@hotzenplot:
Ich kann aber die entsprechenden Wiki-Artikel vergleichen.
Der Fall Damond ist definitiv anders gelagert (Uhrzeit, Tathergang, Opfer und Täter) als der von Floyd ... aber im vergleich wirkt zumindest auf mich der Vorfall mit Floyd noch unglaublicher.
Bei Damond war Angst im Spiel ... und genau das sollte im Fall Floyd erstmal jemand nachweisen. Ist es normal, von einem Menschen der in Handschellen am Boden liegt, auf Waffen durchsucht und von drei Menschen festgehalten wurde wirklich wahrscheinlich, dass es aus Angst vor Floyd geschah.
Im Fall Damond wurde ein schwarzer Polizist wegen einer Affekthandlung zu 12,5 Jahren verurteilt. Noor und sein Kollege fühlten sich bedroht ... ohne Grund, wie sich spoäter herausstellte. Aber in jedem Fall gab es keine 8 Minuten Zeit, für eine Entscheidung, die im Extremfall auch einen der Polizisten das Leben hätte kosten können.
Willst du behaupten, dass auch ein weißer Polizist für den Tod von Damond zu 12,5 Jahren verurteilt worden wäre?
Zur Ghettosisierung und dem ziemlich unsinnigen Gedanken, man könne das "von oben" bekämpfen:
Genau das wurde eine Weile in Deutschland versucht.
Bielefeld-
Baumheide war ein Modellversuch, die Stratifizierung zu durchbrechen. Dort wurden zwischen Ein- und Mehrfamilienhäuser einige Plattenbauten gesetzt.
Die Hoffnung war, dass sozial schwächere Schichten neben sozial stärkeren leben.
Der Effekt war schon 20 Jahre nach Fertigstellung zu beobachten ... auch in den teureren Wohnungen dort lebten zu dem Zeitpunkt kaum noch Wohlhabendere ... die Mieten waren auch in diesen Häusern auf das Niveau der Plattenbauten gesunken. Wer in Bielefeld nach günstigem Wohnraum gesucht hat, der ist lange in Baumheide gelandet.
Heute ist Baumheide als Ghetto verschrien ... und der Versuch gilt allgemeinhin als üble Schlappe der Stadtplanung.
https://www.tag24.de/nachrichten/bi...minalitaet-peter-thoene-kiffer-junkies-581016
Die Bauliche Struktur zu durchmischen hilft nicht, solange die Menschen aus verschiedenen sozialen Schichten sich eben nicht vermischen WOLLEN. Die Ghettoisierung ist nur ein Effekt davon, solange sie nicht absichtlich geschaffen wird (man also "Armenviertel" explizit ausschreibt).
Was da die sozialen Schichten trennt, ist nicht Kultur oder "gleich und gleich gesellt sich gern" es ist zu einem guten Teil auch Markt und Geld, was dazu führt.
Edit: Ich spreche hier mal ganz bewusst nicht von bestimmten ethnischen Gruppen, denn damit hat das mMn wenig zu tun ... auch wenn man das gerne mal als DEN Hauptfaktor präsentiert bekommt.
Ich wohne da, wo ich es mir leisten kann ... also ziehe ich auch in ein Ghetto, wenn ich dann keinen Miethai füttern muss.