Bankdatenskandal - Darf sich der Staat dabei über geltendes Recht hinwegsetzen?

Soll das jetzt (und alle Male wieder) heißen, dass der Zweck die Mittel heiligt?

Wenn der Staat es nicht schafft, ein abgesichertes (Steuer-)System zu schaffen, soll man jetzt also "Verbrecher" "beschäftigen", die dies völlig illegal (aber im "Auftrag" des Staats) machen, ohne Kontrolle, ohne Datenschutz, ohne Grenzen, ohne Sicherheit, ohne Gesetze?
Auch die Tatsache, dass der Staat sich selbst frei spricht, ändert nichts daran, dass hier (zumindest moralisch) illegale Aktivitäten wirtschaftlich vergütet werden.

Es ist schon absurd, wenn sich die Argumentation auf Gesetzeslücken oder auf wissentliches Weglassen von bereits genannten Gegenargumenten stützt. Gesetze werden doch schon seit eh und je aus Präzedenzfällen erschaffen, warum stützen sich dann meist gerade juristisch argumentierende Menschen auf Gesetzeslücken? Das zeugt doch schon wieder von einem Mangel an Moral/Gerechtigkeitsempfinden/Lernen aus Fehlern/Verständnis von Gesetzen, was ein Fundament für die Gesetzgebung sein sollte.

Würden sich die Menschen gleich abschlachten, wenn Mord nichtmehr gegen das Gesetz verstößt? Vergewaltigt und beraubt man Menschen, nur weil es nicht explizit im Gesetzbuch steht? Nur weil etwas "legal" (oder zumindest "nicht illegal") ist, heißt das noch nicht, dass es auch richtig/gerecht/gut ist.

Was soll dieser Thread nun eigentlich bezwecken? Rechtfertigung, Verteidigung oder Diskussion?

Und noch eine Frage: Sind Gesetzeslücken wirklich eine Diskussionsgrundlage? :freak:
 
Tja ... Es ist schon bezeichnend, dass sich die Bundesregierung mit dem Ankauf der Daten bei der Liechtenstein- Affäre wohl juristisch selbst ins Knie geschossen hat, weil die Daten von einem BND Mann übermittelt wurden.

"Zufälligerweise" ist das aber diesmal nicht so. Der Datendieb hat alle juristischen Fallstricke umschifft und damit alles genau so eingefädelt, dass die deutsche Justitia "dem Anschein nach" ausgehebelt werden kann.

Da der Datenklau so oder so strafbar ist/war/sein wird bin ich gespannt, wie die Bundesregierung in zukünftigen Fällen das Rechtskonstrukt biegen will, so dass es nicht aussieht, als ob man derlei Diebstahl mit Bezahlung von Steuermitteln fördert und somit indirekt zu weiteren Straftaten auffordert.

Hier wird ja auch ganz geschickt mit Volksverdummungsbegriffen gearbeitet. Von einer "Steuersünder CD (möglichst noch von deutschen Großanlegern)" wird gesprochen. Da regt sich natürlich gleich der niedere Instinkt des Volkes, welches neidgesteuert, nach Rache, Vergeltung und Bestrafung der "Reichen" ruft.
Die CD ist KEINE „Steuersünder“-CD, sondern eine CD mit den Namen von deutschen Staatsangehörigen, die ihr (wahrscheinlich) hart erarbeitetes Geld auf ein Konto eingezahlt haben, kurz eine SparerCD.
Davon ist auch juristisch auszugehen! Oder weiss da die Regierung doch etwas mehr? Ein Schelm wer böses dabei denkt.
Deshalb holt sich die Regierung auch nicht Ihre Daten und dadurch ihre Gelder zurück, sondern verstößt zuallererst gegen das Recht auf informationelle Selbstbestimmung.
Ermittlungen diesbezüglich dürfen durch die Steuerbehörde nur auf KONKRETEN VERDACHT eingeleitet werden. In solchen, rechtlich einwandfreien Fällen, ist die Schweiz dann auch auskunftswillig.

Zudem ist eben doch davon auszugehen, dass $257 zum tragen kommt.
Es kommt dem Staat augenscheinlich darauf an, die Vorteile beim Täter zu belassen. Schließlich verspricht man sich in der Politik noch mehr Täter und noch mehr CDs. Dies auch mit dem Zweck, das ungeliebte schweizer Bankgeheimnis auszuhölen und damit einen weiteren Nadelstich zu dessen Abschaffung beizutragen.

Aber wie gesagt- Die Juristerei funktionierte schon immer so:Baue dir durch veränderte Auslegung von Paragraphen und Begriffen sämtliche möglichen und unmöglichen rechtlichen Kostrukte auf, dann gibt es eine Wahrscheinlichkeit, dass man seine Absichten "rechtlich einwandfrei" durchsetzen kann. "Recht" und "Unrecht" spielt dabei oftmals eine untergeordnete Rolle.

Der Vorgang ist und bleibt nicht sauber. Unabhängig von der juristischen Bewertung. Ich möchte nicht, dass meine Steuergelder einem Dieb überwiesen werden, mit der Aussicht auf im dümmsten Falle 0€.

@Stefan_Sh
Natürlich bringst Du in Deiner Argumentation valide Punkte vor- Ich habe keinerlei Veranlassung diesbezüglich zu mäkeln.
Im Gegansatz zu Deiner Meinung bin ich weder blind noch eingleisig.

Die Schweiz hat einfach mal "EINSEITIG" entschieden das sie Steuerhinterziehung und Steuerbetrug unterschiedlich ahndet, weil sie das für ihre Banken als "schützenswert erachtet". Nur weil ein paar Milliarden für die Schweiz wichtig sind, schädigt sie damit andere Staaten.
Korrekt! Wir schädigen andere Staaten ebenso, weil uns ein paar Milliarden wichtig sind. Warum sich nicht dem Wettbewerb stellen und das Erfolgsmodell Schweiz übernehmen? Wieso keine Entkriminalisierung der eigenen Bürger betreiben und die steuerlichen Daumenschrauben lockern? -> Quid pro quo.

Der Kauf der Daten ist laut deutschem Recht kein Unrecht! Es ist sogar normal, wie man anhand der V-Männer sieht, die tagtäglich Informationen aus dem Drogenmillieu etc. beziehen.
Exakt! Das macht es aber in meinen Augen nicht weniger anrüchig, solange es nicht dem Zweck dient Leib und Leben zu schützen.

Werf mal einen Blick auf die Entscheidung eines Schweizer Gerichts. Schweizer Steuerbehörden kauften im Jahr 2000 selbst gestohlene Daten aus Liechtenstein.
D´accord
Wer im Glashaus sitzt....
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit dem Ankauf der Daten schafft man einen neuen Kriminalitätszweig.
Kriminelle werden regelrecht zum Datenklau aufgerufen, da dafür gutes Geld bezahlt wird.
Meiner Meinung nach lässt sich das ganze recht gut mit Entführungen vergleichen. Dadurch das die Bundesregierung den Entführern im Ausland viel Geld bezahlt um Deutsche freizukaufen ist dort eine neue "Industrie" entstanden. Es gibt im Nahen Osten, Nord-Afrika Gruppen die Verdienen damit ihr Geld.
Auch ein gutes Beispiel sind die "Piraten" am Horn von Afrika. Die entführen Schiffe um diese gegen Geld wieder frei zu lassen.
Würde man kein Geld bezahlen, würde auch keiner Interesse an der Entführung haben.
Genauso ist es bei der "Steuersünder-CD". Würde man kein Geld bezahlen, hätte kaum einer Interesse solche Daten zu klauen.
Aber die deutschen Parteien (und da sind alle 5 großen Parteien gleich) wollen ja genau das. Sie wollen das Kriminelle solche Daten klauen und somit kommt für mich der Kauf einem Aufruf zum Datenklau gleich.
Wer alle Prinzipien über Bord wirft, nur um ein paar Millionen einzunehmen, der ist für mich eine Gefahr für die Demokratie. Warum sollen sich Bürger an Gesetze halten wenn die vom Volk gewählten Vertreter dies nicht tun?

Und vielleicht noch ein paar Worte zu dem Geld um das es dort geht:
Es wird ja gerne so dargestellt als wäre das alles unversteuertes Geld.
Das stimmt so nicht. Das Geld wird in den meisten Fällen ganz normal in Deutschland versteuert sein, nur die Zinsen sind es nicht.
 
sebastian23 schrieb:
Es wird ja gerne so dargestellt als wäre das alles unversteuertes Geld.
Das stimmt so nicht. Das Geld wird in den meisten Fällen ganz normal in Deutschland versteuert sein, nur die Zinsen sind es nicht.
Diese Faschdarstellung habe ich bislang in der Presse noch nicht wahrgenommen. Vielleicht verstehst Du da was falsch? Es geht immer "nur" um bis zu 400 Mio. hinterzogener Steuern, nicht um das in der Schweiz angelegte Geld. Kein Grund, die unversteuerten Zinsen zu verniedlichen...
 
Andy schrieb:
Was für eine moralische Frage soll hinter dem Steuerzahlen stehen?
[...]
Die fadenscheinige Argumentation und das moralische Rumgedruckse sind für mich aber 'nen klares Anzeichen, dass es wohl wirklich Zeit wurde, dass der Staat mal hart durchgreift. Einige scheinen wohl immer noch zu glauben, bei Steuerhinterziehung handelt es sich um ein Kavalliersdelikt.
http://lmgtfy.com/?q=steuermoral

Der Staat greift nicht hart durch, hart durchgreifen sieht komplett anders aus, aber das wurde schon beschrieben.
Und beim Handel mit geklauten Daten handelt es sich auch nicht um einen Kavaliersdelikt. Man darf Recht nicht hintergehen, nur weil sich der Preis erhöht und auch nicht Recht mit Unrecht wieder gutzumachen versuchen. Klappt nicht.
 
Nur her mit der CD. Bin dafür: :D

m Streit über den Ankauf von Steuersünder-Daten kommt aus der Schweiz nun die Drohung, bislang geheime Konten von deutschen Politikern und Amtsträgern zu veröffentlichen. "Falls Deutschland gestohlene Bankdaten kauft, werden wir auf eine Gesetzesänderung hinarbeiten, dass sämtliche Schweizer Konten von deutschen Personen, die öffentliche Ämter bekleiden, offengelegt werden", wird der schweizerische Nationalrat Alfred Heer von der Bild-Zeitung zitiert.

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/901/503128/text/
 
Ich weis nicht ob es zwischen Deutschland und der Schweiz ein Abkommen für Strafverfolgung oder Amtshilfe gibt.

So ähnlich wie bei dem Polanski Fall zwischen den USA und der Schweiz


Der Herr mit der CD, hat ja im Prinzip in der Schweiz eine Straftat begangen, in dem er Firmendaten geklaut hat.

Was ist denn jetzt wenn die Schweizer von den Deutschen fordern, diesen Herrn festzunehmen und der Schweiz auszuhändigen.
 
Nix der kommt aus England und lebt auch dort.

Edit: Tschuldigung, die Bank ist aus England, der "Dieb" hat als Informatikspezialist für die Bank in Genf gearbeitet. Also der ist schon in der Schweiz, wenn er nicht schon abgehauen ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
lol, also wenn die Politiker sich damit nicht ins eigene Fleisch schneiden :D
Bin jetzt auch unbedingt für die Veröffentlichung der Bankdaten^^

Eine Klage gegen Merkel wurde auch schon eingereicht, mal schauen wo das ganze hinführt, vll fällt der Vorhang ja bald und wir bekommen mal die Realität zu sehen anstatt der ganzen aufgezogenen Show die sonst immer für uns "normalos" aufgeführt wird
 
Was ich aber auch äußerst interessant bis erstaunlich finde, wie plötzlich und mit welcher Wucht das Thema in der Öffentlichkeit gelandet ist. Sofern der Staat interesse an diesen Daten hat -- wovon man nach den Äußerungen von Schäuble und Merkel, den entscheidenden Akteuren in diesem Fall, ausgehen darf -- hätte man die Sache zumindest in der derzeitig heißen Phase doch möglichst geräuschlos über die Bühne bringen müssen, allein um die Steuerhinterzieher nicht vorzuwarnen.

Das war reine Taktik. Die Anzahl der Selbstanzeigen ist ja ein Indikator dafür, dass es richtig war. Somit kann kein Steuerflüchtling sicher sein, dass er nicht auch auf der CD ist -> mulmiges Gefühl -> Selbstanzeige. Es wird ja auch schon spekuliert, dass die CD evlt. gar nicht gekauft wird, und man "nur" mit der öffentlichen Mediendiskussion das Geld zurück holen wird. Das denke ich allerdings nicht dass sich Schäuble diese Chance entgehen lassen wird.

Eine Klage gegen Merkel wurde auch schon eingereicht, mal schauen wo das ganze hinführt, vll fällt der Vorhang ja bald und wir bekommen mal die Realität zu sehen anstatt der ganzen aufgezogenen Show die sonst immer für uns "normalos" aufgeführt wird

Das fände ich auch hochinteressant. Das übrigens ausgerechnet der Herr der schwarzen Kassen
Schäuble in dieser Angelegenheit eine so zentrale Rolle spielt, hat schon war ironisches.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Stefan_Sch

Ein Beamter hat ein Recht zum Ankauf dieser Daten aus § 161 Abs. 1 StPO. Also was soll diese Scheinheiligeit und Diskussion über die Rechtmässigkeit des Datenkaufs?

dir ist schon klar, das dieser paragraph nur in deutschland gilt und in der schweiz null?

du solltest das wort "rechtsstaat" nachlesen, was es bedeutet und dann über das verhalten deutschlands in den letzten jahren nachdenken. ich vermute mal, du wirst auf dasselbe kommen, wie ich.

deutschland hat durch den ankauf der daten schlicht schweizer recht gebrochen. datenschutz, als stichwort sollte hier reichen, damit man endlich beginnt nachzudenken. sowas gibts auch in deutschland, soweit ich weiss.

ginge es darum, steuersünder zu bestrafen würden alle anderen steueroasen angegangen. da passierte noch kaum etwas, bis null. beispiele : london, usa, etc pp.

es waren also bissher nur scheinheilige argumente, welche vorgebracht wurden. mehr aber auch nicht. die sache mit dem kronzeugen hinkt, da tatsächlich dort ein kapitalverbrechen, also schweres verbrechen aufgeklärt wird, wie zB mord, mafia etc. da ist eventuell die verhältnissmässigkeit gegeben. falsch ist aber, das geltendes recht in d berechtigt, die gesetze anderer länder zu brechen. das führte früher schon zu kriegen, das will kein denkender mensch.
also bitte nachdenken, vor dem wahllosen brabbeln von paragraphen, welche nur auf deutschem grund und boden geltung haben, oder sich einfach nicht mehr rechtsstaat nennen, mit all den daraus resultierenden nachteilen. oder endlich verstehen, das deutschland nicht der beherrscher der erde ist. deutsches recht, gilt genau so viel, wie sie es verschandeln. das heute hat herzlich wenig mit recht, gerechtigkeit und sicherheit für alle bürger gemeinsam.
das gesetz wurde geschaffen, damit ein zusammenleben funktioniert. die sache gerät immer mehr in schieflage, das sollte mittlerweile allen klar sein.


@Harold Valorum

Was die Schweiz nun anbelangt - natürlich müssen sie jetzt reflexhaft gegen Deutschland schießen.

also würde kein deutscher sich beklagen, das deutsche gesetze gebrochen werden? komische logik legst du da an den tag. würde sich die schweiz nun genau gleich wie deutschland verhalten, würde das geschrei mitsamt wirtschaftlichen daumenschrauben sogleich erfolgen. also bitte butter bei die fische auch hier.

Schließlich hängt ihr wirtschaftliches Überleben davon ab, dass Geld egal aus welcher Quelle in ihren Banken gelagert wird.

quelle, beweise, oder nur phrasen? ich tippe ja auf letzteres, aber ich bin mal gespannt. schnellgericht wäre etwas, was du sogleich einführen würdest, so wie die argumentation auf mich wirkt gerade.

Pecunia non olet war schon im alten Rom ein brauchbarer Ansatz, den die Schweiz mittlerweile perfektioniert hat.

die römer sollten ja auch ein vorbild sein. sie missbrauchten ja auch nur knaben für ihre sexuellen triebe. liessen sklaven handeln UND diese auch sterben in kämpfen gegen löwen und gladiatoren. wenn du das alles wieder haben möchtest.

ich versteh natürlich, was du damit anführen willst. die begründung find ich nur sehr, sehr fragwürdig. ausser man blendet die unliebsamen begleitumstände gerne aus, weils praktisch sein könnte.

Egal ob für die Geldanlagen diverser Manager, ob für die Profite der organisierten Kriminalität oder die Privatschatullen diverser Diktatoren. "Steueroase" ist da nur der beschönigende Ausdruck für Profitstreben auf Kosten anderer Staaten.

beispiele weit grösserer steueroasen der welt. da reicht ein blick nach london, nach den usa. bitte denkt endlich mal nach, bevor man alles auf ein land reduziert und das dann auch noch total falsch und verzerrt.

blickt man da hin, kann natürlich deutschland da nichts machen. nur bei der kleinen schweiz darf man es. du merkst schon, wie verdammt feige das ist und nichts mit gerechtigkeit zu tun hat? würde es tatsächlich darum gehen, steuersündern an den kragen zu gehen, ob nun in den usa, oder deutschland, würde man die strafen dafür erhöhen. oder welche logische massnahme seht ihr?

Fazit: Nein, der Staat darf keine Bankdaten kaufen - sehr wohl aber darf er solche Daten ohne Gegenleistungsgewährung annehmen.

zum schluss sind wir uns tatsächlich noch einig. der ankauf ist illegal(ch). rechtsstaatlich unvertretbar, da es schweizer gesetz bricht. das tut kein staat, der seine rechtssicherheit als fahne vor sich herträgt und sicherheit für den bürger suggeriert UND zudem sich frech wie anton noch rechtsstaat nennen will. rechtsstaat bedeutet in meinen augen, das man seine gesetze UND die gesetze der anderen länder akzeptiert. das andere nenne ich diktatur, oder monarchie. auf alle fälle keine demokratie, oder rechtsstaat.

der kleine, aber feine unterschied besteht darin: bei einer diktatur weiss man, das kein vertrag wirklich etwas heisst. bei einem rechtsstaat, sieht die sache aber anders aus. da besitzt ein vertrag untereinander gültigkeit. das bedeutet aber, das man eben NICHT einfach hingeht und sich illegal daten aus der schweiz beschafft.

etwas härter gesagt. was gilt ein vertrag mit deutschland heute noch? jeh nach wetterlage, oder wirtschaftslage null, oder weniger als wc-papier? geltendes recht wird ja nach lust und laune gebrochen, ganz so, wie es deutschland gefällt. der zweck heiligt die mittel.*danke mir wird schlecht

diese sichtweise führte schon manchen krieg an, überall auf der welt.

da die regelung miteinander, also zwischen deutschland und der schweiz langsamer von statten gehen, als es manchen gefällt, verstehe ich die ungeduld, verabscheue aber den daten-diebstahl und den kauf der daten. will deutschland von moral reden, sollten sie sich selbst an die moralischen grundsätze halten. nicht nur davon reden und dabei ihre sichtweise für die einzig geltende zu sehen.
irgendwie scheinen da gewisse vergessen zu haben, das die verzögerungen an BEIDEN ländern liegt. nie nur an einem.

man kann auch mal ehrlich sein, würde die schweiz nicht viel kleiner als deutschland sein, hätte deutschland die daten kaum auf die art gekauft, sich an dem diebstal mit-beteiligt.

greez
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier ein Mal gegen den großen Respekt, den man gegenüber das 'Recht' hat: Recht ist nichts absolutes, es wird von den Staaten selbst gesetzt. Hier denkt der Staat zuerst und überhaupt an sich, sonst hat so eine Setzung keinen Witz, wenn der Setzende seine Position nicht damit absichert. Also, der Gedanke ist, der Staat und ihm untergeordnete Gesellschaft soll gedeihen. Daher sind die Gesetze auf das gedeihliche Wirtschaftens des Staates zugeschnitten. So auch die Schweiz, die durch seine Gesetze sein Finanzgeschäft schützt.

Was passiert wenn die Sache ein Rechtskonflikt zwischen den Ländern ist? Da entscheidet nicht mehr das Recht (welches?), sondern die Macht.
 
barista schrieb:
Also, der Gedanke ist, der Staat und ihm untergeordnete Gesellschaft soll gedeihen. Daher sind die Gesetze auf das gedeihliche Wirtschaftens des Staates zugeschnitten. So auch die Schweiz, die durch seine Gesetze sein Finanzgeschäft schützt.

Der Sinn des Bankgeheimnisses war und ist eigentlich der Schutz der Privatsphäre. Klar gibt es Banken die sich dies auf Kosten anderer Länder zu Nutze gemacht haben und das gehört auch nicht toleriert. Die Idee hinter dem Geheimnis ist eigentlich zu befürworten, der Staat hat den Bürger nicht zu überwachen. Der Staat ist für den Bürger da und nicht umgekehrt! Klar sollte aber auch der Bürger seinen Anteil beitragen, ohne Staat keine Sicherheit, Infrastruktur usw. und kein oder wenig Verdienst - das gilt besonders für die vermögenden Leute die erst solche grossen Beträge verdienen oder besitzen und auch wirklich die Gelegenheit haben dieses zu hinterziehen.
 
Zitat dOM89DoM: "Der Sinn des Bankgeheimnisses war und ist eigentlich der Schutz der Privatsphäre."

Takt 1. Privatsphäre gut, also Banken gut (alles in der Welt ist gut!:))
Eine komische Privatsphäre, da das Geld in der Gesellschaft 'verdient' wird und der Staat seinen Teil haben will, weil er eben die Bedingungen aller Geschäfte bereitstellt und pflegt.

Zitat: "Klar gibt es Banken die sich dies auf Kosten anderer Länder zu Nutze gemacht haben und das gehört auch nicht toleriert."

Takt 2. Wo alles gut ist, erscheinen aus dem Nichts die Schurken (nicht alles in der Welt ist gut!?:mad:)
Aber diese Schandtat wurde eben sehr lange 'toleriert' und zwar solange 'andere Länder' einen Nutzen davon hatte. Aber was nicht toleriert gehört, ist wenn 'andere Länder' einen Schaden davon haben, weil diese 'andere Länder' sind WIR!

Zitat: "Die Idee hinter dem Geheimnis ist eigentlich zu befürworten, der Staat hat den Bürger nicht zu überwachen. Der Staat ist für den Bürger da und nicht umgekehrt!"

Takt 3. Der Staat sind WIR! (also doch, alles in der Welt ist gut!:))
Zuerst einmal: Dass der Staat für den Bürger etwas tut und ihn auch nicht überwacht ist lediglich ein Anspruch. Die Wirklichkeit sieht anders aus, da der Bürger im Staat eine Art Herrschaft über sich bestellt und anerkennt - und das durch freie Wahlen. Damit wird er aus freien Stücken (?) der Untertan und zum Gehorsam verpflichtet. Der Staat ist wiederum nicht dem Bürger verpflichtet sondern der Allgemeinheit seiner Bürger, ergo erstmal sich selbst, seiner Macht und ökonomischer Potenz.
Das heißt: Wenn der Bürger für den Staat da ist, ist der Staat für den Bürger da. Alles ist doch gut geregelt!

Zitat: "Klar sollte aber auch der Bürger seinen Anteil beitragen, ohne Staat keine Sicherheit, Infrastruktur usw. und kein oder wenig Verdienst - das gilt besonders für die vermögenden Leute die erst solche grossen Beträge verdienen oder besitzen und auch wirklich die Gelegenheit haben dieses zu hinterziehen

Takt 4. Der Staat sind doch nicht wir, sondern 'die vermögenden Leute'!
Und wir müssen für ihr Vermögen arbeiten. Aber dafür bekommen wir eine Menge Sicherheit geschenkt. Und die ermöglicht wiederum eine Menge Privatsphäre. Ohne Banken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben