Bankenkrise, ein Lehrstück des Kapitalismus ?!

Habe gestern Abend auch die Maybritt Illner Sendung gesehen.

Den Politikern gieng es nur darum, die Laier vom armen kleinen Mann und den bösen reichen Bossen runterzubeten.
Bei der Linken aus Wählerstimmenmaximierungs Sicht durchaus legitim, aber dass die Grünen sowas (scheinbar) immer noch nötig haben finde ich arm.
 
In der gestrigen Sendung fiel außerdem eine Bemerkung zu den Verlierern der US-Bankenkrise. So heißt es häufig, Gewinn würden privatisiert und Verluste sozialisiert werden. Herr Kopper erinnerte daran, dass 30 Prozent des Eigenkapitals von Lehman Brothers in den Händen der Belegschaft war. Dazu zählen vor allem Gewinnprämien, aber auch Guthaben für die Altersvorsorge von einfachen Angestellten. Erfolgreiche Investmentbanker verdienen zwar gut, ihre Bonuszahlungen erhielten sie allerdings nicht in bar, sondern in Form von Firmenaktien. Nach der Pleite von Lehman ist dieses Geld nun aber weg.

Daher ist es völlig abwegig zu behaupten, die Banker hätten ihre Unternehmen mehr oder weniger mutwillig gegen die Wand gefahren, um anschließend bei der staatlichen Hilfe die Hand aufzuhalten. Denn das Gegenteil ist der Fall: Viele Bankangestellte sind um ihre Ersparnisse gebracht worden. Ihre sicher geglaubte Rente existiert nicht mehr. Und die Millionenprämien der Investmentbanker haben sich ebenfalls in Luft aufgelöst.

Deshalb wird keiner der Beschäftigten ein Interesse an dem Konkurs gehabt haben. Allerdings hat man doch gepokert und letztlich haushoch verloren.
 
OneTimePassword schrieb:
willst du denn wirklich so genau wissen, was alles passiert wäre? Ich denke nicht. :lol:

Nein ich sage nicht, dass ich es wissen würde.
Ich wollte damit nur darauf hindeuten, dass die Belastung der Steuerzahler keinesfalls eine Notwendigkeit sein muss, denn wir wissen nicht ob das Unheil welches ohne diesen Rettungsfond auf uns zu gekommen wäre wirklich größer gewesen wäre ...
 
Wenn jetzt über 700 Mrd. US-Dollar (ca. 480 Mrd. Euro) gespottet wird, die von und für gut 300 Mio. US-Amerikaner aufgebracht werden, sollte man sich daran erinnern, dass die Kosten der deutschen Einheit bereits im Jahr 2004 auf 1.500 Mrd. Euro beziffert wurden. Davon profitierten in erster Linie 17 Mio. Ostdeutsche – und den Soli-Zuschlag zahlen wir heute noch.

http://www.faz.net/s/Rub594835B6727...349DB254927D4FE846~ATpl~Ecommon~Scontent.html
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/kritik/583420/
http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2007-3-216.pdf
 
@mustis: Schade das auch du andere Meinungen nicht verkraften kannst und sofort persönlich wirst. So disqualifizierst du dich natürlich für jede Diskussion.

Dennoch möchte ich deine Äußerungen nochmal richtigstellen, sonst glaubt das am Ende noch einer.
Die Springer-Presse ist nicht links, nicht sozialdemokratisch oder was auch immer. Wäre sie es würde sie nicht Kampagen gegen Mindestlöhne in der Postbranche euphorisch unterstützen. SPD und LINKE sind seit jeher für Mindestlöhne, wäre Friede Springer also auf deren Seite müsste sie auch Mindestlöhne fordern. Das sie dies freilich nicht tut zeigt wie absurd oben getätigte Aussagen sind.
Und von Hartz-IV Hilfe weiss ich nix weil ich dieses Blatt nicht lese ausser der obersten Zeile der mensch am Kiosk nur schwer entrinnen kann. Hier tut sich aber auch ein völlig anderes Bild auf nämlich regelmäßige Hetzte gegen vermeintliche Sozialbetrüger und Aufgreifen sogenannter Studien von Leuten die noch geringere Sozialtransfers fordern. Nochmal nachtreten auf die die schon unten liegen ist hier das Prinzip.

So nach diesem kleinen Exkurs aber bitte zurück zum Thema und ich würde bitten sich im weiteren Verlauf der Diskussion mit Anschuldigungen gegen mich persönlich zurückzuhalten.
 
@ smacked. achso man ist nicht mehr links wenn man auch nur einen Hauch von dem abweicht, was die Linken Parteien wollen? Super Logik. Zumal du einfach nicht liest was ich schreibe! Ich sagte die BILD ist eher links, NICHT der gesamte Springer Verlag oder gar die Familie Springer. Du kannst doch nicht den gesamten VErlag über einen Kamm scheren.

der 2 Teil zeugt nur davon, dass du von Dingen redest wovon due keine Ahnung hast. 1. läuft diese Sendung im Radio, Bild lese ich auch nicht. 2. Geht es darum, dass den Leuten geholfen wird von der Bild, beispielsweise wie in der Werbung, wenn für den Hartz-4ler vom amt her vermeintlich NACHTEILIG! sein Satz berechnet wird. Deine Logik ist mir auch etwas zu wider. Was ist falsch daran bzw. was hat das mit treten nach Menschen, die schon unten liegen zu tun, wenn Bild über Sozialbetrüger berichtet? Willst du allen ernstes behaupten, Sozialbetrug ist in DE kein Problem? Zumal es eben genau diese Schicht doch dann betrifft. Man selber ist ja der gute Bürger, der alles richtig macht, da liest man gerne wie doof andere sind und regt sich gern drüber auf. Das ist Bildniveau. Schön von sich selber ablenken. Daher ist sie ja auch so erfolgreich.

Desweiteren werde ich persönlich wenn ich so Schmarrn wie deinen lese. Das hat nichts mit Meinung zu tun, wenn man vom Neoliberalismus in DE spricht und allen ernstes fragt, was an der Wirtschaftsform in DE noch sozial ist. Das ist keine Meinung, das ist Realitätsverlust, der sich hinter dem Deckmäntelchen der freien Meinung versteckt. Meiner Meinung nach sind die USA die neue Sowjetunion und ein sozialistischer Staat. Das ist meine Meinung, aktzeptier die gefälligst. Sorry, da hat es wirklich keinen Sinn irgendwie sachlich zu bleiben. Solche Aussagen sind einfach grob falsch, keine Meinung.
 
Die Bild ist links? Die USA ist ein sozialistischer Staat? Mal ehrlich, glaubst du das wirklich? So ein Schwachsinn habe ich schon lange nicht mehr gehört.
Du scheinst weder zu wissen was links ist, noch was ein sozialistischer Staat ist und was Realität ist scheinst du ganz offensichtlich auch nicht zu wissen.
Das musste ich einfach loswerden.

So nun zudem was ich eigentlich schreiben wollte.
Bei Illner hat Sahra Wagenknecht von den Linken was gesagt, das werde ich hier jetzt kurz zitieren, vielleicht stimmt das Zitat nicht aufs Wort genau, da ich einfach mit geschrieben habe, aber sollte genau genug sein, geht sowieso um den Inhalt.

Die USA hat den Konsum dadurch stabilisiert, dass sie diese exorbitante Verschuldung, auch staatlich begünstigt (Illner : gefördert) und gefördert und zugelassen hat, das heißt diese Schulden sind nicht einfach nur irgendwas beiläufiges passiert es, sie sind teil dieses Wirtschaftmodells, von denen hat auch Deutschland profitiert, weil nur dadurch die USA importieren konnte, nur dadurch konnte aber wiederum eine Wirtschaft wie die deutsche, derartige Export Überschüsse aufbauen.
Darauf ist leider keiner eingegangen. Dabei ist es ein wichtiger Punkt, über den man, wie ich finde, nachdenken sollte.
Wenn die USA mehr reguliert hätte und verhindert hätte, dass quasi jeder einen Kredit bekommt, hätten wir dann nicht trotzdem, vielleicht sogar früher, eine Wirtschaftskrise gehabt? Einfach aus dem Grund weil die Amerikanische Wirtschaft ohne eine Konsum fähige Bevölkerung schon vor Jahren ein Problem gehabt hätte?
Wie es so schön heißt, Geld kann man nur einmal ausgeben, das hat die amerikanische Bevölkerung jetzt wohl auch gemerkt, aber was passiert mit der Wirtschaft, wenn sie es in Zukunft nur einmal ausgeben, reicht das aus um die Wirtschaft am laufen zu halten?
Und was passiert mit dem Export Weltmeister Deutschland, wenn der Import Weltmeister kein Geld mehr zum ausgeben hat?
 
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@keshkau:
Lass bitte diesen Äpfel-mit-Birnen-Vergleich aus der Diskussion.
Die Einheit belief sich nach deinen Quellen in 14 Jahren auf die von dir genannte Summe.
George möchte das Geld quasi sofort haben.
Da ist noch ein kleiner Unterschied...

Und ich finde es richtig, das beide polit. Lager in den USA (Republikaner & Demokraten) jetzt zurückrudern.
Egal wer von beiden gewinnen die kommende Wahl sollte, würde sich über diesen neuen Schuldenberg
des Amtsvorgängers von 700 Mrd Dollar sehr freuen.


@smackes2 & Mustis & Rest:
Bleibt sachlich, auch wenn kein Grund dafür zusehen sein mag.


@ooh:
Die Wirtschaft wird sich neu einpegeln. Wer dann welche Position einnimmt, steht anscheinend noch in den Sternen.
 
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Das Statement von Sahra Wagenknecht war:

Sahra Wagenknecht schrieb:
Ich denke das Grundproblem ist: Natürlich kann man jetzt diesen ganzen finanziellen Sondermüll aufkaufen, aber die USA denken ja überhaupt nicht daran, ihr grundsätzliches Wirtschaftsmodell zu verändern – und auch in Deutschland nicht. Die USA waren ja lange Zeit der Orientierungspunkt.

Wenn wir über diese Schulden reden, die Hausbesitzer gemacht haben – das sind ja überwiegend nicht Schulden, die für Hauskäufe gemacht wurden, sondern das sind Schulden, die zur Finanzierung von Konsum gemacht wurden und die die Leute auch deswegen machen mussten, weil die USA – ähnlich wie Deutschland – in den letzten Jahren, im Grunde seit 20 Jahren, rabiates Lohndumping betreiben.

Und in Deutschland hat dieses Lohndumping ja nun bekanntlich dazu geführt, dass der Konsum zusammengebrochen ist. Die USA haben den Konsum dadurch stabilisiert, dass sie diese exorbitante Verschuldung – auch staatlich begünstigt und gefördert und zugelassen hat.

Das heißt, diese Schulden sind nicht einfach nur irgendwas beiläufig Passiertes, die sind Teil dieses Wirtschaftsmodells. Von denen hat auch Deutschland profitiert, weil nur dadurch die USA importieren konnten. Nur dadurch konnte aber wiederum eine Wirtschaft wie die deutsche derartige Exportüberschüsse aufbauen. Das heißt, dieses ganze Verteilungsmodell, das ist die Wurzel dieser Probleme. Und das ist etwas, das wir in Deutschland auch haben. Und kein Mensch redet darüber, dass das sich muss. Das heißt, dass wir in Deutschland endlich wieder ordentliche Lohnsteigerungen brauchen, dass wir ein ordentliches Sozialnetz brauchen, dass dieser ganze renditegetriebene Kapitalismus letztlich die Ursache dafür ist, dass das in dieser Form zu solchen riesigen Finanzblasen geführt hat und auch immer wieder führen wird, wenn man das so weitertreibt.

Maybrit Illner schrieb:
Wie sehr haben Sie, Herr Kopper, sich darüber gefreut, wie sehr haben die Manager sich die Hände gerieben und gesagt: „Meine Güte, unter Rot-Grün läuft das eigentlich alles super“? Wir kriegen Möglichkeiten, die wir vorher nicht hatten.

Hilmar Kopper schrieb:
Ach, das kann ich so nicht unterschreiben, dass das alles super gelaufen ist. Sie dürfen nicht vergessen, in diesen Jahren haben wir hier in Deutschland – das klang vorhin schon an – von der wunderbaren Entwicklung, vor allen Dingen in den USA, mit profitiert. Dort gab es eine Vermehrung von Vermögen, es gab hohes Wirtschaftswachstum, es gab die niedrigste Arbeitslosigkeit, die Amerika kannte. Und wir als eine der führenden Exportnationen haben davon überproportional profitiert. Das war schön und gut.

Jetzt verkehrt sich das gerade im Augenblick, ist dabei, sich möglicherweise ins Gegenteil zu verkehren – ich will gar nicht schwarzmalen.


@-oSi-
Die USA wollen das Geld innerhalb der nächsten zwei Jahre aufbringen. In den USA leben 304 Mio. Menschen, in Deutschland 82 Mio. Ich habe das Beispiel auch nur gebracht, weil es in der ZDF-Sendung als Vergleich herangezogen wurde. Es dient nur der Vergleichbarkeit der finanziellen Belastung, wenn man die Bevölkerungen (304 zu 82 Mio.), die Zeiträume (2 und 14 Jahre) und die Summen (480 und 1.500 Mrd. Euro) miteinander vergleicht.

Wenn ich 1.500.000 Euro durch 82 und durch 14 teile, komme ich auf eine jährliche Pro-Kopf-Belastung in Höhe von 1.306 Euro. Für die USA ergibt sich auf der Basis von 700 Mrd. US-Dollar (= 480 Mrd. Euro): 480.000 geteilt durch 304 und durch 2 Jahre = 789 Euro pro Kopf und Jahr. Das sind 60 Prozent der Belastung, die von den Deutschen jährlich bis 2004 getragen wurde, um die Folgekosten der Einheit zu finanzieren.

Die US-Amerikaner erwirtschaften pro Kopf übrigens ein um 6.000 US-Dollar höheres Bruttoinlandsprodukt als die Deutschen (46.460 gegenüber 40.415 US-Dollar). Das ist ein Plus von 15 Prozent.

Es ist außerdem nicht gesagt, dass die bereits in den Versicherungskonzern AIG investierten 85 Mrd. US-Dollar (die bereits ein Teil 700 Mrd. starken Gesamtpaketes sind), refinanziert werden müssen. Denn die US-Regierung erhielt im Gegenzug 79,9 Prozent der Aktien. Falls sich der Kurs in den nächsten Jahren erholen sollte, könnte dort sogar ein Gewinn eingefahren werden. – Wenn nur die 85 Mrd. US-Dollar durch Aktienverkäufe wieder hereingeholt werden könnten, ohne Gewinn, wäre das Hilfspaket nur noch 615 Mrd. US-Dollar schwer (= 88 Prozent von 700 Mrd.).
 
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keshkau schrieb:
Es ist außerdem nicht gesagt, dass die bereits in den Versicherungskonzern AIG investierten 85 Mrd. US-Dollar (die bereits ein Teil 700 Mrd. starken Gesamtpaketes sind), refinanziert werden müssen.
Wir sollen noch das Gesamtbild in Erinnerung rufen.

* Juni 2007: Zwei Hedgefonds der US-Bank Bear Stearns erleiden wegen Fehlspekulationen mit schlecht besicherten US-Hypotheken hohe Verluste.

* Juli 2007: Die Ratingagentur Standard & Poors stuft mit Immobilienkrediten unterlegte Wertpapiere mit einem Gesamtwert von 7,3 Milliarden Dollar herab.

* 30. Juli 2007: Die IKB steht wegen massiver Probleme am US-Hypothekenmarkt vor dem Aus. Die KfW stützt sie mit anderen Banken mit 3,5 Milliarden Euro.

* 17. August 2007: Die Sparkassen-Gruppe muss die SachsenLB mit 17 Milliarden Euro stützen.

* Mitte September 2007: Der britische Hypothekenfinanzierer Northern Rock gerät in Bedrängnis.

* 14. März 2008: Bear Stearns muss von der US-Notenbank Fed gestützt werden. Der Konkurrent JP Morgan übernimmt das Institut.

* Mai 2008: Die Citigroup trennt sich von Vermögenswerten über 400 Milliarden Dollar.

* 4. August 2008: Europas größte Bank, HSBC, meldet 14 Milliarden Dollar Wertberichtigungen.

* 21. August 2008: Die KfW verkauft die Krisenbank IKB.

* 8. September 2008: An den Börsen kommt es zu Kursfeuerwerken, nachdem die US-Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac unter staatliche Aufsicht gestellt werden.
Die USA garantieren für Fannie Mae und Freddie Mac, und damit für die Hälfte des US-Hypothekenmarktes. Das sind fünf Billionen Dollar. Oder anders formuliert: rund 36 Prozent des Bruttoinlandprodukts.

Die US-Regierung will über den Kauf von Aktien bis zu 200 Milliarden Dollar für die Stabilisierung von Fannie und Freddie ausgeben.
http://www.sueddeutsche.de/finanzen/421/309358/text/

* 15. September 2008: Lehman Brothers stellt Antrag auf Gläubigerschutz. Gleichzeitig teilt die Bank of America mit, dass sie Merrill Lynch für 50 Milliarden Dollar übernehmen will. Der Versicherer AIG bittet die US-Notenbank um kurzfristige Finanzhilfe.
http://www.welt.de/welt_print/article2450291/Chronik-der-Krise.html

* 26. September 2008: Washington Mutual bricht zusammen
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Das US-Finanzministerium und die Zentralbank haben für die Rettung von Bear Stearns, Freddie Mac und Fannie Mae und AIG schon Risiken in Höhe von 314 Milliarden Dollar übernommen.

700 weitere Milliarden werden mit dem Rettungsplan dazu kommen, dem der Kongress noch diese Woche zustimmen soll.
http://www.sueddeutsche.de/finanzen/340/311263/text/
 
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Herr Kirchhoff entgegnete an die Adresse von Frau Wagenknecht:

Zur Kreditgeschichte ist zunächst zu sagen: Das Geld ist erst einmal nicht weg. Die 700 Mrd. US-Dollar, die vorhin in Amerika zur Verfügung gestellt worden sind, die sind geliehen und die möchten die auch gerne zurückhaben. Das ist nicht so, dass der Steuerzahler jetzt Geld verliert dadurch.

Das, was die IKB gekostet hat, das war schlimm genug. Das waren 10 Mrd., das war zunächst das Geld, was die Kfw vorher verdient hatte. Da können Sie jetzt sagen, das hat der Bundeshaushalt dann nicht bekommen, ja, hat er in diesem Jahr nicht. Aber das ist kein einziger Pfennig des Steuerzahlers gewesen, sondern das war das erwirtschaftete Geld im Finanzmarkt. was die Kfw verdient hatte. Das musste sie da reinstecken. Im Übrigen war der Verkauf der IKB das Beste, was man gemacht hat, auch aus Regierungssicht. Denn die ist jetzt in vernünftigen Händen. Das ist der Unterschied zu Amerika. Dort hat der Staat das aufgefangen und das ist sicherlich nur die zweitbeste Lösung. Mir fällt da auch keine bessere ein dazu. Aber dass es so weit gekommen ist, ist natürlich ein Drama.
 
Ich kann Sarah (mal wieder) nur zustimmen. Aber auch hier in der BRD läuft ja der Trend Richtung immer mehr privater Verschuldung. Gibt ja mittlerweile schon eigene Fernsehsendungen zu der Problematik.
Die Löhne sind ja hierzulande bekanntlich unter EU-Schnitt und der Binnenkonsum wird sich erst dann erholen wenn sich das ändert. Die Arbeitgebervertreter die ständig Lohnzurückhaltung fordern haben natürlich nicht den Binnenkonsum im Auge, der und wie es den Leuten hierzulande geht, geht denen am Arsch vorbei hauptsache die exorbitanten Gewinnmargen können irgendwie gehalten werden.
 
Die Löhne sind ja hierzulande bekanntlich unter EU-Schnit
Das stimmt ebenso wenig wie die pauschalen AUsführungen von Frau Wagenknecht, die versucht hat, die Bereiche Immobilienfinanzierung und Konsumkreditte zu vermengen, um ihre Postion zu begründen. Dabei sind das zwei ganz unterschiedliche Geschäftsbereiche.

http://www.boeckler.de/pdf/impuls_2006_11_4-5.pdf
 
Die Sicherheit der Bank, bei Konsumkrediten, ist in vielen Fällen das Haus und wenn das Haus an Wert verliert, geht damit die Sicherheit der Bank verloren.
Bzw. wenn der Kreditnehmer sein Haus verliert, hat er kein Geld mehr und kann seinen Konsumkredit nicht mehr zurückzahlen. Die Bank hat auch keinerlei Sicherheit mehr und bekommt ihr Geld vermutlich nie wieder.
 
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Bei der Finanzierung der Immobilien gingen die Banker (und die Kunden) davon aus, dass der Wert der Immobilien mit der Zeit steigern würde.

Für einen Konsumentenkredit muss man als Kreditnehmer Sicherheiten bieten können (regelmäßiges Einkommen, Aktien, Auto, Haus, Schmuck, ...). Auch wenn das Haus als Sicherheit geboten wird, so entspricht ein Konsumentenkredit in der Regel nicht dem Wert des Hauses. Du finanzierst damit vielleicht Dein neues Auto für 25.000 Dollar, hast aber ein Haus im Rücken, das 150.000 Dollar wert ist. Selbst bei einem hohen Wertverlust ist für die Bank damit nichts verloren. Denn erstens zahlt der Kunde vielleicht ganz normal seine Raten und falls nicht, deckt der niedrigere Immobilienwert immer noch alle Risiken des Konsumentenkredits ab.

Wenn die Bank z. B. mit einer Hypothek eingetragen ist, dann geht dieser Teil des Hauses nicht verloren. Mit dem Eintrag hält die Bank die Finger darauf und bei einer Zwangsversteigerung des Hauses ist die Bank abgesichert (sonst wäre es ja keine Sicherheit).

http://de.wikipedia.org/wiki/Hypothek
 
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Das die prophezeihten Wertsteigerungen jenseits von gut&böse lagen, war seit Jahren bekannt. (Interessanter Weise kann man eine Politik, bei der jeder Taglöhner einen Kredit für ein Eigenheim + Pickup bekommt sehr wohl als sozialistisch bezeichnen, nebenbei gesagt)

Die 700Mrd sind afaik nur die Anhebung des diesjährigen Defizits, das hat mit den Kosten der Krise erstmal nix zu tun, das kann auch viel mehr werden.

Warum die Politik so lange zugesehen hat: ganz einfach, Steuereinnahmen. Die haben an den Gewinnen und den Märchengehältern kräftig mitkassiert.
Der Rettungsplan: beinhaltet wohl einen Denkfehler. Die Finanzbranche der USA ist im Vergleich zu Europa völlig überbläht (3x so viele Beschäftigte - ich weiß nicht ob sie das an der Einwohnerzahl oder dem BSP gemessen haben). Die Regierung geht davon aus, das diese Strukturen erhalten werden sollten, was aber quatsch ist, angesagt ist gesundschrumpfen.
Was bedeuten die Schulden für die USA: Unternehmer bekommen im Augenblick keine Kredite. Ganz einfaches Beispiel: MCDonalds hat Erfolg mit dem Verkauf von Kaffee/Espresso. Möchte jetzt gerne alle Filialen mit Kaffeemaschinen ausrüsten und bekommt dafür keinen Kredit - ein Witz. Pech, die Bank hat Schulden. Was im Falle McD noch zu verschmerzen ist, bedeutet für andere Unternehmen, das sie in den nächsten Monaten auf Innovation und Wertschöpfung verzichten müssen. das wird die Wirtschaft auf Jahre schädigen.
Und für Deutschland: nicht nur die USA sind verschuldet, sondern auch viele andere Länder. Daher wird die Exportnachfrage erstmal zurückgehen --> weniger Gewinne auch hier.:freak:
Verlust an Steuergeldern in D bislang. 20 oder 30Mrd. (IKB-Bank, Landesbanken, usw)
(ohne Quellenangabe, alles aus div newsseiten)
 
Ich stütze mich hilfsweise auf folgende Meldung: http://www.welt.de/wirtschaft/article1926894/Was_eine_Arbeitsstunde_in_Deutschland_kostet.html

Danach setzen sich die gesamten Arbeitskosten aus dem Lohn und den Lohnnebenkosten zusammen. Die Lohnnebenkosten betragen in Deutschland durchschnittlich 32 Prozent. "Das war weniger als der europäische Durchschnitt von 36 Euro und Rang 14 in der EU." Daran kann es also nicht liegen. Was als Unterschied bleibt, ist der Lohn.

Im Durchschnitt der EU mit ihren 27 Mitgliedstaaten lagen die Arbeitskosten bei 22,80 Euro je geleistete Stunde. Vor Deutschland lagen dabei noch Dänemark (35 Euro je Stunde), Schweden (33,40), Belgien (33,10), Luxemburg (32,70), Frankreich (31,90) und die Niederlande (29,20).
Da frage ich mich, wie Du darauf kommst, dass die Deutschen Löhne am Ende der europäischen Skala liegen. Das galt neulich lediglich für die Lohnenwicklung, wo die Deutschen Schlusslicht waren. Aber das ist kein Wunder, wenn man im europäischen Vergleich schon ganz oben mitspielt.
 
Hmm, warum immer Politik, Banken und Marktsystem als Schuldigen für die Finanzkrise suchen.

Was ist mit den Privaten?
Wenn ich mir Geld leihe - wofür auch immer - werde ich mir genau überlegen, ob ich das Geld auch zurückzahlen kann.
Die laissez faire Haltung der Banken war nur ein Katalysator für die Dummheit der Privaten.
Dann kauf ich mir eben kein Haus.
 
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