Beyerdynamic DT 880 32 oder 250 Ohm?

Ic3cube3

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Hallo liebe Audioexperten,

ich würde mir gerne ein Paar (halboffene) Kopfhörer aus dem Hause Beyerdynamic zulegen. Besonders interessant finde ich dabei, aufgrund des sehr analytisch und linear beschriebenen Klangs, das Modell DT 880. Dieses ist allerdings mit drei verschiedenen Impedanzen (32, 250 und 600 Ohm) verfügbar. Dabei habe ich mittlerweile mehrfach gelesen, dass der Klang der Modelle mit 250 und 600 Ohm wohl deutlich besser als bei der 32-Ohm-Variante sein soll, sodass ich eher zur Variante mit 250 Ohm tendieren würde.

Allerdings frage ich mich, ob meine Ausgabegeräte einen Kopfhörer mit dieser Impedanz überhaupt bedienen könnten. Dabei handelt es sich in meinem Fall zu einen um meinen Desktop-PC samt MSI P67A-GD65 Mainboard sowie zum anderen um ein Lenovo ThinkPad X1 der 1. Generation. Sporadisch hätte ich auch gegen eine Wiedergabe von meinem Smartphone (Oneplus 5T) nichts einzuwenden. Leider habe ich keinerlei Erfahrung mit Kopfhörern solch hoher Impedanz, sodass ich hier auf eure Erfahrung angewiesen bin.

Dazu solltet ihr ferner wissen, dass ich meine Musik lieber leise als laut mag. Wenn ich mit meinen Shure SE425 Musik am Desktop-PC höre, habe ich im Regelfall Groove Music auf 100% Lautstärke und Windows auf 20 bis 25 Prozent. Am Laptop sind es 100% in Groove Music und 40% in Windows. Mehr empfinde ich als äußerst unangenehm und ertrage es nicht länger als eine oder zwei Minuten.

Denkt ihr, dass ich die Variante mit 250 Ohm auch ohne zusätzlichen Kopfhörerverstärker an Desktop und Laptop betreiben könnte? Oder würde das zu unterirdisch geringen Lautstärken führen? Ich freue mich auf eure Anregungen.

Viele Grüße

Ic3cube3
 
Ich denke Du kannst die 250 Ohm wagen... ich hab bspw. einen 32 Ohm Senneheiser, der ist mir selbst auf Win Vol 2 noch fast zu laut, so dass ich bspw. YouTube runterregele
 
Ic3cube3 schrieb:
Denkt ihr, dass ich die Variante mit 250 Ohm auch ohne zusätzlichen Kopfhörerverstärker an Desktop und Laptop betreiben könnte?

Nein.

Ic3cube3 schrieb:
Oder würde das zu unterirdisch geringen Lautstärken führen?

Ja und das eigentliche Problem dabei ist eher, dass es nicht nur zu leise ist, sondern der Klang ist auch unterirdisch. Die Lautstärke hängt in erster Linie auch von der Effizienz der KH ab (angegeben in db/W), aber die Impedanz ist auch entscheidend für den Klang an sich.

Wenn du so einen hochomigen KH an so einem Output anschließt, klingt der vermutlich grauenhaft und leise noch dazu.

Ganz zu schweigen von dem furchtbaren DAC im Laptop, Mainboard und Handy. Das ist ein No-Go für jeden der Musik einigermaßen mag.

Ich empfehle also ein gutes, günstiges Dac/Amp Kombigerät, das einen DT 880 ordentlich antreiben kann und auch noch ein ordentlichen Dac dazu hat.

Beliebte und bewährte (günstige) Marken sind zb. Schiit Audio (Fulla 2, Magni/Modi), SMSL (zb. M3, M6, SAP II), Fiio (E10K), Micca (Origen+), Audio Endinge (D1), Fostex (HPA3), Aune (X1s) oder iFi.

Ein bisschen Offtopic: wenn du analytisch linearen Sound magst (und das nicht nur denkst), kann ich den SHP 9500 empfehlen. Der weißt ähnliche Audioeigenschaften auf, ist ein super KH und vor allem niedrigohmig und effizient genug um direkt am Outout deiner Geräte angeschlossen zu werden. Nur so als Input.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei 250 Ohm dürfte es schwer werden lautere Pegel mit Onboardlösungen zu erreichen (ohne bei Vollast zu landen, was Verzerrungen verursachen kann). Selbst bei 80 Ohm merke ich das (BD Custom One Studio). Für den Anschluss an Smartphones wären eher 16 oder 32 Ohm sinnvoll, aber wenn du unbedingt 250 Ohm haben willst, probiere es aus. Je nach Komponenten gibt es Kopfhörer die mit 250 Ohm mehr Lautstärke bei gleicher Leistung schaffen als andere mit 80.
Gerade bei Kopfhörern würde ich mich aber nicht einfach auf irgendwelche Angaben verlassen, die in TEsts stehen. Hör dir besser selber die Unterschiede an. Vielleicht merkst du ja gar keinen Unterschied zwischen dem 32 Ohm und dem 250 Ohm Modell. Wenn du Probehören kannst, kannst du ja auch mal dein Smartphone anschließen und vergleicehn, wie sehr sich der Klang verändert.
Ich vermute allerdings, dass bei den BD 250ern ein Kopfhörerverstärker recht sinnvoll wäre...
 
Ich vermute, dass ich bei diesen gespaltenen Antworten wohl kaum um eine Testbestellung beider Kopfhörer herumkomme. Die zusätzlichen 50 bis 100€ für einen Kopfhörerverstärker wäre mir die höhere Impedanz allerdings wahrscheinlich nicht wert. Sollte das 250-Ohm-Modell allerdings an PC und Laptop auch ohne zusätzlichen Verstärker einen besseren Klang zeigen, behalte ich dieses natürlich liebend gerne.

Kleine Bonusfrage: Würde mir denn der Kopfhörerausgang (Vorderseite) solch eines Verstärkers im Hinblick auf die 250 Ohm etwas bringen? Oder kommt da nicht mehr "Saft" raus als aus Mainboard oder Laptop?
 
Ich habe auch schon meine 250 Ohm BD am Smartphone verwendet. Klanglich vollkommen in Ordnung. Muss man nur dessen Leistungsfähigkeit voll ausschöpfen und wirklich laut ist es dann immer noch nicht, aber es reicht.

Mach dir keinen Kopf um die Quellen, die Unterschiede sind niemals so groß wie durch den Schallwandler.
Ein Beyerdynamic T1 klingt auf einem Werbegeschenk-MP3-Player besser als ein Werbegeschenk-Kopfhörer an einem Astell&Kern SP1000.

Klar kann man mit einem guten DAC und KHV noch das Maximum rausholen, aber das hält sich in Grenzen.
 
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Das Smartphone wäre auch in lediglich 1 bis 5% der Fälle die Quelle der Wahl. Am häufigsten würde ich wohl den Desktop-PC zur Wiedergabe verwenden.

Gibt es da denn gravierende Unterschiede? Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass ein ATX-Rechner mehr "Druck" liefert, als ein 10x5 cm großes Mobilgerät es je könnte?

Den Kauf eines weiteren Gerätes (Soundkarte, Verstärker usw.) möchte ich um jeden Preis vermeiden. So viel kann das 250er Modell gar nicht besser sein, dass es diesen immensen Mehrpreis für ein weiteres Gerät rechtfertigen würde.

Wie kann ich denn herausfinden, wie viel Ohm der Soundchip meines Mainboards bequem bedienen kann?
 
NighteeeeeY schrieb:
Wenn du so einen hochomigen KH an so einem Output anschließt, klingt der vermutlich grauenhaft und leise noch dazu.
Der große Vorteil von hoher Impedanz ist der für Widerstand gegen Störungen jeder Art. Da ist die Qualität des Verstärkers nicht so wichtig, solang der das eigentliche Signal nicht total verändert und der genug Leistung hat. Moderne Handys verzerren selbst bei maximaler Lautstärke nicht sehr. Der Kopfhörer wird sich also auch an Handy gut anhören, ist unter Umständen nur zu leise.
Niedrige Ohm sind dagegen echt ein Problem. Da hört man schnell die Elektronik oder Verzerrungen des Verstärkers sind deutlicher hörbar. Wenn der Widerstand des Verstärkers zu hoch ist, können sogar bestimmte Frequenzen komplett verschluckt werden.

Ich hab Magnetostaten an Motherboards gehört und die haben die Nachteile beider Welten. Wenig Ohm und ineffizient und trotzdem hören die sich okay an. Kauf also den 250 Ohm. Der ist ausreichend effizient und liefert Dank der 250 Ohm auch bei einem nicht ganz so sauber verarbeitetem Verstärker onboard gute Ergebnisse.
 
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Also meiner Meinung nach hat die niedrige Ohm-Zahl am KH nicht wirklich viel mit dem Klang zu tun und Probleme mit Störungen gibt es ebenfalls nicht.
Gut, mein KH spielt in einer anderen Liga, aber er hat nur 30 Ohm und ist Erstklassig sowohl am Smartphone und auch an der Anlage oder PC.
 
Bisher habe ich also folgende Antworten erhalten:
1. "250 Ohm sind viel zu viel, das wird nichts."
2. "250 Ohm sind nicht einmal ein kleines Problem."
3. "32 und 250 Ohm sollten qualitativ keinen Unterschied machen."

Ich denke mit bleibt daher kaum etwas anderes übrig, als beide Varianten in meinem gegebenen Setup zu testen. Eine einstimmige Meinung (oder direkte Erfahrungen) scheint es wohl nicht zu geben, oder?
 
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Ic3cube3 schrieb:
Ich denke mit bleibt daher kaum etwas anderes übrig, als beide Varianten in meinem gegebenen Setup zu testen.

Das ist meistens, wie es läuft, wenn es um Audio Equipment geht. ;) Sind schließlich deine Ohren, dein Gefühl, dein Geschmack, deine Vorlieben und dein Setup. Es gibt selten etwas objektiv vergleichbares im Hifibereich. Sorry. ;)
 
NighteeeeeY schrieb:
Ja und das eigentliche Problem dabei ist eher, dass es nicht nur zu leise ist, sondern der Klang ist auch unterirdisch.
Er will einen DT880 kaufen und keinen AKG K701 ;-)

Selber testen ist natürlich der beste Weg, wenn möglich. Wobei ich den 250Ohm vorschlagen und irgendwann noch einen USB DAC oder Soundkarte mit KHV dazu kaufen würde. Nicht nur wegen der Ausgangsleistung. Aber auch ohne sollte sich der DT880 schon ganz gut schlagen (ich hab ihn damals als ich ihn kurz hatte vor allem an meiner Essence STX getestet, aber auch mal an meiner Auzentech Prelude die keinen KHV hat)
 
Die von dir verlinkten Verstärker haben zumeist keinen guten Kopfhörerverstärker .

Da der KH vielseitig sein soll würde ich zwingend die 32 Ohm Version wählen . Der passt dann überall .
 
Weil sich Gerüchte gut halten.
Tramizu schrieb:
Also meiner Meinung nach hat die niedrige Ohm-Zahl am KH nicht wirklich viel mit dem Klang zu tun und Probleme mit Störungen gibt es ebenfalls nicht.
30 Ohm ist ja auch noch nicht so wenig, dass man die WLAN Chips am Handy rauschen hört. Wenn du den Kopfhörer aber an einer asus xonar essence mit 10 Ohm Ausgangs Impedanz anschließt, kannst du einen Unterschied zum Handy hören.

Google einfach mal nach Ausgangsimpedanz des Verstärkers und der Impedanz des Kopfhörers, dann verstehst du, warum 250 Ohm bei normaler Lautstärke auch am Handy laufen und gut klingen und generell die bessere Wahl sind, wenn man kein Problem mit höheren Stromverbrauch hat.

Und wie gesagt, ich habe auch schon 600 Ohm am Handy gehabt und gerade bei Lautstärken für längeres hören ist das okay. Klassik ist nur ein Problem, weil dort häufig ein großer Dynamikbereich verwendet wird und leise Stellen dann zu leise sind.
Ergänzung ()

Was_denn schrieb:
Da der KH vielseitig sein soll würde ich zwingend die 32 Ohm Version wählen . Der passt dann überall .
Außer eben an Verstärkern mit zu höher Ausgangsimpedanz.
 
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Ich werde einfach beide Varianten probieren, dann wissen wir alle mehr.

Wenn ich aber schon mal die gesamten Audiophilen dieses Forums an einem Ort habe, hätte ich noch eine Frage: Welche Alternativen gibt es denn zum DT 880? Mir ist dabei egal, ob der Kopfhörer offen, halboffen oder geschlossen ist. Wichtig ist mir vor allem eine gute Bühnenbildung (= Räumlichkeit des Klangs) und sehr unverfälschte (= lineare/analytische) Wiedergabe der Musik. Das Ganze soll so klingen, wie es damals aufgenommen wurde.

Ob mit oder ohne Kabel wäre mir soweit egal, wobei Bluetooth ein kleiner Pluspunkt in Hinblick auf die bequeme Verwendung wäre. Preislich würde ich dabei die Grenze von 200€ gerne nicht überschreiten.

Habt ihr vielleicht noch weitere Kandidaten für mich, die "besser" wären als der DT880? Im Bereich der Over-Ear-Kopfhörer bin ich leider nicht sonderlich bewandert und würde mich deshalb sehr über eure Vorschläge freuen.
 
Ic3cube3 schrieb:
Ich werde einfach beide Varianten probieren, dann wissen wir alle mehr.

Wenn ich aber schon mal die gesamten Audiophilen dieses Forums an einem Ort habe, hätte ich noch eine Frage: Welche Alternativen gibt es denn zum DT 880? Mir ist dabei egal, ob der Kopfhörer offen, halboffen oder geschlossen ist. Wichtig ist mir vor allem eine gute Bühnenbildung (= Räumlichkeit des Klangs) und sehr unverfälschte (= lineare/analytische) Wiedergabe der Musik. Das Ganze soll so klingen, wie es damals aufgenommen wurde.

Ob mit oder ohne Kabel wäre mir soweit egal, wobei Bluetooth ein kleiner Pluspunkt in Hinblick auf die bequeme Verwendung wäre. Preislich würde ich dabei die Grenze von 200€ gerne nicht überschreiten.

Habt ihr vielleicht noch weitere Kandidaten für mich, die "besser" wären als der DT880? Im Bereich der Over-Ear-Kopfhörer bin ich leider nicht sonderlich bewandert und würde mich deshalb sehr über eure Vorschläge freuen.
Würde dann an deiner stelle eher ein AKG K712 pro angucken. Ist knapp über 200 €. Hat aber breite Bühe und ist sehr neutral.
https://www.amazon.de/AKG-K712-PRO-·-Kopfhörer/dp/B00DCXWXEI/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1529049260&sr=8-1&keywords=akg+k712+pro

Wenn aber kein passender Kopfhörerverstärker vorhanden ist, dann vielleicht die Philips Fidelio X2. Nicht so neutral, dafür aber auch sehr breite Bühne. https://www.amazon.de/Philips-Fidel...1529049383&sr=1-1&keywords=philips+fidelio+x2
 
Von den AKGs (702, 712 Pro usw.) habe ich auch schon gehört. Leider überzeugt mich die Lösung in Hinblick auf den Kopfbügel nicht. Solch eine "Rahmen und Band"-Konstellation habe ich bereits bei meinem Gaming-Headset (Steelseries Siberia) und empfinde sie als viel unbequemer, als die klassischen gepolsterten "Kopfbügel" bei Beyerdynamic und dergleichen.

Mir ist der Klang zwar primär wichtig, aber der Komfort muss "leider" auch einigermaßen passen. Sonst bringt leider das beste Paar Kopfhörer nichts. Trotzdem vielen Dank für den Vorschlag, ich freue mich über weitere.
 
Moin Moin,

Ich kenne einige Kombinationen der besprochenen Kopfhörer. DT880 in 250 Ohm kannst du am Handy bzw. Onboard Board vergessen. Tue dir das nicht an ist viel viel zu leise. Der DT880 ist ein Klasse KH ich selber würde allein aus Komfort Gründen nur eine offenen KH kaufen. Unter geschlossen Bauweise wird es sehr warm geht gar nicht.

AKGs (702, 712 Pro) beide Klasse Teile. Der 712er macht noch mal mehr Spaß etwas mehr Bass wie bei 701 oder 702er. Habe einige KH Systeme getestet aber keines hat so gut abgeschnitten wie das AKG. Das Kopfbügelsystem such ihres Gleichen beste Komfort denn ich auf den Kopf hatte. Vor allem passen die AKG's Menschen die große Ohren haben. Die DT880 sind mir zu klein sie drücken mir auf die Ohrläppchen. Ich habe an die 10 sehr gute KH getestet bevor ich mich schließlich für denn AKG712 eintschieden habe. Beste Tragekomfort und hammer Sound.

Gruß
 
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