Bankenkrise, ein Lehrstück des Kapitalismus ?!

Wie wäre es zum Beispiel mit einer Spekulationssteuer? Oder wie wäre es, wenn Banken mehr Eigenkapital besitzen müssten. Das wären Anfänge. Banken verleihen momentan auf gut Glück (hat man zumindest das Gefühl) und wenn sie zusammenbrechen hoffen sie auf den Staat der die Anleger schützen will. Das hat nichts mit dem freien Markt zu tun, welcher vorher ohne Ende gepredigt wird.
 
Hmm, eine Frage zu den Onlinebanken we die Ing Diba.
So weit ich weiß sin diese nur bedingt durch den Fond geschützt. Stimmt das?
 
ing diba und die citibank sind die einzigen ausländischen banken, die sich am an den privaten sicherungsfonds beteiligen. bei allen anderen gibts nur die gesetzliche entschädigung bis zu einlagen von 20.000€.
 
^^Augenscheinlich wird der Fond (welcher über ein geschätztes Kapital von ca. 4,5Mrd verfügt) nun durch die Lehmann-Pleite direkt betroffen sein. Die deutsche Niederlassung Lehman Brothers Bankhaus AG soll dabei den Fond mit Verbindlichkeiten bis zu 14Mrd. belasten. Ob dieser Schaden nun wirklich in dieser Höhe eintreffen wird, bezweifle ich dennoch. Allerdings wird es wohl eine wirklich schwere Belastungsprobe für den Fond. Bei einer nächsten Pleite einer wohl schon mittelgroßen Bank, könnte dann ganz schnell Schluss sein. Besonders pikant finde ich an der Lehrmann-Pleite, dass die Konten wohl weit über die übliche Höchstgrente gedeckt sein sollen. Mit bis zu 285 Mio pro Konto. Da verwundert kaum die im Raum stehende Spekulation, dass angeblich aktiv Geld in größeren Stil nach Deutschland verschoben worden soll.

Es bleibt spannend dieser Tag.

Grüße,
franeklevy
 
Mit bis zu 285 Mio pro Konto. Da verwundert kaum die im Raum stehende Spekulation, dass angeblich aktiv Geld in größeren Stil nach Deutschland verschoben worden soll.

Nope bedeutet nur das 285 Mio 30% vom EK sind.

An den Fond fallen ja Verbindlichkeiten wie Forderungen von Lehmann Deutschland und erst die Differenz belastet den Fonds
 
Wie es wirklich abgelaufen ist...

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Die Bankenkrise lässt zwar nicht automatisch auf den Bankrott des gesamten kapitalistischen Systems schliessen aber sie führt die ganze Ideologie des Neoliberalismus das nach Smith der Markt alles selber regelt, den Wohlstand am besten mehrt und zu besten Ergebnissen führt ad absurdum.

Momentan tun die Kapitalisten an der Wall Street und hierzulande alles damit diese vielgepriesenen Kräfte des Marktes eben nicht frei wirken können weil es dann noch weiter abwärts ginge und der Strudel noch mehr Banken mit sich reisen könnte. So muss wie beim Sozialismus der Staat eingreifen.

Eine Bankrotterklärung des Neoliberalismus sondergleichen. Bezeichnend das selbst jetzt noch die neoliberale Ideologie von der bürgerlichen Presse als alternativlos und immernoch als das beste dargestellt wird. Es kann eben nicht sein was nicht sein darf :freak:
 
Der Kapitalismus ist meiner Meinung früher oder später sowiso zu Scheitern verurteilt.
Er funktioniert nur wenn er/die Wirtschaft wächst, was zurzeit nicht der Fall ist.
Auch so ist spätestens schluß wenn die Globalisierung abgeschlossen ist.
Grund: Kein Wachstum mehr möglich, was wegen dem Zins nötig ist.

Wie funktioniert Geld (3-teilig)

Wem gehört Deutschland?
 
@Smacked
na wasn Glück, dass der Kapitalismus nach Smith nirgends auf der Welt so existiert... Stell dir vor, dass hat die Welt längst bemerkt, dass der Kapitalismus nach Smith so nicht funktioniert, daher haben wir in DE auch ne soziale Marktwirtschaft und keinen Neoliberalismus. Allerdings gibt es so lustige Querköpfe, die sowas nach wievor behaupten und nur im klassischen Sozialismus das wahre sehen. Blöd leider nur, dass das dann Planwirtschaft ist, die genausowenig funktioniert wie man es im ehemaligen Ostblock bewundern durfte. Ist im übrigen nur ne Theorie, dass man Banken wie Lehmann retten muss. Denn nachgewiesen werden konnte es nicht, dass ihre Pleite andere Firmen mitreissen würde. somit ist anhand dieses Beispieles noch nichtmal Smiths Theorie widerlegt worden, denn sicherheitshalber wurde eine unter umständen gesundene Marktreinigung gleich vorsorglich erstmal aufgefangen. Wer sagt, dies sei absolut falsch, bzw. absolut richtig, bewegt sich argumentativ auf sehr dünnem Eis, denn die Argumente möcht ich sehen, die nachweislich belegen das eine dieser Aussagen stimmt. Man hat gehandelt wie man es hat, weil man glaubt, dies sei die bessere Lösung gewesen. Ob das so stimmt wird sich zeigen müssen. Wer jetzt schon das eine oder andere behauptet, ist in meinen Augen Populist, denn beide Seiten haben gewichtige Pro und Contra Argumente.

Und wo unsere Presse den Neoliberalismus als alternativlos darstellt möcht ich auchmal gezeigt haben. Oo Mag sein, dass es solche Parolen aus den Lagern der Neoliberalisten gibt, aber dass das die gesamte bürgerliche Presse so schreibt, glaub ich dir nicht. Spontan fallen mir da Bild und Spiegel ein, die seither er links als liberal sind, die sowas mit Sicherheit nicht schreiben.

Scorpions Thesen sind genauso haltlos. Jungs beschäftigt euch doch mal ernsthaft mit den verschiedenen Theorien und sprudelt nicht immer den selben Stuss nach, denn so manche in den Medien loslassen.
 
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Wie es wirklich abgelaufen ist...

Er wird auch einen Weg finden das ganze wieder ins Lot zu bringen, irgendwie ;)

Gezockt wird ja weiterhin, diesmal haben sich ein paar Leute wieder verzockt, und die Leute die brav ihre Steuern zahlen werden zur Kasse gebeten, ist so und wird immer so bleiben, das sind diejenigen die immer bluten werden.
 
Das Problem ist weniger der Kapitalismus (Wirtschaftsordnung), auch nicht der Liberalismus (als Gesellschafts- oder Wirtschaftsordnung) sondern vielmehr das verantwortungslose Handeln.

Seit einigen Jahrzehnten nimmt die moralische Integrität in großen Teilen der Weltbevölkerung, insbesondere im Westen, stark ab. Dass dies Folgen hat ist klar. Wohin dies führen wird, ist klar: Die Menschen werden wieder totalitäre Parteien wählen, sieht man hier in Deutschland ja wunderbar.

Das Paradoxe an der ganzen Sache: Gerade die Institute, die mit dem Staat verbandelt sind, machen den größten Müll.

Darüber sollte man sich ohnehin Gedanken machen: Wenn die moralische Integrität nicht mal mehr für die Wirtschaft ausreicht, sollte man dem Staat, dessen Politiker/Beamten/Diener auch nicht über mehr Integrität verfügen, noch mehr Verantwortung zuweisen? Eigentlich wäre die richtige Antwort: Weniger Machtkonzentration in einzelnen Instutitionen (Staat, Unternehmen), mehr Verantwortung auf den einzelnen.
 
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Moralische Integrität? Ich kann mir nicht vorstellen, dass es sowas je in der Praxis wirklich gab. Meinst du damit vielleicht bestimmte Hemmungen oder wie? Ich finde das gar nicht so klar, wie du sagst ;)
 
Moral ist nix festes, wieso wird das immer wieder behauptet? Moral und Ethik wird in einer gesellschaft gemacht. ändert sich die gesellschaft, ändern sich werte, Normen und die Moral. Ein festgelegtes Wertegefüge oder eine Standardmoral gibt es nicht. etwas kann nur zu oder abnehmen in Bezug auf einen Vergleichspunkt. Soetwas exisitiert in der Ethik aber nicht. Ergo kann auch eine moralische Integrität nicht abnehmen. Die moralischen Vorstellungen verändern sich lediglich.
 
Ich glaube, das hat größtenteils PR-Gründe. In der Wirtschaft war nie viel Platz für unwirtschaftliche, ethische Entscheidungen.
 
Moral, Ethik und Wirtschaft, diese 3 Begriffe passen doch nicht wirklich zueinander oder ? :lol:
 
Doch, eigentlich schon. Die Sache ist bloß, dass die Unternehmen immer sehr darauf bedacht sind, diese Ehtik und Moral auch zu zeigen. Das Motto lautet immer: Tue Gutes und sprich darüber.
So glaube ich, dass die Massenmedien und der heutige Journalismus entscheidend dazu beitragen, dass hiesige Konzerne sich an gewisse ungeschriebene Gesetze halten müssen. Ihr kennt das ja: Irgendein Verbraucher hat was gekauft und die Firma will es nicht umtauschen. Dann kommt ein Fernsehteam und schon bekommt der Kunde alles was er will. Ist die Kamera aus, ist alles wieder vergessen.
Das ist völlig normal.
 
Mustis schrieb:
Moral ist nix festes
Im Allgemeinen hast du mit dieser Aussage recht (insbesondere im Hniblick auf die Definition von begriffen wie Werte/Ethik/Moral).

Im Konkreten finde ich kann man von moralischer Integrität sprechen. Grundgesetz, BGB usw. geben da einiges her (ein paar Stichworte: Sittenwidrigkeit, Treu und Glauben, ...) her. Misst man das Verhalten der von mir kritisierten Individuen daran, werden sie dan Maßstäben nicht gerecht.
Moral, Ethik und Wirtschaft, diese 3 Begriffe passen doch nicht wirklich zueinander oder ?
Es kommt darauf an. Beispiele wie Hipp (Babynahrung) zeigen, dass es geht. In der Firma in der ich arbeite schütten die Chefs auch mal höhere Gewinne an Mitarbeite bzw. Projektbeteiligte aus.
 
@IgG

Das sind gesetze, auch wenn einige gewisse moralische und ethische Werte unserer Gesellschaft als Grundlage nehmen und sie gesetzlich fixieren. Dennoch muss hier klar getrennt werden. Ein gesetz ist ein gesetz, Werte sind Werte und Moral ist Moral. Das hat nix mit konkret oder sonstwas zu tun. zocken auf Ölpreise mag im höchsten maße unmoralisch sein (oder noch verschärft: auf neue Technologien im Gesundheitswesen), aber es ist absolut legitim. Daran ändert sich auch nichts, wenn es auf einmal moralisch wird, weil sie die Gesellschaft verändert. Den deine gennannten Beispiele dienen vornehmlich dazu Straftaten wie Betrug zu verhindern und nicht um moralische Werte zu fixieren.
 
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