Bildungslücke Deutschland!

geeenau, am besten noch den alten rohrstock wieder auspacken und die eselsmütze....... gehts noch?
1. lässt sowas heutzutage keiner mehr mit sich machen, egal wie authoritär jemand daher kommt und 2. war gewalt noch nie eine wirkliche lösung für solche probleme.
 
@-NachtschatteN-
Wenn Du von einem Lehre eine gefangen hast, hattest du Respekt vor ihm? Sorry, aber das wäre so ziemlich der letzte, von dem ich irgendwas annehmen würde. Und dass es strenger zugehen soll, halte ich ebenso für den verkehrten Weg.

Meiner eigenen Erfahrung nach haben in erster Linie die Lehrer den Respekt von der Klasse bekommen, wenn man sie ernst nehmen konnte. Viel mehr brauchts eigentlich nicht. Da gab es die Kumpeltypen, die etwas strengern, die alten "erfahrenen", die lockeren... solang sie sich irgendwie selbst treu geblieben sind, lief das. Das ändert sich aber, sobald es etwas aufgesetzt wirkt. Dabei funktioniert aufgesetzter Humor genauso wenig wie aufgesetzte Strenge. Was nutzt es einem Lehrer, wenn er besonders hart sein will, und er dennoch von vorne bis hinten *verarscht* wird?
 
Wenn der Staat bzw. das Gesetz dahintersteht, hast du automatisch mehr Respekt. Wenn jemand von den älteren hier sich mal an seine Schulzeit erinnert (60er jahre), dann wird er bestimmt merken, dass damals Respekt da war. Du hast ja für alles möglcihe eine gepfeffert bekommen, nicht nur fürs unsinn machen.
 
FreddyMercury schrieb:
Du hast ja für alles möglcihe eine gepfeffert bekommen, nicht nur fürs unsinn machen.

Und geschadet hat es den Wenigsten!
 
Na ihr beiden müsst es ja wissen, da ihr das ja hautnah erlebt habt.:rolleyes:
Respekt verschafft man sich nicht durch Schläge, im Gegenteil.
Es zeigt nur die Hilflosigkeit des Gegenüber.

Könnten wir uns wieder etwas näher am eigentlichen Thema bewegen?

Gruß

olly3052
 
Wieso nur habe ich mit solchen Antworten gerechnet? :D

Ja Leute, tut mir leid. Wenn ich von meiner Lehrerin eine gefangen hab, dann war ich ruhig. Ich habe sie in dem Moment dafür gehasst, doch ich habe das abgestellt, wofür ich eine gefangen habe (natürlich, um nicht noch eine zu bekommen). Ich habe dann zukünftig versucht zu vermeiden, dass sowas wieder geschieht. Die Lehrerin hatte damit das Ziel erreicht. In unserem Klassenzimmer war es in der Regel ruhig. Die Augen waren nach vorn gerichtet, man war geistig anwesend. Es klingelten keine Handys und die "Bravo" wurde höchstens in der Pause gelesen (allerdings erst ein paar Jahre später ;)). Beste Vorraussetzungen, um sich voll auf den Unterricht zu konzentrieren. Ich will das jetzt nicht zu übertrieben darstellen. Wir waren auch keine Engel. Doch im Unterricht herrschte immer die Atmosphäre, die nötig war/ist, um allen eine ordentliche Allgemeinbildung zu vermitteln (soweit die Schule dazu in der Lage ist) und den Grundstein für einen erfolgreichen Abschluss zu legen.
 
@-NachtschatteN-

Deine Schlußfolgerung, daß „handfeste“ Lehrer einem besser etwas vermitteln können, kann ich so nicht bestätigen. Ich bin in einer Zeit zur Schule gegangen, in der gerade ein personeller Umbruch bei den Lehrkräften stattfand, d.h. ich hatte Lehrer, die sich gedanklich und mit ihren Geschichten häufig noch beim „Rußlandfeldzug“ aufhielten und solchen, die ganz frisch und mit einem völlig anderen Autoritätsanspruch aus der Lehrerausbildung auf uns Schüler losgelassen wurden. Das Bemerkenswerte ist, daß ich aus heutiger Sicht nicht nur die eine oder nur die andere Kategorie meiner Lehrer als die Erfolgreicheren beim Bemühen, uns etwas beizubringen, identifizieren könnte. Die „Flaschen“ waren sowohl auf der einen wie auf der anderen Seite zu finden und unsere „Spitzenlehrer“ ebenso.

Ich habe vor mehreren Jahren das Seminar für Erwachsenenbildung an der Uni Hamburg besucht, da ich nebenamtlich in die Ausbildung von Nachwuchskräften eingestiegen war. Eine der Kernaussagen, die ich bis heute in Erinnerung behalten habe ist: „Der Lernerfolg wird wesentlich mitbestimmt durch die Sympathie, die der Schüler für seinen Lehrer empfindet.“
Diesen Satz habe ich aus dem Grunde so gut in Erinnerung behalten, weil ich ihn jahrelang bestätigt sehen konnte.

Wenn ich heute mit Kindern oder Jugendlichen über ihre Schule spreche, ist dort absolut nichts von Sympathie für Ihre Lehrerinnen oder Lehrer zu finden. Bei einigen habe ich sogar den Eindruck, daß sie gar nicht in der Lage sind, die Lehrer als menschliche Wesen zu empfinden. Ich will nicht die Sprachprobleme verniedlichen, aber ich meine, daß daneben das Hauptübel im mitmenschlichen Umgang – besser gesagt im Nicht-miteinander-umgehen-können – liegt. Und das ist nicht nur im Verhältnis zwischen Schülern und Lehrern so, sondern auch zwischen den Schüler untereinander.

Dieses ist letztendlich ein gesellschaftliches Problem in Deutschland, das keine Regierung mit noch so durchdachten Reformen in den Griff bekommen wird. Wer sich wundert, daß Finnland bei PISA immer so gut abschneidet, sollte sich einmal den alltäglichen Umgang der Finnen untereinander ansehen.
 
Ich wollte nicht ausdrücken, dass "handfeste" Lehrer Wissen besser vermitteln können. Es sollte nur durchklingen, dass besagte Lehrkräfte zumindest in der Lage waren, für das richtige Unterrichtsklima zu sorgen.

Es steht sicher außer Zweifel, dass man den Unterricht eines sympathischen Lehrers lieber besucht als den eines, übertrieben gesagt, Arschlochs. Und mit Sicherheit wirkt sich dies auch auf den Lernwillen aus. Nur leider kann man sich in den seltensten Fällen aussuchen, von welchem "Leerkörper" (:D) man unterrichtet wird.

In Deinen weiteren Ausführungen zum mitmenschlichen Umgang muss ich Dir uneingeschränkt Recht geben. Der war damals selbst hier auf dem Land (trotz "handfester Zeiten" ;)) deutlich besser. Bei der Lokalisierung der Ursachen komme ich an Begriffen wie "Ellbogengesellschaft" und "Egoismus" irgendwie nicht vorbei. Ich sollte vielleicht erwähnen, dass ich in der Grundschule noch das Bildungssystem (von manchen auch Propaganda~ genannt) der DDR genossen hab.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Freddy,

doch, ich habe die 60er noch schulmäßig angekratzt.
Immerhin 1 Jahr lang;)
Da wurde ich jedenfalls von meiner Lehrerin nicht körperlich gemaßregelt.

olly3052 schrieb:
Könnten wir uns wieder etwas näher am eigentlichen Thema bewegen?

...ist die Bitte, die ich wiederholen möchte.

Gruß

olly3052
 
(China)Ich habe leider auch ein wenig spät gemerkt wozu man Bildung braucht und konnte
es dann auf umständlichen Wege nachholen. Und ich kann es kein weiter empfehlen!

Word und dito... Grundsätzlich muß ich dem Threadstarter zustimmen, das es Quatsch ist kleine Bälger in so einem Alter in Schularten einzuteilen.

Was die Ausgrenzung von Migranten anbelangt, habe ich auch das Gefühl das die gerne mal in so tolle Sachen wie das BVJ abgeschoben werden, damit man seine Ruhe hat, niemanden in der Arbeitslosenstatistik und vor allem keine Kohle für eine gezielte Förderung ausgeben muß.

@JulesBärle: In dem Zeitraum in dem Du in der Schule warst gab's auch keine wirklich große Einwanderungswelle wie in den 90ern mit den Spätaussiedlern, keine Wiedervereinigung an der der gesamte Staat mächtig zu knabbern hat und keine multimediale Verblödung im heutigen Aussmaß ;)
 
Wie Jules schon gefragt hat: Welches Alter und welche Schularten waeren denn sinnvoller zur Einstufung?

Schreibt dochmal eure Konzepte....
 
Naja, da hab' ich auch schon Gegensätzliches gelesen:

Spiegel online schrieb:
Doch eine Studie des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) in Essen zeigt nun, dass das Einschulungsalter offenbar keinen Einfluss auf den späteren Lernerfolg hat. Kinder, die zunächst zurückgestellt und damit verspätet eingeschult wurden, erreichten keinen nachweisbar besseren Schulabschluss, erklären die Forscher. Die zurückgestellten Kinder blieben auch nicht seltener sitzen als die anderen Schüler. Ohne triftigen Grund, folgern die Essener Wissenschaftler, sollten Kinder deshalb nicht spät eingeschult werden.
-> http://www.spiegel.de/unispiegel/schule/0,1518,373768,00.html

Zeit.de schrieb:
Werden die Kinder dagegen früher eingeschult, auch wenn sie noch nicht alle Anforderungen an ein Schulkind erfüllen, ergibt sich oft ein positiver Effekt: "Im Alter von sechs, sieben Jahren durchläuft jedes Kind eine Phase des überoptimistischen Glaubens an sich selbst", sagt der Psychologe Marcus Hasselhorn. "Es glaubt, alles schaffen zu können." Niederlagen werden schneller weggesteckt, weil Wille und Neugier stärker sind als jeder Misserfolg. Spätestens mit acht Jahren erfolge dann der Wechsel zu einer realistischeren Selbsteinschätzung. Deshalb dürfe die Phase der großen Motivation nicht verpasst werden. Doch durch die immer spätere Einschulung rückt die Phase der Schulunlust und der Anstrengungsvermeidung, die typischerweise erst in Klasse drei oder vier eintritt, weit nach vorn. So ist es keine Seltenheit, dass Schüler schon gegen Ende der ersten Klasse die Freude am Lernen verloren haben.
-> http://nurtext.zeit.de/2002/37/200237_b-grundschule_xml
 
Dazu wird es immer unterschiedliche Aussagen geben, weil eben nicht jede Entwicklungsstufe bei jedem zur gleichen Zeit erreicht und bearbeitet wird. Es läßt sich nichts verallgemeinern.

Ein Konzept wäre - denke ich - viel mehr mit Themenbezogenen Projekt - und Kleingruppen zu arbeiten. Auch solche die über längere Zeit gehen und deren Ergebnisse dann gemeinsam vorgestellt werden. Das fördert alle Bereiche, sowohl fachlich wie sozial und sprachlich. Die Schüler müssen dann untereinander eine Basis finden und sich gegenseitig wahrnehmen um erfolgreich zu sein. Gute Betreuung durch die Projektleiter/Lehrer vorausgesetzt.
Denn die Defizite die MacII oben anspricht, spielen in meinen Augen eine nicht unerhebliche Rolle bei der jetzigen Situation.
 
Respekt verschafft man sich nicht durch Schläge, im Gegenteil.
Es zeigt nur die Hilflosigkeit des Gegenüber.

Die Lehrer SIND hilflos! Wenn einer Scheisse baut, kann man ihm sagen "Sei ruhig!" - wenn er das nicht tut, kann man ihm sagen "Geh raus!". Tut er das nicht, was machst du dann? Gehst du zum Direx? Der kann nichts machen. Gehst du zu seinen Eltern? Die interessiert's nicht, wenn sie überhaupt Deutsch können. Und jetzt?
 
sandmaennchen schrieb:
Die Lehrer SIND hilflos! Wenn einer Scheisse baut, kann man ihm sagen "Sei ruhig!" - wenn er das nicht tut, kann man ihm sagen "Geh raus!". Tut er das nicht, was machst du dann? Gehst du zum Direx? Der kann nichts machen. Gehst du zu seinen Eltern? Die interessiert's nicht, wenn sie überhaupt Deutsch können. Und jetzt?
Genau für solche Leute wünschte ich, dass wir auch in Deutschland Bootcamps hätten.
 
sandmaennchen schrieb:
Die Lehrer SIND hilflos! Wenn einer Scheisse baut, kann man ihm sagen "Sei ruhig!" - wenn er das nicht tut, kann man ihm sagen "Geh raus!". Tut er das nicht, was machst du dann? Gehst du zum Direx? Der kann nichts machen. Gehst du zu seinen Eltern? Die interessiert's nicht, wenn sie überhaupt Deutsch können. Und jetzt?
Schulverweis durch den Direktor. Der Direktor kann das Hausrecht anwenden. Das Hausrecht kann mittels der Polizei vergegenwärtigt werden. Ende Banane!

Aber was hat das mit dem Topic zu tun?
 
Im Sinne meiner beiden Vorredner: WTF?!

Zum Thema: Ich würde es für sinvoll halten sich eher am Ganztags- / Gesamtschulkonzept zu orientieren, da das nachweislich mehr bringt, da man als Schüler z.B. seine Hausaufgaben (evtl. unter Aufsicht / Anleitung eines Lehrers) schon in der Schulzeit machen kann und nach dem Ende der Schule wirklich Freizeit hat.
 
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