Beyerdynamic DT-1770 Pro: Linke Seite leiser - Reparatur sehr teuer

Thaliya

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Hi

ich habe ein Problem mit meinem Beyerdynamic DT-1770 Pro Kopfhörer und wollte mal eure Meinung dazu hören.

Vor genau 3 Jahren gekauft und jetzt plötzlich ist die linke Seite leiser geworden. Der Kopfhörer ist nicht heruntergefallen und ich habe ihn immer behandelt wie ein rohes Ei - grade wegen dem Preis... :heul:

Ich habe mich an Beyerdynamic gewandt und die verlangen satte 225€ für die Reparatur. Sie würden das komplette System-Set austauschen (https://www.beyerdynamic.de/tesla-system-set-250-ohm.html). Anscheinend bekommt man das nur im Set, obwohl nur eine Seite defekt ist. So kann man natürlich dann auch nochmal Geld machen :freak: Oder muss man die beide austauschen? Kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen

Kabel hatte ich schon ausgetauscht :(

Könnte man das auch anders reparieren? - er ist halt nur leiser nicht komplett tot. Hatte mal ähnliche Probleme mit einem DT-880 der runtergefallen ist aber der funktionierte dann sofort wieder nach einmal "percussive maintenance" :D

Danke schonmal
 
Weiss nicht, ob dir das hilft, aber es scheint Leute zu geben, die ebenfalls nur ein Stück benötigen und das andere Teil verkaufen, wie hier z.B..
 
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Der Verkauf als Set hat dem Hintergrund, dass die Treiber Gematcht sind. Sind also beide aufeinander abgestimmt.
Damit verhindern man, dass einer lauter als der andere ist oder die Frequenzverläufe unterschiedlich sind.

Bei beyerdynamic selbst kostet das Set 180€. Kann man selber machen, wenn man keine zwei linke Hände hat :D

Es ist aber auch ungewöhnlich, dass eine Seite leiser als die andere ist. Würde da vielleicht mal die Polster, Ring sowie Vlies abnehmen und schauen, dass der Treiber sauber ist und auch kein Dreck, Haare oder ähnliches davor hängt.


Hast du auch mal den Kopfhörer von L auf R gedreht, um auszuschließen, dass es deine Ohren sind? :D
 
Empfinde ich als Frechheit von Beyerdynamic.
Da sollte der Hersteller kulanter sein.
3 Jahre sind ja auch keine Zeit für so einen hochpreisigen Kopfhörer.
Bei Sennheiser hatte ich mal ein defektes Kabel und die haben mir das kostenlos zugeschickt.
 
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fürn ersatzteil ist das unverschämt teuer. bei lautsprechern bekommt man vom hersteller solche ersatzmembranen mit schwingspule für 13-20€ pro stück - ohne magnet halt. bei beyer sind das aber die kompletten treiber, also könnte scho mehr kosten, aber der preis ist sportlich.

das problem für beyerdynamic ist, dass man theoretisch die treiber da einkaufen und weiterverkaufen oder anderweitig verwerten könnte, daher ist der preis extra so gewählt, dass sich das nicht lohnt. finde ich trotzdem sehr grenzwertig.

zu der frage mit dem paar: ja, man sollte die treiber paarweise tauschen, weil die pärchen in der regel (hoffentlich) selektierte paare sind, d.h. die sind besonders ähnlich. wenn man einen treiber abgeben wollen würde, würde man den einzelnen abgeben und trotzdem beide neuen verbauen.

warum ist der leiser. entweder ein kurzschluss in der schwingspule, oder die wicklungen der schwingspule haben angefangen sich zu lösen oder der treiber wird mechanisch irgendwie blockiert oder läuft nicht mehr sauber.

wenn du ein multimeter hast, kannst du mal am stecker vom kopfhörer den widerstand vom linken bzw. rechten kanal auf masse messen. die sollten sehr ähnlich sein, maximal 1% abweichung.

ich weiß jetzt nicht, wieviel ohm der 1770 pro hat, aber sagen wir mal 50 ohm, und ein kanal misst 30 ohm, ist das ding hinüber.

sollte das ding elektrisch in ordnung sein, isses wahrscheinlich ein mechanisches problem.

je nachdem wie viel zu dir zutraust, kannst du den kopfhörer entweder öffnen oder mal kräftig schütteln/klopfen, in der hoffnung, dass sich das löst.

wenn der hörer verschraubt ist, kannst dus gerne einfach mal öffnen, sei nur vorsichtig, dass du nirgends ein kabel abreißt oder ein papier eindrückst. ich vermute aber mal, dass der wie viele andere auch geclipst ist, und man da mit ordentlich gewalt ranmuss. würde ich in dem fall nicht unbedingt empfehlen. ich habe auch schon beyer geöffnet, und da kommt schon ein komisches gefühl auf.
 
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man kann auch am Auto nur einen Reifen wechseln, macht aber kein halbwegs Sicherheits bewusster Mensch...
Genauso wechselt man nicht nur einen Treiber beim Kopfhörer

Leiser klingt auch erstmal komisch. Da würde ich erstmal gucken was da los ist. Vielleicht nur Kabel oder Stecker?
 
Falls nicht bereits geschehen, würde ich den Kopfhörer zu erst an einer anderen Quelle Testen um ein fehlerhaftes Abspielgerät auszuschließen.
Danach Kabel. Hast du bereits getauscht. Check.
Danach würde ich den KH zerlegen. Das ist recht einfach.
Das Kopfband musst du nicht auseinander bauen. Die Klemmringe der Polster bekommt man auch mit dem Fingernagel ab. Schraubendreher ist nicht zwingend nötig.

Treiber heraus nehmen. Prüfen ob Haare drin stecken (mit Pinzette entfernen). Alles wieder zusammen bauen und erneut prüfen. Das erneute zusammenstecken kann schon Kontaktprobleme beheben.

Falls keine Besserung eintritt das ganze von vorn und dabei den linken und rechten Treiber tauschen. Dank der Stecker einfach ohne löten möglich. Wandert das problem ebenfalls von L nach R, liegt es auf jeden Fall am Treiber selbst.
 
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das ist doch keine Abzocke, sondern völlig normal?
erwartet ihr, dass ihr euch einen KH aus Ersatzteilen billiger zusammen bauen könnt als er regulär kostet?!?
und wie gesagt, wenn Beyerdynamic eine Seite wechseln würde, DAS wäre ein "Skandal"...

es gibt genug Firmen, die gar nicht reparieren (geschweige denn Ersatzteile anbieten) und gleich ein Neugerät für mehr als Straßenpreis anbieten (wenn überhaupt). Von daher muss man Beyerdynamic sogar ein extra Lob aussprechen!
 
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Naja, der Kopfhörer kostet neu 480€ und besteht aus den Treibern, einem Kopfbügel und den beiden Halbschalen und Kleinkram wie Kabel, Buchse, etc.
Die Treiber kosten im Set 178€, ein angemessener Preis für die wohl wesentlichste Komponente des Kopfhörers (unter der Annahme, dass der insgesamt sein Geld wert ist, kann ich nicht beurteilen)

Dazu kommt noch die Reparatur, 47€ für den Tausch beider Treiber finde ich nicht übertrieben viel.
Davon muss das Personal, die Werkstatt und die Werkzeuge bezahlt werden und das Risiko, dass doch mal was kaputt geht bei der Reparatur oder der Kunde unzufrieden ist (berechtigt oder nicht) muss auch eingepreist werden.
 
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Vielen Dank für die zahlreichen Kommentare - ich überlege mir das einmal mit der 180€ Investition.

Multimeter habe ich leider nicht zum durchmessen aber Links und Rechts tauschen ist dann eine gute Idee! Auseinandergebaut hatte ich ihn bereits - war aber alles sauber / nichts zu erkennen. An anderen Geräten auch getestet leider selbes Problem.

Wenn L/R aufeinander abgestimmt ist dann macht es etwas mehr Sinn das als Set zu verkaufen das stimmt.

Mickey Mouse schrieb:
das ist doch keine Abzocke, sondern völlig normal?
erwartet ihr, dass ihr euch einen KH aus Ersatzteilen billiger zusammen bauen könnt als er regulär kostet?!?
und wie gesagt, wenn Beyerdynamic eine Seite wechseln würde, DAS wäre ein "Skandal"...

es gibt genug Firmen, die gar nicht reparieren (geschweige denn Ersatzteile anbieten) und gleich ein Neugerät für mehr als Straßenpreis anbieten (wenn überhaupt). Von daher muss man Beyerdynamic sogar ein extra Lob aussprechen!
500€ Kopfhörer nach 3 Jahren kaputt - großes Lob für "Made in Germany" :freak:

failormooNN schrieb:
Weiss nicht, ob dir das hilft, aber es scheint Leute zu geben, die ebenfalls nur ein Stück benötigen und das andere Teil verkaufen, wie hier z.B..
Gute Idee danke - lustiger Weise bei ihm auch die linke Seite defekt...
 
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Ich würde auch drauf tippen das irgend ein Fussel oder kleines Sandkorn ect. auf der Membran liegt. Das macht extrem was aus.
Ich denke das wenn die gematched werden würde das auf der ersten Seite im Verkaufsprospekt stehen. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Thaliya schrieb:
500€ Kopfhörer nach 3 Jahren kaputt - großes Lob für "Made in Germany" :freak:
ich hatte mir als Student in den 80er Jahren einen der ersten DT990 für damals 250DM. Das war eine Monatsmiete für das Zimmer in de WG und eigentlich mehr als mir leisten konnte, aber ich wollte einen zumindest halbwegs ordentlichen KH haben, mehr ging halt wirklich nicht. Der hat dann fast 20 Jahre durchgehalten, bis die Plastikteile sich regelrecht in Staub aufgelöst haben.

inzwischen habe ich schon seit über 10 Jahren den T1 als "Mitnehm-KH", der wird also wirklich nicht geschont und der lebt auch noch.

ist der "billige" 1770 überhaupt "Made in Germany"?
 
Ja,
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Ich muss sagen, wenn ich den Kopfhörer wie du schon 10 Jahre hätte, würden mich die Reparaturkosten nicht so ärgern. Aber 1 Jahr nach der Garantie kaputt, das erwartet man von billig Geräten - deshalb haben die ja auch nur 2 Jahre Garantie...
 
ich verstehe schon, dass du verärgert bist!
aber versuche es dochmal so zu sehen: 500€ sind nicht unbedingt viel für einen guten KH. Ich wollte mir immer einen Stax SR009 kaufen, der liegt alleine schon über 5k€ und man muss einen speziellen KHV dazu haben, landet also zusammen UvP im 5-stelligen Bereich (Straße darunter, klar). Als ich im direkten Vergleich den HD800 für "nur 1500€" gehört habe, ist es der dann als "Haupt-KH" geworden ;)

ein Defekt nach 3 Jahren und direkt nach Garantie Ablauf ist natürlich doppelt fies und ich hätte mich sicherlich genauso geärgert wie du jetzt. Aber einmal tief durchatmen und nach dem Motto Glas halb voll statt halb leer sagen: zum Glück bekommt man überhaupt Ersatzteile und muss nicht ganz neu bei 500€ einsteigen. Das fällt im Moment sicherlich schwer, aber ich würde es versuchen ;)

und klar ist jeder Ausfall einer zu viel. Mich würde aber wirklich mal interessieren, was denn nun tatsächlich die Ursache ist. Wenn überhaupt Ton raus kommt, dann ist die Spule nicht durchgebrannt. Wäre sie zu heiß geworden und schabt jetzt am Mgenten, dann wären Verzerrungen zu hören und es wäre nicht "nur) leiser. Kabel ab usw. -> gar kein Ton.

wenn es doch irgendeine Steckverbindung ist, die so korridiert ist, dass der Widerstand für den Abfall verantwortlich ist, dann sollte das nicht vorkommen aber kommt es eben doch. Wobei da dann meist auch Lagerung oder gar "direkte Feuchtigkeit" im Spiel gewesen sind.

ich würde mir die Kontakte nochmal ganz genau ansehen oder jemanden suchen, der das mal durchmessen kann (wenn man selber das Equipment nicht hat. Dazu kann ich nicht viel sagen, weil hier bis hin zum Oszilloskop alles da ist, was man so brauchen könnte)
 
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duskstalker schrieb:
oder der treiber wird mechanisch irgendwie blockiert oder läuft nicht mehr sauber.
Das kommt mir sehr bekannt vor und hatte ich selbst bei Beyer bereits min. 10x (bei DT und Teslas). Und dieses Phänomen hatte ich auch bisher bei noch keinen anderen Kopfhörer und meine 30€ HD668B von Superlux werden bald 13 Jahre alt und werden auch noch regelmäßig benutzt (mit Bluetooth Transmitter als offener kabelloser TV-Kopfhörer, da ist dieses Superlux Klinke-Schwänzen perfekt geeignet).

@Thaliya schau mal hier:
JackA schrieb:
...nicht selten passiert dann der Fall, dass sich der Antrieb verklemmt und man macht dann eine Art Mund-zu-Membran Beatmung, um diese Verklemmung wieder zu lösen, damit die Membrane wieder frei schwingen kann.
Das kann ich dir jetzt mal empfehlen, bevor du etwas entsorgst. Geh mit dem Mund an die Mitte von diesem Wollbezug, wo auch der Ausschnitt ist. Dichte es so gut es geht mit den Lippen ab und atme Kontrollier aus, bis sich der Antrieb wieder löst. Dafür musst du auch immer eine Gegenkontrolle machen, dafür brauchst du aber den Kopfhörer nicht immer wieder zusammenbauen, sondern einfach im offenen Zustand anstöpseln und die Treibereinheit ans Ohr heben, dann hört man direkt, ob man Erfolg hatte.

Und ja, Ich hatte das Problem schon so oft, dass Ich das Zählen aufgehört habe und nach der Beatmung war der Sound jedes Mal wieder ganz der Alte.
 
scheinbar ist die stabilisierung nicht besonders gut und/oder die schwingspule neigt bei beyerdynamic zum verkeilen/herausrutschen. ggf ist der magnetspalt dazu auch noch relativ eng. aber ich hab noch keinen beyertreiber zerlegt, keine ahnung wie die von innen aussehen.
 
@JackA
Danke für den Tipp - probiere ich auf jeden Fall noch aus.

Habe jetzt allerdings nochmal Beyerdynamics kontaktiert und sie geben mir einen Nachlass auf die Reparatur. Kostet jetzt 148€ - das habe ich angenommen. Das defekte System-Set erhalte ich aber wieder.

Danke euch für die vielen Tipps - hoffe das es jemandem in Zukunft hilft! :)
 
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duskstalker schrieb:
der treiber wird mechanisch irgendwie blockiert oder läuft nicht mehr sauber.
ich drücke es jetzt mal explizit ganz böse aus:
dann wird es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch Verzerrungen geben und es wird nicht nur leiser auf einer Seite. Wenn man die nicht hört, kann man auch ruhig nur eine Seite tauschen ;)

duskstalker schrieb:
wenn du ein multimeter hast, kannst du mal am stecker vom kopfhörer den widerstand vom linken bzw. rechten kanal auf masse messen. die sollten sehr ähnlich sein, maximal 1% abweichung.
wie kommst du jetzt auf gerade 1% Abweichung?
allgemein wird so ganz grob 1dB Pegel als Grenze gehandelt, was "normale" Menschen im direkten Vergleich unterscheiden können.
das entspicht 25% Leistung und demensprechend auch Widerstand/Impedanz.

nach allem was ich bisher so kennen gelernt habe, wirst du i.d.R. selbst bei selektierten High-End Geräten kaum unter 1% kommen, jedenfalls bei Lautsprechern wenn da die Weiche mit im Spiel ist. Man bedenke mal, dass Widerstände mit 1% schon zu den "sehr guten" gehören. Als ich "klein" war, konnte man sich als Otto Privat nur 5% Kohleschicht leisten ;)
also nochmal die Frage: wie kommst du auf diesen Wert?

duskstalker schrieb:
ich weiß jetzt nicht, wieviel ohm der 1770 pro hat, aber sagen wir mal 50 ohm, und ein kanal misst 30 ohm, ist das ding hinüber.
auch hier die Frage, wie du auf den Wert kommst?
der Unterschied zwischen Impedanz und Ohmschen Widerstand ist dir aber hoffentlich schon bekannt?
ok, bei einem "Breitband-Chassis" wie im KH ist das weniger kritisch. Aber ich habe nicht nur einmal erlebt, das selbsternannte Experten mit ganz gefährlichen Halbwissen ihre Hochtöner in den LS per Multimeter ausgemessen haben und die ja gar nicht zu ihren "8-Ohm" Boxen passten. Das lag dann erstens daran, dass es kaum 8Ohm LS gibt, sondern das fast alles 4Ohm Teile sind und da dann der HT mit einer Impedanz von 4 Ohm gerne mal nur 2 Ohm mit dem Multimeter gemessen hat...

interessant ist hier eigentlich nur die Differenz zwischen links/rechts und wie oben bereits ausgeführt, da würde ich mir erst bei über vielleicht 10% anfangen Sorgen zu machen, weil darunter hört man bei der Lautstärke sicherlich nichts.
 
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