Incanus schrieb:
Wie praktisch alle Smartphonekameras haben auch die des Xiaomi 14T Pro keine physikalische Blende, die man verstellen könnte, zumindest habe ich nichts dergleichen finden können.
Das 14T Pro kann das wirklich nicht, aber das ist bei Xiaomi nicht so selbstverständlich. Die "richtigen" Flaggschiffe haben mittlerweile variable Blenden. Ich meine mich zu erinnern, dass man beim 13 Ultra zwischen f1,9 und 4,0 wählen konnte, mit dem 14 Ultra kann man wohl zwischen f1,6 und f4,0 sogar stufenlos wählen.
Die T-Varianten sind ja immer etwas abgespeckt, aber ich kann mir vorstellen, dass auch ein 15T Pro oder spätestens das 16T Pro die Kamera der Non-T-Xiaomis erbt.
Samsung hatte dieselbe Mechanik wie beim 13 Ultra auch schon beim S9 verbaut.
Gerade mit den 1"-Sensoren wird das auch irgendwann Pflicht, sonst kann man die Hauptkamera für manche Gebiete schon knicken. Sieht man ja an den Problemen, die OP hat.
Hier ist ein Artikel dazu, und da steht auch was es mit der Blende auf sich hat
@G-Star23 .
DJMadMax schrieb:
@alle anderen Foto Profis:
Das, was der TE hier zeigt, hat nichts mehr mit normaler Blende zu tun, das ist irgend ein Telefon-Quatsch-Filter und das sollte ein Blinder mit Krückstück sehen.
Das stimmt nicht. Mach mal ein Foto mit einem modernen Smartphone mit Fokus auf ein sehr nahes Objekt, der Hintergrund wird da auf jeden Fall auch ganz ohne die technischen Helferlein unscharf. Hab selbst "nur" ein 11T Pro, und auch da ist das eindeutig nachzuvollziehen. Das künstliche Bokeh muss man selbst aktivieren und man sieht auf den ersten Blick, ob die Tiefenunschärfe natürlich ist oder vom Smartphone berechnet. Die KI kann das einfach nicht gut genug.
@G-Star23
"Unbrauchbar" ist relativ, es gibt viele Bereiche, wo man sich so einen unscharfen Hintergrund wünscht. Das Paradebeispiel sind Porträts, wo man teilweise wirklich nur das Gesicht scharf haben will. Es ist ein künstlerisches Mittel, um Dinge hervorzuheben, wie man es eben bei einem Gesicht auf einem Porträt machen will. Außerdem kann man damit schöne Effekte erzeugen, z.B. wenn im Hintergrund Lichter leuchten, im Winter eine Lichterkette oder so. Das kann gewollt sein.
Umgekehrt will man natürlich bei anderen Fotos, dass alles scharf ist. Das ist z.B. bei Landschaftsaufnahmen der Fall, wo man oft von vorne bis hinten alles scharf darstellen will.
Das ist ein Grund, warum "richtige" Kameras heute fast nur noch mit wechselbaren Objektiven existieren. Selbst so große Objektive, die man an solchen Kameras verwendet, sind oft spezialisiert oder man muss Kompromisse eingehen. Dass es dann in Smartphones keine Objektive gibt, die alles können, ist leider physikalisch bedingt.
Die Sensoren in Smartphones sind wesentlich kleiner, was dazu führt, dass sie weniger Licht aufnehmen können. Das kann man dann "beheben" indem man entweder lange Licht auf den Sensor kommen lässt, aber da verwackelt schnell alles. Oder man lässt in derselben Zeit mehr Licht auf den Sensor, was man dadurch erreicht, dass man die Öffnung vorne, also die Blende, größer macht. Aber das führt zu dem Nachteil, den du hier erlebst: der Bereich, in dem Dinge scharf dargestellt werden, wird kleiner. Das ist abhängig vom Abstand zur Kamera. Wenn also alles auf dem Bild gleich weit weg ist ist auch alles gleich scharf.
Deine Bilder sehen generell etwas unscharf aus, auch in den Bereichen auf die fokussiert wurde, wahrscheinlich ist das Licht nicht gut, dein Smartphone hat länger Zeit auf den Sensor gelassen und es ist etwas verwackelt. Diese Unschärfe bekommst du behoben, indem du einfach bei besserem Licht Fotos machst.
Alternativ würde ich eine andere Kamera verwenden. Die Hauptkamera hat die größte Blende und gleichzeitig den größten Sensor, dementsprechend ist der scharfe Bereich DEUTLICH kleiner. Gerade die Ultraweitwinkel-Kamera dürfte eher darauf ausgelegt sein, dass alles scharf ist, weil solche Kameras hauptsächlich für Landschaftsfotos gedacht sind.
G-Star23 schrieb:
Ja aber mein altes Oppo hat es sogar hinbekommen ein normales scharfes Bild zu erzeugen ohne schnick schnack😅
Ja, wenn man so will liegt das daran, dass die Kamera im Oppo schlechter ist. Hat sicher einen kleineren Sensor bei kleinerer Blende. So wie beim Xiaomi ist es oft besser, aber in deinem Fall leider nicht, weil du den Effekt nicht wünschst... deshalb existieren ja wechselbare Objektive.
Falls du nicht glücklich wirst, gebrauchte Mittelklasse-DSLM mit Kit-Objektiv, was dir fürs erste reichen dürfte, sind nicht teuer. Sowas wie die Panasonic GX80 oder G80, eine Olympus E-M5, Fujifilm X-T10, eine der Sony A6x00er... Damit hast du unter Kontrolle, wie viel scharf sein soll. Moderne Smartphones dürften sich nicht groß vom 14T Pro unterscheiden, mit Ausnahme des 14 Ultra, weil die alle mehr oder weniger gleich sind. Und das ist dann ne ganz andere Preisklasse.