Blackout - Panikmache oder realistisches Szenario?

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spinthemaster schrieb:
Um nur ein Beispiel zu nehmen:

Die Chronologie der Krise der deutschen Solarindustrie in den Jahren 2011 bis 2013 sagt dir wahrscheinlich nichts, da die Grünen in diesem Zeitraum nicht an der Regierung beteiligt waren, richtig?
Die PV-Produktion damals fusste auf einer aberwitzigen Einspeisevergütung von noch 40 Cent pro kWh. Das war nicht mehr finanzierbar, damit traten dann Aspekte der Unwirtschaftlichkeit zu Tage, klar.
 
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Das heißt also, die Regierung hat damals alles richtig gemacht und die verlorenen mehr als 100.000 Jobs waren absolut gerechtfertigt?
 
Kassenwart schrieb:
[...]Nochmal, scheinbar wird das ignoriert: Das Pariser Klimaabkommen ist durch unsere Verfassung verpflichtend.
Ich habe gerade ins GG geguckt. "Pariser Klimaabkommen" finde ich nicht.

Was ist eigentlich mit Ländern, die sich nicht an das Abkommen halten? Wird da die Bundeswehr hingeschickt?
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spinthemaster schrieb:
Das heißt also, die Regierung hat damals alles richtig gemacht und die verlorenen mehr als 100.000 Jobs waren absolut gerechtfertigt?
Mit wievielen Milliarden jährlich hätten diese offensichtlich unwirtschaftlichen Jobs gehalten werden sollen?
 
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@SW987 Was hat denn deine Lieblingsregierung von 2005 bis 2021 in Kraft gesetzt, damit die deutschen klimafreundlich heizen?

Was wurde also getan, damit das GEG nicht erst in Kraft treten musste?
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SW987 schrieb:
Mit wievielen Milliarden jährlich hätten diese offensichtlich unwirtschaftlichen Jobs gehalten werden sollen?

Mit wievielen Milliarden wurden denn die Jobs der Kohlekumpel subventioniert?
 
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SE. schrieb:
Der Spiegel Beitrag von Rahmsdorf ist ganz interessant, weniger Tempo bedeutet mehr Katastrophen.
Deshalb sollte man das Tempo bzgl. der Anpassungs- und Schutzmaßnahmen gegen den menschgemachten Klimawandel unbedingt erhöhen. Hochwasserschutz, Klimatisierung, Dürre- und Hitzeschutzpläne etc.
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spinthemaster schrieb:
[...]Mit wievielen Milliarden wurden denn die Jobs der Kohlekumpel subventioniert?
Wie viele Kohlekumpels gibt es noch?
 
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SW987 schrieb:
Weshalb soll es in einer Demokratie nicht möglich sein, für eine andere Regierungsmehrheit zu sein, die sich mehr am technisch und wirtschaftlich Machbaren orientiert statt an einem dogmatischen 1,5°-Ziel, welches ohnehin nicht zu erreichen ist?
Weil man sich völkerrechtlich verbindlich dazu verpflichtet hat. Einigen ist das natürlich egal.

Warum sollte es in einer Demokratie nicht möglich sein, für eine andere Regierungsmehrheit zu sein, die sich am technisch und militärisch Machbaren orientert statt an dogmatischen Versailler Friedensverträgen?

Es gibt international auch nicht zwangsläufig direkte Konsequenzen, wenn man das Völkerrecht bricht. Weder vor 100 Jahren, noch heute. Ein Blick in die Geschichte zeigt aber, dass das Völkerrecht eine enorme Errungenschaft ist. Dass du das hier so offen in Frage stellst, ist sehr bezeichnend, und nebenbei nicht im Einklang mit Art. 25 GG.

Das war jetzt absichtlich eine polemische Unterstellung, denn es ist natürlich wichtig, völkerrechtliche Verträge, Beschlüsse und Regeln zu kritisieren, wenn es gute Argumente dafür gibt. Jemand, der das tut, stellt selbstverständlich nicht das Völkerrecht in Frage. Sicherlich gibt es am Pariser Abkommen valide Kritikpunkte. Einigen Staaten ging es nicht weit genug, und ein wichtiger Staat ist auch schon mal ausgetreten. Letzteres ist für mich persönlich aber kein Gradmesser, denn der damalige Präsident ist nicht mit der Benutzung eines Regenschirms vertraut und schaut bei einer Sonnenfinsternis auch ohne Schutz direkt in die Sonne - ich habe Zweifel, dass dieser Mensch die globalen Zusammenhänge gut genug versteht, um eine rationale Meinung dazu zu haben.

Nichtsdestotrotz war das Pariser Abkommen der kleinste gemeinsame Nenner, auf den man sich einigen konnte. Hätte es bessere Lösungen gegeben? Mit Sicherheit. Hätte man 195 Staaten davon überzeugen können? Unwahrscheinlich...
Damit ist das Abkommen nunmal das beste, was wir haben. Es ist besser, als gar kein Abkommen und es wäre arrogant, etwas anderes zu behaupten und damit zu suggerieren, man wüsste es besser als die 195 Staaten, die es ratifiziert haben.

Deine ständige Kritik an "den Grünen" kann ich diesbezüglich auch nicht nachvollziehen - wie viele Grüne waren denn in der Bundesregierung, als das Abkommen geschlossen wurde?
 
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wie soll der hochwasserschutz im ahrtal, elbe und co so aussehen? Alle siedlungen weiträumig aus den gebieten umsiedeln? Wie sieht ein hitzeschutzplan aus? Klimabunker, in die wir dann im sommer bei 45 grad gehen? Alle jobs, die zwangsläufig im freien sind, stehen den sommer über still?

Wie ich solche Worthülsen hasse, die nur kaschieren sollen das dummgeschwätzt wird und keinerlei konkrete lösungen demjenigen bekannt sind.
 
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SW987 schrieb:
Deshalb sollte man das Tempo (…) unbedingt erhöhen.
Genau das ist der Punkt, das Tempo muss jetzt erhöht werden, auch gegen Widerstand. Fängt bei EE an, Renaturierung, Fassadenbegrünung, Rückbau von autozentrierter Infrastuktur, Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, etc. – all das bekommt man mit den Grünen. Andere Parteien haben keine besseren Lösungen.
Natürlich helfen solche Maßnahmen nicht universell und pauschal immer.

Erkekjetter schrieb:
wie soll der hochwasserschutz im ahrtal, elbe und co so aussehen?
https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/hochwasserschutz-1944386

Es gibt Lösungsoptionen, die sind nur nicht sehr beliebt.
 
Und bringt immer nur begrenzt was, steht klar in den Papieren. Der einzig richtig effektive hochwasserschutz ist, nicht dort zu bauen wo wasser fliesst. Daher werden hochwasser ereignisse künftig immer wieder verheerende Schäden anrichten. Es gibt keinen schutz davor, der das zuverlässig verhindert. Das ist ne leere worthülse wie „technologieoffenheit“. Alles worthülsen, die dazu dienen, dass man sicht nicht festlegen muss und keine konkreten, umsetzbaren pläne machen muss
 
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Das Problem für Flussnahe Städte sind auch weniger "normale" (also natürliche) Hochwasser. Die waren in Deutschland seit Jahrhunderten bestens bekannt.
Mit den Flussbegradigungen hat aber die Fließgeschwindigkeit der Flüsse zugennommen, was dazu führte, das weit weniger Zeit blieb, um auf ein nahendes Hochwasser zu reagieren.
Ein wilder mäandernder Fluss tritt langsam über die Ufer (weil er über ausreichende Sickerflächen verfügt, die erstmal gesättigt werden) ... ein in ein befestigtes Flussbett gezwengter Fluss, wie die Aar, tritt hingegen eher springflutartig über die Ufer. Gerade dann, wenn alles umliegende Land durch Intensivlandwirtschaft und Bautätigkeit stark verdichtet ist, und der Fluss dann die einzige Ablaufrinne für die Wassermassen darstellt.

Ich fürche, um dieses Problem in den Griff zu bekommen, müssen wir wohl tatsächlich die Flussläufe verlassen, und ihnen erlauben, wieder in einen stabilen natürlichen Zustand zurückzukehren ... geht natürlich nur, wenn wir Köln, Bonn, Koblenz, Düsseldorf, Dortmund, Essen, Berlin, Dresden, Leipzig und noch einige andere Städte erstmal abreißen ... das könnte im restlichen land etwas eng werden.
 
Erkekjetter schrieb:
Der einzig richtig effektive hochwasserschutz ist, nicht dort zu bauen wo wasser fliesst.
Ja, auch. Es gibt jedoch auch bestehende Bebauung in Hochwasser Gebieten (z.B. eben an der Elbe, Elbsandsteingebirge, flussabwärts), die beste Lösung wäre Rückbau, das ist jedoch Anwohnern imo unmöglich vermittelbar. Viele weigern sich einfach da wegzuziehen. Hier kann dann nur eine Begrenzung der Auswirkungen forciert werden.
Das ist in Grenzen umsetzbar und hat wenig mit dem Geschwurbel von Technologieoffenheit zu tun.
 
SE. schrieb:
Ja, auch. Es gibt jedoch auch bestehende Bebauung in Hochwasser Gebieten (z.B. eben an der Elbe, Elbsandsteingebirge, flussabwärts), die beste Lösung wäre Rückbau, das ist jedoch Anwohnern imo unmöglich vermittelbar
Es wird auch Landwirten schwer zu vermitteln sein, wenn sie zugunsten von Sickerflächen auf einen Teil ihres Ackerlandes verzichten sollen ... in den letzten Jahrzehnten haben wir dem Wassersystem in Deutschland jeden cm² Fläche abgerungen, um sie zu beackern oder zu bebauen ... und mit immer schwereren Maschinen dabei auch immer krasser zu verdichten.
Die Folgen auch dieser Handlungsweise konnte man 2021 im Ahrtal sehen.

Wir haben nicht nur nichts gegen den Klimawandel (und damit den Hauptgrund für die Extremwetterereignisse) getan, wir haben sogar noch dafür gesorgt, dass die Folgen der Ereignisse noch krasser sind, als sie sein müssten.
Hätte Tulla 1817 schon geahnt, dass das Hochwasserproblem des Rheins durch seine Begradigung schlimmer werden würde, er hätte es vielleicht ganz gelassen. Zum Glück musste er die Folgen seines Projektes nicht mehr erleben ... der hat nichtmal das Ende der Rheinbegradigung miterlebt.
 
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Erkekjetter schrieb:
wie soll der hochwasserschutz im ahrtal, elbe und co so aussehen? Alle siedlungen weiträumig aus den gebieten umsiedeln?
Ja, das ist die einzige Möglichkeit.

Fahr mal nach Dresden.
Auf der Moritzburg stehen die Wasserstände an der Wand angezeichnet.
Und da stehen sehr viele Hochwasser.

Nach der Flut von 2002 haben wir da Seminargruppentreffen gemacht.
Und komischerweise siedeln da wieder Leute in den Überflutungsräumen.

Im Ahrtal baut man die Häuser wieder in den Flutgraben.
Ja denkt man denn, daß sich das Wasser nicht wieder den günstigsten Weg sucht?

Was soll man dazu sagen?

Umsiedlung tut weh, fragt mal die Leute aus den Braunkohledörfern.

Aber tot ist schlimmer, immer.

Erkekjetter schrieb:
Wie sieht ein hitzeschutzplan aus? Klimabunker, in die wir dann im sommer bei 45 grad gehen?
Mann könnte ja mal etwas gegen die Betonwüsten in den großen Städten machen mit Begrünungen und so weiter.
Und so ein paar unterirdische Schutzräume wären da gar nicht so schlecht.

Auf dem Land hier bei mir brauche ich das nicht.
Ich gehe zur Tür raus und bin in einer Minute im Wald.
 
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Erkekjetter schrieb:
wie soll der hochwasserschutz im ahrtal, elbe und co so aussehen? Alle siedlungen weiträumig aus den gebieten umsiedeln? Wie sieht ein hitzeschutzplan aus? Klimabunker, in die wir dann im sommer bei 45 grad gehen? Alle jobs, die zwangsläufig im freien sind, stehen den sommer über still?[...]
Einerseits gut, dass Du beginnst Dir wichtige Fragen zu stellen, allerdings solltest Du Dich auch zuerst kundig machen, bevor Du wie üblich lospolterst. Die amtlichen Hochwasserkarten können übers Internet eingesehen werden. Hochwasserschutz hat viele Aspekte, die man kennen sollte, wenn man substanziell etwas zu einer Diskussion beitragen will.

Nächstes Jahr sind in den USA wieder Präsidentenwahlen. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass Trump wiedergewählt wird. Aus welchem Verein der sofort austritt kannst Du Dir denken.

Viele Länder machen nicht mit oder halten sich nicht an das Abkommen und(!) das Militär ist völlig außen vor. Der CO2-Wert in der Atmosphäre wird unweigerlich weitersteigen. Genauso wie die Miesen auf dem EEG-Konto (bald gibt es Zahlen zum Juni).

Ich meine eine Regierung sollte sich auch auf die unvermeidlichen Folgen des menschgemachten Klimawandels vorbereiten. Das panische Festklammern an ein Abkommen, welches ohnehin nicht funktioniert, wird nicht helfen.

Bitte mehr Pragmatismus. Man muss im Club der Naivlinge ja nicht unbedingt auch noch den Dümmsten markieren.
 
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