NameHere schrieb:
Genau das machen auch unsere Politiker. Sie sehen andere auch als nichtskönnende, minderwertige, unterlegene und (such dir irgendein erniedrigendes Wort aus) an. Und 4 Milliarden sind Subventionen und nicht die Investition.
Auch hier wieder kann ich dir nicht folgen?
Spanien hat nunmal in der Form kein Knowhow. Anders als bspw. Deutschland oder die USA. Hier stehen Werke, in Spanien steht nix davon.
Und ja, das sind Subvention - benenn doch die Firma, die diese 4Mrd. nimmt und Risiko Kapital drauf legt um konkret was zu bauen?
Ich sehe keine. Der Standort ist mit mickrigen 4Mrd. Subvention bei gleicher Relation zum Bruttoinlandsprodukt einfach uninteressant für eine entsprechend teure Industrie, wo die Voraussetzungen eben sehr schlecht sind.
Und ja, Knowhow ist ein großes Problem dabei. Denn die Leute fallen nicht vom Baum. Das weis bspw. auch TSMC - die wollen soweit ich das aus Industriekreisen mitbekomme für das Dresdner Werk Leute nach Taiwan entsenden um sie dort zu schulen. Nur mal so als Sidenote. Das schrenkt die Firmen, die in Spanien investieren würden um sowas überhaupt auf die Beine stellen zu können nochmals ein. Da nutzt auch dein anfängliches "Schwach von den Amis" nix. Die haben ihre Leute vor Ort bzw. bilden vor Ort aus. Wie bspw. in Dresden hier auch der Fall. In Spanien?
Dresden bzw. der Freistaat und die ansässigen Firmen bauen übrigens ein Ausbildungszentrum für Mikroelektronik. In Spanien?
NameHere schrieb:
Die HP Zentrale für die Entwicklung der Großformatdrucker u.ä. sitzt in Barcelona, Spanien und das nicht erst seit Gestern. Da arbeiten komischerweise Spanier und es sind auch Spanier die ans Telefon gehen und sonst ist da alles spanisch bis auf den HP Sticker.<<< Knowhow lose Spanier^^
Ich könnte mich irren, aber in der HP Zentrale für Großformatdrucker u.ä. in Barcelona werden Halbleiter produziert? Ähm OK.
NameHere schrieb:
Nur weil die das haben darf ich nicht klein anfangen!? Warum nicht langsam und mit kleine Schritten aus der Abhängigkeit von Intel und anderen lösen?
Du kannst so klein Anfangen wie du willst. Dagegen spricht doch nix... Nur musst du dann am Ende auch irgendwie deine Investition los bekommen. In einem Markt, der zumindest ansatzweise global noch funktioniert, wirst du mit schlechten Voraussetzungen deinen Kram entweder nur in kleinen Stückzahlen kosteneffizient los oder du musst deutlich größer Denken als du anfangs möchtest.
Scheinbar ist das aber das Problem was du dabei unterschlägst... Es wird wirtschaftlich günstiger sein, auch für Spanien sich Halbleiter für das was sie brauchen, einzukaufen. Dafür gibt es die Abhängigkeit zu diesem Zulieferer. Willst du es selbst machen, musst du investieren. Und nochmal, du hast die Relation zum Bruttoinlandsprodukt und die Aussage "Schwach von den Amis" in den Raum gestellt. Warum muss ich dir jetzt erklären, wie das funktionieren soll? Sag du es uns doch wie das geht?
NameHere schrieb:
Was ist mit den ganzen Chips für Waschmaschinen und Spülmaschinen? Spanien braucht auch nicht diese Größenordnung die du angibst. Warum sollte Deutschland nicht auch Spülmaschinenchips aus Spanien kaufen anstatt Tomaten!?
Spanien oder Deutschland braucht gar keine Chips für Spülmaschinen oder Waschmaschinen. Firmen, die diese Produkte produzieren brauchen die! Du hast da einen massiven Denkfehler.
-> das ist das was ich oben sagte mit, es gibt keine Industrie. Welche Marke Spül- oder Waschmaschine steht denn bei den Spaniern? Doch in etwa die gleichen wie bei den Ammis, den Deutschen oder allgemein der EU. Global funktionierender Weltmarkt. Auch fährt der Spanier Autos aus Deutschen (u.A.) Fabrikaten. Oder kauft PC Technik aus Firmen mit Sitz in den USA. DAS ist da Problem dabei. Der Chip allein bringt dir nix, wenn du den nicht los bekommst.
Warum sollte "Deutschland" (Stellvertretend für Deutsche Firmen) Halbleiter aus Spanien anstatt den USA oder Taiwan kaufen? Entweder sind sie günstiger oder in irgendeiner Form besser als der Rest. Wenn das nicht der Fall ist, dann wird man das kaufen, was wirtschaftlicher ist. Mit der Folge, dass die Milliarden der Investition in den Standort Spanien dann verlustig sind.
Btw. importiert Deutschland Obst/Gemüse zu großen Teilen aus Spanien, weil die dort gute Bedingungen dafür haben. Wir könnten das auch aus sagen wir nord Norwegen importieren. Die machen uns mit Kusshand nen entsprechenden Deal, wenn wir bereit wären das zu zahlen. Aber das ist halt nicht wirtschaftlich, weil der Spanier das drastisch billiger selbst produziert liefern kann, weil bei ihm die Vorraussetzungen eben gut dafür sind. Bei Halbleitern sind sie das eben nicht (aktuell zumindest)
NameHere schrieb:
Für wen sind die besser? Jedes Unternehmen das die Subventionen in Anspuch nimmt, wir 10 Jahre an die Kette gelegt.
Das werden sie auch so. Wenn der Ammi meint, dass da zu viel passiert, wird das erzwungen. Beispiele gibt es genug, auch abseits von der inanspruchnahme von Subventionen.
Und wie oben erwähnt - wo Intel 100Mrd. Invest in Aussicht stellt und 10Mrd. aus dem Topf nehmen möchte, müsste Spanien bei angenommen gleichen Kosten mit deiner eigenen Relation zum Bruttoinlandsprodukt deutlich mehr Geld investieren. Das muss irgendwo her kommen. Zudem es damit auch nicht getan ist. Weil ein Halbleiterwerk ohne Zulieferer nicht funktioniert und die sucht man in Spanien auch vergebens aktuell.
Also bleibt Intel in Amerika, Win:Win sozusagen. Subventionen vom Ammi, die Nationale Sicherheit bleibt gewahrt, der Invest im eigenen Land, die Abhängigkeit zu extern sinkt mittel- bis langfristig weiter usw. usf.