Oh man oh man...sogar in den deutschen Tech-Foren grassiert die Technikfeindlichkeit ... unglaublich.
Das System ist durch Artikel in der Fachpresse in seinen Eigenschaften doch recht gut beschrieben.
Robo32 schrieb:
Mein Vertrauen in diese Absicherung hält sich in Grenzen...
Wer haftet eigentlich wenn doch etwas passiert?
- der Halter der gar nicht da war
- der Fahrer der nicht gefahren ist
- der Hersteller der die Steuerung abgegeben hat
- der Parkhausbesitzer der davon sowieso keine Ahnung hat
In jedem Fall der Systemlieferant, der die Fahranweisungen bzw. die Fahrfreigabe gegeben hat. Im Fall des Systems hier also ausschließlich Bosch. Das Auto fährt blind durch die Gegend und erhält seine Anweisungen vom PH-Server.
Robo32 schrieb:
Diese Technik wird sich so nie durchsetzen und wenn die Technik mal so weit ist, dann werden die Autos 10x so teuer werden (dann kann man auf diese auch ganz verzichten).
So teuer ist ein Funkmodul jetzt auch nicht. Die Voraussetzungen sind effektiv ein Automatikgetriebe und elektrisch (unterstützte) Lenkungen. Das ist in vielen Autos heute schon Serienstand.
#.kFk schrieb:
Ist das Auto eig. offen während das da alleine durchs PH fährt? Könnte ja jeder einsteigen und sich bedienen evtl. gar kapern ^^
In den Artikeln dazu wird erwähnt, dass das Fahrzeug in der Lage sein muss, Schlüsselmanagment zu betreiben. Sprich: Auto ist verriegelt der Fahrzeugschlüssel abwesend. Der Server kann dennoch eine Berechtigung für den Motorstart erhalten, ohne dass der Fahrer anwesend ist. Verwendet man hier akutelle Standards und nicht was das >20Jahre alt ist wie bei vielen Keyless-Systemen, ist das ganze doch sehr sicher.
styletunte schrieb:
Überflüssiger Schnick Schnack, der fast nirgends zum Einsatz kommen wird, das Auto nur schwerer und teurer macht und viele Fragen offen lässt.
Die Autos selbst sind ziemlich nahe am Serienstand. Es gab vor einiger Zeit Meldungen, dass sich die Uni Aachen selbst ein Parkhaus so ausstatten lassen will, um ihre E.Go Lifes da parken zu lassen. Für Kunden ist das Bosch-Konzept das billigste, mit Abstand, denn sie stellt relativ wenig Anforderungen an die Autos. Dafür wird die Parkhaus-Ausstattung irre teuer.
styletunte schrieb:
Was ist, wenn der Wagen zerkratzt zurück kommt, oder noch schlimmer? Muss ich mich dort registrieren und zustimmen, dass für Schäden und Diebstahl niemand aufkommt? Was, wenn ich meinen Einkauf zwischenzeitlich ins Auto bringen will und danach noch weiter shoppen? Was ist, wenn das Akku vom Smartphone plötzlich platt ist? Finde ich dann auch mein Auto? Geht es überhaupt auf?
Was wenn der Parkhausbetreiber die Sensortechnik nicht wartet? Was, wenn ein Transporter die Sensoren zu parkt? Was, wenn andere Technik diese stört?
Wie oben beschrieben übernimmt der Systemlieferant hier die Verantwortung; Registrieren wirst du dich wohl müssen, damit du am Terminal dein Auto zurück holen kannst wenn du dein Smartphone geleert hast oder wissen willst wo dein Auto steht. Und natürlich kannst du das immer mit deinem Schlüssel aufsperren.
Wenn ein Transporter das System zuparkt, wird der vermutlich sehr schnell entfernt. Ob es überhaupt ein Wartungskonzept gibt - gute Frage
Wenn das System aber gestört wird, funktioniert es eben nicht. Dann darfst du zu deinem Auto laufen und es selbst abholen bzw. die vorher autonom fahrenden Fahrzeuge bleiben stehen.
mykoma schrieb:
Der Großteil der Technik steckt im Parkhaus, das kann ja fast nichts werden.
Auch mit Bosch als einen der größten Zulieferer weltweit sehe ich das sehr kritisch.
Alle Parkhäuser müssten aufgerüstet werden, was vermutlich hohe Kosten mit sich bringt (vermutlich sogar dauerhaft die die Wartung der Technik) und das für etwas, was man nur in den teuren Fahrzeugen mit Stern hat?
jk1895 schrieb:
Falscher Ansatz (Sensoren im Parkhaus). Die sollen mal bei Tesla nachfragen wie man sowas richtig macht.
Ich halte den Ansatz auch für falsch. Wenn man alleine die Kosten für die Sensoren rechnet, sind das Kosten in zweistelliger Millionenhöhe. Was ich von Leuten gehört habe, die sich das bereits angesehen haben, gibt es aktuell nur ein oder zwei Parkplätze, die so überhaupt angesteuert werden können. Verglichen mit Systemen aus der Lagerlogistik ist das damit auch vergleichsweise einfach abzusichern und freizugeben. Aber die Materialschlacht spricht Bände. Ein Bekannter will vom anwesenden Personal erfahren haben, dass weder Bosch noch Mercedes diesen Ansatz wirklich weiter verfolgen. Bosch nicht, weil aufgrund der Kosten kein profitables Geschäftsmodell möglich ist, Mercedes arbeitet wohl ohnehin an was eigenem.
Die Systeme von BMW und AUDI/VW/Porsche kommen mit deutlich weniger Parkhausausstattung aus und fahren selbst, ohne Fernsteuerung durch das Parkhaus:
Angesichts der geringen Menge an Sensoren im AUDI/VW-Video kann man davon ausgehen, dass das System wohl am Ende für alle das günstigste sein dürfte, womit das Potenzial für eine breite Markteinführung am höchsten ist.
Tesla hat im übrigens noch kein Konzept vorgestellt. Die Frage ist, ob sie auf derzeit entstehende Standards aufspringen werden, ein eigenes proprietäres Konzept verfolgen oder überhaupt keine Aktivitäten in dem Bereich haben. Der Vorteil gegenüber VW/Audi dürfte sein, dass Tesla die nötige Sensorik bereits an Bord aller Autos hat, wo VW wahrscheinlich eine horrende Aufpreispolitik entgegen setzen wird. Man darf gespannt sein, welche technische Lösung sich am Ende durchsetzt.