Berufliche flexibilität - Wie weit sollte es gehen?

F!o

Admiral
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Hi,

Ich habe ja eine Ausbildung zum Landschaftsgärtner abgeschlossen, und bin auch eigentlich recht Glücklich in dem Beruf.
Doch ich mache mir auch Gedanken darüber was mal ist wenn ich Körperlich einfach nicht mehr Fit genug bin.

Von Kollegen weiß ich das sie ab dem 30. Lebensjahr schon massive Rücken/Knieprobleme haben, und das sind keine Einzelfälle.

Ich habe vor fast nem Jahr den LKW Führerschein + Anhänger gemacht (eigentlich weil ich ihn in der Arbeit brauche), doch auch weil ich eben für Später mal etwas flexibilität haben wollte.

Jetzt stell ich mir die Frage ob ich nicht auch noch den Busführerschein machen soll, da der bis 2009 noch sehr günstig erhältlich ist (ca. 2000 €), da ab 2009 eine neue Regelung in Kraft Tritt der die LKW und Busführerscheine deutlich verteuert und schwieriger macht.

Doch sollte man wirklih soweit gehen und mal eben 2000 € "ausgeben" auch wenn man den Führerschein gerade nicht benötigt?

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Und jetzt zur Allgemeinen Thematik:

Wie weit sollte Berufliche flexibilität gehen? Gar mehrere Ausbildungen absolvieren um später möglichst viele Möglichkeiten zu haben der Arbeitslosigkeit zu entgehen?

Wie denkt ihr darüber?

Flo
 
Wenn man es sich leisten kann. Warum nicht?

Kenne selber einen Verwandten aus der Familie, welcher starke Probleme mit dem Knie hatte. Ich glaube es ging so weit, dass er sogar operieren musste.

Der hat, während dieser Phase ob er bei dem Beruf bleibt oder nicht, auch die Bus-Fahprüfung absolviert. Später kam die "Ausbildung" zum Taxifahrer und jetzt hat er sogar die Fahrprüfung für Schiffe und Boote absolviert.
Sicherlich eine gute Sache auch wenn er nicht alle Möglichkeiten total ausnutzen kann.
Aber wenn man es sich leisten kann, sollte man sich alle Wege offen lassen.
 
An sich ist das keine schlechte Sache Flo. Ich würde dir allerdings davon nicht direkt abraten, aber die Idee vielleicht ein bisschen in den Hintergrund stellen. Bevor du mal eben 2k ausgibst um prophylaktisch einen Führerschein zu machen, der dir evtl. in besseren Zeiten weiterhelfen soll, würde ich an deiner Stelle das Geld lieber sparen und gut anlegen. Wenn es Kollegen bei dir gibt, die über gesundheitliche Probleme klagen, dann sind das vielleicht nicht gerade Einzelfälle. Es ist bekannt dass häufiges Knien und Bücken sich negativ auf die Gelenke auswirken kann... Die Betonung dabei liegt auf "kann". Ich würde an deiner Stelle erstmal abwarten, und wenn es denn mal so weit sein sollte, dass du mit den selben Problemen zu kämpfen hast wie ein paar deiner Kollegen, kannst du dich immer noch nach Alternativen umschauen.
 
Och, mit einem Busführerschein hast du halt wieder ganz andere Möglichkeiten.
Bei den ganzen Führerscheinen kannst du dann ja fast schon Fahrlehrer werden. :)
 
F!o schrieb:
...da ab 2009 eine neue Regelung in Kraft Tritt der die LKW und Busführerscheine deutlich verteuert und schwieriger macht.
Also wenn es ihm direkt um den Busführerschein geht und er später diese Arbeit tätigen möchte, dann machts schon Sinn den jetzt zu machen.


Wenn du dies aber nur als eine unter zehn möglichen Alternativen siehst, dann würde ich es wie Firestorm- schon gesagt hat, noch sein lassen.
2000€ ist immernoch eine stolze Summe.
 
Weiterbildungsmaßnahmen werden ja auch vom Arbeitsamt bezahlt wenn man denn wirklich in so eine Situation kommt. Micgh würds ärgern wenn ich für was richtig Kohle bezahlt hätte und andere bekommen es dann hinterhergeworfen.

Und wegen der Sache mit dem Knie und der Maloche. Da würde ich eher versuchen mich höher zu Qulifizeiern, als Landschaftsarchitekt oder so. Gibt ja bestimmt auch Schreibtisch tätigkeiten innerhalb deiner Branche.
 
F!o schrieb:
...Doch sollte man wirklih soweit gehen und mal eben 2000 € "ausgeben" auch wenn man den Führerschein gerade nicht benötigt?...

Ein ganz klares JA.

Denn es ist egal ob du ihn heute brauchst wnn du weißt das du ihn mit großer Wahrscheinlichkeit morgen benötigst.

Siehe das als Sicherung deiner Arbeitsmöglichkeiten für die Zukunft. Du gibst zwar heute 2000 aus, sparst aber dafür morgen den Aufschlag der auf die Prüfung kommt. So gesehen eine Investition die sich morgen rentiert.

Und evtl kannst/musst du sogar vorher schon viel früher wechseln als angenommen.

F!o schrieb:
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Und jetzt zur Allgemeinen Thematik:

Wie weit sollte Berufliche flexibilität gehen? Gar mehrere Ausbildungen absolvieren um später möglichst viele Möglichkeiten zu haben der Arbeitslosigkeit zu entgehen?

Wie denkt ihr darüber?

Flo

Ich kann nur für mich sprechen, münze dieses Verhalten aber gerne auf andere um (ob es richtig ist oder nicht entscheidet der andere ;))

Ich habe nach meiner Ausbildung (Informatikkaufmann) ein Fernstudium angefangen und dieses komplett selbst bezahlt (ca. 11.000 Euro). Diese Flexibilität wollte ich einfach für mich haben, weil es mir auch bessere Angebote ermöglicht.
Vorher habe ich meine Geburtstadt verlassen und bin nach Hamburg gezogen, weil die wirtschaftliche Lage beudetend besser ist.

Ob ich solchen Einsatz auch von anderen verlange? Oftmals ja. Wenn ich Leute höre die jammern, aber dann meine Lösungsvorschläge ablehnen (Umzug, Ausbildung, Weiterbildung), werden mir diese Leute völlig egal. Ihr Leid.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
#8: was für ein Unsinn. Es gibt Arbeitsbelastungen, die auch durch Sport am Abend nicht mehr ausgeglichen werden können. Sport kann Bewegungsmangel vermeiden (Büroarbeit), aber nicht schäden an Rücken und Knien durch ständige Belastung verhindern, denn die schädigende Belastung wird ja im Job weiterhin ausgeführt. Man müsste schon die Belastung vermeiden, aber Sport kann keine Schäden verhindern (evtl verzögern).

Außerdem ist es am Thema vorbei.
 
Ich kann mir gut vorstellen, dass die körperliche Belastung bei Landschaftsgärtnern hoch ist. Und es gibt ja noch zahlreiche andere Berufe, die ein hohes gesundheitliches Risiko bergen (Rettungssanitäter etwa). Nur frage ich mich, ob die hier angesprochene Alternative wirklich eine ist. Denn einen Lkw oder Bus zu fahren, stelle ich mir ähnlich stressig vor, wie z. B. den Job als U-Bahn-Fahrer. Das Problem dabei ist, dass man sich stundenlang so gut wie nicht bewegt. Selbst viele Bürojobs sind da noch besser, sofern man Gelegenheiten hat zwischendurch aufzustehen und zu gehen (zum Abteilungsdrucker laufen, im Stehen telefonieren, Treppen steigen im Büro usw.). Also auf einen Fahrerjob als Alternative bei absehbaren Rücken- und Kniebeschwerden käme ich nicht.

Allgemein zur Flexibilität: Es geht nicht darum, möglichst viele Ausbildungen gleichzeitig zu machen. Aber man sollte sich weiterentwickeln. Die einen besuchen Kurse (Seminare, Fernstudiengänge usw.), um sich zu spezialisieren oder um ihr Fachwissen auszubauen. Andere machen das, um sich ein zweites Standbein zu schaffen, das ruhig mit dem jetzigen Beruf zu tun haben kann. Die entscheidende Frage lautet: Welche Qualifikationen fehlen mir noch, die mich für einen Arbeitgeber interessant machen? Welche Qualifikationen werden an Bedeutung gewinnen und lohnen sich, erlernt zu werden?
 
keshkau schrieb:
... Das Problem dabei ist, dass man sich stundenlang so gut wie nicht bewegt. ...

So weit ich weiß ist das nicht (mehr) der Fall. Ein Kumpel fährt Bus in Lübeck, die haben feste Pausenzeiten und auch die Möglichkeit an Endhaltestellen zwischendurch auszusteigen, "um den Bus zu laufen" (wie zum Drucker gehen) und Mittagspausen zu machen. Klar ist das nicht so flexibel wie im Büro, aber man ist auch nicht stundenlang auf den Sitz gefesselt.
IMO besser als beim Gärtern schwer anzupacken und sich den Rücken und Knien zu schädigen. Und vor allem kann langes Sitzen durch Bewegung ausgeglichen werden, hier stimme ich dem zu, weil ein Mangel behoben wird.
 
Vielen dank schonmal für die Antworten.

Ich stimme euch zu, ich hab mit dem LKW-Führerschein eh schon eine große Alternative die ich in Notlagen nutzen kann.

Es ist wohl wirklich klüger sich irgendwann auch im eigentlichen Beruf weiterzubilden, als möglichst viele Ausbildungen zu machen. Erfahrung ist wohl das Stichwort das einen Arbeitgeber interessiert.
 
Fu Manchu schrieb:
#8: was für ein Unsinn. Es gibt Arbeitsbelastungen, die auch durch Sport am Abend nicht mehr ausgeglichen werden können. Sport kann Bewegungsmangel vermeiden (Büroarbeit), aber nicht schäden an Rücken und Knien durch ständige Belastung verhindern, denn die schädigende Belastung wird ja im Job weiterhin ausgeführt. Man müsste schon die Belastung vermeiden, aber Sport kann keine Schäden verhindern (evtl verzögern).

Außerdem ist es am Thema vorbei.

das soll ja keine Sport Diskussion werden, aber wenn ich anständig und richtig hebe, kann man Rückenschmerzen sehr gut vorbeugen. Aber jeden so wie er es will :)
 
und3r schrieb:
... aber wenn ich anständig und richtig hebe,...

Nein, denn wenn ich so eine Bewegung, auch wenn ich sie richtig mache, Tag für Tag ausführe und so am im Laufe von Jahren mehrere tausend Bewegungen zusammen kommen dann schadet das dem Körper.
 
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