JMP $FCE2 schrieb:
Gibt es ja schon - unter dem Deckmantel des Klimaschutzes. Großzügige Geschenke für ein CO2-neutral geschwindeltes Reichenspielzeug (Elektroauto), nichts für den (tatsächlich die Umwelt schützenden) ÖPNV oder Radwege, "faire CO2-Bepreisung" für die Gebrauchtkarren, auf die der gemeine Berufspendler angewiesen ist.
Die Steuergeschenke gibt es für kompensierten Verbrauch ... kaufst du garkein Auto, gibts auch nirgendwo ne Steuererleichterung deswegen ... aber das ist auf jeden Fall CO2-neutraler, als das neuste Tesla SUV.
Darüber, dass die Ökogesetzgebung über weite strecken ziemlich seltsam wirkt, brauchen wir hier nicht zu diskutieren.
Ich leitete das ganze mit "ich bin mal böse" ein, weil dieser Post definitiv nicht meine Meinung dazu enthalten würde, was ICH als "sozial gerecht" empfinde.
@SE.:
Die Frise ist mir eigentlich auch ziemlich egal ... genau wie jede andere Kategorie, in die man Menschen einsortieren könnte.
Diese angeblichen Gruppenmerkmale sind beliebig austauschbar, und daher erstmal vollkommen egal.
Was mit der Frisur klappt, geht auch mit der Haut-, Haar- oder Augenfarbe, den Klamotten (Laborkittel vs. Blaumann, als Beispiel).
Das hilft mir eigentlich eher nicht, mein Gegenüber einzuschätzen und meine Inrteraktion mit ihm sinnvoll zu gestalten ... es stört eher.
Kausu schrieb:
Platt gesagt - heute heißt es "Hartz4 und der Tag gehört dir", um diese Leute herabzuwürdigen -grundlegend ist hier aber der Gedanke der Transfergesellschaft - warum soll unter einem BGE diese Einstellung besser werden. Dann denkt man halt, dass "die auch nur von BGE leben". Ich glaube nicht, dass sich da irgendeine Einstellung verbessern wird.
Es geht tatsächlich auch um den Status der Umlagesysteme allgemein ... ist ein staatliches Umlagesystem überhaupt sinnvoll oder zeitgemäß, wenn man für eine "anständige" Leistung eh noch privat für alle möglichen Eventualitäten vorsorgen muss?
Natürlich geht es auch um die Leistungsfähigkeit der Sozialsysteme und die Frage, ob sich diese in den nächsten Jahren eher weiter abschwächen oder wieder erholen wird.
Letzteres ist anbetracht der Demografie eher unwahrscheinlich ... und da das in den letzten Jahrzenten öfter in den Medien mal aufkam, kann das auch jedes Kind in Deutschland wissen ... unser Sozialsystem ist krank .. und das nicht erst seit Norbert Blüm log, dass die Renten sicher sind (der meinte sicher nur seine eigene).
Was ist also wohl die Frage ... die Frage kann doch eigentlich nur lauten, wie lange wir uns ein staatliches System, welches zu wenig leistet noch leisten wollen?
Die Alternative dazu ist die Suche nach Möglichkeiten, die staatlichen Sicherungssysteme zu stützen.
Aber wohin mit dem Versicherungszusatz.-Markt? ... da stecken auch ein paar Milliarden drin (und der will weiter wachsen).
Fakt ist jedenfalls, dass es nicht lange gut gehen kann, wenn das Sozialsystem die unzulängliche Leistungsfähigkeit anderer Sicherungssysteme kompensieren soll (Grundsicherung statt Rente, Beiträge zu KK und PV vom Jobcenter ... natürlich mit "Mengenrabatt" ... es werden ja auch immer mehr).
Das gleiche gilt natürlich auch für den unzulänglichen Leistungswillen einzelner Bürger ... ob es bei der Leistung, für die der Wille fehlt, nun um Arbeit, Bildung, Bezahlung oder Steuern geht, ist erstmal egal. Wenn der staat das kompensieren soll, wird das nicht lange gut gehen ... vor allem, wenn es sich zum Massenphänomen auswächst.
Bei einem BGE gäbe es ein kleines Detail, was aber anders als SGB wäre ... BGE würde jeder kriegen ... auch der, der nicht drauf angewiesen ist ... es wäre eben kein über Leistung zu rechtfertigendes Einkommen. Natürlich würde es Leute geben, die das BGE eher als "kompensation für nicht bezahlte Überstunden" verstehen würden ... aber die hätten es dann eben falsch verstanden.
Das BGE gibts nur, damit du es ausgeben kannst, und dieses Geld eventuell irgendwo hilft, Mehrwert zu generieren (inkl. Steuern) und eventuell sogar einen Job zu schaffen oder zu erhalten, durch den dann Steuern in Höhe deines BGE eingenommen werden können, (wenn er ausreichend bezahlt wird).
Sicherlich wird es auch mit einem Geldbetrag, den einfach alle bekommen, recht lange dauern, bis die "Soziale Hängematte" nicht mehr einfach nur ein Schimpfwort ist, sondern eher Symbol für eine Lebenshaltung, die Opa vielleicht noch hätte erklären können, bevor er senil wurde (ich glaube, das würde echt richtig lange dauern).
Aber sowas braucht immer viel Zeit ... die Zünfte des Mittelalters sind auch nicht von jetzt auf gleich verschwunden und bis vor knapp 100 Jahren musste man in Deutschland am besten adelig geboren sein, um in der "höheren Gesellschaft" auch akzeptiert zu werden.