Bauernproteste - angebracht oder übertrieben?

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Thane schrieb:
Das sollen Arbeitnehmer in Vollzeit wie genau machen?
Schau mal auf den Niedriglohnsektor ... da machen einige schon heute recht ähnliches.
Die Formel lautet dann oft "Vollzeit + Minijob". die Vollzeitstelle dann unter der Woche und den Minijob am Wochenende.

Die sind größtenteils dazu gezwungen das so zu machen, weil es sonst nicht reicht.
Freizeit ist scheinbar eher was für Wohlhabende ... bzw. Freizeit muss man sich halt erstmal leisten können.
 
Skjöll schrieb:
Was Dich nun treibt nicht BRD zu schreiben ist mir unklar.
Mir ist das ziemlich klar, durch die exzessive Verwendung dieser Abkürzung durch die DDR ist sie für die Bundesrepublik Deutschland eher unüblich und auch unerwünscht. Sie ist einfach überholt und mit der DDR untergegangen.
Knergy schrieb:
Zu DDR-Zeiten war eigenes Getier und/oder der eigene Garten zur Nahrungsergänzung Standard.
War es damals in der Bundesrepublik auch, aber die Zeiten sind halt vorbei.

Die Idee, dass alle ihre Lebensmittel selber produzieren, ist eine sehr romantische Vorstellung und bringt uns in Zeiten zurück, als es noch üblich war, dass ein Haushaltsmitglied das Geld nach Hause brachte und die anderen sich um Haus, Hof, Garten und Kinder gekümmert haben. Die Gesellschaft hat sich da anders entwickelt. Ich wüsste nicht, wo meine Partnerin und ich neben unseren Berufen und den üblichen Reinigungs-, Pflege- und Erhaltungsmaßnahmen für Haus und Garten sowie der Betreuung der Angehörigen, noch die Zeit hernehmen sollten, uns zusätzlich um eine Landwirtschaftskooperative zu kümmern.
 
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Wenn man sich das mal so durch den Kopf gehen lässt und nicht von einer Gleich-/Normalverteilung ausgeht... pro Woche ein Kilo Fleisch pro Person im Mittel 😐...
 
@Thane
Weiß ich nicht. Nur lokal erhältliche Produkte sind ja nichts außergewöhnliches, gerade bei landwirtschaftlichen Erzeugnissen liegt es nah das auch so zu handhaben. Was ich sagen will, großer Maßstab ist nicht zwingend nötig und „Export“ nicht ausgeschlossen. Nischen sind wichtig und schöne regionale Besonderheiten, imo.

@Skjöll @Incanus
Zur Aufklärung, ich schreibe Bundesrepublik Deutschland aus weil ich Lust dazu hab, schnell genug tippe und die Wortvervollständigung meines OS gut funktioniert. Sonst steckt nichts dahinter.
 
Fleischkonsum ist nicht Thema des Threads. Bitte beim unmittelbaren Thema bleiben und hier keine Grundsatzdiskussionen zu Randthemen eröffnen. Die haben wir wirklich zu genüge.
 
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Meiner Meinung sind die Bauernproteste auch angebracht, denn durch die ganzen Streichungen könnte es sein, dass manche Bauern pleite gehen.

Ich hoffe nur nicht, dass der so genannte Bauernsoli kommt, denn dann regen sich die Steuerzahler wieder über die Bauern auf, die demomnstriert haben.
 
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Das ist zwar richtig, aber wenn der "Bauernsoli" kommen würde, würde der Steuerzahler noch mal mehr belatstet, leider :(
 
Wird er nicht, bin ich mir ziemlich sicher.
 
Erathosti schrieb:
Sowohl als auch würde ich sagen. Stelle dir mal eine Frau vor, die immer schwanger ist :mussweg::).
Das wäre wie bei den Bauernprotesten richtig gemacht gut umsetzbar und möglich. Ansonsten würden die Kühe keine 15 Jahre und älter.
 
Für mich haben die Bauernproteste ganz starke Corona-Demo Vibes. Die geistige Schnittmenge ist da in großen Teilen definitiv gegeben. Und sofort haben sich irgendwelche rechten Intelligenzbestien und Pseudorebellen mit Ihren Umsturzfantasien und weitere geistigen Ergüssen angeschlossen und ganz laut nach Forderungen gebrüllt, die sie selbst nicht ansatzweise verstehen und erläutern können.

Aber so ist das nun mal. Die, die am lautesten schreien, haben meistens die wenigste/keine Ahnung. Man muss sich ja nur mal die AFD Wähler anschauen, wie sie die AFD bejubeln und dann das Abstimmungsverhalten der AFD im Bundestag. Deutlicher könnte die AFD nicht klarmachen, dass ihr der kleine/normale Bürger am Arsch vorbeigeht.

Gibt es da nicht so einen Spruch à la "Nur die aller dümmsten Kälber wählen ihre Metzger selber". Passt ja hier zu 100 %. Na Prost Mahlzeit dann!
 
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wilk84 schrieb:
Für mich haben die Bauernproteste ganz starke Corona-Demo Vibes. Die geistige Schnittmenge ist da in großen Teilen definitiv gegeben.
Was genau soll das bedeuten? Was meinst du mit "Corona-Demo Vibes"? Was für "geistige Schnittmengen"?
 
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Der Bauernprotest hat bei uns eine andere Ebene bekommen. Wir haben sehr viel Landwirtschaft bei uns und die Landwirte waren im "Streu und Räumkonzept" der Kommune inkludiert. Für diesen Dienst wurden sie natürlich auch bezahlt.

Sie weigern sich, was dafür auch gesorgt hat das großflächig die Schule ausfällt. Unsere Grundschule im Ort liegt auf einer Straße mit ca. 12% Steigung, keine Chance für die Schulbusse hier hoch zu kommen.
 
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In unserer sozialen Marktwirtschaft braucht nun wirklich niemand mehr die kleinen Betriebe, in denen rumgewurschtelt wird und die Zeichen der Zeit in Bezug auf Umwelt, Energie und Tierwohl nicht erkannt werden und Subventionen schaffen da nun mal die komplett falschen Anreize.
Von daher halte ich die Proteste der Bauern für übertrieben und sehe auch in punkto "Unterwanderung" der Proteste eine ganz große Gefahr. Und das Ganze dann noch auf dem Rücken der Pendler und Berufstätigen. Für mich einfach nicht nachvollziehbar.

In die Proteste spielt meiner Meinung nach auch ganz viel Frust über das verlorenen Ansehen der Bauern rein. Es ist noch nicht lange her, da war der größte Bauer der Bürgermeister oder Dorfvorsteher. Er hatte Ansehen, konnte tun und lassen, was er wollte und hat kaum Rücksicht genommen (Straßenverunreinigung, Straßenschäden durch schweres Gerät, Beregnungsanlagen, die Fahrbahnen gießen...).
Heute ist es nur noch ein Beruf, der zu den wirklich extrem wenigen Berufen gehört, die auch als Schimpfwort benutzt werden.

Es sollte wirklich mittlerweile jeder mitbekommen haben, dass wir in vielen Bereichen einfach umdenken müssen und dazu gehören die Bauernsubventionen auch...
Also setzt euch als Bauer mal auf Omas alte Eckbank, an den Tisch mit der bunten Gummitischdecke und den Klammern, damit sie nicht verrutscht, geht einfach mal in euch und überlegt, ob ihr nicht auch ein tragendes Teil des Umdenken werden wollt...
 
knoxxi schrieb:
Sie weigern sich, was dafür auch gesorgt hat das großflächig die Schule ausfällt.
Ich glaube nicht, dass die Bauern sich damit einen Gefallen tun. Analog zu den Aktionen der letzten Generation sind die Leute auch davon irgendwann nur noch genervt.

Aber ich halte die Proteste der Bauern auch generell für überflüssig. Die, die die Proteste für sich entdeckt haben und daraus ein "Ampel abschalten" oder was auch immer gemacht haben sind aber ganz lustig. Über deren Peinlichkeiten kann man sich gut amüsieren.
 
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Kassenwart schrieb:
Bei deinen Beträgen weis ich nicht ob ich lachen oder weinen soll ?

1. Unter https://www.agrar-fischerei-zahlungen.de kannst du dir anschauen was jeder Einzelne in Deutschland an Subventionen aus dem EU Agrarfond bekommt. Auch Organisationen wie z.B. die NABU. Wo das Geld also ankommt ist ziemlich Transparent.
Bei z.B. Christian Lohmeyer waren es 2022: 57.940,48 Euro

2. Kleinbauern sterben seit Jahrzehnten aus. Zunehmender Preisdruck durch den Lebensmitteleinzelhandel, sinkende Fleisch- und Getreidepreise sind ein oft genannter Grund. Bauernsterben: Warum immer mehr Landwirte aufgeben
Die Grünen fordern deswegen schon lange faire Preise.

Keine Regierung kann Fehler die in 20 Jahren Agrarpolitik gemacht wurden einfach so beheben. Schon gar nicht mit dem aktuellen Haushalt. Oder bist DU bereit etwas für die Bauern zu opfern ?

Ok, wenn du das nicht weist, warum schreibst du dann?

1. Na und? Der hat ja auch gar keine laufenden Kosten und wird vom Handel auch nicht ausgepresst?

2. Aha... Die Grünen fordern faire Preise in Form von weiteren Steuern. Das Problem ist damit gelöst? Ich höre nämlich seit dieser Regierung nur: Wir fordern darum muss es mehr Steuern geben. Und es muss mehr und mehr Verbote geben. So wirtschaftet man doch nicht!
3. Nein, das kann keine Regierung, aber so wie die momentane Regierung es handhabt, wird es nicht funktionieren. Wer ernährt uns denn in der Zukunft, wenn hier die Bauern nach und nach pleite gehen? Die Ukraine? Deren Exportvolumen ist von 70 Tonnen auf 4 Tonnen zusammengebrochen!
 
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Andy4 schrieb:
Wer ernährt uns denn in der Zukunft, wenn hier die Bauern nach und nach pleite gehen?
Was glaubst du den wer uns aktuell ernährt ? Der Bauer um die Ecke sicher nicht. Sonst wäre unsere Ernährung recht einseitig. Deutschland kann sich schon lange nicht mehr Selbstversorgen.

Die Frage sollte eher sein:
Wer ernährt uns den in der Zukunft wenn es durch den Klimawandel zu immer mehr Ernteausfällen kommt ?

2020 wurde meines Wissens nach "Dürre" erstmals als neue Elementargefahr in Versicherungen aufgenommen.
Man zahlt Bauern klimaschädliche Subventionen und gleichzeitig Zuschüsse für Versicherungen gegen Klimaschäden. Läuft :daumen:
 
Kassenwart schrieb:
Deutschland kann sich schon lange nicht mehr Selbstversorgen.
Das kann oder könnte es schon. Ist nur die Frage, wer das bezahlen will/kann.
Aber EU Ebene reicht ja auch völlig aus.
 
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