Auswirkungen von "Bündnis Sahra Wagenknecht" (BSW) auf das Parteiensystem

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wuselsurfer schrieb:
Sozialismus mit kapitalistischer Basis kann es nicht geben und jeder Versuch davon ist krachend gescheitert.
Meist kam da eine noch viel schlimmere Parteidiktatur raus, weil es nicht geklappt hat.
Diesem Grundsatz nach dürfte es das "aktuelle China" also gar nicht geben?

Immer wieder verblüffend, wie der jeweils in seiner Zeit lebende Mensch GLAUBT, Bescheid zu wissen. Dabei ist doch längst nachweislich gesicherte Erkenntnis, dass sich die Welt stets so weiter entwickelt, wie es einige Jahre zuvor keiner vorhersehen konnte. Das wird nach meiner Einschätzung auch noch sehr lange so bleiben. In der aktuellen Epoche gehts aber augenscheinlich besonders rasant zu und es ist auch komplexer als bisher.
 
wuselsurfer schrieb:
Was bitte ist daran sozialistisch?
Wo ist die regierende marxistisch-leninistische Partei?
unglaublich... und von so jemandem klommt sowas:
wuselsurfer schrieb:
Meine Güte, da sitzen ja nicht mal die grundlegenden Sachen.
Wo schrieb ich, dass wir in einem sozialistischen Statt mit marxistisch leninistischer Regierung leben? Wo? Zeig es mir!

Wir leben in einer SOZIALEN Marktwirtschaft. Diese verbindet Ideen und Vorstellungen aus dem SOZIALismus und Kapitalismus. Wenn hier bei einem die Basics nicht sitzen dann bei dir. Marx und Lenin sind übrigens Kommunisten, keine Sozialisten. Nichtmal das kannst du ordentlich zu ordnen und offenbar ist dir der Unterschied zwischen Sozialismus und Kommunismus ebenso unbekannt.
Man kann hier doch gar nicht vernünftig über Wagenknechts PArtei diskutieren wenn man permanent Worte in den Mund gelegt bekommt und Aussagen verdreht werden...
 
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Hat das hier alles eigentlich noch mit dem Ausgangsthema zu tun? Na ja. Für die Begriffe Sozialismus und Kapitalismus muss man nur Mr. google befragen, da bekommt man reichlich Lesestoff. Ansonsten mal in eine Bücherei gehen. Frau Wagenknecht möchte die meisten Bereiche unserer öffentlichen Daseinsvorsorge quasi automatisch über das Umlagesystem finanzieren lassen. Das wäre z. B. Sozialismus. Und das würde wahrscheinlich auch super funktionieren, wenn man es richtig machen würde. Aber bei uns funktioniert das Umlagesystem halt nicht mehr, da die Politik im Laufe der Zeit immer weitere Ausnahmeregelungen für Vermögende, bzw. besonders Vermögende geschaffen hat. Hier insbesondere die Beitragsbemessungsgrenzen. Deswegen funktioniert z. B. unser gesetzliches Rentensystem schon ewig nicht mehr. Übrigens will meine Partei (richtige Umlage) das auch. Deswegen frage ich mich immer noch, was die eigentlichen Motive bei Frau Wagenknecht sind, dass sie unbedingt diese neue Partei gründen will. Im Wesentlichen werden die Themen von Sahras neuen Partei wohl im Kern mit den Themen der Linken übereinstimmen. Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass man alles andere innerhalb der Linken über Abstimmungen hätte regeln können. Die Frau bleibt mir ein Rätsel. Bin jetzt mal wirklich auf das echte Parteiprogramm von ihr gespannt.
 
Ja, aber, es gibt auch in unserer Partei (wie quasi in jeder anderen Partei auch) einen Flügel, der durchaus auch konservative Werte vertritt. Deswegen kann das in meinen Augen nicht ihr wahres Motiv sein. Oder doch? Hmm.:freak:
 
Discovery_1 schrieb:
Und das würde wahrscheinlich auch super funktionieren, wenn man es richtig machen würde. Aber bei uns funktioniert das Umlagesystem halt nicht mehr, da die Politik im Laufe der Zeit immer weitere Ausnahmeregelungen für Vermögende, bzw. besonders Vermögende geschaffen hat. Hier insbesondere die Beitragsbemessungsgrenzen. Deswegen funktioniert z. B. unser gesetzliches Rentensystem schon ewig nicht mehr. Übrigens will meine Partei (richtige Umlage) das auch.

Hat noch nie in der Vergangenheit irgendwo richtig funktioniert und wird es auch nicht.

Die Reichen verlassen einfach das Land, wenn man die zu stark besteuern will.
 
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Gott sei dank gibt es immer Bestrebungen, globale Steuern auf Unternehmen und Superreiche zu erheben. Auch nicht wenige Millionäre selber fordern solch eine Steuer.
Wenn das mal durchginge, wäre das so ein gewaltiger und guter Schritt...
 
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Erkekjetter schrieb:
Wenn das mal durchginge, wäre das so ein gewaltiger und guter Schritt...
Ja, leider halte ich es für weniger wahrscheinlich als den Weltfrieden, von wirklich global geltenden und auch eingehaltenen Klimaabkommen mal ganz zu schweigen.
 
MichaelBer schrieb:
Die Reichen verlassen einfach das Land, wenn man die zu stark besteuern will.
Wäre das wirklich so?
Warum nicht, ähnlich zu den USA, die Steuerpflicht an die Staatsbürgerschaft koppeln?

Einfach beschrieben:
Die bezahlen in dem Land in dem sie leben ihre Steuern und müssen aber eine amerikanische Steuererklärung abgeben. Hätten sie in den USA mehr Steuern bezahlt muss die Differenz nachgezahlt werden.
 
Jetzt liegt mal eine seriöse Umfrage vor. Die neueste Ausgabe des ZDF Politbarometer, wo sie entsprechend nachgefragt haben.

Zitat:
Sahra Wagenknecht ist aus der Partei Die Linke ausgetreten und hat das Bündnis Sahra Wagenknecht gegründet, aus dem eine neue Partei hervorgehen soll. Auf die Frage, ob man eine Partei von Sarah Wagenknecht wählen würde, wenn sie künftig bei einer Bundestagswahl antreten würde, sagen 3 Prozent „auf jeden Fall“, 10 Prozent wollen sie dann wahrscheinlich wählen, 22 Prozent wahrscheinlich nicht und 57 Prozent auf keinen Fall. Betrachtet man die Gruppe der Befragten genauer, die eine solche Partei auf jeden Fall oder wahrscheinlich wählen würde, dann könnte sie sich vor allem auf bisherige Anhänger der Linke und der AfD stützen. So gehören 30 Prozent der aktuellen Linke-Anhänger und 21 Prozent der AfD zu den möglichen Wählern der noch zu gründenden Partei. Am wenigsten Zuspruch kommt von den Anhängern der Grünen (4 Prozent) und der Union (7 Prozent).

Quelle FGW: https://www.forschungsgruppe.de/Aktuelles/Politbarometer/

Erfahrungsgemäß kann man bei einer tatsächlichen Wahl dann gleich mal etliche Prozentpunkte in Abzug bringen. Die potentiellen Wähler sind da wo man sie vermuten konnte zu finden.
 
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Discovery_1 schrieb:
Hat das hier alles eigentlich noch mit dem Ausgangsthema zu tun? ...
Ist leider ein bisschen schwierig hier, aber so laufen die Diskussionen online inzwischen fast überall. Die Veränderung nach den Modansagen ist eigentlich nur, dass man sich gegenseitig sowas wie "unglaublich" oder "so jemand" an den Kopf wirft.

Kassenwart schrieb:
Also so wie ich es verstanden habe möchte sie die Lücke "Links Konservativ" füllen.

Interessaner Punkt.
Ich vermute inzwischen, dass einige den Begriff anders verstehen, also Frau Wagenknecht. Ich halte es für nicht unwahrscheinlich, dass Frau Wagenknecht damit keine konservativen + linken Positionen meint, sondern eher ein konservatives Links, also "LINKS (konservativ)". Anders gesagt: das ursprüngliche "links" hat z.B. wenig bis gar nichts mit dem Engagement für Randgruppen oder Minderheiten zu tun. Bei den Kommunisten und großen Teilen der SPD waren früher einfache Arbeiter, die kein Karl Marx gelesen hatten, sondern einfach für sich alles Masse (gegenüber der kleinen Zahl an Arbeitgebern oder Politkern) einfach mehr Rechte eingefordert haben. Wobei das so "einfach" früher gar nicht war. Lafontaine hat sich z.B. damals massiv gegen die vielen Russlanddeutschen ausgesprochen, die D aufgenommen hat, weil das laut ihm viel kostet und eher so ein Manöver von Kohl zum Selbstzweck war. Damals hat niemals in Frage gestellt, dass er deswegen "nicht links" sei. Die ganzen sozialistischen/kommunistischen Diktaturen haben sich wenig um Randgruppen oder Minderheiten gescheert, sie teilweise sogar brutal behandelt, siehe unten.

Anders gesagt: wer den Begriff "links" so versteht, wie online einige Menschen im Jahre 2023, der/die wählt am besten die Linkspartei.

MichaelBer schrieb:
...

Die Reichen verlassen einfach das Land, wenn man die zu stark besteuern will.

Ziemlich altes Argument., welches aber einen Schwachpunt hat. Wer wegen dem geringsten Vorteil gehen möchte, der ging und geht irgendwann sowieso. Die Energiekosten, Lohnkosten und geringeren Menschenrechte werden in Teilen des Auslands immer "besser" sein, als in Deutschland.

Keylan schrieb:
..., von wirklich global geltenden und auch eingehaltenen Klimaabkommen mal ganz zu schweigen.
Das liegt in Teilen auch an D selbst. Auch andernorts auf der Welt kümmern die sich ums Klima, inkl. dem immer bescholtenen China. Im aktuellen Spiegel steht z.B. etwas vom dem Trip von Umweltpolitikerin Steffi Lemke nach China und der Spiegel beschwert sich, dass sie - neben (Zitat) "schnippischen Bemerkungen" - denen nicht nonstop mit den Uiguren auf die Nerven geht. Wenn wir nur dann zu Abkommen gelangen, wenn die anderen vorher 100% unseren Vorstellungen entsprechen, dann wird das nie was und D sabotiert selber das Zustande kommen von Klimaabkommen.

Es gibt übrigens ein neues Video von Frau Wagenknecht auf ihrem Youtubekanal. Da werden einzelne Fragen geklärt und ein bisschen um Geld gebettelt. Vielleicht für ein paar Leute, z.B. @CCIBS interessant.
 
Treiber schrieb:
Interessaner Punkt.
Ich vermute inzwischen, dass einige den Begriff anders verstehen, also Frau Wagenknecht. Ich halte es für nicht unwahrscheinlich, dass Frau Wagenknecht damit keine konservativen + linken Positionen meint, sondern eher ein konservatives Links, also "LINKS (konservativ)" [...]
Es kann sein, dass SW für sich diese Idee als Leidfaden hat, aber so könnte sie es kaum verkaufen, da wohl nur die wenigsten wissen, wie die Ur-Definition von LINKS war, und jene, die es wissen, verstehen es trotzdem, nach heutiger Definition.

Treiber schrieb:
Es gibt übrigens ein neues Video von Frau Wagenknecht auf ihrem Youtubekanal. Da werden einzelne Fragen geklärt und ein bisschen um Geld gebettelt. Vielleicht für ein paar Leute, z.B. @CCIBS interessant.
Gott, ich bin doch Faul. Hättest das Video nicht gleich verlinken können :D
Ein paar neue Punkte hat man erfahren, aber eher bezüglich der Logistik der Partei. Also wann und wie kommt sie und bezüglich Name. "Ja, sie soll im Namen BSW haben. Die Leute sollen uns zu beginn ja auch auf dem Wahlzettel finden" :lol:
Aber wirklich vieles kannte man dann doch schon aus Talkshows und ihrem Buch. Und sie hat jetzt auch das Thema Israel von sich aus angesprochen. Weil du Frau Maischberger kritisiert hast, das Thema aufgegriffen zu haben.
 
CCIBS schrieb:
Es kann sein, dass SW für sich diese Idee als Leidfaden hat, aber so könnte sie es kaum verkaufen, da wohl nur die wenigsten wissen, wie die Ur-Definition von LINKS war, und jene, die es wissen, verstehen es trotzdem, nach heutiger Definition.

Das lässt aber eine Lücke im politischen Spektrum, mit dem die Leute nicht umgehen können. Was wählst du dann? Genau.

CCIBS schrieb:
Gott, ich bin doch Faul. Hättest das Video nicht gleich verlinken können :D

Weiß nicht, ob das unkommentiert hier erlaubt ist. Wegen den ganzen Einzelfragen hätte ich ja quasi Transskript schreiben müssen.
CCIBS schrieb:
...
Und sie hat jetzt auch das Thema Israel von sich aus angesprochen. Weil du Frau Maischberger kritisiert hast, das Thema aufgegriffen zu haben.

Das war aber hinterher, damit sie das einsortieren kann.
 
Wagenknecht vertritt im Prinzip klassische Linke Positionen. Die Ursprungsposition der Linken war ja die Situation des Proletariats zu verbessern. Den Begriff kennt heute keiner mehr. Damals waren das hauptsächlich die Fabrikarbeiter die wenig Geld, dafür viel und anstrengende Arbeit hatten und früh gestorben sind nach einem harten Leben. Das war quasi die unterste Schicht der Gesellschaft.

Auf heute übertragen bedeutet dies: Sich für diejenigen einsetzen die am unteren Ende der Gesellschaft sind und deren Situation verbessern. Arme, Kranke, Alte, Arbeitslose, Aufstocker, Niedriglöhner, Zeitarbeiter, Alleinerziehende usw.
Im Prinzip kann man sagen "Wer sich dafür einsetzt die Position derjenigen zu verbessern, die keine Lobbyorganisation haben, der vertritt heute linke Positionen."
In dem Zusammenhang besonders hart ist die Altersarmut finde ich, die dank der Rentenreformen der letzten Jahrzehnte ab 2030 voll reinhauen wird. Übrigens auch lustig, in Deutschland gibts nichtmal ne Mindestrente so wie in anderen Ländern, sondern wer zu wenig Rente bekommt darf im Alter Grundsicherung beantragen und dann auf ein Rentenniveau aufstocken mit dem man zuhause vor sich hinvegetieren kann bis man stirbt.
Hier könnte man sich mal unser Nachbarland Österreich angucken, die haben wesentlich höhere Renten als wir. Bei uns wird ja immer gejammert die Wirtschaft würde kaputtgehen wenn man dafür sorgt dass höhere Renten gezahlt werden. Komisch nur, dass das in Österreich und anderen Ländern mit hohen Renten nicht der Fall ist.

Und was Wirtschaftspolitik angeht, das ist ziemlich interessant, da ist Wagenknecht voll auf Seite der sozialen Marktwirtschaft wie sie sogar in unserer Verfassung drinsteht. Soziale Marktwirtschaft bedeutet grob gesagt Kapitalismus mit einem "aber". Und dieses "aber" lautet: "Da wo der Kapitalismus zu krassen Ungerechtigkeiten führt muss der Staat korrigierend eingreifen."
Bestes Beispiel: Monopole bei denen ein Unternehmen die Preise bestimmen kann. Da sorgt der Staat dann dafür dass es sowas nicht gibt.
Oder aber was andere Länder gemacht haben mit der Übergewinnsteuer als die Energieunternehmen die Preise einfach mal verdoppelt haben, völlig ohne Not. Deutschland hat leider keine Übergewinnsteuer damals eingeführt, aber sowas sind alles Instrumente der sozialen Marktwirtschaft.

In Deutschland ist das Wirtschaftssystem leider in den letzten 30-40 Jahren deutlich richtung Neoliberalismus verrutscht. Da müsste man eigentlich paar Korrekturen durchführen, vor allem im Bereich Zeitarbeit/Leiharbeit/Subunternehmertum gibts echt üble Auswüchse.
Und was man auch machen könnte wären so Sachen wie Betriebsratspflicht für alle Unternehmen ab 10 Mitarbeitern. Und für alle ab 50 Mitarbeitern Gewerkschaftspflicht. Einfach damit die Mitarbeiter ihre Rechte kennen und sich auch trauen die umzusetzen. Es gibt in Deutschland teilweise sehr große Unternehmen ohne Bertiebsrat oder Gewerkschaft weil die Chefs die Mitarbeiter so eingeschüchtert haben dass die sich nicht trauen Betriebsratswahlen durchzuführen oder einer Gewerkschaft beizutreten.
Was man auchnoch überlegen könnte wenn man nicht-funktionierende Märkte hat wo sich 2-3 Unternehmen den kompletten Markt teilen, dann könnte man diese Unternehmen auch Vergesellschaften und zwar als e.G. (Genossenschaft). Alle die da arbeiten bekommen dann Firmenanteile.
Fiktives Beispiel: 100 Mitarbeiter, jeder bekommt 1% Anteile. Macht das Unternehmen 100.000 Euro Gewinn, bekommt jeder Mitarbeiter davon 1000 Euro.

Könnte man z.b. mit den großen Energieversorgern in Deutschland machen denen alle Kraftwerke gehören.
E. ON, EnBW, RWE und Vattenfall. Vier Unternehmen teilen sich den Markt untereinander auf. Komischerweise ist Energie in Deutschland auch ziemlich teuer. Warum nur, bei einem Olygopol.
Die könnte man erstmal verstaatlichen. Und die Anteile dann gleichzeitig auf die Mitarbeiter verteilen. Oder sagen, der Staat behält 20%, ist stiller Teilhaber, die Mitarbeiter bekommen 80%. Als Genossenschaft wären die Anteile auch nicht übertragbar. Jeder Mitarbeiter bekäme die automatisch sobald man anfängt da zu arbeiten und würde die wieder verlieren wenn er aufhört. Der Staat bekäme 20% des Gewinns, und die Mitarbeiter würden sich 80% des Gewinns teilen. Und wie das genau aufgeteilt wird das bestimmten die demokratisch gewählten Mitarbeitervertreter.
 
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Treiber schrieb:
Weiß nicht, ob das unkommentiert hier erlaubt ist. Wegen den ganzen Einzelfragen hätte ich ja quasi Transskript schreiben müssen.
Die paar Zeile, welche du beim Erwähnen des Videos geschrieben hast, empfand ich als ausreichend.

Ich verlinke auch immer wieder mal dann YT Videos und schreibe dann nur "Wer was sagt und über welches Thema. Und eventuell das Fazit, wenn man es in einem Satz zusammensetzten kann, oder ein Punkt, der mir jetzt aufgefallen ist. Im Fall des SW Videos "Wagenknecht schließt gegenwertig Koalition mit Grünen aus."

Wäre natürlich dann interessant gewesen, ob sie mit den anderen Parteien mehr Schnittmengen sieht. Die User-Frage bezog sich aber halt nur auf Die Grüne, weshalb die anderen Parteien nicht erwähnt wurden. Aber ihre Begründung des Ausschluss war im Grunde auch jenes Argument, aus ihrem Buch, bezüglich "Lifestyle Linke".
 
D0m1n4t0r schrieb:
Könnte man z.b. mit den großen Energieversorgern in Deutschland machen denen alle Kraftwerke gehören.
E. ON, EnBW, RWE und Vattenfall. Vier Unternehmen teilen sich den Markt untereinander auf. Komischerweise ist Energie in Deutschland auch ziemlich teuer. Warum nur, bei einem Olygopol.
Das hat nichts mit einem Oligopol zu tun, der Hauptkostenfaktor (nahezu 50%) entsteht für den Verbraucher durch staatliche Abgaben, insbesondere die Netzentgelte sind drastisch gestiegen - der Hauptkostentreiber der letzten Jahre waren die Beschaffungskosten, also die Rohstoffimporte zur Erzeugung. Die Stromkosten haben also nicht damit etwas zu tun das es nur 4 große Marktteilnehmer gibt, sondern sind ein Zusammenspiel aus hohen Abgaben und politischer Fehlkalkulation.

D0m1n4t0r schrieb:
Die könnte man erstmal verstaatlichen. Und die Anteile dann gleichzeitig auf die Mitarbeiter verteilen. Oder sagen, der Staat behält 20%, ist stiller Teilhaber, die Mitarbeiter bekommen 80%. Als Genossenschaft wären die Anteile auch nicht übertragbar. Jeder Mitarbeiter bekäme die automatisch sobald man anfängt da zu arbeiten und würde die wieder verlieren wenn er aufhört. Der Staat bekäme 20% des Gewinns, und die Mitarbeiter würden sich 80% des Gewinns teilen. Und wie das genau aufgeteilt wird das bestimmten die demokratisch gewählten Mitarbeitervertreter.
Hey das hat man sogar in Venezuela gemacht, ist "prima" gelaufen, also für einige...nicht für die Mitarbeiter denn durch diese Konstellation war es äußerst unattraktiv Rücklagen zu bilden, darufhin war es nicht mehr möglich Instandhaltungsmaßnahmen auszuführen, eigentlich konnte man nichtmal Mitarbeiter einstellen wenn ein höherer Bedarf bestünde da ja kein Budget angehoben werden darf. So ein Unternehmen wäre innerhalb kürzester Zeit bankrott und die Mitarbeiter hätten Anteile mit einem Wert von ~0€ und keine Arbeit mehr. Das macht die kleinen Leute bitterarm und reichen noch reicher, denn die können sich nun die Anteile fürn Appel und Ei kaufen und den Rest ausschlachten - so ist es dann auch passiert.

Bei solch "ur-linken" Verstaatlichungsfantasien sieht man relativ schnell wie "gut gemeint" dann in die Katastrophe für die Schwächsten abschlittert.
 
D0m1n4t0r schrieb:
Hier könnte man sich mal unser Nachbarland Österreich angucken, die haben wesentlich höhere Renten als wir. Bei uns wird ja immer gejammert die Wirtschaft würde kaputtgehen wenn man dafür sorgt dass höhere Renten gezahlt werden. Komisch nur, dass das in Österreich und anderen Ländern mit hohen Renten nicht der Fall ist.
Wird sicher wieder rausgeschnitten, aber das sind die Lügen des Kapitals.
So, wie beim Mindestlohn.
Wo sind die Millionen Mehrarbeitslosen?

Die Unternehmen, die zusammengebrochen sind, hätte es auch so erwischt.
Der übliche Kapitalismus eben.
D0m1n4t0r schrieb:
Könnte man z.b. mit den großen Energieversorgern in Deutschland machen denen alle Kraftwerke gehören.
E. ON, EnBW, RWE und Vattenfall. Vier Unternehmen teilen sich den Markt untereinander auf. Komischerweise ist Energie in Deutschland auch ziemlich teuer. Warum nur, bei einem Olygopol.
Ein besseres Beispiel für ein Oligopol gibt es gar nicht (eventuell noch die Ölkonzerne - die sieben Schwestern)
4 Unternehmen beherrschen den Markt fast komplett.
Die Stadtwerke sind da Firlefanz gegen die multi-Milliarden Umsätze der big 4.

D0m1n4t0r schrieb:
Die könnte man erstmal verstaatlichen.
Das geht manchmal schief.

Allerdings ist die Privatisierung auch nicht immer das gelbe vom Ei.
Siehe Bahn und Post.


The_waron schrieb:
Das hat nichts mit einem Oligopol zu tun,
Doch, laut Definition schon.

The_waron schrieb:
der Hauptkostenfaktor (nahezu 50%) entsteht für den Verbraucher durch staatliche Abgaben, insbesondere die Netzentgelte sind drastisch gestiegen - der Hauptkostentreiber der letzten Jahre waren die Beschaffungskosten, also die Rohstoffimporte zur Erzeugung. Die Stromkosten haben also nicht damit etwas zu tun das es nur 4 große Marktteilnehmer gibt, sondern sind ein Zusammenspiel aus hohen Abgaben und politischer Fehlkalkulation.
Irgendwie ist der Herstellungspreis einer kWh immer so bei 8 Cent gewesen:
1699700686831.png


https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Artikel/Energie/strompreise-bestandteile.html

Der Rest sind Entgelte, die eigentlich die Kraftwerke bezahlen müßten (Netzentgeld, Umlagen, ...).
Beim Tanken bezahle ich ja auch nicht extra für das Transportnetz der Ölfirmen.

The_waron schrieb:
Hey das hat man sogar in Venezuela gemacht, ist "prima" gelaufen, also für einige...nicht für die Mitarbeiter denn durch diese Konstellation war es äußerst unattraktiv Rücklagen zu bilden, darufhin war es nicht mehr möglich Instandhaltungsmaßnahmen auszuführen, eigentlich konnte man nichtmal Mitarbeiter einstellen wenn ein höherer Bedarf bestünde da ja kein Budget angehoben werden darf. So ein Unternehmen wäre innerhalb kürzester Zeit bankrott und die Mitarbeiter hätten Anteile mit einem Wert von ~0€ und keine Arbeit mehr. Das macht die kleinen Leute bitterarm und reichen noch reicher, denn die können sich nun die Anteile fürn Appel und Ei kaufen und den Rest ausschlachten - so ist es dann auch passiert.
Sozialismus in der Realität.
 
D0m1n4t0r schrieb:
Hier könnte man sich mal unser Nachbarland Österreich angucken, die haben wesentlich höhere Renten als wir.
Die haben aber auch einen deutlich höheren Beitragssatz als Deutschland, zudem eine günstigere Altersstruktur weil man in der Vergangenheit viel mehr Migranten aufgenommen hat.
Eine Anwartschaft erwirbst du erst nach 15 Jahre, in Deutschland nach 5 Jahren.
Und es gibt nur einen einzigen Rententopf in den alle verpflichtend einzahlen.
Das Geschrei möchte ich hören, wenn man das hier auch so durchzieht. Aber sind vermutlich wieder nur...
Ergänzung ()

wuselsurfer schrieb:
......., aber das sind die Lügen des Kapitals.
 
Ich hatte das oben angerissen, aber @D0m1n4t0r geht da jetzt tief rein.
D0m1n4t0r schrieb:
Wagenknecht vertritt im Prinzip klassische Linke Positionen. Die Ursprungsposition der Linken war ja die Situation des Proletariats zu verbessern. Den Begriff kennt heute keiner mehr...

Und dann ist durchaus ein Problem, weil dadurch eine Lücke entstanden ist und sich Menschen nicht mehr vertreten fühlen. Viele wurden dann zu Nichtwählern oder wählen Protest. Die eigentlichen Kommunisten wurden ja in den 50ern wieder verboten und da verlagerte sich viel auf die SPD, wo es gut aufgehoben war. Nur hat sich die SPD immer mehr zu einer Mittelstandspartei entwickelt und steht inzwischen eher für den Angestellen in der Verwaltung, der/die einen ausreichend bezahlten einigermaßen sicheren Job hat. Das hat sich mit dem Genossen der Bosse noch gesteigert.
Die Grünen - aus einer alternativen Ecke kommend - haben sich inzwischen zu einer Besserverdienerpartei entwickelt, deren Wähler sich als bewusste Menschen sehen, die ein bisschen auf andere Sachen achten und irgendwie Klimasschutz gut findet. Eine gewisse moralische Überlegenheit gegenüber alles und jedem schwingt auch mit, aber die kann man sich eben erst ab einem gewissen Punkt leisten, der für arme Schlucker halt nicht gegeben ist. Es kommt einem manchmal ein bisschen so vor, als seien den Grünen die Menschen in der Ukraine wichtiger, als die armen Schlucker in Deutschland. Nur darf man sich dann nicht wundern, dass diese sie nicht wählen.
Die Linken haben sich inzwischen zu einer Partei im Sinn es neumodischen Linken entwickelt, also sind ihnen Flüchtlinge, LGBTQ und inzwischen sogar der Klimaschutz wichtig. Alles legitim, aber auch hier fällt für den kleinen Arbeiter nicht mehr viel ab.

Ironischerweise ist auch die AfD keine Alternative für die kleinen Leute, denn das ist eine neoliberale Partei. Viele - ja, nicht alle - wählen die halt aus Protest.

Ich und viele andere hier könnten, je nach Präferenz, einer der drei Linken Parteien wählen und wären damit einigermaßen vertreten. Ich kenne allerdings RL Leute, die von keiner dieser Parteien mehr vertreten werden und eigentlich nicht wissen, was sie wählen sollen. Das ist nicht gut.​
 
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Treiber schrieb:
Es kommt einem manchmal ein bisschen so vor, als seien den Grünen die Menschen in der Ukraine wichtiger, als die armen Schlucker in Deutschland.
Als Grüner Besserverdiener kann ich dir da zustimmen. Ich wäre aber dennoch lieber ein armer Schlucker in Deutschland als gerade in einem Kriegsgebiet leben zu müssen.
Treiber schrieb:
Ich kenne allerdings RL Leute, die von keiner dieser Parteien mehr vertreten werden und eigentlich nicht wissen, was sie wählen sollen.
Es gibt noch eine Menge an Kleinstparteien. Ich bin mir sicher wenn man sich damit beschäftigen würde, würde man da fündig werden. Und bei der Menge an Nichtwählern könnte ich mir vorstellen das die ein oder andere Kleinstpartei die 5% Hürde schaffen würde.
 
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