Bildungslücke Deutschland!

Aurèlie schrieb:
Die Grundidee ist gut und findet auch tatsächlich in der gleichen Form an meinem Gym. statt. Das ganze heißt dann "Aufsetzer" und exestiert, weil es nicht genug Interessierte für Physik 4stündig gab. So gibt es ein Physik 2stündig und die Gruppe 4stündiger vertieft das Wissen dann getrennt.
Das ist doch schon mal was. Ich verstehe nur nicht warum man erst immer in eine Notsituation kommen muss damit sich etwas bewegt. So entstand auch die sog Grabsteintechnologie - Entwicklung erst nach entsprechenden Verlusten. :(
Aurèlie schrieb:
In der Praxis würden sich zwei Gruppen bilden. Es wäre ein Konflikt im Raum.
Ich denke es wäre nicht so schlimm! Du hast sogar schon die Antwort geliefert - warum!
Aurèlie schrieb:
Dies passiert bei uns nicht, da die Schüler des Physikkurses ja alle Gymnasiasten sind. Die einen interessieren sich mehr, die anderen weniger für Physik.
Bedenke Ihr wäret ja dann alle Gesamtschüler.

Ein Konflikt läßt sich so oder so nicht gänzlich vermeiden, wie wir oben schon festgestellt haben. Man wird es auch nicht jedem 100% recht machen können - aber man kann die Anzahl derer die heute auf der Strecke bleiben reduzieren.
Aurèlie schrieb:
Die Schule spielt für die Integration von Kindern und Jugendlichen eine zentrale Rolle.
So ist es bzw. es fängt ja auch schon im Kindergarten an.

Liebe Grüße,
Dilandau
 
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@all

während des gesamten threads leide ich unter einem permanenten deja-vue-Erlebnis.

Und eben, als ich noch einmal den von 2LOST verlinkten Artikel der FAZ vom 15.05.06 durchlas, ging mir endlich das Licht auf: Die OECD hat es geschafft, die PISA-Studie 2003 auszuwerten!

Die Bildungskommission der Heinrich-Böll-Stiftung hatte das etwas schneller auf die Reihe gebracht. Sie hatte im Januar 2004 als Reaktion auf das Ergabnis von PISA 2003 eine 30seitige Empfehlung veröffentlicht.
Wer sie lesen möchte : http://www.migration-boell.de/downloads/migration/Bildungskomm_Empfehlung.pdf

Für unser Thema auf jeden Fall empfehlenswert.
 
Danke! Wird ein bißchen dauern bis ich mich dadurch gewühlt habe und den Text verinnerlicht habe! Aber der Satz ist schon mal gut:
Die Schule als Community Center
Hoffentlich am Ende nicht nur Augenwischerei wie beim Arbeitsamt - Arbeitsagentur. Klang auch gut - hat bloß nicht viel verändert. Papier ist ja geduldig!

Liebe Grüße,
Dilandau
 
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Sorry, Leude, so schön auch die Entwicklung der Utopie eines perfekten Schulsystems sein mag, geht das ganze doch kräftig am Topic vorbei...

Und:
Wollt ihr die nötige Arbeit wirklich alleine der Schule überlassen?
Sollen Lehrer als Allheilmittel dienen, während andernorts in einer Tour über selbige hergezogen wird?

Einerseits sollen Lehrer wohl Mängel im sozialen Umfeld ausgelichen, den Schülern Grundwerte vermitteln und nebenbei noch ihr Curriculum abwickeln und damit eine brauchbare Grundbildung aufbauen.
Andererseits gelten Lehrer wohl als faul, unprofessionel, desinteressiert, hilflos, ... (Siehe leider auch: http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3426778343/028-9786331-6677361 ).

Ich denke, man kann die Schule an der Integration beteiligen, aber man kann ihr die Aufgabe keinesfalls alleinig übertragen.

Man muss an den Punkten ansetzten, die nunmal für Sozialisation und eben auch Integration wesetlich sind, und das sind in der Reihenfolge: Familie, Nachbarschaft, Peergroup und (auch, aber eben nicht nur!) Schule.

Wenn mir meine Familie mehrheitlich vermittelt, dass man sich nicht intergieren braucht, kann sich ein Herr Lehrer noch so abmühen, er wird nichts erreichen!
 
dem ist kaum etwas hinzuzufügen. Eine Schule kann immer nur auf einer Basis aufbauen und diese Basis kann nur aus der Familie kommen.
 
Aber wenn diese von euch genannte Basis nicht in der Familie und genauso wenig im Freundeskreis vorhanden ist, was dann? Lassen wir weiterhin den "Parallelgesellschaften" alle Möglichkeiten zur Entwicklung und Entfaltung?

Ich bin der Meinung, dass der Kindergarten und die Schule die Kinder/Jugendlichen in eine neue gesellschaftliche Schicht eingliedern muss, falls von der "Basis" keine Impulse in diese Richtung ausgehen.
 
b-runner schrieb:
Sorry, Leude, so schön auch die Entwicklung der Utopie eines perfekten Schulsystems sein mag, geht das ganze doch kräftig am Topic vorbei...
Ich pers finde, dass es sehr wohl zum Topic gehört!

b-runner schrieb:
Man muss an den Punkten ansetzten, die nunmal für Sozialisation und eben auch Integration wesetlich sind, und das sind in der Reihenfolge: Familie, Nachbarschaft, Peergroup und (auch, aber eben nicht nur!) Schule.
So! Diese Aussage ist ja schön und gut - auch nicht verkehrt! Aber wie willst du daran etwas ändern? In dem Bezug habe ich noch keinen vernünftigen und durchführbaren Vorschlag gehört! Wenn Imigranten in Ihren eigenen 4 Wänden nur in Ihrer Landessprache reden wollen - wie willst du dies verhindern? Wenn sie meinen, dass sie in ein Viertel ziehen wollen in dem sehr viele gleichgesinnte Imigranten leben, weil sie sich dort aufgehobener fühlen. Ihnen vorschreiben wo sie hinziehen sollen! Man muss dort ansetzen wo der Staat oder das Land auch direkten Einfluss hat und das ist halt nicht die Familie oder die Nachbaren! Genauso wenig hat der Staat einen Einfluß auf Ihre Einstellung oder Gesinnung! Du kannst einem Imigranten auch nicht vorschreiben, wie er seine Kinder erziehen soll. Wenn er meint seinem Sohn beibringen zu müssen, dass Frauen minderwertig sind und seiner Tochter, dass sie sich unterzuordnen hat - dann wird der Vater dieser dies auch tun.

Also bleibt dem Staat nur die Einwanderungspolitik, in der in den letzten Jahren zu viele Fehler begangen worden sind, die man jetzt nicht mehr rückgängig machen kann, oder über die Schulen & Co.! In dem man von dem alten traditionellen Schule wie man sie heute kennt zu einer komplett neu strukturierten Form übergeht!

b-runner schrieb:
Sollen Lehrer als Allheilmittel dienen, während andernorts in einer Tour über selbige hergezogen wird?
Das hat von uns niemand behauptet! Ganz im Gegenteil! Die Lehrer sollen gestärkt und besser ausgebildet werden, sowie entsprechende Unterstützung erhalten!

Aurèlie schrieb:
Ich bin der Meinung, dass der Kindergarten und die Schule die Kinder/Jugendlichen in eine neue gesellschaftliche Schicht eingliedern muss, falls von der "Basis" keine Impulse in diese Richtung ausgehen.
Da stimme ich dir absolut zu, Aurèlie.

Liebe Grüße,
Dilandau
 
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Ich bin der Meinung, dass der Kindergarten und die Schule die Kinder/Jugendlichen in eine neue gesellschaftliche Schicht eingliedern muss, falls von der "Basis" keine Impulse in diese Richtung ausgehen.
Ich sage es gerne noch einmal. Die Schule allein kann nicht das geraderücken, was andernorts falsch läuft.

Die heutige Lehrerausbildung ist schon so, wie sie ist, sehr anspruchsvoll. Sicher gäbe es noch Verbesserungmöglichkeiten, doch realistisch gesehen wird es kaum jemand leisten können, gleichzeitig und gleichwertig die verschiedenen Aufgabenbereiche abzudecken, die hier aufgezählt werden.

Fordert und plant ruhig, das wird nicht viel ändern. Solange man keine Intergration durch die Gesellschaft an sich erreicht, wird dies die Schule alleine auch nicht bewirken. Es ist IMHO kurzsichtig, die Verantwortung für die gesellschaftliche Integration ans Bildungssystem abzugeben, wo dieses doch schon mit den bisherigen Aufgaben überlastet ist.
 
b-runner schrieb:
Ich sage es gerne noch einmal. Die Schule allein kann nicht das geraderücken, was andernorts falsch läuft.
Ich weis es ist bei dem Thema Imigration vieleicht etwas unangebracht und ein schlechtes Beispiel, aber: Im 3ten Reich hat man die Macht der Kindergärten und Schulen sofort erkannt und mißbraucht. Man hat Kinder dazu gebracht, nicht nur dem Führer bedingungslos zu folgen sondern auch ihre eigenen Eltern gegenüber der SS zu denunzieren! Nach dem Fall des 3ten Reiches hat man die Kindergärten und Schulen auch dazu genutzt dieses Gedankengut des 3ten Reiches wieder aus den Köpfen der Gesellschaft zubekommen und die alte Generation stirbt nach und nach weg. Erzähle mir deßhalb bitte nicht Schule spiele bei der Erziehung und unserer Denkweise eine untergeordnete Rolle.

Außerdem kann ich dir zig weitere Beispiele aufzählen in denen man über die Schulen eine Wendung in der Gesellschaft herbeiführte. Du vergisst ganz und gar, dass die momentane Gesellschaft mit Ihrer Intolleranz älter wird und auch sterben wird! Demzufolge erfüllt die Umerziehung über Schulen über Jahre hinweg durch aus mehr als nur ein kleinen Erfolg - er kann ein Umdenken herbeiführen.
b-runner schrieb:
Die heutige Lehrerausbildung ist schon so, wie sie ist, sehr anspruchsvoll. .
Die heutige Lehrerausbildung ist mit einer neu strukturierten Ausbildung nicht zu vergleichen!
b-runner schrieb:
Sicher gäbe es noch Verbesserungmöglichkeiten, doch realistisch gesehen wird es kaum jemand leisten können, gleichzeitig und gleichwertig die verschiedenen Aufgabenbereiche abzudecken, die hier aufgezählt werden.
Wie wäre es mit neuen Arbeitsplätzen? Wäre doch eine Idee. Genau deßwegen, weil die Lehrer klagen, dass sie überfordert sind, führt nichts an einer Einstellungsoffensive vorbei!
b-runner schrieb:
Fordert und plant ruhig, das wird nicht viel ändern.
Mag sein, aber wir versuchen wenigstens etwas zu verändern und machen uns Gedanken darüber!
b-runner schrieb:
Solange man keine Intergration durch die Gesellschaft an sich erreicht, wird dies die Schule alleine auch nicht bewirken. Es ist IMHO kurzsichtig, die Verantwortung für die gesellschaftliche Integration ans Bildungssystem abzugeben, wo dieses doch schon mit den bisherigen Aufgaben überlastet ist.
Ob kurzsichtig oder nicht. Du scheinst die oberen Posts entweder nicht richtig gelesen zu haben oder hast sie nicht verstanden. Vorrausschauend gesehen erreicht man so eine Integration in die Gesellschaft -> die momentanen Erwachsenen Imigranten und Deutschen haben nicht das ewige leben -> darum jetzt die Jugend anpacken und nicht an den Alten rumreformieren die eh wegsterben. Du wirst Ihre Einstellung auch nicht mehr ändern können! Das ist sinnlos!

Liebe Grüße,
Dilandau
 
@b-runner & Dilandau

Ihr habt beide recht mit eurer Meinung wenn ihr sagt, dass auf der einen Seite die
Kindergärten und Schulen auch ein Ort der Erziehungen sind und auf der andere Seiten, dass diese Instututinonen nicht alles gerade bügeln können wenn zuhause alles schief läuft. Und genau da sehe ich die den Ansatzpunkt. Die Kindergärten muß viel mehr die Zukunft der Kinder in betracht ziehen. Was hier und da schon der Fall ist, aber noch in der Minderzahl sind.

Man muß die Kinder in den Kindergärten schon auf die zukünftigen Aufgaben Sensiblieren.

Auch wenn das sich nicht gut anhört, die Kindergärten dürfen nicht nur ein Hort der Frei- und Spaßzeit sein!
Vielleicht hört sich dass etwas Spießig an! Aber in diesem Alter sind die Kinder am empfänglichsten (wie schon von Dilandau gesagt auch auf sowas negatives wie Gehirnwäsche)! Wenn man hier ansetzt und Ordnung, Disziplin usw. beibringt -und ich meine nicht die Lachse art die man jetzt vollzieht-, dann werden die Kinder auch so aufwachsen! Auch wenn ich mich Wiederhole die Eltern müssen in allen Fragen und Entscheidungen einbezogen werden!

Es klingt zwar komsich aber auch die Eltern müssen erst mal lernen wie man Kinder erzieht was man erlauben sollte und was nicht usw. !
Der Staat muß viel mehr in Kindergärten investieren! Viel mehr Kindergärtner und Kindergärtneinnen müssen eingstellt werden und um das Problem mit dem Migrantenkindern in den Griff zu bekommne pledier ich dafür viel mehr KindergärtnerInnen mit ausländicher Herkunft einzustellen!
 
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Man waren das noch Zeiten, als ich zur Schule ging...
Hat sich sich ja anscheinend total verändert und zwar ins Negative. :rolleyes:

Ich habe die Schulsysteme Ost und West mitgemacht.
Das System Ost fand ich besser. Man hat gelernt.
Das scheint ja heut zutage nicht mehr so richtig der Fall zu sein.

Das Niveau geht runter.
Höre das fast täglich im Radio.
Super Antworten kommen da von Schülern auf einfachste Fragen.
Letztens kam auf die Frage, wer die deut. Nationalhymne geschrieben hat als Antwort Dieter Bohlen. :D

So, um den Bogen zur Topic hinzugekommen, musste ich vorher mal "ausholen".
Wenn deutschen Schülern schon grunglegende Allgemeinbildung fehlt,
dann ist es nicht verwunderlich, wenn ausländische Schüler noch schlechter dastehen.

Ich sehe das deutsche Schulsystem und die Etat-Streichungen seitens des Bundes, der Länder und Kommunen für Bildung in der Schuld.
 
Zuletzt bearbeitet:
argh - mir sträuben sich die Haare, wenn ich hier die Mehrheit der Meinungen verfolge


nur einige wenige haben erkannt, wo die wirklichen Problem der Migranten in Deutschland liegen:
soziale, politische und räumliche Ausgrenzung, Arbeitslosigkeit, Stigmatisierung, Perspektivlosigkeit, diese Liste könnte man endlos weiterführen

Um nur mal ein Beispiel zu nennen, was ich bei einer Diskutantin hier gelesen habe:

Das Problem des Wohnstandorts:
Eine Migrantenfamilie ist in den meisten Fällen finanziell sehr gering ausgestattet. Dies rührt daher, dass man als Nicht-Deutscher erhebliche Schwierigkeiten hat, einer sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit nachzugehen, dass man fehlende Bildung und Ausbildung besitzt oder eine Ausbildung, die in Deutschland nicht anerkannt ist usw.
Mit diesen geringen finanziellen Mitteln sucht man nun einen geeigneten Wohnraum für seine Familie. Diesen findet man in den meisten Fällen in Gegenden, die ebenfalls von Migranten bewohnt werden, schon deshalb findet eine soziale Durchmischung nicht statt. Auch wenn mit wohnungsbaupolitische Entscheidungen immer wieder versucht wird Segregation, so ist das ein gesellschaftlicher Prozess. Somit hat besagte Migrantenfamilie überhaupt keine andere Wahl als eben dort eine Wohnung zu suchen, wo es ihr möglich gemacht wird. Viele Vermieter wollen z.B. gar keine Migranten, viele Nachbarn sind verängstigt, reagieren mit Ablehnung oder sogar Feindseligkeit auf Migranten. Auch das führt meist dazu, dass Migrantenfamilien, selbst wenn sie möglicherweise finanziell besser gestellt sind, in Gegenden ziehen, die ebenfalls einen hohen Anteil an Migranten aufweisen.
In den seltensten Fällen wird der Grund sein: "sie wollen unter sich bleiben", "sie wollen an unserer (der deutschen ) Gesellschaft nicht teilhaben", "sie leben lieber in einer Paralellgesellschaft", "sie versuchen unsere (die deutsche) Gesellschaft zu verdrängen" usw.
Nur wenn nie jemand auf diese Menschen zu geht, ihnen die Hand reicht und sie Willkommen heißt, ihnen hilft ihre Probleme zu lösen, ihnen die deutsche Sprache nahe bringt, ihnen eine berufliche Perspektive gibt, ihnen zugesteht, dass sie ihre Identität beibehalten können und zusätzlich dazu eine deutsche Indentität sich aufbauen können, wenn man immer nur droht ihr Elend noch zu verschlimmern, wenn man ihnen verbietet ihre "Kultur" auszuleben, sie weiterzuentwickeln usw. dann braucht man sich wirklich nicht zu wundern über die fehlende Integration.
Und auch nicht darüber, dass ihre Kinder zwischen den "Kulturen" hängen, weder die eine noch die andere Sprache können, in ihrem Leben keine Ziele haben, weil sie einfach nie eine Chance bekommen haben und werden.



Und um sich einigen hier ebenfalls anzuschließen:

Ich fordere die Abschaffung des bestehenden Schulsystems. Es sollte eine Gesamtschule bis zu 10. Klasse geben, darin eine gezielte Förderung für die verschiedenen Leistungsniveaus und erst danach sollten die Kinder getrennte Wege gehen (Lehre/Ausbildung/Gymnasiale Oberstufe/ akademische Ausbildung.

Denn wichtiger als Lerninhalte ist es in der Schule zu lernen, mit anderen Menschen umzugehen, Hilfe zu leisten, Respekt und Verständnis für verschiedenste Lebensumstände zu entwickeln, also soziale Kompetenzen zu erlernen und das kann man nur, wenn man mit allen sozialen Schichten in Kontakt kommt.

gruß joe cool
 
@all
:D Muss jetzt doch mal von mir das Bild etwas gerade rücken. Nein, auch wenn es so rüberkam, ich bin keiner der mit aller Macht nur auf der Idee mit dem Schulsystem und den Kindergärten rumreitet und dabei viele schwerwiegende Gründe die zu dieser Situation in Deutschland geführt haben ignoriert. joe cool hat ja einige mal kurz zusammen gefaßt:
joe cool schrieb:
soziale, politische und räumliche Ausgrenzung, Arbeitslosigkeit, Stigmatisierung, Perspektivlosigkeit, diese Liste könnte man endlos weiterführen
Leider haben der Staat und die Länder auf vielen dieser Punkte nur indirekt oder wenig bis gar keinen Einfluß, wenn, wie Aurèlie treffend festgehalten hat, die Unterstützung der Basis in D fehlt. Der Staat und die Ländern können nicht direkt in das Familienleben zu Hause eingreifen ohne dabei Grundrechte zu verletzen und Ihnen sind somit diesbezüglich die Hände gebunden - was auch GUT so ist und nicht ohne Grund damals eingeführt wurde! Der Staat und die Länder müssen sich somit auf die Ihnen gegebenen Mittel beschränken: Arbeitsmarktpolitik, Familienpolitik, Einwanderungspolitik, Bildungspolitik.

-> Arbeitsmarktpolitik kann zwar Arbeitsplätze schaffen - schafft aber keine qualifizierten Arbeitskräft.
-> Familienpolitik kann Familien bessere Chancen und finanzielle Vorteile schaffen, aber nicht kontrollieren ob diese auch zweckmäßig verwendet werden.
-> Einwanderungspolitik kann kontrollierend eingreifen - lößt aber nicht das schon bestehende Problem.
-> Bildungspolitik kann als letzte Instanz aus Deutschen als auch Migranten qualifizierte Arbeitskräfte machen, sie kann Brücken zwischen den sozialen Schichten bauen, schafft somit Tolleranz & Akzeptanz untereinander und ermöglicht der Jugend neue Chancen und Perspektiven.

;) Deßwegen glaube ich daran mit einer Ganztags und Gesamtschule etwas bewegen zu können.

Leider hat b-runner absolut recht, wie ich eingestehen muss, wenn er sagt:
b-runner schrieb:
Fordert und plant ruhig, das wird nicht viel ändern.
Auch wenn wir uns für unsere Ideen stark machen und an deren Erfolg glauben, glaube ich in D nicht so schnell an eine Umsetzung.

Was ich b-runner auch nicht absprechen möchte ist:
b-runner schrieb:
1) Die heutige Lehrerausbildung ist schon so, wie sie ist, sehr anspruchsvoll.
2) Sollen Lehrer als Allheilmittel dienen, während andernorts in einer Tour über selbige hergezogen wird?
Das Lehrer heute einen dermaßen schlechten Standpunkt haben finde ich pers nicht nur traurig sondern auch bedenklich! Dies zeigt aber wie tief unser bestehendes Schulsystem schon gesunken ist.

Diese wehementen Fehler unseres heutigen Schulsystems zeigen sich aber nicht nur bei den Migranten wie -oSi- schon angesprochen hat:
-oSi- schrieb:
Wenn deutschen Schülern schon grundlegende Allgemeinbildung fehlt, dann ist es nicht verwunderlich, wenn ausländische Schüler noch schlechter dastehen.

Auch die Aussage von dir, 2LOST, ist absolut richtig:
2LOST schrieb:
Es klingt zwar komsich aber auch die Eltern müssen erst mal lernen wie man Kinder erzieht was man erlauben sollte und was nicht usw. !
Ich pers finde, dass es ganz und gar nicht komisch klingt! Den heutigen Jugend & Erwachsenen, das klingt jetzt hart, sollte man tatsächlich zu einem Erziehungskurs verpflichten. Ich pers sehe soetwas aber nur als Übergangslösung! So finde ich persönlich Hauswirtschaft und Erziehung gehört an jede Schule als Plichtfach - nur so kann man auf Dauer etwas erreichen - weil so wächst die neue Generation mit Wissen auf, dass man Ihren Eltern nachträglich mühevoll wieder nahe bringen musste.

joe cool hat das Problem unsere heutigen Generation ausführlich geschildert:
joe cool schrieb:
Nur wenn nie jemand auf diese Menschen zu geht, ihnen die Hand reicht und sie Willkommen heißt, ihnen hilft ihre Probleme zu lösen, ihnen die deutsche Sprache nahe bringt, ihnen eine berufliche Perspektive gibt, ihnen zugesteht, dass sie ihre Identität beibehalten können und zusätzlich dazu eine deutsche Indentität sich aufbauen können, wenn man immer nur droht ihr Elend noch zu verschlimmern, wenn man ihnen verbietet ihre "Kultur" auszuleben, sie weiterzuentwickeln usw. dann braucht man sich wirklich nicht zu wundern über die fehlende Integration.
Nur an der heutigen Generation wird man ein Umdenken nicht herbeiführen können, darum wie wir alle hier richtig erkannt haben, laßt uns die Jugend anpacken - sie sind unsere Zukunft und unsere einzige Chance aus dem heutigen Desaster zu entkommen. Wir müssen der Jugend die Chance bieten zuerlernen was joe cool heute bemängelt: weltoffen und tolerant auf unsere Mitmenschen zuzugehen ohne sich von Vorurteilen und Oberflächkeiten irretieren zulassen.

Ich hoffe ich konnte mein bis jetzt enstandenes Bild etwas korrigieren, was aber nicht heißt, dass die vorherigen Posts Ihre Ausagekraft verloren haben, im Gegenteil! Seht diesen Post als Ergänzung.

Außerdem möchte ich mich für das obige etwas krasse Beispiel für die Macht der Schulen entschuldigen. Ich gebe zu es ist schon etwas heftig - hat aber seine Wirkung glaube ich nicht verfehlt. Darum möchte ich noch ein etwas besseres und treffenderes Beispiel hinzufügen! Die Integration der Schwarzen Bevölkerung in Amerika wurde auch hauptsächlich über die Schulen bewerkstelligt. Dort kann man aber schon sehen was auch auf uns noch zukommt! Die zur Zeit schon existierenden Paralellgesellschaften wird man nicht ohne weiteres aus dem Bild Deutschlands einfach beseitigen können! Eher sollten wir Deutschen anfangen diese zu akzeptieren und sie als einen Teil von uns zu sehen. Vorallem sollten wir wie oben geschrieben Ihren und unseren Kinder die Chance bieten gemeinsam eine neue Gesellschaft zu bilden!

Liebe Grüße,
Dilandau
 
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Nachdem ich den fred mal so auf die schnelle überflogen habe kommen mir einige Ansichten und Meinungen sehr bekannt vor.

Ich muß dazu sagen, daß ich in einer berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme (BvB) für sozial benachteiligte und lernbehinderte Jugendliche als Arbeitsanleiter und Sozialpädagoge arbeite und somit jeden Tag mit dem Elend der "Bildungslücke Deutschland" konfrontiert werde.

Ich möchte mal auf die Aussage von Joecool eingehen:

In den seltensten Fällen wird der Grund sein: "sie wollen unter sich bleiben", "sie wollen an unserer (der deutschen ) Gesellschaft nicht teilhaben", "sie leben lieber in einer Paralellgesellschaft", "sie versuchen unsere (die deutsche) Gesellschaft zu verdrängen" usw.
Nur wenn nie jemand auf diese Menschen zu geht, ihnen die Hand reicht und sie Willkommen heißt, ihnen hilft ihre Probleme zu lösen, ihnen die deutsche Sprache nahe bringt, ihnen eine berufliche Perspektive gibt, ihnen zugesteht, dass sie ihre Identität beibehalten können und zusätzlich dazu eine deutsche Indentität sich aufbauen können, wenn man immer nur droht ihr Elend noch zu verschlimmern, wenn man ihnen verbietet ihre "Kultur" auszuleben, sie weiterzuentwickeln usw. dann braucht man sich wirklich nicht zu wundern über die fehlende Integration.
Und auch nicht darüber, dass ihre Kinder zwischen den "Kulturen" hängen, weder die eine noch die andere Sprache können, in ihrem Leben keine Ziele haben, weil sie einfach nie eine Chance bekommen haben und werden.


Nach meiner täglichen Erfahrung sind ausländische Jugendliche meist unter sich, und machen ganz selten Anstalten dies zu ändern.

Der Widerstand etwas zu lernen (Stichwort Schulverweigerung) ist am höchsten.

Die Problematik zwischen zwei Kulturen zu leben halte ich mit für eine der Hauptproblematiken bzw. die unterschiedliche Wertigkeit der Kulturen:

Für meine türkischen Jugendlichen war es völlig klar das sie an bayram http://enterpreis.san-ev.de/webspace/Lena.8747/bayram.htm frei bekommen.
Auf die Frage:
Wenn ich in der Türkei leben würde und zu meinem Arbeitgeber gehen würde und ihn fragen würde, ob ich aufgrund eines evang./kathol. Feiertages frei kriegen würde, haben sie dies lächelnd verneint.



Wichtig wäre es meiner Meinung nach ausländische Jugendliche "aktiv" zu integrieren aber auch deutschen Jugendlichen mehr Chancen durch konkrete Angebote zu geben. Und das nicht erst wenn man merkt, das ein Jugendlicher in irgendeiner Weise auffällig wird.
 
Hallo Kinder der Nacht ^^,

habe gerade einen Artikel zum Thema auf zeit.de gelesen. Guter Artikel, mit vielen - für mich neuen - Infos. (Schweden!).

Es werden Integrationsprobleme in Europa beispielhaft vermittelt. Insbesondere spielen auch die - von uns schon erwähnten - Eltern, die ihren Kindern keinen Halt oder nur begrenzte Möglichkeiten bieten können, eine wichtige Rolle.

Zusätzlich werden einige Lösungsvorschläge- und -fehlschläge erwähnt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die in Deutscland vorhandenen Integrationsprobleme in ganz Europa eine mehr oder weniger starke Rolle spielen. Das ist für uns als Deutsche beruhigend, jedoch für uns als Europäer alarmierend.
 
IncredibleHorst schrieb:
Nach meiner täglichen Erfahrung sind ausländische Jugendliche meist unter sich, und machen ganz selten Anstalten dies zu ändern.

Der Widerstand etwas zu lernen (Stichwort Schulverweigerung) ist am höchsten.


deutsche Jugendliche bleiben auch unter sich, wie soll dann ein austausch überhaupt statt finden? a propos austausch, es gilt ja heutzutage als " schick" einen Schüleraustausch in ein anderes Land zu machen, wenn man es sich finanziell leisten kann. Vielleicht sollte man einfach mal einen Austausch mit Jugendlichen Nicht-Deutscher Herkunft anregen...

die Ursache für Schulverweigerung ist in den seltensten Fällen der Widerstand zu lernen

Eigentlich müsstest gerade du ja aus erster Hand wissen, welche Probleme wirklich deine sozialbenachteiligten Schüler haben, vielleicht kannst du uns ja etwas darüber berichten.


und zu Dilandau Es ist richtig, dass der Staat nicht direkt eingreifen kann, das können nur die Menschen, die den Staat leiten, das Volk, die Gesellschaft. Solange die meisten nicht begreifen, dass wir nun mal alle im selben Boot sitzen, werden sie weiterhin versuchen, die unerwünschten über Bord zu werfen, das Boot damit ins Wanken bringen und am Ende mit untergehen.

Es ist schon lange bekannt, dass Deutschland mit seiner Bildungspolitik in eine Sackgasse fährt, die Kürzungen im Bildungssektor die Misere noch verstärken; allein eine Reform zur Verbesserung der Bildungspolitik ist in weiter Ferne.

gruß joe cool
 
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