Journeym@n
Commander
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Der flüsterleise Nachfolger
Vorwort
Lieferumfang
Optik
Technische Daten
Kabel(-management)
Lüfter
Innenraum
Messungen
• Leistungsaufnahme
• Geräuschkulisse
Fazit
Vorwort
Wie schnell die Zeit doch vergeht…Vor circa einem Jahr gönnte ich mir das schicke und sehr leise E7 480W. Mir scheint es so, als wäre das erst vor einigen Wochen gewesen (womöglich liegt das an dem ähnlich grauen Wetter). Und nun, nach knapp einem Jahr, liegt auf meinem Arbeitstisch sein Nachfolger – das neue E8 480W. Ich möchte die Gunst der Stunde nutzen, um mich bei Stefan (für die Testanfrage und weitere Kontaktvermittlung) und Aaron (für die freundliche Kommunikation und Bereitstellung des Samples) von Listan zu bedanken.
Ich betone vorweg, dass es sich hierbei um ein nicht professionelles Review handelt. Dafür fehlt es mir an den entsprechenden Erfahrung und Equipment. Vielmehr soll es eine Art kleiner Vorgeschmack auf die kommenden Straight Power E8 Modelle sein. Ich war bereits am 1.11. (Tag der offiziellen Markteinführung) damit fertig, aber da ist mir etwas dazwischen gekommen, sodass ich meinen Artikel erst heute veröffentlichen möchte (3 ist meine Lieblingszahl).
Ich bin ziemlich gespannt (und kritisch), wie sich das E8 in Sachen Effizienz und Geräuschkulisse im Vergleich zu meinem E7 480W schlagen wird.
Dir/Ihnen, werte(r) Leser(in), wünsche ich viel Spass mit meinem Artikel.
Lieferumfang
Lediglich die Rändelschrauben hätten die Zubehörliste komplett abrunden können. Im Übrigen wurde dem Netzteil alles Nötige wie ein Kaltgerätekabel, 4 Kabelbinder, 3 Klettkabelbinder, 4 schwarze Standardschrauben, Benutzerhandbuch (in 7 Sprachen, natürlich auch in Deutsch) beigelegt. (Abnehmbare Kabel zähle ich nicht zum Zubehör.)
Optik
Bereits die Verpackung macht einen soliden Eindruck - gehalten in von dieser Marke gewohnten Farben (Schwarz, Weiß und Orange). Darauf findet man alle wichtigen Informationen zum Gerät. Was gefällt: Im Gegensatz zu der E7 Serie wurde auch das entsprechende Netzteil abgebildet.
Das Netzteil an sich wirkt äußerst attraktiv und hochwertig. Dessen Farbe ist im Vergleich zu E7 480W um Einiges dunkler (kein Schwarz, wie auf der Herstellerhomepage beschrieben). Hier setzt Listan auf komplett matte (raue) Lackierung. Lediglich die Abdeckung mit dem Lüftergitter weist – passend zu den Metallstreben – eine leicht glänzende Färbung auf (ähnlich den E7 Modellen). Der Aufkleber mit den technischen Daten ähnelt dem von E7 ziemlich stark. Neu dabei ist (abgesehen von dem etwas veränderten „Straight Power“ Schriftzug) das Logo mit der 80+ Silber Zertifizierung.
Technische Daten
Netzteilgröße in cm (H x B x T)
8,6 x 15 x 16
Wie bereits die Vorgängermodelle der E7 Serie, soll auch das E8 480W über die folgenden Schutzmechanismen verfügen.
OCP (Überstromschutz)
OVP (Überspannungsschutz)
UVP (Unterspannungsschutz)
SCP (Kurzschlusssicherung)
OTP (Übertemperaturschutz)
OPP (Überlastschutz)
Die Ausgangsdaten des E8 480W sind dem Vorgängermodell nahezu identisch. Dasselbe gilt auch für die Anschlusskabel und deren Längen. Der einzige Unterschied: beim E8 verzichtete Listan auf die zwei extra Lüfteranschlüsse. Dafür hätte der Hersteller ein Kabel zum Auslesen der Drehzahlen des Netzteillüfters spendieren können.
Ein Novum: Bei allen E8 Modellen soll die DC/DC Technologie zum Einsatz kommen. Damit soll die neue Serie noch effizienter arbeiten können.
Hier nur das Wichtigste zusammengefasst. Detaillierte Angaben s. Herstellerhomepage.
Kabel(-management)
Wie bereits erwähnt, gibt es hier kaum Unterschiede zu dem E7 480W. Die Qualität der Kabelummantelung ist ziemlich gut. Zu bemängeln wären bei beiden die nicht vorhandenen Ausziehhilfen an allen Molex Steckern. Fraglich sind hier gleich zwei Anschlüsse für veraltete Diskettenlaufwerke.
Lüfter
Auch beim E8 480W setzten die Entwickler auf den bewährten SilentWings USC T12025-MF. Laut Hersteller, soll es sich hierbei um eine überarbeitete Version handeln. Angeblich sollen die neuen Lüfter mit einer noch etwas verringerten Anlaufspannung funktionieren. Zudem sollen diese besser entkoppelt sein. Apropos Entkopplung, diese sieht man auf den Bildern in Form eines zusätzlichen Gummirandes (in Orange). Beim Öffnen des Geräts fiel mir sofort auf, dass das Lüfterkabel an einer Stelle stark geknickt/gequetscht war. Ich hoffe, das führt später zu keinem Ausfall des Lüfters. Die Dellen sind auch an einigen schwarzen Leitern, die auf der zusätzlichen Platine für Kabelmanagement verlötet sind, zu sehen. Hier sollte man die Leitungen etwas tiefer verlegen, sodass diese vom Lüfter nicht gequetscht werden. Auch wäre ein zusätzlicher Schrumpfschlauch (bzw. Sleeve) zum Schutz des Lüfterkabels vom Vorteil. An dieser Stelle war der anfangs recht gute Eindruck etwas getrübt.
Innenraum
Im Übrigen wirkt das Innere durchaus aufgeräumt. Wie so oft, setzt Listan auch hier fast ausschließlich auf die relativ günstigen Kondensatoren der Marke Teapo. Der 420V Primärkondensator hat eine Kapazität von 420 Mikrofarad, ausgelegt für eine maximale Betriebstemperatur von 85°C. Im Gegensatz dazu wurde beim E7 480W ein Kondensator mit 420V/330mF/105°C verbaut. Die Kondensatoren im Sekundärbereich sind - soweit zu sehen - für eine Arbeitstemperatur von 105°C ausgelegt. Eine Schutzfolie an den Seiten ist vorhanden. Hier und da sind zusätzliche Schrumpfschläuche zu sehen - leider nicht überall. Besonders die offenen Lötstellen am AC Inlet/Kippschalter hätte man zusätzlich absichern können. Hier habe ich mir mehr erhofft. Über die Lötqualität der Hauptplatine kann ich nichts sagen, da es mir etwas zu heikel war, das Ganze abzuschrauben. Betrachtet man dafür die Lötqualität der Platine für das Kabelmanagement, so ist – abgesehen von den Qualmspuren und einigen Fingerabdrücken – von guter Qualität auszugehen. Zum Fixieren einiger Bauteile wurde hier grauer Klebstoff verwendet, sodass der Innenraum recht homogen wirkt.
Messungen
Für meine Messungen verwende ich folgende Hardware:
CPU: Intel C2D E7600 (3GHz)
Mainboard: Gigabyte GA-EP45-DS4
RAM: 6GB DDR2-800
Grafik: Sapphire HD 5770
Eine SSD anstatt einer klassischen HDD
2x Laufwerke
3x 120cm Gehäuselüfter
Details siehe mein Sysprofile
Also ein guter Mittelklasse Rechner, bei dem ich Wert auf leisen und sparsamen Betrieb lege.
Um den beiden Netzteilen möglichst genau zu lauschen (Leerlauf, Office, Media), werde ich erneut meine gute alte HD 4670 Ultimate einsetzen.
Strommessgerät: Energy Check 3000
Leistungsaufnahme
Das Vorgängermodell E7 480W arbeitet durchaus sehr sparsam und effizient. Auf dem Diagramm wird deutlich, dass das neuere E8 noch etwas effizienter ist. Lediglich in den Disziplinen Eigenverbrauch, Bereitschaftsmodus sowie Aus-Zustand liegen beide Geräte gleich auf. Während des ganzen Volllasttests blieb der Rechner stets stabil.
Geräuschkulisse
Als Erstes wollte ich den Geräten ohne PC im Abstand von ca. 5-10cm ein wenig lauschen. Am besten eignet sich dafür die Überbrückungsmethode. Einige alte Laufwerke am Netzteil angeschlossen und eingeschaltet.
Beim E7 480W ist lediglich der recht leise und angenehme Luftzug zu hören. Das Motorgeräusch ist dadurch kaum wahrnehmbar.
Beim E8 480W dagegen ist ein dezentes Motorgeräusch leicht hörbar, da es kaum Luftrauschen von sich gibt - so langsam/leise dreht dessen Lüfter.
Eingebaut im Rechner (SSD + passive HD 4670 Ultimate) ist das E8 im Leerlauf nahezu unhörbar. Alle Lüfter im Gehäuse drehen dabei mit ca. 500-600U/Min. Unter Volllast (HD 5770) drehte der Lüfter des E8 kaum schneller, auch wenn das Gerät dabei merklich wärmer wurde. Wie es sich in einem leistungsfähigeren System verhalten würde, kann ich aktuell (noch) nicht sagen.
Fazit
Wie bereits das E7 480W, so ist auch das E8 480W ein echter Blickfänger. Die äußere Verarbeitungsqualität liegt auf hohem Niveau. Im Gegensatz dazu wurde im Inneren des Geräts (ein wenig gespart und) nicht ganz sauber gearbeitet (s. Abschnitt "Lüfter"). So etwas sollte bei einem Markenhersteller nicht vorkommen. Im Lieferumfang des E8 480W findet man alles Nötige. Für diese Preis- und Wattklasse bietet das Netzteil genügend Anschlüsse. Nicht ganz nachvollziehbar sind dabei gleich zwei Anschlüsse für betagte Diskettenlaufwerke. Ebenso zu kritisieren wären hier die fehlenden Ausziehhilfen an den Molex Steckern. Im Übrigen ist das E8 480W ein schickes, sparsames und sehr leises Netzteil. Hier macht be quiet! seinem Namen erneut alle Ehre (großes Lob an die Entwickler). In dieser Hinsicht kann das E7 480W dem Nachfolger den Staffelstab getrost übergeben.
Wenn der Hersteller auch weiterhin am Ball bleibt und Kritikpunkte berücksichtigt, so ist er auf dem richtigen Wege. Auf dem Wege nach ganz oben.
Wer momentan auf der Suche nach einem soliden, möglichst leisen Mittelklasse Netzteil ist, der sollte sich die neuen E8 Modelle näher anschauen. Besonders leise soll dabei das kleine 400W Modell (80+ Bronze Zertifizierung, ohne Kabelmanagement) sein. Preislich sollen beide Serien nicht weit von einander liegen. Für Besitzer eines 80+ Bronze Netzteils würde sich der Umstieg auf die neue E8 Serie aus ökologischer/ökonomischer Sicht kaum lohnen.
Positiv:
Sehr leise
Effizienz
Erscheinungsbild
Sehr sparsam (Stand-by, Off)
Vor-Ort-Austausch im ersten Jahr
Kabelmanagement
Qualität der Kabelummantelung
Neutral:
Günstiger Primärkondensator
Lüfter - kein Tachosignal
2 veraltete Floppy Anschlüsse
Negativ:
Gequetschte Kabel im Inneren
Molex Stecker - keine Ausziehhilfen
An den Schrumpfschläuchen wurde gespart
© Bilder copyright: Silencio, Listan
Danke an meinen Kumpel Hitchcock für die visuelle Umsetzung meiner Idee mit dem Staffelstab
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