Blackout - Panikmache oder realistisches Szenario?

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Binalog schrieb:
Die Realität ist wohl noch nicht bei allen grünen Minister angekommen, aber das wird sie noch.
Frau Lemke soll einfach erklären woher konkret(!) bis zum 01.10.22 4 GW gesicherte Kraftwerksleistung herkommen sollen.

Wahrscheinlicher ist wohl das die Dame mit ihrem Statement wo nicht hervor geht, wo die fehlenden 4 GW danach herkommen sollen, die Nationale Sicherheit gefährdet.

Ich halte daraus resultierende Blackout für sehr wahrscheinlich.
Ich möchte nur auf den Zustand der Bundeswehr verweisen, der Jahrelang schön geredet wurde, und nun heraus kam, das wir von der Bundeswehr keinswegs beschützt werden.
Nicht zuletzt weil wir nicht einmal die Munition dafür haben.
Die müsste erst einmal für satte 20 Milliarden aufgefüllt werden.

Man darf diesen Duktus der Realitätsferne dann auch bei der Energieversorgung unterstellen.
Und zwar nach wie vor.
 
Naja die Laufzeiten werden sich realistisch kaum verlängern lassen

Man hat sicher bereits Brennstoffversorgung gekündigt und das gibt es nicht bei ALDI oder Amazon, Personal ist entweder in Ruhestand oder dann woanders etc

Der Zug ist abgefahren - Personal war sicher eh schon knapp da in D 0 Nachwuchs seit Jahrzehnten und man wird die mit neuen Jobs ab 2023 auch nicht mit Geld überzeugen können.

Auch hat man sicher nichts mehr extra investiert um 2023,4,5+ Betrieb ohne Revisionen garantieren zu können
 
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Binalog schrieb:
Frau Lemke soll einfach erklären woher konkret(!) bis zum 01.10.22 4 GW gesicherte Kraftwerksleistung herkommen sollen.
Kannst du mir erklären warum der 01.10? Werden die aus dem Artikel erwähnten AKW's nicht erst zum 31.12 abgeschaltet?

Wer garantiert eigentlich einen mängelfreien Restbetrieb unserer Konvoi-Anlagen? In Frankreich werden AKW's abgeschaltet aufgrund von Korrisionen, davon sind sogar Reaktoren betroffen die Neuer als unsere sind.
 
xxlrider schrieb:
Ich möchte nur auf den Zustand der Bundeswehr verweisen, der Jahrelang schön geredet wurde, und nun heraus kam, das wir von der Bundeswehr keinswegs beschützt werden.
das kam nicht raus, das war seit Jahrzehnten allgemein bekannt (besonders für Menschen die selbst in der Bundeswehr jahrelang gearbeitet haben), genauso wie jedes Land Schwächen hat und ich bin stolz drauf das unsere Schwäche ist, NICHT mehr so zu sein wie vor 1945! :love::love: Wir brauchen nicht noch mehr Waffen!
 
Auf der Seite...

https://www.netztransparenz.de/EnWG/Redispatch

werden alle durch die ÜNBs durchgeführten Redispatchmaßnahmen gelistet.

Ich habe mir die Excelliste runtergeladen und nach Anzahl und Umfang der Maßnahmen gefiltert, welche sich auf Reservekraftwerke beziehen...

1646463598254.png


Wie man sieht, steigt sowohl die Anzahl als auch die Energiemenge dieser Maßnahmen stark an. Das Jahr 2022 liegt mit seinen bisherigen zwei Monaten bereits über den Gesamtjahren bis 2020 und wird auch das Jahr 2021 bei weitem hinter sich lassen.

Wenn man für die Stabilität eines Systems immer mehr Eingriffe vornehmen muss, dann deutet das aus meiner Sicht eher in Richtung Instabilität als Stabilität.

Noch liefern die AKWs zuverlässig 4 GW rund um die Uhr. Die Anlagen sind in Betrieb und auch das Betriebspersonal ist noch da. Wenn wir es in einer Krise nicht schaffen bestehende und funktionierende Kraftwerke weiterzubetreiben, dann ist "uns" wirklich nicht mehr zu helfen.
 
Jupp "noch da" bringt aber nichts.

Man hat den Menschen bereits vor langer Zeit wiederholt immer wieder gesagt sie werden 2023 arbeitslos - wer weiter beruflich irgendwie tätig sein will ist sicher seit langem auf Jobsuche, und wer was gefunden hat wird das sicher nicht für ein ja vielleicht betreiben wie die Kernkraftwerk ein paar Monate oder 1-2 Jahre weiter - bis die Regierung mal wieder über Nacht beschliesst "man braucht sie doch nicht" aufzugeben.

Die Kernkraftwerke sind alle seit Jahren im wir machen bald zu Modus und die Beschäftigten im wenn man nichts sucht und keine neue Stelle bis in ein paar Monaten hat sind wir bald arbeitslos Modus - oder Frührentner.

Man kann nicht mal schnell Menschen umschulen um Personal zu ersetzen und auch nicht mal schnell Brennelemente dann doch kaufen wollen- man kann die bestellen und wird dann vielleicht irgendwann beliefert.
 
Danke, aber was hat das mit meiner Frage zu tun? Kann dir nicht ganz folgen.

Meines Informationsstandes sind wir bei Uran zu 100% abhängig von Importen abhängig, im Jahre 2019 wurden 42,5% in Kasachstan abgebaut, in den Top 10 sind neben Ländern wie Australien und Kanada noch Namibia, Niger und Usbekistan um mal ein paar zu nennen. Für mich sind das nur zum Teil sichere Rohstofflieferanten. Dann muss Uran noch entsprechend aufbereitet werden um es in AKW's nutzen zu können, auch dort sind wir abhängig von anderen Ländern, die logischerweise selbst AKW's betreiben. Nach dem Einmarsch von Russland in der Ukraine, sind Länder die zur Sowjetunion gehört haben, vielleicht nicht der sicherste Lieferant.
 
Nun auch alle andern werden nicht auf Knopfdruck wieder liefern.

Deutschland wird realistisch nichts übrig bleiben als zu hoffen, dass das Ausland dann Strom liefert, wenn man den braucht - und können die das dann nicht weil sie selber ihren Strom brauchen muss es halt intern Lastabwurf (geplanter Brownout) machen und Bereiche vom Netz nehmen.

Für alles andere sich selber mit steuerbarer Stromerzeugung zu versorgen ist es halt einfach zu spät und das lässt sich auch nicht in 10 oder 20 Jahren mal schnell wieder umbauen und fixen - der Stromerzeugungs- und Energiemarkt ist einfach ein langsamer Tanker - 10 oder 20 Jahre sind da nichts.
 
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Du hast die anderern Länder bereits aufgezählt und es geht auch nicht nur um den Rohstoff, es müssen daraus auch noch Brennelemente hergestellt werden.

Ich meine, dass bei Kernbrennstoff für uns mittelfristig weniger Abhängigkeit besteht als bei Gas und Kohle aus Russland. Befreundete Nationen von Deutschland betreiben zig AKWs inkl. der zugehörigen Aufbereitungskapazitäten. Da sollten genügend Kapazitätsreserven bestehen, um unsere drei AKWs mit zu versorgen.

Es geht um die Wurst, aber anscheinend ist das noch nicht bei allen Bedenkenträgern angekommen. Im Afghanistaneinsatz wurden von deutschen Bürokraten Militärfahrzeuge wegen TÜV-Mängel und fehlender ASU-Plakete "aus dem Verkehr gezogen". Auch solche Schreibtischhengste stellen derzeit eine Gefahr für die Sicherheit des Landes dar.
 
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fgordon schrieb:
(...)Man kann nicht mal schnell (...)
Ist jetzt nicht an Dich persönlich gerichtet, aber den Satz höre ich zu fast jedem Problem. Überall wird erklärt, weshalb was nicht geht, eine Lösung wird aber nicht angeboten.

Wenn ich auf den ersten Coronalockdown zurückblicke, was waren da für "Unmöglichkeiten" gefühlt über Nacht umgesetzt. HomeOffice, digitale Signaturen, usw., immer hieß es "geht nicht". Und heute? Geht alles.
 
Die EU hatte Stand 2019 ca. 100 tausend Tonnen bekanntes förderfähiges Uran. In Grönland sind noch ca. 50 tausend Tonnen, kann man jetzt drüber streiten ob man das dazu zählen möchte. Im Jahre 2020 hatte die EU einen Verbrauch von ca. 14 tausend Tonnen. Wir wären also spätestens in 12-13 Jahren von Importen abhängig, außer wir finden andere Uranquellen, in Kohleasche zum Beispiel sind auch nutzbare Mengen vorhanden. Quasi eine Win-Win Situation für die Energiekonzerne.

Wären wir mal beim Munga geblieben, der hat wenigstens keine AU gebraucht. Bei TÜV Mängeln wäre ich im Einsatz aber schon vorsichtig, ohne Bremse oder mit durchgerostetem Rahmen möchte ich dort nicht rumfahren.
 
BlackhandTV schrieb:
das kam nicht raus, das war seit Jahrzehnten allgemein bekannt (besonders für Menschen die selbst in der Bundeswehr jahrelang gearbeitet haben), genauso wie jedes Land Schwächen hat und ich bin stolz drauf das unsere Schwäche ist, NICHT mehr so zu sein wie vor 1945! :love::love: Wir brauchen nicht noch mehr Waffen!
Man sieht was mit Staaten passiert, die sich nur schlecht verteidigen können.
Sie können gerne Stolz darauf sein, das Deutschland nicht mehr wie vor 1945 ist.

Wäre damals der Rest der Welt auch so Pazifistisch wie sie gewesen, wäre Deutschland nie von Hitler befreit worden.
 
Binalog schrieb:
Ist jetzt nicht an Dich persönlich gerichtet, aber den Satz höre ich zu fast jedem Problem. Überall wird erklärt, weshalb was nicht geht, eine Lösung wird aber nicht angeboten.

Wenn ich auf den ersten Coronalockdown zurückblicke, was waren da für "Unmöglichkeiten" gefühlt über Nacht umgesetzt. HomeOffice, digitale Signaturen, usw., immer hieß es "geht nicht". Und heute? Geht alles.


Nur weil es DSL Mobilfunk in Co bereits gab, hat das mit HomeOffice funktioniert. Das ist nunmal etwas komplett anderes, ob man auf eine bestehdende Infrastrukltur zurpückgreift wie bei HomeOffice oder ob man die erst mal schaffen muss und rausfinden muss, ob die überhaupt in der Masse funktioniert.

Hätte man DSL erst erfinden und bauen müssen und Mobilfunkmasten aufbauen wäre das auch nicht so einfach gewesen mit Homeoffice.

Bei PV und Wund ohne Speicher und nun auch ohne Gas, Kohle und Kernkraft kann man halt auf nichts Bestehendes zurückgreifen erst mal muss die Speicherinfrastruktur geschaffen werden.
 
fgordon schrieb:
Nur weil es DSL Mobilfunk in Co bereits gab, hat das mit HomeOffice funktioniert. (...)
Ich hatte nicht die Technik gemeint, sondern die zugehörige Bürokratie und ihre Prozesse.

Überspitzt: Vor Corona waren für die Bestellung von zweilagigem Klopapier drei Unterschriften notwendig. Heute nicht mehr und die Leute können trotzdem noch aufs Klo.
 
Binalog schrieb:
Frau Lemke soll einfach erklären woher konkret(!) bis zum 01.10.22 4 GW gesicherte Kraftwerksleistung herkommen sollen.
Wenn man bedenkt, dass Deutschland etwa 45 bis 80 GW Strom braucht finde ich's schwer vorstellbar, dass 4GW mehr oder weniger nen großen Unterschied machen.
 
Die 4 GW können den Unterschied zwischen Vollversorgung und Lastabschaltungen ausmachen. Gut, ist ja nur ein weiterer Standortfaktor, der uns wegbricht. Gerade die sichere und zuverlässige Energieversorgung hat einige Industriebereiche trotz der hohen Preise hierzulande gehalten.

An Tagen von Dunkelflauten wie z. B. im letzten Oktober betrug das Defizit innerhalb der vier deutschen Regelzonen bereits über 10 GW und da liefen noch 6 AKWs, d. h. im Moment wäre es eine Lücke von über 14 GW. Dazu dann nochmal die 4 GW über die wir jetzt reden, macht dann über 18 GW fehlende Erzeugungsleistung. Ob uns dann polnische und rumänische Kohlekraftwerke (welche auch von der Krise betroffen sind) noch helfen können, darf bezweifelt werden.

Ein Lastabwurf hierzulande wäre ein gewaltiger Vertrauensverlust in den Wirtschaftsstandort Deutschland, aber wir scheinen es ja zu haben.

In einer Krise zählt Verfügbarkeit. So wie es aussieht, muss der Schaden erst eintreten, bevor das Problem wirklich verstanden wird.
 
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Nun Bürokratie ist aber nicht das Problem - Bürokratie verhindert auch nicht dass jeder in Deutschland ein 200m^2 Penthouse hat in der Innenstadt für 80 Euro Warmmiete hat - sondern einfach die Realität ist, dass dieser Wohnraum genausowenig existiert wie (saisonaler) Riesenspeicher im erforderlichen Ausmaß.

Lastabwurf ist nunmal das einzige realistische Szenario ohne Kohle Atom und Gas und extrem riesige saisonale Speicher - jedenfalls wenn man nicht extremst massig Wasserkraft und/oder Geothermie hat.

Und das kann man auch nicht durch Bürokratieabbau verbessern.
 
Binalog schrieb:
Ob uns dann polnische und rumänische Kohlekraftwerke (welche auch von der Krise betroffen sind) noch helfen können, darf bezweifelt werden.
Wieso nur pollnische und rumänische Kraftwerke und nicht auch französische, italienische, österreichische, tschechische, schweizerische ... Kraftwerke und wieso nur Kohlekraftwerke?

Binalog schrieb:
An Tagen von Dunkelflauten wie z. B. im letzten Oktober betrug das Defizit innerhalb der vier deutschen Regelzonen bereits über 10 GW und da liefen noch 6 AKWs,
Wann genau war das?

Und eine generelle Frage: Redest du vom Defizit zwischen Verbraucht und dem was in Deutschland produziert wurde oder dem was hätte produziert werden können (kann ja z.B. sein, dass es schlicht billiger war den Strom aus einem Nachbarland einzukaufen, als ein eigenes Lraftwerk vorübergehend hochzufahren)?
 
Es sollte aber natürlich noch dazu erwähnt werden, im Oktober 21, selbst in der dunkelsten und windärmsten Zeit noch 13-14 GW an Kohleverstromung möglich gewesen wären, ebenso hätten noch 20 GW an Stromerzeugen per Gas stattfinden können. Öl mit ca. 4 GW an Reserven wären auch noch zur Verfügung gestanden. Wahrscheinlich war es aber preisgünstiger und technisch möglich in dem Moment den Strom zu impotieren.

Was gerne vergessen wird, sind ja die Folgeschäden, z. B. durch den Abbau der Steinkohle. Hoffen wir mal die RAG-Stiftung verspekuliert sich nicht zu oft, ansonsten muss der Steuerzahler dafür aufkommen.
 
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