Bedingungsloses Grundeinkommen für jeden

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Ich relativiere noch einmal für dich:

Ein paar Menschen sagen, sie kommen mit dem Geld aus, und wollen nicht arbeiten. In dem Falle ist es in deinen Augen eindeutig und sie sollten keine Bezüge bekommen.

In meinen Augen sind das die Ausnahmen, und die sollten dennoch Geld bekommmen, denn es sind ja die Ausnahmen. Auch wirst du sehr wenige finden, die das so sagen. Es ist eben NICHT der Alltag, dass 4,5 Millionen (oder mehr) das sagen. Sondern das ist eine bestimmte Gruppe.

Da das wie du sagst nicht geht, Existenzminimum usw, würde ich die Leute 40h pro Woche für ihren regelsatz arbeiten lassen.. In der altenpflege, kommunale Reinigung, mit alten Leuten einkaufen gehen etc.
Ganz ehrlich? Dann hast du keinen blassen Schimmer was es bedeutet eine Ausbildung zum Altenpfleger gemacht zu haben, und zerstörst damit wiederum Arbeitsplätze. Du kannst sie auch kehren schicken, dann aber machst du Arbeitsplätze unsicher in der Stadtreinigung. Das funktioniert so nicht. Und zum Glück hast du in der Hinsicht nicht das sagen. Aber selbst wenn es so wäre, es wären maximal 500 000 Leute, die du damit beschäftigen würdest. Denn der Rest der Menschen, die 4 Millionen, die verhalten sich ja korrekt.

Ich spreche dann niemandem seinen regelsatz ab, aber den ganzen tag zu schlafen und rtl2 zu gucken sollte kein Anreiz sein.
Diese pauschalisierte Unterstellung hilft niemandem. Du weisst nicht was diese Menschen, die eine Arbeit ablehnen machen. Einzig mit der Auflage des von dir geschilderten Falles, nämlich: "Ich arbeite nicht, weil mir gehts gut" ist moralisch fragwürdig. Es ist aber letztlich völlig irrelevant. Denn die Arbeit ist ja sowieso nicht vorhanden.... Wir drehen uns hier im Kreis.

Wenn jemand für sein hartz4 auch 40h knucken muss, dann ist auch ein nur geringfügig besser bezahlter vollzeitjob auf einmal wieder richtig attraktiv.
Da kannst du nur hoffen, dass du nicht mal krank wirst, und wegen Krankheit entlassen wirst, und dann vom Amt auf solch eine Arbeit geschickt wirst.

Das ist Zwangsarbeit. Und einfach völlig unrealistisch.

Es ist nunmal Fakt, dass wir nur 500 000 offene Stellen haben in Deutschland. Und es ist Fakt, dass sich auf diese Stellen 4,5 Millionen bewerben müssen, weil dies die Auflagen von Hartz 4 sind. Davon sind dann wiederum ca. 1,5 Millionen Menschen jetzt schon am arbeiten, bekommen nur zusätzlich Hartz 4, müssen sich aber auf vollwertige Jobs bewerben, weil sie immer noch bezuschusst werden.

Das heißt, wenn, wie dacapo es schrieb:
500 000 Menschen sanktioniert werden, und wenn unter diesen Menschen welche sind, die wie du schreibst sagen: "Ich geh nicht arbeiten, weil ich bin so glücklich genug" (aus welchen Gründen auch immer), dann sind dies also maximal 500 000 Menschen, die demnach "keinen Bock" haben. Ergo von 3 Millionen (denn die anderen 1,5 Millionen haben ja Arbeit) sind maximal 500 000 Menschen "faul und moralisch inkorrekt". Das wiederum bedeutet bei einer theoretischen Vollbeschäftigung:

500 000 Menschen sind faul und wollen nicht arbeiten, bekommen ihr Geld.
2 Millionen Menschen sind nicht faul, kriegen aber keine Arbeit, bekommen ihr Geld.
1,5 Millionen Menschen gehen arbeiten, das Geld reicht nicht, bekommen Zuschuss.

Das wiederum bedeutet: Solange die 2 Millionen Menschen, die nicht faul sind, nicht ebenfalls eine Arbeit bekommen können, solange können uns die 500 000 die keinen Bock haben EGAL SEIN. Denn selbst die 1,5 Millionen Menschen wollen ja einen besseren Job, der sie unabhängig vom Amt macht.

Es müssten daher noch 3,5 Millionen Menschen eine vernünftig bezahlte Arbeit bekommen. Und DANN kann man auch darüber nachdenken, die (maximal) 500 000 "faulen" ans Arbeiten zu kriegen.

Solange das aber nicht der Fall ist, wieso werden dann PERMANENT 4,5 Millionen Menschen mit Auflagen GEZWUNGEN sich zu bewerben, obwohl nur 0,5 Millionen Stellen vorhanden sind, und obwohl nur 0,5 Millionen von diesen Menschen (scheinbar) faul sind?

Wo ist da die Relation?
 
Auf 3 Sat kam eine gute Doku über den 3 D Drucker der mal wieder Arbeitsplätze in der Industrie vernichten wird und auch von vielen Ökonomen als Revolution gesehen wird mittlerweile. Für 1500 Euro bekommt man auch für den Heimbereich schon erste Modelle.

Wie 3D Druck unsere Welt verändert
 
Dann muss man das System anders umbauen.

Das Amt erhält Informationen von den Arbeitgebern über offene Stellen und fertigt von Arbeitslosen immer Profile an.
Warum schickt das Amt keine Standardisierten Bewerbungen an die einzelnen Arbeitgeber und der Arbeitnehmer muss dann zum Vorstellungsgespräch. Das Gespräch wird aufgezeichnet und kann vom Mitarbeiter der Arge "überprüft" werden, ob alles korrekt abläuft.

Wenn der Arbeitgeber sagt "sie wollen doch eigentlich garnicht arbeiten und bewerben sich nur weil sie es müssen" und der potentielle Arbeitgeber das bejaht, dann gibts ne Sanktion... so in der Art.

Anreize HartzIV einem regulären Job vorzuziehen gibt es genügend.

Grund hierfür sind die niedrigen Löhne. Selbst wenn das Amt dann aufstockt bekommt man am Ende nur ungefähr soviel raus, als wenn man komplett HartzIV beziehen würde.
Bei Einzelpersonen mag sich das ganze noch anders verhalten, aber spätestens bei Familien sind die Zuschläge derart hoch, dass sich jeder selbst überlegt, ob er für 40-100€ weniger im Monat einfach komplett "zuhause" bleibt.
Dann verdienste dir schwarz noch hier und da was nebenbei, hast viel mehr Zeit für die Familie und netto mehr in der Tasche, als wenn du dir den Buckel krumm machst.

Einfach Anreize schaffen, arbeiten zu gehen. Egal wie.
Wenn du als Familie mit HartzIV auf 1500€ netto kommst, und mit Arbeit ebenfalls auf 1500€ netto, selbst dann muss es noch weitere Anreize geben arbeiten zu gehen. Alternativ bekommt die Politik das mit den Löhnen vernünftig auf die Reihe (wovon ich aber nicht ausgehe).
 
Wir haben 800.000 offene Erwerbsarbeit Stellen auf den Arbeitsmarkt in der BRD und 6.000.000 Harz 4 Empfänger, glaube das es durch Zahlentrixerei schon mehr sind.
Also wären die also bereit für 2 Euro die Stunde zu arbeiten, wäre trotzdem nicht genügen Erwerbsarbeitsplätze frei.
 
hardwarekäufer schrieb:
...
Das Amt erhält Informationen von den Arbeitgebern über offene Stellen und fertigt von Arbeitslosen immer Profile an.
Warum schickt das Amt keine Standardisierten Bewerbungen an die einzelnen Arbeitgeber und der Arbeitnehmer muss dann zum Vorstellungsgespräch. ...
Genau so war das vor den Hartz-Reformen und die Unternehmen sind heilfroh, dass das abgeschafft wurde, weil die ständig Leute zugestellt bekamen, die zwar formal die Anforderungen erfüllten, aber praktisch für den job ungeeignet waren. Ich war beispielsweise mal Zahnarzthelfer und kenne die Sorgen meiner ehemaligen Chefs. Wenn ein Zahnarzthelfer 5-10 Jahre arbeitslos war, aber haufenweise vom Pfaff-Institut anerkannte Weiterbildungspiunkte gesammelt hat, ist er formal hervorragend geeignet, als Stuhlassistenz zu arbeiten. Eine Stuhlassistenz muss aber Füllungsmateriaien schnell und in der richtigen Konsistenz anmischen. Das ist eine motorische Fähigkeit, die unglaublich viel Übung braucht, nicht ur um erworben zu werden, sondern auch um erhalten zu bleiben. Ein Zahnarzthelfer, der viele Jahre arbeitslos war, mischt einfach viel zu lahm an und das nicht, weil er faul wäre, sondern ganz einfach, weil ihm die Übung fehlt und dann ist der Zahnarzt oft schneller, wenn er selbst anmischt, und braucht die Stuhlassistenz nicht.

Das mal als nur eies von sicherlich unzähligen Beispielproblemen, die sich aus Arbeitszwang ergeben.

Die aktuelle Praxis seit den Hartzreformen will eben gerade, dass sich alle 4,5 Millionen "Arbeitssuchenden" (das ist übrigens der fachterminus für formal vermittlungsfähige Leistungsbezieher) auf die nur 500.000 Stellen bewerben, damit die Unternehmen immer eine Auswahl an Bewerbungen bekommen, aus der sie auswählen können. Auch wenn die Auswahl am Ende bedeutet, ein seit 10 Jahren nicht mehr praktizierender Zahnarzthelfer muss sich als Stuhlassistenz bewerben, weil das seine beste formale Qualifikation ist, obwohl er weiß, dass er von jedem zahnarzt sowieso abgelehnt oder spätestens nach zwei Wochen Probezeit wieder entlassen wird........
 
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@ Godde

Die Arbeitslosen bekommen doch heute auch schon Leistungen. Das BGE würde daran nichts ändern. Weiterhin sind gewisse Überprüfungen des Bedarfs auch bei Arbeitslosen rechtmäßig und sozial. Du musst ja auch die Seite anschauen, die die Beiträge zahlt. Hier sind z.B. Familien mit Kinder wo beide Eltern arbeiten gehen als Interessenten zu sehen. Die zahlen die SV Beiträge und wollen natürlich immer nur soviel zahlen wie auf der Gegenseite auch tatsächlich benötigt wird.

Weiterhin ist es wirklich sehr einfach, als Arbeitsloser um unfaire Jobs herum zu kommen ... ich glaub, hier kennt jeder Möglichkeiten beim Vorstellungsgespräch sich so zu verhalten, dass er den Job nicht bekommt - dann gibts auch keine Sanktionen.

Was du m.E. nicht verstehst ist, dass eine Sozialgemeinschaft nunmal in beide Richtungen funktionieren muss. Zahler und Empfänger müssen dafür in bestimmten Verhältnissen vorhanden sein. Es geht somit nicht, dass es mehr Empfänger als Zahler gibt ... dann wird die Leistung zu klein und verliert ihren Wert.

Weiterhin: Das BGE würde alle anderen SV Einrichtungen abschaffen. Somit bekommen Pflegebedürftige zwar ein BGE, die Kosten für die Pflege werden dieses aber bei weitem übersteigen. Auch würde beim BGE das Hartz IV wegfallen ... somit keine Krankenversicherung, Wohnung, Einrichtung - willkommen in Amerika, im Land wo man 3 Jobs braucht um eine Krankenversicherung bezahlen zu können. Aber sehr schön, dass dann niemand mehr Jobs annehmen braucht und frei ist. Danke für diese Freiheit!
 
Und das ist noch nicht alles. Zusätzlich würden Menschen die Arbeiten gehen ebenfalls das BGE bekommen, und Kinder, und Rentner. Alle eben. Es ist ja bedingungslos.

Bei einem muss ich jedoch dagegensprechen.

Den Anspruch auf H4 zum einen an Besitz zu koppeln (Lebens-/Rentenversicherungen, Eigentum, Kontostand) sowie an Bedingungen zu knüpfen die: UNERFÜLLBAR sind, ist falsch.

Die Überprüfung des Bedarfs kann ja gemacht werden. Ist aber letztlich irrelevant. Wie du schon sagst, die die nicht wollen könnten sich auch alle theoretisch drücken mit anderen Mitteln, dann gäbe es 0 Sanktionen. Und dann? Soll man dann wiederum alle Arbeitssuchenden bestrafen und neue Verordnungen und Gesetze erlassen um die herauszufinden, die nicht wollen?

Das wäre genau dieselbe Willkür wie es schon mit der GEZ gemacht wird. "Wir können nicht herausfinden wer es nutzt und wer nicht, ok, dann zahlen eben alle." Und genau das ist das schlechte, das schlimme an dem System. Auf der einen Seite wird über die Unwilligen gemeckert. Und ja, letztlich ziehen sie die Kosten für H4 unnötig nach oben.

Aber NUR, wenn man davon ausgeht, dass alle Arbeitssuchenden ansonsten einen Job bekommen WÜRDEN. Das tun sie aber nicht. Und warum? Weil es eben weniger Jobs als Arbeitssuchende gibt. Daher sind Sanktionen sowie die Zwänge in H4 völlig überflüssig. Denn die, die es bestrafen soll, die belangt es doch nur genauso wie die, die alles tun. Und das kann nicht richtig sein.

Keine Frage. GÄBE es 4,5 Millionen Jobs, dann wäre davon ja auch keine Rede. Denn dann könnte man wirklich sagen: Diese 500 000 wollen keinen Job, jetzt überlegen wir was zu tun ist.

Aber von so vielen Jobs sind wir meilenweit entfernt. Und deswegen ergeben die Strafen keinen Sinn, und die Auflagen keinen Sinn, und der Zwang dahinter keinen Sinn. Denn du kannst zwar den Zwang ausüben, indem du dich eben 10 Mal im Monat bewirbst, es nützt dir aber rein gar nichts.

Den Zwang nun auf alle hochgerechnet ergibt ein Aufkommen von ca. 20 Millionen Bewerbungen pro Monat auf 500 000 vorhandene Arbeitsstellen im Jahr. Ergo 240 Millionen Bewerbungen auf 0,5 Millionen Stellen. Hm. Relation? Aufwand? Sinnhaftigkeit?

@ hardwarekäufer
Anreize habe ich schon in einem anderen Thread aufgeführt. Es müsste die Rente nach Arbeitsjahren zusätzlich belohnt werden, und nicht nach der Einzahlung. In dem Falle hätte man effektiv mehr Rente, wenn man arbeiten war. So lohnt vielleicht jetzt eine Arbeit nicht, aber wenigstens für später.

In dem Falle hätten wir evtl. (ich vage es zu bezweifeln) eine Vollbeschäftigung und DENNOCH noch 2 Millionen Arbeitslose. Denn wir haben nicht genügend Jobs. Selbst wenn wir wollen, sie vermehren sich nicht.
 
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@ Killy

Weiterhin: Das BGE würde alle anderen SV Einrichtungen abschaffen. Somit bekommen Pflegebedürftige zwar ein BGE, die Kosten für die Pflege werden dieses aber bei weitem übersteigen. Auch würde beim BGE das Hartz IV wegfallen ... somit keine Krankenversicherung, Wohnung, Einrichtung - willkommen in Amerika, im Land wo man 3 Jobs braucht um eine Krankenversicherung bezahlen zu können. Aber sehr schön, dass dann niemand mehr Jobs annehmen braucht und frei ist. Danke für diese Freiheit!

Es stimmt natürlich, dass die von dir genannten Punkte alle beachtet werden müssen. Aber letztlich ist das ja nichts, was grundsätzlich gegen ein BGE spricht. Es stellt sich "nur" die Frage, wie das genau alles aussehen soll, damit eben keine unnötien Probleme entstehen.
Ein BGE ist in meinen Augen ein sehr schlauer und auf lange Sicht nicht umgehbarer Schritt in die richtige Richtung. Denn das BGE verschafft jedem potentiellen Arbeitnehmer viel mehr Macht, um gesellschaftlich gesehen für die Einhaltung der Menschenrechte (Unverletzlichkeit der Menschenwürde) zu kämpfen und einstehen zu können. Man hat dadurch viel mehr Möglichkeiten, sich gegen unmenschliche Arbeitsbedingungen und Bezahlungen zur Wehr zu setzen, bzw. sich davor zu schützen. Die Machtspielchen, bei denen der potentielle Arbeitgeber mittlerweile in vielen Fällen fast zum ohnmächtigen Spielball der Großindustriellen und Politker geworden ist, würden dadurch ziemlich schnell beendet oder zumindest abgemildert werden. Daraus folgt natürlich, dass man bei ALLEN Vorschlägen zu diesen Themen, die aus Richtung von Großindustrie und etablierter Politik kommen, mehr als vorsichtig sein muss. Die wissen natürlich auch, worum es geht und wollen ihre "Macht" nicht so einfach aufgeben.
 
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ich hatte es vor längerer zeit schonmal erklärt: das bge bringt gar nichts. warum nicht? weil hinter dem bge nichts steht: keine produkte und keine arbeitsleistung. was ist es also? es ist eine pauschalinflation! jedes einkommen wird exakt um den betrag des bge abgewertet. die kosten des bge müssen den leuten ja ersteinmal weggenommen werden um sie ihnen anschließend zurückzugeben. das bedeutet einen sehr hohen verwaltungs- und kostenaufwand um leute mit etwas zu blenden und als positiv zu verkaufen, was defakto aber eine pauschalenteignung aller ist, undzwar für den kleinen arbeiter um den gleichen betrag wie dem superreichen manager, den das gar nicht kratzt. das bge sieht oberflächlich toll und sozial aus, tatsächlich aber ist es eine versteckte entwertung von löhnen, renten und kleinen sparguthaben. mit dem bge hilft man niemandem. im gegenteil: kleinverdiener rutschen in die armut ab, weil ihr verdienst seine kaufkraft verliert. das bge hilft nur denen, die große mengen an aktiva besitzen. denn die werden dadurch sprunghaft im wert steigen.
 
ich hatte es vor längerer zeit schonmal erklärt: das bge bringt gar nichts.

In meinen Augen siehst du das falsch. In meinen Augen stellt das BGE eben einfach nur eine Grundsicherung (finanziell wie rechtlich) dar, welche sich durch weitverbreitete Automatisierung und durch natürliche Prozesse letztlich natürlich auch finanzieren lässt.
 
@andiac
Musst du ansich nur nochmal in den Systemkritik-Thread schauen.

Das BGE ist jetzt so in dieser Form in Deutschland nicht machbar. Wir sind mit Unternehmen global aufgestellt. Ein BGE würde alle in den Ruin treiben, die Armen, die Reichen (die sich sicher retten) und die Unternehmen (die sich ebenfalls retten). Das ist keine Machtschaffung, sondern Entmachtung. Was nützt dir Geld, wenn du nichts kaufen kannst? Das hatten wir hier schonmal.

So funktioniert das (leider) noch nicht. Man kann versuchen Schritt für Schritt zu nem BGE aufzuschließen. Indem man dieses nach und nach einführt (was im übrigen geht). Und solange am jetzigen System feilen bis wir da ankommen. Auf einen Schlag jedoch? Völlig unmöglich.
 
Es ist eine Utopie und Illusion für die nächsten, na ich schätze mal 100 Jahre. Wenns Öl weg ist, und evtl. noch andere Ressourcen knapper werden wirds eng. Die Machthaber werden das so nicht zulassen. Denn sie würden dadurch ja Macht verlieren. Deswegen ist auch der Konsum so wichtig. Der treibt das ewige Wachstumsrad an, ob du den Krempel brauchst oder nicht.

Und die Politik unterstützt dies ja. Sie legt fest, was Grundversorgung ist, und was Luxus. Aber sie legt es so aus, wie es wirtschaftlich, nicht sozial am besten ist.
 
@andiac: ich bin mir nicht sicher, ob du meinen einwand richtig verstanden hast. es geht nicht darum, den leuten das geld nicht zu geben, es geht darum, dass es gar keinen positiven effekt hätte, weil es die menschen mehr kostet als ihnen bringt.
bsp: ein hilfebedürftiger bekommt heute 500,- € und hat kosten von 450,- €. jetzt wird ein bge eingeführt und er hat auf einmal 850,- € und die kosten steigen aufgrund der refinanzierung des bge auf 900,- €. wann hat der mann mehr? wenn er kleinere zahlen, aber 50,- € über hat, oder wenn er größere zahlen hat, aber ihm 50,- € zum leben fehlen?

nochmal: das bge ist ein willkürlicher betrag ohne substanz dahinter. du kannst den menschen auch eine mio € pro tag geben, wenn du willst, aber glaub nicht, dass man sich dann dafür noch etwas kaufen kann. sie haben viel geld, aber sie sind nicht reich. schau mal in die 1920er in deutschland: da waren alle menschen multimilliardäre und trotzdem konnten sie sich mit all ihren milliarden nichtmal genug zu essen leisten um davon leben zu können. und genau diesen effekt hat auch das bge: es wird viel geld in umlauf gebracht, hinter dem keine wirtschaftsleistungen stehen. die existierenden wirtschaftsleistungen mussen also auf die zusätzlichen billionen € verteilt werden, womit jeder einzelne euro entsprechend weniger wert ist.
 
andiac schrieb:
... Denn das BGE verschafft jedem potentiellen Arbeitnehmer viel mehr Macht ...

Mit dem BGE wird das Sozialsystem abgeschafft! Die reine Fokussierung der "Vorteile" für Arbeitnehmer bringt doch nichts.

Was ist mit Leuten:
-> die krank sind (chronische Erkrankungen wie Diabetes)?
-> die behindert sind?
-> Rentner ?
-> Arbeitslose?
-> Pflegebedürftige?

Das BGE macht zwischen dennen keinen Unterschied. Es wird aber auch nicht so hoch sein, dass diese Leute davon ihre Bedürfnisse decken können.

Im BGE existieren keine Arbeitslosen-, Renten-, gesetzliche Kranken-, Pflegeversicherung. Es ist ja ganz schön einfach so Geld zu bekommen ... aber das ist wirklich nur sehr kurzfristig gesehen. Auch verbessert sich die Verhandlungsposition in keinster Weise. Hier stehen dann genau die Versicherungen zur Position, welche durch Einführung des BGEs weggefallen sind. Siehe Amerika bzgl. Krankenversicherung.
 
Wenn du die Frage gestattest: Wieso fällt das alles weg?

Also Rente sehe ich ein, die gibts ja dann nicht mehr. Arbeitslosengeld gibt es auch nicht mehr. Geld im Krankheitsfall, evtl.

Aber Krankenkassen, Pflegeversicherung. Warum soll es das nicht mehr geben?
 
Der Baustein der Finanzierung ist doch das bestehende SV System. Die Beiträge sollen erhalten bleiben, nur bekommen dann alle BGE ...

Ein Teil der Versicherungen wird sicher durch private Versicherungen ersetzt werden können. Aber bei einer Arbeitslosenversicherung stelle ich mir dies schwer vor. (die Beiträge zur BU sind ja schon nicht ohne ...)
 
Der Baustein der Finanzierung ist doch das bestehende SV System. Die Beiträge sollen erhalten bleiben, nur bekommen dann alle BGE ...
Ja eben. Die jetzige Struktur bliebe erhalten, nur gibts noch zusätzlich das BGE. Weswegen ja wiederum mehr Geld eingenommen werden muss von irgendwoher. Bzw. das wissen wir ja schon, durch Steuern.

Die Versicherungen brauchst du ja nicht. Brauchst du ja ansich jetzt auch nicht. Und klar ist eine private ALV teuer. Ist sie aber auch schon jetzt.

Das K.O. Kriterium ist die Robin Hood Methode die die jetzig stattfindende Enteignung auf alle Bundesbürger ausweitet in einem brachialen Maßstab.
 
das bge ist ein willkürlicher betrag ohne substanz dahinter

Ist er doch eben nicht. Das habe ich doch oben kurz erklärt. Die Substanz ergibt sich durch Automatisierung und Natur. Aber meinetwegen dreht ihr euch weiter im Kreis und lasst "die Machthaber" weiter alles in die Katastrophe leiten, wenn ihr eh nix machen könnt.
 
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