Beyerdynamic DT 880 32 oder 250 Ohm?

Ich kann von neuen Erfahrungen berichten. Ich habe bei Amazon die AKG K702 und die Beyerdynamic DT880 mit 32 Ohm zum testen geordert. Grund für die Entscheidung war, dass ich die Kopfhörer gerne auch am Laptop und Smartphone verwenden möchte, ohne dafür einen Verstärker zu brauchen. Von der Variante mit 250 Ohm habe ich daher zunächst einmal Abstand genommen.

So weit, so gut also. Heute wurden die beiden Kopfhörer geliefert. Der AKG klingt dabei luftiger, räumlicher und detaillierter als das Gegenstück von Beyerdynamic. Der DT880 hat allerdings beim Bass ein wenig die Nase vorn. Die Bühne und Ortbarkeit einzelner Instrumente leidet dabei aber vor allem bei klassischen Stücken ein wenig.

Vor allem aber die Lautstärke ließ mich rätseln: Während dem AKG am Handy ca. 50% der Lautstärke genügen, braucht der Beyerdynamic die vollen 100% und ist dann immer noch recht leise. Nicht zu leise um etwas zu hören, aber auch nicht gerade den 100% Lautstärke entsprechend.

Am Laptop und PC zeigte sich das selbe: Während der AKG mit moderaten Einstellungen ausreichende Lautstärken erzeugte, musste ich für den Beyerdynamic schon nahe in Richtung der 80 bis 100%, um ausreichend beschallt zu werden.

Bei näheren Untersuchungen stelle ich dann fest, dass mir die Herrschaften bei Amazon das falsche Produkt geliefert haben. Anstatt der bestellten Variante mit 32 Ohm lieferte man mir heute morgen die Variante mit 250 Ohm Impedanz. Dies ist allerdings nur an einer kleinen Kennzeichnung auf der Box erkennbar, wodurch die einzelnen Modelle gerne einmal verwechselt werden können - Amazon ist also kein sonderlich großer Vorwurf zu machen.

Ich habe bereits mit Amazon Rücksprache gehalten und bekomme am Montag eine Ersatzlieferung, die hoffentlich die gewünschten 32 Ohm hat. Grundsätzlich klingt der DT 880 nämlich auch nicht übel, allerdings ein wenig geschlossener und (vor allem) leiser als die Konkurenz von AKG. Ich könnte mir gut vorstellen, dass sich das Klangbild durch den "passenden" Widerstand noch ein wenig ändert/bessert.

Ich werde über den weiteren Fortgang berichtigt, sobald der Ersatz da ist. So wie es momentan ist, liegt allerdings das Modell von AKG klanglich vorne. Rein haptisch und in Sachen Passform überzeugt allerdings das Gegenstück von Beyerdynamic deutlich. Die Verarbeitung ist hier schon um ein Vielfaches besser, als der Preisunterschied von 30€ vermuten lassen würde.

EDIT: Ich bin bei meiner Recherche auch noch auf die HiFiMAN he400i für knapp 240€ gestoßen. Was ist denn von diesen zu halten? Hat jemand von euch schon Erfahrungen sammeln können?
 
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Toller Kopfhörer, leider hat Hifiman massive Qualitätsprobleme. Da brechen regelmäßig die Halterungen der ohrschalen.
 
Alles klar, dann bleibe ich wohl eher bei AKG oder Beyerdynamic, da wirkt mir die Qualität eigentlich ganz solide.

Bei mir kam allerdings noch eine Frage auf: Wäre die Anschaffung eines DAC inklusive Kopfhörerverstärker eine gute Idee zur Verbesserung der Audioqualität bei der stationären Nutzung? Gibt es hier gute Geräte unter 100€, die gegenüber einer Onboard-Soundkarte einen merklichen Vorteil bringen? Großes Plus wäre dabei, wenn ich zeitgleich auch noch meine aktiven Lautsprecher anschließen könnte, damit auch diese vom DAC profitieren können.

Bereits gefunden habe ich bisher diese:

Fiio E10K
SMSL M3
Sabaj D3

Ist da was brauchbares dabei? Rein optisch wäre eigentlich ein Modell in weiß oder silber meine erste Wahl, schwarz und grau sind aber auch in Ordnung. Ich habe aber leider nicht so recht Ahnung von der Materie. Über Tipps würde ich mich daher sehr freuen.
 
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So hast du wenigstens den Vergleich zu 250 Ohm bekommen :)
Mit dem Fiio E10K bin ich für 80 Ohm zufrieden, bei 250 wäre er wieder Grenzwertig, könnte aber reichen.
Von SMSL habe ich nur einen Digitalverstärker für meine Standboxen. Der hängt bei mir hinten am E10K. Der ist von der Qualität auf jeden Fall sehr gut. Wenn die Kopfhörerverstärker von denen ähnlich gut sind hätte ich da keine Bedenken.
 
Soundblaster x g5 ist die beste Wahl in dem Preisbereich, bietet auch nen Lineout für die Lautsprecher.
 
Mehr als 100€ möchte ich auf keinen Fall ausgeben. Das steht sonst einfach in keiner Relation zum Preis des Kopfhörers, der schlussendlich bei mir bleibt. Hartes Limit für den Preis ist daher 100€, sehr gerne auch weniger.
 
Der sieht gut aus, erfüllt alle Voraussetzungen und hat einen fairen Preis, wobei sogar die Optik sehr gut passt. Vielen Dank für den Tipp, den werde ich mal testen. Gibt es noch Konkurrenz, die erwähnenswert wäre?
 
Wenn dir der k702 gefällt aber zu wenig Bass hat, dann guck dir mal den k712 pro an. Der geht etwas tiefer.
 
Bezüglich Bass habe ich eigentlich kaum einen Bedarf. Man muss tiefe Instrumente hören können, mehr brauche ich nicht. Sowohl K702 als auch DT880 sind da völlig ausreichend für meine Bedürfnisse.

Allerdings ist mir etwas anderes aufgefallen: Kann es sein, dass bei einem Kopfhörer die "Stereomitte" verschoben ist? Ich habe beim DT 880 den Eindruck, dass der Saxophonspieler, der eigentlich perfekt in der Mitte des Geschehens stehen sollte, knapp 10 Grad zu weit rechts steht. Beim K702 sind es etwa 5 Grad zu viel. Ist das normal?
 
Noch nutze ich keine DAC/AMP. Der FX Audio DAC X6 kommt erst morgen an. In der Zwischenzeit habe ich mit Desktop-PC (MSI P67A-GD65), ThinkPad X1 Yoga (1st Gen), Oneplus 5T und iPod Nano 5G getestet. Bei allen Geräten zeigte sich der selbe Effekt.

Meine "Testlieder" sind die Klassiker "Hotel California" von den Eagles sowie "Take Five".

Bei beiden stelle ich eine leichte Versetzung nach rechts fest, was die Hauptperson (Sänger/Saxophonist) des Liedes angeht.

Auch scheint die akustische Bühne rechts weiter zur Seite zu reichen, als auf der linken Seite. Links endet der "Bühnenhalbkreis" knapp vor dem linken Ohr, rechts endet er dagegen knapp hinter dem rechten Ohr.

Mit meinen Shure SE 425 ist dieser Effekt deutlich milder (ich würde ca. zwei bis drei Grad schätzen) und kaum bis nicht wahrzunehmen.

Ich kann mir aber kaum vorstellen, dass sowohl der AKG als auch der Beyerdynamic an einem Fehler bei der Stereoverteilung leiden sollten, oder? Gibt es spezielle Lieder/Aufnahmen, um diesen Effekt zu testen?
 
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Wenn du das Problem mit 3 unterschiedlichen kopfhörern an unterschiedlichen Quellen bei unterschiedlichen Liedern hast vermute ich Defizite deines linken Ohren als Ursache.
 
Wie bereits gesagt, tritt das Problem mit den In-Ears von Shure kaum bis gar nicht auf. Sowohl der Saxophonist bei "Take Five" als auch der Sänger bei "Hotel California" stehen hier, bis auf minimalste Abweichungen, perfekt in der Mitte der "virtuellen Bühne". Die geringen Abweichungen schiebe ich dabei allerdings auf übermäßige Konzentration beim Versuch der Ortung.

Mit den beiden Over-Ears dagegen fällt es gravierend auf, wie verschoben die ganze Bühne ist. Wenn ich morgen wieder daheim bin, werde ich mal testen, was mit der Bühne passiert, wenn ich den Kopfhörer falsch herum (mit getauschten Seiten) aufsetze. Wenn die Abweichung dann nach links wandert, kann ich mit Sicherheit sagen, dass es an den Hörern und nicht an mir liegt. Bleibt die Mitte nach rechts verschoben, trete ich mal den Gang zum HNO-Spezialisten an, um mein Gehör überprüfen zu lassen.
 
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Vielleicht verschiebt sich die Bühne bei den In-Ears nach rechts sodass es nicht auffällt :D

Wie gesagt, ich finde da eigentlich nichts bedenkliches. Weder das menschliche Ohr noch die Technik sind in der Regel perfekt.

Ich kann es ja gleich mal ausprobieren ob ich ein ähnliches Phänomen wahrnehmen kann. Habe ja über 10 Kopfhörer zum testen.
 
Bisher ist mir auch bei anderen Wiedergabegeräten, egal ob billiges Headset von Steelseries oder Standboxen für den Preis eines Golfs, noch nie eine derartige Rechtsverschiebung aufgefallen. Allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass solch ein Effekt bei Stand- und Regallautsprechern deutlich leichter "untergeht" als bei Kopfhörern, die derart nah am Kopf getragen werden.

Ich werde auf jeden Fall mal testen und euch von den Ergebnissen berichten.
 
Kannst ja mal testen welche Frequenzen auf welcher Seite lauter/leiser sind. Ich hab Frequenzabhängig auch unterschiede zwischen rechts und links. Ist an sich auch nichts ungewöhnliches.

http://onlinetonegenerator.com/hearingtest.html

3 bis 4 KHZ ist z. B. auf dem linken Ohr lauter als auf rechts, 6,5 bis ca. 7,5 KHZ ist auf rechts etwas lauter als auf links. Habs mit mehreren Kopfhörern getestet, liegt nicht am Hörer bei mir sondern an meinen Ohren.
 
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Wenn ich beim Beyerdynamic (ohne DAC/KHV) die Balance auf 60:50 (L:R) stelle, singt Glenn Frey von den Eagles perfekt in der Mitte der Bühne. Drehe ich den Kopfhörer (bei einer Einstellung von 50:50 um), wandert der gute Mann auf der Bühne (von der Mitte aus) allerdings nicht die selbe Strecke nach links, die er normalerweise zu weit rechts steht. Er bleibt weiterhin zu weit rechts, was mich tatsächlich auf einen Fehler an meinem Hörapparat schließen lässt.

Auch den Stand des Saxophonisten in David Brubecks "Take Five" kann ich mit einer Einstellung von 60:50 (L:R) weitestgehend perfektionieren. Drehe ich den Kopfhörer bei 50:50 um, bleibt der Saxophonist rechts neben der Mitte stehen.

Allerdings empfinde ich die Lautstärke auf beiden Kopfhörern mit einer Lautstärke von 60:50 als deutlich unterschiedlich. Die linke Seite kommt mir deutlich lauter vor, als die rechte.

Ich werde das ganze noch mit DAC/KHV testen, was mir aber wahrscheinlich nicht den Gang zum HNO-Spezialisten sparen wird. Vielleicht genügt ja eine bloße Reinigung zur Behebung dieses "Defekts".


Kann mir vielleicht jemand von euch ein Lied empfehlen, wo eine Schallquelle mit Sicherheit genau in der Mitte ist? Ich fange nämlich mittlerweile an, die Richtigkeit meiner beiden Teststücke in Frage zu stellen.

EDIT: Wäre jemand von euch so nett und würde sich mal die Digital Remastered Version (2011) von "Hotel California" anhören und mir dann sagen, wo der Sänger bei euch steht?

EDIT 2: Beim AKG wird die Bühne mittig, sobald er auf 46:40 steht. Hier fühlen sich beide Seiten dann aber gleich laut an.
 
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Habe gerade mal ein bisschen ausprobiert (DT-880 250 @ Fiio E10k, Spotify 320kbit/s) und mit der Balance rumgespielt.
Bei Hotel California kann ich den Pegel rechts um 5% reduzieren dann klingt es etwas ausgeglichener, aber Grundsätzlich merkt man eine verschiebung sobald man von 100/100 abweicht, bei manchen Liedern mehr bei anderen weniger.
Bei Take Five muss ich den Pegel links 15% reduzieren, das ist schon extrem scheint aber von der Quelle vorgegeben.
Moderne Lieder sind auch nicht immer sicher mittig, bei Sugar von Robin Schulz kann ich rechts um 10% reduzieren. Ignite von K-391 und Alan Walker oder auch Faded sind ziemlich mittig.

Hängt also wohl von vielen Faktoren ab. Aber jetzt nichts was außergewöhnlich oder störend wäre. Oft ist das bestimmt auch gewollt, oder es wird mit Stereo rumgespielt...finde ich an sich auch ok, dafür hat man ja 2 Seiten :D
 
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