonst passiert sowas wie damals mit OCZ, dann lieber warten. Der Markt rotiert mit seinen Möglichkeiten so schnell, dass man da gar nicht mehr vernünftig warten und auch testen KANN, weil einfach die Möglichkeiten zu groß sind. Ich erinnere mich noch an ein Problem mit Samsung Festplatten und der AMD850 Southbridge. Die waren nicht kompatibel und es ließ sich Windows nicht vernünftig installieren. In der Zeit wurden die Dinger massig zurückgeschickt und haben die damalige Statistik in ein Loch ohne Boden geworfen, weil überhaupt nicht mehr Aussagekräftig. Ebenfalls zu IBM Zeiten. Und OCZ bei SSD.

Und von daher werde ich weiterhin nur dasselbe empfehlen wie immer: Es gibt keine "sicheren" Festplatten. Es gibt Festplattenserien, die besser sind, und welche, die schlechter sind. Ich kann versuchen das Festplattenrisiko zu minimiern. Ich kann mein Risiko für die restliche Hardware nicht minimieren. Wenn mein Netzteil im Computer den Löffel abgibt und meine Daten sowie Festplatte im Eimer sind, dann ist das rein statistisch unwahrscheinlich, aber möglich, und daher ein Backup immer unverzichtbar. Und wenn es unverzichtbar ist, dann ist es letztlich wurscht welche ich kaufe.
 
Hitachi gehört zu Toshiba.
HGST ist eine Tochterfirma von WD, da hast du recht.

violentviper schrieb:
Hitachi ist ja nun HGST und HGST gehört WD.
 
Also Festplatten Ausfälle hatte ich auch nur sehr wenige, die ersten die ausgefallen sind waren 3x 500GB Seagate Barracuda 7200 Festplatten innerhalb von 4 Tagen und das in mitten einer Lanparty bevor noch irgendein Stecker drinne war.

Beim Windows installieren ging die frisch gekaufte (meine 7 Jahre alte WD hat den Geist aufgegeben wahrscheinlich beim Transport) Seagate hinüber bei 33%, samt Schreib und Lesefehler.

Die zweite umgetauschte Platte (war im übrigen eine Empfehlung von ARTL statt einer WD eine ach so 5000 mal bessere Seagate zu kaufen) war nach einem Tag im Eimer und die dritte dann Sonntag Abend zu Hause beim Daddeln.

Die 4. hingegen läuft bis Heute noch in meiner jetzigen Kiste, die rattert zwar immer wie eine Uhr auf dem Desktop "Ratt Ratt, Ratt Ratt" im Sekundentakt aber immerhin ist die nicht nach 1-2 Tagen kaputt gegangen, wird aber wohl wegen der Lautstärke demnächst entsorgt und wegen dem "Uhrentakt", der sehr störend ist.

WD Festplatten hatte ich seit meinem ersten PC und die erste die kaputt ging war die oben geschilderte mit ~80 Gigabyte Speicher, also ne sehr alte Gurke ^^.

In dem Sinne eigentlich auch mehr oder weniger ein Fanboy von den WD Platten weil nie eine kaputt ging, bis auf eine Einzige und vorher wegen der Größe oder Geschwindigkeit entsorgt wurden (~4 Jahre im Schnitt).
Kann Glück sein mit WD und Pech mit Seagate (die jetzige bzw. damals auf der Lan umgetauschte läuft seit 6 Jahren), aber ich glaube da hat Jeder doch seine eigene "Fanboy" Ansicht der Hersteller :).
 
CiTay schrieb:
Ich bin gerade recht enttäuscht, dass Computerbase diese Pseudo-Statistiken von Backblaze verlinkt. Die wurden doch von TweakTown schon unter die Lupe genommen:

http://www.tweaktown.com/articles/6...bility-myth-the-real-story-covered/index.html

Das Fazit ist vernichtend. Die Backblaze-Statistiken taugen so gut wie gar nichts.

Es sollte mindestens auch der Tweaktown-Artikel verlinkt werden, dann können sich die Leute selbst ein Bild machen.

Danke für den Link. Sehr informativ.
 
harlekinah schrieb:
Danke für den Link. Sehr informativ.
Reisserische Schlagzeile: "dispelling the myth" ...welche schon deshalb nicht aufgeht, da kaum Fakten folgen, sondern viel Spekulation.
Aus den ersten beiden Seiten ergibt sich in Bezug auf Unterschiede zwischen den Modellen bzw. Herstellern nicht viel.

Zitat: "Taking a closer look at their data, we can see that the drives in use the longest suffer the highest failure rates."

Bitte wo genau ergibt sich das aus den Backblaze-Zahlen?
Aus der gezeigten Tabelle mit den Zahlen nicht.

Zitat: "One likely reason is simple: these older drives are in revision 1.0 of their storage enclosures, which suffer from significant vibration issues that merited a redesign.

"Unfortunately for Seagate, these drives are predominantly from their product lines. This paints them in a very unforgiving light due to obvious chassis issues"


Der Zusammenhang mit Ausfallrate und stärkerer Vibration ist plausibel. Aber bitte wo genau findet sich ein Beleg dafür, dass gerade die Seagates überproportional in den älteren Chassis eingesetzt wurden? Im Artikel ist kein Beleg dafür genannt, es gibt auch keine gute Begründung dafür.

Zitat: "with a misleading annual failure rate of 25.4% that would surely put Seagate out of business, if it were realistic."

Die Ausfallrate - unter zugegeben schwierigen Serverbedingungen - ist per se kein Argument dafür. Für einzelne Modelle sind diese Ausfallraten sooo aussergewöhnlich nicht, man frage nur IBM oder OCZ… Ich möchte an dieser Stelle anmerken, dass es sich bei der auffälligsten Platte von Backblaze um eine Barracuda 7200.11 handelt, von denen Seagate für einige Modelle selbst gehäufte Probleme eingeräumt hat:

https://www.computerbase.de/news/storage/barracuda-7200-11-faellt-reihenweise-aus.23834/
http://www.computerworld.com/articl...recovery-for-faulty-drives--new-firmware.html

Für Modelle aus dieser Generation hat beispielsweise auch Apple aufgrund erhöhter Fehlerraten ein Austauschprogramm ausserhalb der Garantie aufgelegt. Es waren dort auch nachweislich nicht nur ein Modell oder gar nur eine Charge betroffen, sondern ganze Reihen.

Zitat: “Though they are likely within these ranges, the Backblaze drives cannot be directly compared to each other with varying temperature ranges, let alone other drives”

Und bei hunderten bis tausenden beobachteten Festplatten soll das jetzt was für ein Argument sein? Dass die Seagate-Platten “nur” in den obersten Rackplätzen verbaut wurden?


Mein Fazit: Tweaktown nennt einige Argumente, warum die Backblaze-Zahlen nur mit Vorsicht zu geniessen sind. Aber eine plausible Erklärung für die - teils, je nach Modell - sehr massiven Unterschiede in den Ausfallraten insbesondere zwischen verschiedenen Modellen liefern sie nicht. Einsatzbedingungen hin oder her - diese waren ja ohnehin für alle Platten vergleichsweise ähnlich.

Ich sehe nicht, warum man die Zahlen nicht als Indiz dafür nehmen kann/soll, dass bspw. die zwei auffälligsten Seagate-Modell tatsächlich eine signifikant höhere Ausfallrate aufweisen - da sich allerdings die anderen Hersteller keine solche drastischen Ausreisser erlauben, könnte dementsprechend auch einkaufen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Yuuri schrieb:
Deswegen wird dir jeder halbwegs erfahrene User sagen, dass man das automatische Deaktivieren der HDD in den Energieoptionen auf "nie" setzen sollte. Das "ständige" Aus- und Anschalten und springen der Arme und Köpfe belastet die Platte extrem, mehr als wenn sie "100 Jahre" einfach nur drehen würde. Stattdessen die HDD lieber entkoppeln, wenn sie zu laut ist oder die Vibrationen nerven, dann hat man zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Extrem ruhige HDD + keine Probleme mit dem De-/Aktivieren. Oder man baut gleich SSDs ein, wenn man Lust hat... Für heutige (HDD-)Kapazitäten kanns allerdings extrem teuer werden.
Das parken der Köpfe ist in der Firmware und kann nicht in den Energieoptionen abgeschaltet werden. Die Timings legt WD fest, der krasseste Fall der mir untergekommen war ist eine Scorpio Blue (1TB) die nach 8 Sekunden parkt. Besonders heftig wirds dann wenn bestimmte Programme sagen wir alle 30 Sekunden zugreifen, dann geht die Platte recht schnell über den Jordan. Abhilfe schaft nur das tool von WD (wdidle3) was aber nicht für alle Platten funktioniert. Ich nutze nur noch 2,5Zoll Platten, bin da aber auf Hitachi umgestiegen weil die noch vernünftige Timings setzen. Wenn die Köpfe nach ein paar Minuten geparkt werden ist das ganze kein Problem. Bei den 3,5er nutze ich WD Red, die haben die Funktion zwar angeblich auch mit an Bord, sie ist aber von Haus aus deaktiviert. Eine WD Red schaltet demnach tatsächlich erst dann ab wenn das Betriebssystem das sagt.
 
Krass.
Es zahlt sich aus,eine Western zu besitzen. Hatte früher eine von Seagate,die ist mir als ausgefallen.
 
Applied schrieb:
Wieso sollte ihm eine Statistik “nichts” nützen? Wenn er sein Risiko vor/beim Kauf minimieren will, so kauft er halt lieber eine Festplatte, die - auf “grosse Stichprobengrössen” bezogen - seltener ausfällt. Das kommt auch seinem persönlichen Ausfallrisiko zugute (auch wenn man bzgl. Vergleichbarkeit gewisse Einschränkungen aufgrund Unterschiedene in Anwendungsgebiet und Einsatz machen muss).
Diese Einschränkung ist aber nicht ganz ohne, die ist schon recht massiv, denn so ein Anwendungsgebiet haben wirklich nur die allerwenigsten User, der ist eben sehr untypisch.

Daedal schrieb:
Du vermutest die waren alle im Einsatz. Wie auch immer, wird schon Durchschnitt sein.
Gibt es einen Grund etwas anders zu vermuten? Sehr viele Kunden kaufen Ware, wie nutzen sie die? Ich denke, so wie normalen Kunden eben diese Waren nutzen. Warum sollte es anders sein?

Daedal schrieb:
Und genau da hast du, denke ich mal nachdem ich das gelesen habe, ein Verständnissproblem. Folgendes ist zur Statistik erläutert dort:
Zeitraum der Erfassung: Kaufdatum 01.04.2013-01.10.2013=6 Monate
Rücksendungen Erfassung: 01.04.2013-01.04.2014=12 Monate -> Warum? damit auch die am 01.10.2013 gekaufte HDD erfasst ist und 6 Monate gewartet wird ob Rücksendung erfolgt.
Genau das glaube ich nicht, denn es würde bedeuten, dass eine am 30.09.2013 gekaufte Platte nur am 30.03.2014 oder am 31.03.2014 reklamiert werden werden müsste um in die Statistik als Reklamation aufgenommen zu werden. Das macht mir wenig Sinn, ich denken der Nebensatz, dass die Produkte zwischen 6 und 12 Monaten im Betrieb waren, ist einfach unglücklich, irreführend und letztlich falsch. Das beschreibt wohl eher die maximale Nutzungsdauer, aber ich gehe davon aus, dass der erste Halbsatz stimmt und alles was zwischen dem ersten April 2013 und dem 1.10.2013 verkauft und vor dem 1.04.2014 reklamiert wurde, auch erfasst wird, selbst wenn die Reklamation weniger als 6 Monate nach dem Kauf erfolgt.

Also mal ganz klar in Pseudo-SQL:
Zähler = WHERE Kaufdatum between 01.04.2013 and 01.10.2013 and Reklamationsdatum before 01.04.2014
Nenner = WHERE Kaufdatum between 01.04.2013 and 01.10.2013
Der Nebensatz sagt aus, dass der Zähler noch die Bedingung hat: and (Reklamationsdatum - Kaufdatum) > 6 Monate
Das scheint mir aber wenig sinnvoll, daher denke ich, dass das nicht der Fall ist.
Daedal schrieb:
Alle nach dem 01.10.2013 gekauften HDDs gelten als funktionierend und laufen zum Ablauf der Statistik am 01.04.2014 wunderbar.
Nein, die nach dem 1.10.2013 gekauften kommen erst in die nächste Statistik, die zählen hier also nicht.

Daedal schrieb:
Alle vor dem 01.08.2013 gekauften HDDs sind zurück geschickt worden während dem Erfassungszeitraum der Statistik. Unterstellen wir jetzt eine konstante Kaufrate jeden Monat, so habe ich eine Statistik die besagt, dass 4/12 aller HDDs defekt sind. Weil die anderen noch länger brauchen um auszufallen.
Nein, das wären alle Platten die im April, Mai, Juni und Juli verkauft wurden, als in 4 von den 6 Monaten des Untersuchungszeitraums, womit dann 2/3 ausgefallen wären und nicht 4/12. Der Verkaufszeitraum ist doch nun wirklich sehr eindeutig angegeben.

Daedal schrieb:
So kann man keine Statistik anlegen, da es ein Systematischer Fehler ist. Sie muss die richtigen Werte für die Beispielrechnung auswerfen.
Erstens hast Du da einen Denkfehler, den Du hoffentlich jetzt siehst und zweitens kann man sehr wohl eine Statistik über so einen Zeitraum machen, sie hat dann eben nur eine Aussagekraft über den Zeitraum. Der Größte Fehler bzgl. Statistiken ist, dass die meisten Leser da mehr hinein interpretieren wollen, als sie wirklich aussagen.

Beide Statistiken haben nur eine sehr begrenzte Aussagekraft, aber gerade die von Blackblaze erheben einen Anspruch, dem sie überhaupt nicht gerecht wird. Das liegt auch an solchen Überschriften wie "Welche Platte soll ich kaufen?", obwohl die Frage lauten müssten: "Welche Platte soll Blackblaze kaufen?", denn für fast alle Heimanwender ist diese Statistik irrelevant. Wenn jemand eine HDD als Datengrab oder für sein USB Gehäuse als Backupmedium sucht, dan wird die unter komplett anderen Bedingungen eingesetzt und die Ergebnisse von Blackblaze sind darauf überhaupt nicht anwendbar.

Ebenso kann die Statistik bei hardware.fr nicht herangezogen werden, wenn man sich fragt, wie es nach 2 Jahren oder mehr aussehen wird, da dieser Zeitraum einfach nicht betrachtet wird. Die Antwort auf die Frage welche Platte man heute kaufen sollte, kann sowieso keine solche Statistik liefern, da alle einen Blick in den Rückspiegel darstellen und gerade bei HGST hat sich durch die Übernahme durch WD vermutlich einiges getan und wenn es nur bedeutet, dass man nun Gleichteile eines Hersteller verwendet um im Einkauf Kosten zu sparen. Vergleicht man das Abschneiden der Hersteller und einzelner HDDs bei den unterschiedlichen Ausgaben der franz. Statistik, so sieht man dort massive Verschiebungen, eben weil die Produkte oft geändert werden und das hat eben schnell einen großen Einfluss auf die Ergebnisse.

Es geht mir nicht darum ob HGST, WD oder Seagate die besseren HDDs baut, es geht nur darum diese objektiv zu beurteilen und eben nicht diese eine, sehr eingeschränkt anwendbare Statistik nicht über zu bewerten und Seagate pauschal zu verteufeln. So schlecht sind deren HDDs nicht, wenn man sie ganz normal so benutzt wie sie gedacht sind. Selbst Blackblaze hat im Januar gesagt:
Das passt irgendwie so gar nicht zu dem, was sie selbst als Ausfallraten kommunizieren!
Ergänzung ()

PS: Letztlich muss man sich auch immer fragen: Welche Interesse hat jemand der so eine Statistik veröffentlicht?

- Ein Hersteller: Der möchte sich und seine Produkte gut verkaufen, wird also Raten von 0% oder nahe 0% angeben, die Glaubwürdigkeit ist keinen Deut höher.

- Ein Händler: Wie weit die Gewinnspannen auf vergleichbaren Produkten unterschiedlicher Hersteller abweichen, kann ich nicht sagen, aber sehr groß dürfte das bei üblichen und gut verkäuflichen Produkten nicht sein. Aber jede RMA verursacht Kosten und daher würde ich Händlern das größte Interesse an ehrlichen Daten unterstellen. Ob der Kunde nun ein Produkt von Hersteller A oder B kauft, würde ihm also erstmal egal sein und wenn der Kunden den Hersteller wählt bei dem es weniger Reklamationen gibt. ist es für den Händler vermutlich ein Vorteil, muss er doch seiner Gewährleistungspflicht nachkommen.

- Blackblaze: Sehr schwer zu sagen, denn das ist eine kleine, recht unorthodoxe Firma die mit ihren Geschäftsmodell das der Milliardenkonzerne WD und Seagate in Frage stellt, weil sie die günstigsten Conumer Platten für Anwendungen nehmen, für die die Hersteller von HDD deutlich teure HDDs anbieten. Gleichzeitig haben sie einen sehr hohen Beschaffungsbedarf und offenbar Probleme mit der Beschaffung, siehe den Kommentar bei Tweaktown. Eigentlich sollte doch so ein Großabnehmer über direktere Bezugskanäle seine Waren beziehen können und zwar günstiger als im Handel. Außerdem sollte man doch erwarten, dass diese Informationen ein Geschäftsgeheimnis wären, denn durch die Angaben zu den verwendeten HDDs und deren Ausfallraten geben sie Nachahmern wertvolle Hinweise auf die zu erwartenden Kosten und erlauben ihnen eine bessere Kalkulation der zu erwartenden Kosten, Preise und Profite. Wieso geben die also solche Daten einfach so preis?
 
Holt schrieb:
Genau das glaube ich nicht, denn es würde bedeuten, dass eine am 30.09.2013 gekaufte Platte nur am 30.03.2014 oder am 31.03.2014 reklamiert werden werden müsste um in die Statistik als Reklamation aufgenommen zu werden. Das macht mir wenig Sinn, ich denken der Nebensatz, dass die Produkte zwischen 6 und 12 Monaten im Betrieb waren, ist einfach unglücklich, irreführend und letztlich falsch.
Deine ganze Argumentation basiert darauf, dass du die Beschreibung der Statistik für falsch hältst?
Ist das jetzt das Ernst gemeint? Damit begründest du, dass die Statistik wohl richtig ist? Weil du das anders Interpretierst?

Wie soll man eine Quelle ernst nehmen bei der man sich die Zahlen dann selber zusammen erfindet? Und mir wirfst du einen Denkfehler vor, weil ich das dort beschriebene Prozedere wörtlich nehme - aha. Wir interpretieren wohl auch denken unterschiedlich. Du bist sehr kreativ und solltes vielleicht ein Künstler Forum aufsuchen mit deinen selbst gebastelten Phantasien.

Das ist nur noch lächerlich.
Ergänzung ()

Holt schrieb:
D- Blackblaze: Sehr schwer zu sagen, denn das ist eine kleine, recht unorthodoxe Firma die mit ihren Geschäftsmodell das der Milliardenkonzerne WD und Seagate in Frage stellt, weil sie die günstigsten Conumer Platten für Anwendungen nehmen, für die die Hersteller von HDD deutlich teure HDDs anbieten. Gleichzeitig haben sie einen sehr hohen Beschaffungsbedarf und offenbar Probleme mit der Beschaffung, siehe den Kommentar bei Tweaktown. Eigentlich sollte doch so ein Großabnehmer über direktere Bezugskanäle seine Waren beziehen können und zwar günstiger als im Handel. Außerdem sollte man doch erwarten, dass diese Informationen ein Geschäftsgeheimnis wären, denn durch die Angaben zu den verwendeten HDDs und deren Ausfallraten geben sie Nachahmern wertvolle Hinweise auf die zu erwartenden Kosten und erlauben ihnen eine bessere Kalkulation der zu erwartenden Kosten, Preise und Profite. Wieso geben die also solche Daten einfach so preis?

Noch mehr Annahmen - oder auch Phantasien. Bleib bei den bekannten Fakten in technischen Foren.
 
Holt schrieb:
- Blackblaze: Sehr schwer zu sagen, denn das ist eine kleine, recht unorthodoxe Firma die mit ihren Geschäftsmodell das der Milliardenkonzerne WD und Seagate in Frage stellt, weil sie die günstigsten Conumer Platten für Anwendungen nehmen, für die die Hersteller von HDD deutlich teure HDDs anbieten.
Leider habe ich die Quelle (mind. > 5 Jahre alt) nicht mehr gefunden, aber mW verwendet auch Google für seine Server --zumindest teilweise-- Consumerplatten und sichert die lieber über entsprechende Strategien.
Also auch die haben das Geschäftsmodell entsprechend in Frage gestellt.
 
@ Onkelhitman

Das normale Konsumentenverhalten, ist sehr wohl durch Nutzerrezensionen gesteuert... Nur ist die Stichprobengröße deutlich geringer und die Beiträge sind nicht randomisiert.
Onkelhitman schrieb:
Du spielst hier aber kein Lotto, sondern du spielst ein Spiel mit schier unendlichen Unbekannten.
Gerade wenn viele Faktoren eine Rolle spielen, ist die Stichprobengröße entscheidend um annäherungsweise eine Wahrscheinlichkeit für ein Ereignis zu bestimmen. In der Wissenschaft ist das gang und gäbe und jetzt zweifelst du an der Methodik...? Warum man die absoluten Werte dieser Backblaze-Statistik mit Vorsicht genießen muss, habe ich bereits in vorher erklärt. Ob man sich jetzt anmaßt eine Tendenz herauszulesen, muss jeder selbst entscheiden. Wenn er dies aber tut (und diese korrekt ist) profitiert auch der einzelne durch die Verringerte Ausfallwahrscheinlichkeit eines Herstellers/einer Modellreihe. Und wenn ich eine Wahrscheinlichkeit bestimmt habe, ist das Prinzip das gleiche, wie beim Lottospiel...
Onkelhitman schrieb:
"Nach bisherigem Kenntnissstand fallen im Durchschnitt diese Festplatten am wenigsten aus". Wenn ich so jede Kaufberatung beginne ist fraglich ob ich eine tätigen soll.
Wenn du nur aus dem Bauch heraus entscheiden willst, ist das deine Sache.
Eine Pannenstatistik ist also beim Gebrauchtwagenkauf in deinen Augen auch absolut uninteressant? Das sehen aber viele Autokäufer anders...
 
Nochmal. Wir gehen hier von Festplatten, Computerhardware aus. Ich weiss nicht, wie lange die bei einem normalen Nutzer halten sollte. Es ist aber anders als ein Auto, vor allen Dingen kann ein Auto einen Schaden verursachen, der Menschenleben kostet. Wenn die Festplatte ausfällt denke ich nicht, dass Menschenleben gefährdet sind.

Es ist aber insofern uninteressant, da ich mir eben nicht die Festplatte von vor 2 Jahren kaufe oder von vor drei Jahren, sondern JETZT. Ich kaufe JETZT das Modell aus der Lieferung und daher ist es tatsächlich ungewiss, ob die genauso sind wie die von vor 2 Jahren.

In der Wissenschaft ist das gang und gäbe und jetzt zweifelst du an der Methodik...?
In der Wissenschaft werden mir mehr Faktoren mit einbezogen. Hier sind das Unbekannte die ich nicht einschätzen kann.

Ich stehe Statistiken etwas skeptisch gegenüber. Denn laut Statistik haben ein Millionär und ein armer Kerl jeder eine halbe Million. - Theodore Roosevelt
Wenn du nur aus dem Bauch heraus entscheiden willst, ist das deine Sache.
Nein, ich kann das gerne verlinken und jeder soll sich selbst überlegen, ob er sich das kauft. Es ändert aber wie geschrieben nichts daran, dass eine Festplatte jederzeit ausfallen kann und einem daher diese "könnte länger halten" nichts bringt. Du bekommst es dafür auch nicht länger vom Hersteller ausgetauscht.
 
Erst mal deckt sich das mit meinen Erfahrungen, zum anderen werfe ich jetzt mal den Händler in den Raum.
Es gibt Vermutungen, von Ausfällen in Abhängigkeit der Händler (Verpackungen, Handling, Logistik).
Bei zwei Samsung vor Jahren konnte ich mich erinnern, dass die in einem Karton geklappert hatten (ungenügende Verpackung)
und keine zwei Jahre lebten.
 
Seppuku schrieb:
Gerade wenn viele Faktoren eine Rolle spielen, ist die Stichprobengröße entscheidend um annäherungsweise eine Wahrscheinlichkeit für ein Ereignis zu bestimmen. In der Wissenschaft ist das gang und gäbe und jetzt zweifelst du an der Methodik...?
Es ist die --wie du es nennst-- die falsche Methodik, wobei ich es eher als Modell bezeichnen würde.

Die Verwendung einer durchschnittlichen/mittleren Ausfallrate der Festplatte ist leider einfach das falsche Maß für Erkenntnisse über deine Datensicherheit und die eventuellen Kosten einer aufwendigen Wiederherstellung. Und dies liegt nicht nur an der hohen Standardabweichung deiner Stichprobe....

Lass uns doch mal über ein VaR-Modell reden?
 
jAfaL, die Statistik bei hardware.fr hat auch eine Auswertung der SSDs.

Daedal schrieb:
Deine ganze Argumentation basiert darauf, dass du die Beschreibung der Statistik für falsch hältst?
Kannst oder willst Du nicht verstehen und differenzieren? Es ist nur der Nebensatz mit den 6 bis 12 Monaten den ich für falsch halte, denn er widerspricht den im ersten Teil des Satzes genannten Zeiträumen, wonach die Zeit tatsächlich 0 bis 12 Monate wäre.
Daedal schrieb:
Wie soll man eine Quelle ernst nehmen bei der man sich die Zahlen dann selber zusammen erfindet?
Was ändert der Zeitraum an den Zahlen?

Daedal schrieb:
Noch mehr Annahmen - oder auch Phantasien. Bleib bei den bekannten Fakten in technischen Foren.
Das hättest Du gelesen haben sollen. Soviel zum Thema "Annahmen - oder auch Phantasien"! Lächerlich bist nur Du, weshalb ich keine weitere Diskussion mit Dir führen werden, da es reine Zweitverschwendung ist.
 
Holt schrieb:
Kannst oder willst Du nicht verstehen und differenzieren? Es ist nur der Nebensatz mit den 6 bis 12 Monaten den ich für falsch halte, denn er widerspricht den im ersten Teil des Satzes genannten Zeiträumen, wonach die Zeit tatsächlich 0 bis 12 Monate wäre.
Was ändert der Zeitraum an den Zahlen?
Na was wohl. Informiere dich mal was eine Statistik ist. Ich habe das genau erläutet und du begreifst es nicht. Das Problem sind nicht verschiedene Zeiträume solange diese ausgewiesen werden. Nur werden sie das ja nicht. Wie hoch ist der Anteil an Platten die am Anfang gekauft wurden und für 12 Monate Rücksenderaten erfasst werden und wie hoch der Anteil wo nur 2 Monate lang beobachtet und erfasst wurde und als OK in der Statistik stehen?

Und es bleibt, dass Rücksenderaten keine Ausfallstatistik sind. Phantomdiskussionen.

Und mich würde nun interessieren was genau du belegst mit diesem Link? Ich sehe keinen Widerspruch zu irgendetwas, das ich geschrieben hätte.
 
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