Kausu schrieb:
Ich würde nie etwas vorrausetzen sondern immer vom DAU ausgehen
Besser is das ... gerade in einem PC-Forum
Mir ging es nicht nur um den Akademisierungswahn ... hoher Andrang entwertet die Abschlüsse ... und da ist es egal, ob man mit Ausbildung nun stellvertretener Chef-Karton-Zerreisser ist oder Dr. (humoris causa) im Wolken um die Ecke schieben.
Sogar der Medizintechniker würde einfach scheiße bezahlt, wenn es von ihm tausende gäbe.
Gibts nicht, also hat er Glück gehabt.
Die technischen Berufe (Techniker, Meister u.s.w.) werden auch deswegen heute so gut bezahlt, weil man über Jahrzente als Schüler wirklich angehalten wurde, alles zu tun, um nicht in diesen Arbeitsbereichen zu landen.
Wer in diesen Berufen heute gutes Geld verdient, der sollte dankbar sein, dass sie lange so unbeliebt waren.
Wenn ihr noch ein paar Jahre Werbung für diese Berufe macht, werden sogar dort de Löhne sinken ... nicht wegen gesunkener Anforderungen an den Beruf oder de Tätigkeit, sondern einfach weil: MARKT.
Jeder Bereich wird zum Niedriglohnsektor, wenn sich auf jede Stelle 1.000 Bewerber melden.
Und deswegen war es meiner Meinung nach auch ein "böser Fehler" die Ansprüche an Bildungsabschlüsse derart herunterzuschraiben, wie das im Bologna-Prozess passiert ist ... denn das erleichtert zwar den Zugang zu ihnen, entwertet aber gleichzeitig auch die Ausbildung am Arbeitsmarkt.
Wahrscheinlich gings genau darum ... die Akademiker wurden der Wirtschaft einfach zu teuer, also musste man die Schwellen senken, damit es davon mehr gibt, und der Stückpreis sinkt.
Um das wieder gerade zu rücken, bräuchten wir einen generellen NC von 1.0 ... und jeder 1,1er Abiturient würde dann nur einen Buzzer-Sound hören, wenn er sein Abi in der Hand hat, und dann nichts damit anfangen kann, als ne Lehre zu beginnen.
Ich hätte dann nicht studieren können (Abi-Schnitt zu hoch), und vielleicht wäre das ein weitaus besserer Start ins Berufsleben gewesen, als ein Studium mit viel sinnlosem Balast und von anfang an wenig Chance auf das, was viele hier als "guten Lohn" betrachten.