Bedingungsloses Grundeinkommen für jeden

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Eine Diskussion auf persönlicher Ebene am Beispiel einzelner Schicksale bringt die Diskussion keinen Meter weiter.

Hier wünscht niemand eine persönliche Lebensberatung in der man ihm vorhält was er/sie hätte besser machen können und das ist auch nicht Ziel des Themas.

Die Befürworter des BGE können sehr wohl aus allen Lagern der Gesellschaft kommen. Ob das jetzt ehemalige Studenten sind die jetzt hoch verdienen oder ALG 2 Empfänger, inwiefern bereichert es das Thema?
 
Ich sehe das genau so.

Fakt ist, dass die deutschen Reallöhne im Zeitraum 2000-2010 stagnierten und seit dem wieder kontinuierlich wachsen.
Ich erwarte auch nicht, dass die deutschen Reallöhne in Zukunft wieder auf so ein hohes Vergleichsniveau in der EU kommen wie vor Einführung des Euro. Grund ist der einheitliche Wirtschaftsraum und die Währungsunion. Vielmehr wird es eine weitere Lohnangleichung innerhalb der EU geben und zwar derart, dass die schwächeren Ländern in Summe aufholen, auch wegen der faktischen Transferunion.

In größerem Vergleich gibt es auch eine Lohnangleichung weltweit, Folge der Globalisierung und in Folge Stabilisierung des Weltfrieden.

Die Deutschen Arbeitnehmer werden meiner Meinung nach zukünftig froh sein müssen, wenn der deutsche Lohnstandard gehalten werden kann. Das wäre schon eine große Leistung einer deutschen Regierung, egal welcher Partei/Ausrichtung.

Da ein BGE, egal in welcher Höhe, nur die berechnete Armut in Deutschland und die Einkommensunterschiede erhöht, gibt es außer der Bequemlichkeit für die ALG2 Empfänger und die Bevorzugung von kinderreichen Familien aus meiner Sicht keine durchschlagenden Argumente. Die Nachteile überwiegen die Vorteile.
 
JardelBenz schrieb:
Und wenn ich mich umschaue, fällt mir nicht auf, dass es uns in Deutschland schlechter geht.
Was so an iPhones und Samsung Galaxy auf dem Markt in Deutschland sind.
Was Premium Fahrzeuge auf unseren Straßen rumfahren.

Leider lassen sich zu viele von derartigen Glasperlen blenden. "Wohlstand" bedeutet für mich Sicherheit, Eigenheim, und vor allem eine Absicherung gegen unverschuldeten ("zu alt", gesundheitliche Handicaps etc.) Verlust des erarbeiteten Lebensstandards.

Der schleichende Abbau dieser Sicherheiten hat schon vor längerer Zeit angefangen, spätestens mit dem Ersatz der gesetzlichen Berufsunfähigkeitsversicherung durch vorerkrankungsschnüffelnde Privatbetrüger. Bisherige Krönung war Hartz IV, und begleitet wird das Ganze durch künstliche Verknappung und Verteuerung von Wohnraum und anderen Grundbedürfnissen unter dem Vorwand des "Umweltschutzes". Maßnahmen gegen Umweltverschmutzung zu Luxuszwecken (Fernreisen, besagte Smartphones etc.) oder zwecks reiner Geschäftemacherei (geplante Obsoleszenz) bleiben natürlich aus, ebenso staatliche Vorleistungen für tatsächlich die Umwelt schonende Infrastruktur (ÖPNV, Radwege etc.) Keine Alternativen zum Auto, statt dessen Hexenjagd gegen Dieselfahrer wegen willkürlich aus dem Hut gezauberter Grenzwerte, und völlig praxisuntaugliche Elektroautophantastereien. Hauptsache, Verbraucher werden enteignet und in ständiger Miet-Leibeigenschaft gehalten.

Absolut schleierhaft ist mir, wie jemand Hartz IV als Patentrezept gegen "Faulpelze" verteidigen kann, ist doch offensichtlich, dass die schlimmsten Schikanen gegen diejenigen gerichtet sind, die durchaus eine Karriere vorzuweisen haben, und deswegen auch im Regelfall unfreiwillig arbeitslos sein dürften:

- Entwertung jeder Qualifikation durch den Wegfall von Zumutbarkeitsregelungen.
- Streichung der vorher über Versicherungsbeiträge finanzierten Arbeitslosenhilfe.
- Diebstahl erarbeiteten Vermögens.

Echte "Faulpelze" dürften weitgehend immun dagegen sein, weil sie sowieso kein Arbeitgeber haben will. Einfach brav über jedes von der ARGE hingehaltene Stöckchen springen, und Geld abholen.

JardelBenz schrieb:
Wer meint, die Arbeitgeber zahlen zu schlecht, der darf sich ja gerne auch Selbständig machen.

Kleinunternehmer sind doch genauso Opfer der korrupten, von Großkonzernen diktierten Politik.
 
@Lipovitan
ganz genau. Wenn ich von meiner ganz persönlichen Lebenssituation ausgehen würde, könnte ich mich absolut nicht beklagen und selbstgerecht zurücklehnen. Ich hatte zwar schon Zeiten in meinem Leben, z.B. während der Umschulung, wo ich mit relativ wenig auskommen musste. Aber wirkliche Not musste ich nie erleiden. Das liegt aber auch daran das meine Eltern nicht ganz unvermögend sind.

Diese ganz persönliche Situation hindert mich aber nicht daran die Probleme in unserer Gesellschaft zu sehen und anzusprechen. Ich käme nie auf die Idee selbstgerecht zu behaupten nur weil ich es gut habe, können das andere doch auch schaffen. Ich weiß halt auch, nicht zuletzt durch meinen Beruf, das es ganz schnell im Leben auch anders laufen kann. Das leichtfertige „selber schuld“ ist sehr schnell daher gesagt und zeugt eigentlich von einer ungeheueren Ignoranz vor der Not in die man als Mensch, auch ganz unverschuldet, geraten kann.

Ich bin z.B. entsetzt wie unsere neue NRW Landesregierung geplant hat die 40 Millionen Zuschuss für das NRW Sozialtiket einzusparen. Wurde zwar jetzt wieder, nach Protest, zurückgezogen, zumindest für 2018. Aber es zeigt doch sehr gut wie kaltschnäuzig man Menschen gegenüber ist die wenig Geld haben, denen das Sozialtiket aber wenigstens Mobilität und Teilhabe ermöglicht. Zumal 40 Millionen im Landeshaushalt eine winzige Summe sind die eigentlich kaum der Rede wert ist und mit der man nur wenige Kilometer Straßen bauen könnte. Der Straßenbau wurde nämlich allen Ernstes als Grund für die geplante Kürzung des Zuschusses genannt. Hier zeigt sich das der herrschenden Politik die Not der Armen am Ar... vorbei geht.

@JMP $FCE2
und wieder ein sehr intelligenter Kommentar hier. Wenn ich das lese, habe ich ja noch Hoffnung das noch nicht alle auf den Neoliberalen Betrug von der eigenen Schuld und jeder kann es schaffen reingefallen sind. Vor allem „vorerkrankungsschnüffelnde Privatbetrüger„ ist klasse. Wirklich hervorragend ! Man muss sich dabei immer vor Augen halten, das die die das über uns bestimmen, selber hervorragend abgesichert sind. Und das zu 100% aus Steuermitteln. Sie reden von „Eigenverantwortung, brauchen aber selber keine „vorerkrankungsschnüffelnde Privatbetrüger“ und noch weniger Eigenverantwortung.
 
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MasterXTC schrieb:
Diese ganz persönliche Situation hindert mich aber nicht daran die Probleme in unserer Gesellschaft zu sehen und anzusprechen. Ich käme nie auf die Idee selbstgerecht zu behaupten nur weil ich es gut habe, können das andere doch auch schaffen. Ich weiß halt auch, nicht zuletzt durch meinen Beruf, das es ganz schnell im Leben auch anders laufen kann. Das leichtfertige „selber schuld“ ist sehr schnell daher gesagt und zeugt eigentlich von einer ungeheueren Ignoranz vor der Not in die man als Mensch, auch ganz unverschuldet, geraten kann.

Das BGE würde genau das Gegenteil bringen.

Sozialleistungen weg, dafür jeder einen bestimmten gleichen Betrag.
Die Leitragenden wären die wirklich Bedürftigen, die mehr brauchen als das BGE, weil sie z.B. gesundheitliche Einschränkungen haben.

Ich finde die Frage, was man selber in seinem Leben gemacht hat, wenn man von der Öffentlichkeit Geld haben möchte, mehr als berechtigt.

In jedem kleinen Kreis ist es doch genau so.
Oder gibt hier jemand der das BGE befürwortet, freiwillig seinem Kumpel jedes Monat 100,- € ab obwohl der überhaupt nicht bedürftig ist?

Stellt euch das mal im Kreise von 5 Leuten vor die sich alle kennen.
Alle 5 könnten Arbeiten wenn sie wollen.

Jetzt hat einer keine Bock, weil er der Meinung ist, die Löhne steigen nicht, die Wirtschaft geht zu Ende, die Apocalypse ist nah.
Er bleibt zu Hause.

Würde jetzt jeder von den vieren die Arbeiten gehen, dem ohne zu murren jedes Monat 200,- € überweisen?
Oder würden die nicht vielleicht auch mal fragen: Kann es sein, dass nur wir hier die Dummen sind, die Arbeiten gehen und den einen, der einfach keine Lust hat durchfüttern sollen?
 
Zuletzt bearbeitet:
JardelBenz schrieb:
Sozialleistungen weg, dafür jeder einen bestimmten gleichen Betrag.
Die Leitragenden wären die wirklich Bedürftigen, die mehr brauchen als das BGE, weil sie z.B. gesundheitliche Einschränkungen haben.

Müsste man im Detail abklären, dass genau das nicht passiert.

JardelBenz schrieb:
Jetzt hat einer keine Bock, weil er der Meinung ist, die Löhne steigen nicht, die Wirtschaft geht zu Ende, die Apocalypse ist nah.
Er bleibt zu Hause.

Würde jetzt jeder von den vieren die Arbeiten gehen, dem ohne zu murren jedes Monat 200,- € überweisen?
Oder würden die nicht vielleicht auch mal fragen: Kann es sein, dass nur wir hier die Dummen sind, die Arbeiten gehen und den einen, der einfach keine Lust hat durchfüttern sollen?

Deine Nr. 5 haben wir auch ohne BGE, es steht jedem frei sich für ein solches Leben zu entscheiden. Viele entscheiden sich dafür jedoch nicht, die rutschen dort hinein, nicht immer nur durch eigenes Verschulden.

Woher kommt eigentlich dieses negative Menschenbild, dass Faulheit, fehlende Teilhabe am Fortschritt (BGE ist Grundsicherung und nicht mehr..) und sozialer Rückzug das Erstrebenswerteste überhaupt ist?
Um das zu bekommen muss man hintergründig wahrscheinlich schon sehr stark am System zweifeln.

Der Mensch strebt nach Gesellschaft, Anerkennung und sinnstiftender Tätigkeit, hat er das nicht, wird er ziemlich schnell richtig krank. Nach was Menschen nicht streben sind Berufe und Arbeitsbedingungen, die langfristig krank machen, denen stünde ein BGE entgegen.
 
Ich habe überhaupt kein negatives Menschenbild.

Ich betrachte das ganze nur nüchtern.

Aktuell haben wir nicht die Situation, die ein BGE bringen würde.
Aktuell musst du für Stütze, egal welcher Art, nachweisen, dass du sie brauchst.
Und das finde ich auch richtig so.

Denn ich als Steuerzahler kann mir ja auch nicht aussuchen, ob ich gerade Bock habe, was ab zu geben oder nicht.
Ich werde einfach belastet.

Meine Einstellung kommt wahrscheinlich daher, da ich Selbstständig bin und ich mehr Aufträge hätte, also ich annehmen kann.

Wenn ich jetzt hergehe und nicht nur 35 Stunden in der Woche arbeite, sondern vielleicht auch mal 50, dann wird mir von meinen 15 Stunden mehr die Hälfte genommen und teilweise auch auf Leute verteilt die sagen: Oh je, es gibt keine Arbeit in Deutschland. Was soll ich nur machen, ich finde nichts. Bitte gebt mir Geld.

Da kann ich dann immer nur darüber lachen ;)
 
Schrammler schrieb:
Müsste man im Detail abklären, dass genau das nicht passiert.

Genau das passiert aber nicht. Es wird an der Träumerei festgehalten, dass man für alle einen Pauschalbetrag jeden Monat berappen kann und gleichzeitig die Kosten weiterhin hat, die die wirklich sozial Bedürftigen benötigen. Dabei ist schon die Finanzierung dieser Summe teils problematisch, die von einem pauschalen BGE ohnehin, beides zusammen völlig utopisch und es gibt nicht ein Modell was nur annährend beides bewerkstelligt und die Finanzierung weitgehend detailliert und abschließend darlegt.
 
@Schrammler
dieses negative Menschenbild ist auch ein Produkt der medialen Vermittlung von Menechen die ganz unten sind und angeblich „alle“ nicht arbeiten wollen. Ich erinnere mich noch gut an diese schrecklichen Talkshows Anfang der 2000er Jahre im Zuge der HartzIV Reformen und die Diskussionen darüber, wo sich offensichtlich nicht ganz helle Figuren hergaben, für eine Hand voll Geld sich vor einem Millionen Puplikum sehr negativ vorführen zu lassen. Schnell wird dann von diesen Einzelfällen auf eine ganze Gruppe von Menschen geschlossen. Das ganze war ja auch so beabsichtigt um Menschen gegeneinander auszuspielen. Klar gibt es eine Dekadenz auch der unteren Schichten. Menschen die es sich in ihrem erhalt der staatlichen Unterstützungen bequem gemacht haben. Aber im Ernst, glaubt man wirklich dass das beispielhaft für Arme Menschen ist ? Ist die Dekadenz die ganz oben anzutreffen ist nicht viel schlimmer und vor allem auch viel kostspieliger für die Gesellschaft als einige wenige die aus welchen Gründen auch immer nicht arbeiten wollen ? Was sind denn die wirklichen Gründe für Armut und wo sind die die sich wirklich auf Kosten der Allgemeinheit bequem machen ? Für mich sind die sicherlich nicht unten zu suchen. Der Dekadenz von oben wird leider viel zu wenig Beachtung geschenkt. Obwohl sie viel verheerender ist und wirklich auf Kosten der Allgemeinheit geht.
 
Vor allem gibt es auch viele die gar nicht arbeiten gehen können. Das ist auch noch mal ein wesentlicher Unterschied zu denen die einfach nicht wollen. Dank dieser Entwicklungen in der Gesellschaft sind Burnout, Depression, sowie jegliche Art von Durchblutungsstörung sehr weit verbreitet. Im Bekanntenkreis kenne ich viele derer Familienmitglieder bereits Herzprobleme oder Schlaganfälle bekamen. Über all nur Stress und ruckzuck kann Ende im Job sein. Und die Menschen dürfen sich zum Dank dann noch anhören sie würden Faul auf der Haut liegen...

Ich könnte kann nicht verantworten das sich Menschen das Leben nehmen, sich in den Tod ackern, andere zu Schaden kommen oder ihren Job verlieren. Da würde ich die Leute lieber nach Hause schicken, als ihnen noch mehr abzuverlangen. Diejenigen haben schon genug Probleme. Soll doch mal jeder durchrechnen wie viel von seinen persönlichen abgegeben Steuern dieser eine "Faulpelz" dann eigentlich bekommt. Den Betrag dann mal bitte mit den Veruntreuungen und persönlichen Spesen, um sich das Leben in der Firma besser zu machen, vergleichen. Wer füttert da eigentlich wen durch?
 
SOwas liegt natürlich nur am Stress, nicht etwa am generell zunehmenden ungesunden Lebenswandel. Zudem wurde immer von denen gesprochen, die Arbeiten könnten und genau nicht von denen, die es nicht können und wirklich Hilfe brauchen. Die Kritiker des BGE betonten zudem mehrfach, dass sämtliche Modelle bisher genau diese Menschen schlechter stellt mit ihren BErechnungsmethoden.
 
Die würden schlechter gestellt? Wie schlecht denn noch?
Aktuell: Grundsicherung = Hartz IV
Es ist derselbe Betrag.

Ungesunder Lebenswandel betrifft alle, wie kann es dann sein das Burger fressende Manager trotzdem oben sitzen und glücklich sind, und andere, mit Diät-Plan, durch neue Schichtenpläne, Versetzungen und Co körperlich immer mehr den Bach runter gehen? In jungen Jahren geht das vielleicht alles Problemlos, später nicht mehr. Irgendwann passiert es dann, falsche Entscheidungen und Job Verlust oder man endet im Sarg.

Da kippt Jemand mit Mitte 50 mit Herzinfarkt um.
Ganz klarer Fall: Ungesunder Lebenswandler! - Im ernst?
 
Haben Manager nicht viel häufiger und in jüngeren Jahren schon Schlaganfälle? :D
So richtig passt Deine persönliche Theorie nicht zu der Faktenlage!
 
Was ist denn die Faktenlage? Etwa deine Aussage hier?! Was ist mit Quellen?!
Es geht nicht nur um Schlaganfälle, vor allem auch um Burnout, dazu solltest du dich mal einlesen.

Hier mal etwas von Wikipedia dazu:
https://de.wikipedia.org/wiki/Burn-out#Vom_Arbeitsplatz_ausgehende_Belastungen

Vom Arbeitsplatz ausgehende Belastungen

Im Anforderungs-Kontroll-Modell von Karasek (1979)[54] wurden zunächst zwei Merkmale beruflicher Tätigkeiten identifiziert, um deren Charakteristik zu beurteilen:

das Ausmaß an Anforderungen (demands), die an die Tätigkeit gestellt sind, und
das Ausmaß an Kontrolle (control), das man in Bezug auf seine Arbeit besitzt.

Gesundheitlich besonders belastend (in sog. high strain jobs) ist diesem Modell zufolge, wenn ein hohes Maß an Anforderungen und ein niedriges Ausmaß an Kontrolle (im Sinne von eigenen Entscheidungen) zusammenfallen. Danach sind diejenigen Personen durch Arbeitsstress gesundheitlich gefährdet, an die permanent hohe Anforderungen gestellt werden, zum Beispiel durch Arbeitsverdichtung, während zugleich die Kontrolle und der Entscheidungsspielraum bei der Ausführung der Aufgaben eingeschränkt sind. Typische Beispiele sind Industriearbeiter am Fließband, Verkäufer im Supermarkt oder Beschäftigte in Call-Centern. An leitende Manager oder Ärzte im Krankenhaus werden ebenfalls hohe Arbeitsanforderungen gestellt, jedoch besitzen sie in der Regel größere Kontroll- und Entscheidungsspielräume.

Das Modell wurde 1988 von Johnson und Hall[55] zum Job-Demand-Control-Support-(JDCS-)Modell durch einen weiteren Faktor erweitert:

Support als soziale Unterstützung: Sozio-emotionale Unterstützung (socioemotional support) in Form von Mitgefühl, Aufmerksamkeit etc. zur Abmilderung negativer psychologischer Auswirkungen von Belastung (job strain) sowie Instrumentelle soziale Unterstützung (instrumental social support) als direkte, tätigkeitsbezogene Unterstützung, durch die dem Individuum zusätzliche Ressourcen zur Verfügung gestellt werden.

Fehlende Unterstützung kann das Ausmaß der psychischen Gefährdung weiter erhöhen bzw. soziale Unterstützung kann die Belastung (den mental strain) abmildern. Auch Karasek und Theorell sprechen 1990 vom Demand-Control-Support-Modell.[56][57]

Job-Demand-Control und -Support Modell reduzieren die Einflussfaktoren der Arbeitswirklichkeit auf die Gesundheit auf wenige Annahmen. Während die sog. Strain-Hypothese (Belastungen durch Arbeitsanforderungen) der Modelle durch Untersuchungen bestätigt ist, ist der Forschungsstand zur sog. Buffer-Hypothese (moderierender Einfluss durch Entscheidungsspielraum) inkonsistent.
Sieht sich nicht so aus als wäre das eine typische Manager Sache.
(Auch wenn es diverse Boulevard Zeitschriften verklickern wollen, weil es genau die sind, sich sich hauptsächlich solche Hefte holen.)
 
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Hilfsbedürftige bekommen nur H4? Wir hatten das Beispiel HIV Kranker hier schon... Liest du eigentlich mit?
 
@GGG107
ganz meine Meinung. Der kapitalistische Neoliberalismus ist eigentlich völlig gegen die menschliche Natur. Der enorme Druck der in der modernen Arbitswelt aufgebaut wird, fordert schon seine ersten Opfer. Es geht bei allem ja längst nicht mehr darum das ein Ungernehmen wirtschaftlich ist, was ja völlig legitim und auch wichtig ist, nein, es müssen die enormen Renditeerwartungen der Kapitalbesitzer befriedigt werden die immer höher und auch unverschämter werden. Der Arbeitnehmer hat sich dem völlig unterzuordnen und wird dabei sehr oft dabei krank, nur damit die die eh schon reich sind, noch reicher werden. Die Zeche zahlt die Gesellschaft und der Arbeitnehmer der unter diesem Druck zusammenbricht und krank wird. Zum Dank erhält er dann, wenn überhaupt, eine mini Erwerbsunfähigkeitsrente. Oder wenn er denn bis 67 Jahre durchhält, eine gekürzte Altersrente.

Und dabei sind eben nicht nur Manager betroffen, sondern gerade die Untergebenen die den Druck der Führung ausbaden müssen. Es sind gerade eben auch die die ganz unten sind, die hier den vollen Druck abbekommen. Neulich einen Bericht über das Flugfeldpersonal, die für die Beladung der Flugzeuge zuständig sind, an Flughäfen gesehen, die praktisch nur noch stundenweise auf Abruf arbeiten und nach 2—3 Stunden wieder nachhause geschickt werden um sich dann dort bereit zu halten. Die sind fast 24 Stunden im Dienst. Unfassbar das soetwas überhaupt möglich ist. Dass das niemand lange durchhält sollte klar sein. Oder in der Pflege wo nach festen Minutenvorgaben Menschen in der häuslichen Pflege gepflegt werden müssen. Was bei einem Werkstück ja noch funktioniert, kann bei Verrichtungen am Menschen nicht funktionieren, da die Gegebenheiten von Patient zu Patient völlig unterschiedlich ist und man das niemals in einem Zeitkorsett bemessen kann. Dann die Einsparungen von Pflegepersonal in den Krankenhäusern die dazu führen das in Deutschland auf einen Pfleger 10 Patienten kommen, in Schweden aber z.B. nur vier. Man sieht, es kann auch anders und Menschenwürdiger gehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mustis schrieb:
Hilfsbedürftige bekommen nur H4? Wir hatten das Beispiel HIV Kranker hier schon... Liest du eigentlich mit?
Nein, tut mir leid, für 218 Seiten mitzulesen habe ich definitiv keine Zeit.

Aber man merkt schon deutlich das du nicht viel Ahnung hast von der Thematik.
HIV Medikamente zählen zu einen Mehrbedarf der Versicherung, hast du eine chronische Erkrankung zahlst du 1% von deinem jährlichen Einkommen, den Rest die Versicherung. Deine Miete, Strom Einkäufe usw, zahlst du ebenso weiter selbst oder eben per Grundsicherung. In die 1% sind aber noch nicht mal Medikamente gegen Nebenwirkungen mit drin, auch keine andere Ernährung oder sonstigen. So zur BGE-Idee, erst mal gibt es verschiedene Formen und Konzepte, es sollte dabei keinen komplett unabhängigen Schnitt geben. Wer sagt denn das der Versicherungsschutz weg fällt dabei? Krankheitsbedingte Medikamente zählen zur Versicherungsleistung. Es geht um die Zusammenlegung der Sozialleistungen auf einen gemeinsames angemessenes Niveau und nicht um eine pauschale Abfindung. Hat Jemand mehr Bedarf, hat er mehr Bedarf, auch mit BGE. Tiefer als die Regelsätze aktuell wird es dabei ebenso wenig gehen.

Mustis schrieb:
Sollten bedarfabhängige Zuschüsse in solchen Fällen bleiben, erhöhen sich die Kosten drastisch bzw. bricht in den meisten Modellen ein erheblich Teil der Gegenfinanzierung weg.
Wieso sollte das passieren? Krankenversicherung ist ein eigener Schuh. Die Kosten (welche Kosten? Für die Medikamente?) bleiben gleich, die sind unabhängig von einem BGE und sowieso viel zu hoch, mal davon ab. Gegenfinanzierung ist ebenso durch Steuern gewährleistet, wieso falle die weg? Worauf genau willst du hinaus? Die Angst der Mehrverdiener liegt deutlich im Gedanken noch mehr für kranke Menschen zu bezahlen, das ist alles.

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Thema Steuern hätte ich übrigens auch eigene Entwürfe. Wie das aktuell aussieht ist klar wieso der Laden nicht läuft. Wie viel geht eigentlich für Rüstung drauf? Was kostet z.B. ein Leopard 2? Wofür wird der eingesetzt? Gegen irgendwelche Terroristen (mal ganz davon ab, das wir nicht gezwungen sind, im Ausland einzuschreiten.) reicht auch Infanterie. Panzer sind Belagerungswaffen, was willst du da belagern? Wirfst du eine Granate in rein, bringt dir das Teils sowieso nichts mehr. Da rennen vereinzelt Leute mit Raketenwerfern auf der Schulter herum. Dabei aber keinerlei Schutzwesten. Kopfschuss und eigenen Kräfte hat ne Gratiswaffe. Also allein da schon lässt sich wohl eine Menge an Steuergelder sparen. Aber gut das sind andere Themen...

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MasterXTC schrieb:
Oder in der Pflege wo nach festen Minutenvorgaben Menschen in der häuslichen Pflege gepflegt werden müssen.
Habe mal bedingt durch ein FSJ mit Pflegern zu tun gehabt. Die verausgaben sich da völlig. Nach und nach werden hilfsbereite Menschen durch teils Sadisten ersetzt, die wie Maschinen arbeiten. Sollte ich je an Demenz leiden, wäre ich froh über eine Sterbehilfe, so viel steht schon mal fest.

Von Fabrikarbeiter mal ganz zu schweigen.
Wenn selbst fleißige Chinesen nicht mehr können, sollte das einem zu denken geben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da Du es anscheinend nicht weist, das jobcenter zahlt einem ALG2 Empfänger zusätzlich neben seiner Regelleistung auf Kosten der restlichen Versicherungsgemeinschaft den schon um 50% ermäßigten Mindestbeitrag in die Kranken - und Pflegversicherung = rd. 100 Euro im Monat.
Da mit BGE-Einführung keine Bedürftigkeit mehr geprüft wird, weis man fortan nicht mehr, wer auf die 50% Vergünstigung Anspruch hat. Es müssten also alle Versicherungspflichtigen mit Einkommen um das BGE herum zukünftig diese 50% Rabatt bekommen oder der Rabatt müsste wegfallen = rd. 200 Euro/Monat, was noch vom BGE abginge.
Geht weiter mit den Vergünstigungen bei Rundfunkbeitrag, Nahverkehr usw. Ohne Bedürftigkeitsprüfung keine Freistellungen mehr.
Da Versicherungspflicht besteht, muss sich Jeder ohne KV/PV und ohne versicherungspflichtigen Job selber Kranken- und Pflege versichern. Ich befürchte, das werden viele (bis zu 10%) nicht hinbekommen.

Eine Gegenfinanzierung über Steuer ist keinesfalls realistisch gewährleistet. Falls doch, bitte mal die Berechnungen hier verlinken!
Das fortan Jedermann systembedingt verpflichtend eine Steuererklärung abgeben müsste (Tendenz geht ja eindeutig dahin), wächst dort der Verwaltungsaufwand enorm. Ich denke auch, dass ein nicht geringer Prozentsatz der Bevölkerung mit der Abgabe einer Steuererklärung, trotz PC-Hilfe, überfordert und grundsätzlich demotiviert sein wird.

Soll dann das BGE sanktioniert/gestrichen werden? Ok, eine rhetorische Frage, welche aber praxisrelevant werden würde.
 
Keine Angst, du musst keine 218 Seiten lesen. Die letzte 2-3 hätten gereicht. Aber danke, genau eines der Probleme hier. Irgendwo einsteigen und genau das slebe sagen wie andere zuvor, das bis jetzt ebenso wenig geklärt ist. Ein Kampf gegen Windmühlen.

Ein chronischer Kranker bekommt heute aufgrund seiner Bedürftigkeit einige Vergünstigungen. Diese fallen mit einem BGE weg und müssen aus diesem finanziert werden. Siehe dazu auch Thomas Beitrag. Das ist Fakt. Von de Befürwortern hat bisher keiner erklärt, wie er dies behandeln will und wenn doch, mit einem simplen "bleibt erhalten" beantwortet. Gut, und wie wird's finanziert? Kommt ja auf die BGE Kosten an sich noch on top. Und die GKV spielt insofern eine Rolle, da auch dort die Kosten stetig steigen und wir bereits heute Schwierigkeiten haben, dies aufzufangen. Schafft man das nicht, werden immer mehr Kosten bei den Kranken hängen bleiben. Besonders betroffen: Chronisch Kranke. Mit einem schwierig, wenn überhaupt finanzierbaren, BGE wird diese Situation sicher nicht besser. Wozu jeden unabhängig von Bedarf oder nicht finanziell stützen, wenn wir bereits heute nicht mal diejenigen richtig finanziert bekommen, die wirklich auf Hilfe angewiesen sind? Warum nicht erstmal da ansetzen und das auf die Reihe bekommen?
 
@ ThomasK_7
Das Stichwort heißt Regulierung. "Vergünstigungen" sind teils dieses Einkommens, ebenso wie Versicherungsbeiträge. Bei Feststellung einer chronischen Erkrankung bleibt der Beitragssatz übrigens gleich. Erwerbsminderung ≠ Chronische Erkrankung. Also geht die Angst doch mehr in Richtung Steuern bzw Steuererklärung abgeben als Mehrverdiener?

Mustis schrieb:
Irgendwo einsteigen und genau das slebe sagen wie andere zuvor, das bis jetzt ebenso wenig geklärt ist.
Also hast du dir 218 Seiten durchgelesen?
Okay, dann beneide ich dich um deine Freizeit.

Mustis schrieb:
Von de Befürwortern hat bisher keiner erklärt, wie er dies behandeln will und wenn doch, mit einem simplen "bleibt erhalten" beantwortet. Gut, und wie wird's finanziert?
Gegenfrage: Wie wird es denn aktuell finanziert?

Mustis schrieb:
VUnd die GKV spielt insofern eine Rolle, da auch dort die Kosten stetig steigen und wir bereits heute Schwierigkeiten haben, dies aufzufangen.
Betrifft ebenso wieder alle.
Wie schon angesprochen sind die Krankenversicherung und die Steuerverteilung ein andere Schuh.

Mustis schrieb:
Chronisch Kranke. Mit einem schwierig, wenn überhaupt finanzierbaren, BGE wird diese Situation sicher nicht besser.
Defintiv nicht schlechter und eine andere Menge wiederum auf jeden Fall besser.

Mustis schrieb:
Wozu jeden unabhängig von Bedarf oder nicht finanziell stützen, wenn wir bereits heute nicht mal diejenigen richtig finanziert bekommen, die wirklich auf Hilfe angewiesen sind? Warum nicht erstmal da ansetzen und das auf die Reihe bekommen?
Was wäre deine Lösung? Grundsicherung noch weiter kürzen?

Das ganze ist ein breites Fach, hier sagt keiner "mehr Kohle für alle die Zuhause sitzen".
Irgendwie habt ihr da ein falsches Bild wie das ganze funktioniert, oder schlich Angst.
 
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