th3o
Admiral
- Registriert
- Aug. 2004
- Beiträge
- 8.951
@dugdanger
leichte korrektur, anmerkung:
ich würde sagen, dass moral durchaus sehr vereinbar ist mit kapitalistisch organisierter marktwirtschaft, nämlich genau in der weise, wie ichs dargestellt habe, als ein lippenbekenntnis, als eine art geistige mahnung an den realen umständen, die aber gerade weil sie nur einen mahnungs-charakter hat, das komplement, das gute gewissen, dieser gesellschaft darstellt.
alle laufen rum und lassen sich mehr oder weniger auf moralgrundsätze verpflichten, nicken brav diese grundsätze ab, um dann in der praxis sie zu verletzen.
dabei ist die verletzung der grundsätze in der praxis nichts anderes als das komplement zum geistigen bekenntnis; nur mit der verletzung der sollens-sätze ist der kreislauf der moral komplett.
wenn man sich moral nur als die ansammlung von 'guten' grundsätzen vorstellt, dann stellt man sich zumindest keine moral vor, denn moral ist an sich schon immer verknüpft mit einer praxis, die gerade das gegenteil der forderungen hauptsächlich produziert.
merke: wenn die praxis an sich gut und richtig wäre, dann bedürfte es des geistigen grundsatzes, wonach eine praxis gut und richtig sein soll, nicht.
banales beispiel meines letzten merke-satzes:
wenn einer sich hinstellun und fordert dass doch der mensch atmen soll, dann ist das schlicht unsinnig, denn der mensch atmet doch von natur aus, also ist die forderung, er solle es doch tun, unsinn.
genauso wäre es unsinn über eine praxis, die an sich schon gut und vernünftig ist, zu sagen, sie solle doch vernünftig sein.
wer immerzu rumrennt und sagt, wie irgendwas 'eigentlich' sein soll, also moralisierend durch die welt läuft, derjenige wird immer zu hören bekommen: "ja, du hast so recht, aber leider gehts nicht immer." - und damit hat er schon ausgespielt, denn mehr als geistige mahnung kann moral nicht sein.
moral ist keine instanz für eine bessere praxis, sondern baustein einer schlechten.
moral ist auch keine kritik, keine analyse und keine erklärung der umstände, sondern maximal empörungstauglich, was wiederum von 'empor' (darüber erheben) kommt, also nicht in den sachen sein und sie verstehen und erklären, sondern über den sachen sein und einen simplen gegensatz aufmachen zwischen dem geistigen maßstab, den man als gutmensch mit sich rumschleppt, und den bösen bösen umständen.
leichte korrektur, anmerkung:
ich würde sagen, dass moral durchaus sehr vereinbar ist mit kapitalistisch organisierter marktwirtschaft, nämlich genau in der weise, wie ichs dargestellt habe, als ein lippenbekenntnis, als eine art geistige mahnung an den realen umständen, die aber gerade weil sie nur einen mahnungs-charakter hat, das komplement, das gute gewissen, dieser gesellschaft darstellt.
alle laufen rum und lassen sich mehr oder weniger auf moralgrundsätze verpflichten, nicken brav diese grundsätze ab, um dann in der praxis sie zu verletzen.
dabei ist die verletzung der grundsätze in der praxis nichts anderes als das komplement zum geistigen bekenntnis; nur mit der verletzung der sollens-sätze ist der kreislauf der moral komplett.
wenn man sich moral nur als die ansammlung von 'guten' grundsätzen vorstellt, dann stellt man sich zumindest keine moral vor, denn moral ist an sich schon immer verknüpft mit einer praxis, die gerade das gegenteil der forderungen hauptsächlich produziert.
merke: wenn die praxis an sich gut und richtig wäre, dann bedürfte es des geistigen grundsatzes, wonach eine praxis gut und richtig sein soll, nicht.
banales beispiel meines letzten merke-satzes:
wenn einer sich hinstellun und fordert dass doch der mensch atmen soll, dann ist das schlicht unsinnig, denn der mensch atmet doch von natur aus, also ist die forderung, er solle es doch tun, unsinn.
genauso wäre es unsinn über eine praxis, die an sich schon gut und vernünftig ist, zu sagen, sie solle doch vernünftig sein.
wer immerzu rumrennt und sagt, wie irgendwas 'eigentlich' sein soll, also moralisierend durch die welt läuft, derjenige wird immer zu hören bekommen: "ja, du hast so recht, aber leider gehts nicht immer." - und damit hat er schon ausgespielt, denn mehr als geistige mahnung kann moral nicht sein.
moral ist keine instanz für eine bessere praxis, sondern baustein einer schlechten.
moral ist auch keine kritik, keine analyse und keine erklärung der umstände, sondern maximal empörungstauglich, was wiederum von 'empor' (darüber erheben) kommt, also nicht in den sachen sein und sie verstehen und erklären, sondern über den sachen sein und einen simplen gegensatz aufmachen zwischen dem geistigen maßstab, den man als gutmensch mit sich rumschleppt, und den bösen bösen umständen.
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