Blackout - Panikmache oder realistisches Szenario?

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Du ziehst einen Zeitraum heran währendem in Deutschland noch 6 AKWs am Netz waren und willst damit belegen, dass Deutschland mit 0 AKWs am Netz unabhängig ist.

Sorry, sehe es mir bitte nach, wenn ich Dich mit dieser Logik allein lasse.

Du schreibst...

"Geschäftsberichte werden aber idR über einen längeren Zeitraum als Mittags 14-15 Uhr verfasst, wo wir wieder beim Anfang wären:"


Das EEG-Konto weist für den Jun23 -1,6 Milliarden € aus, nach -1,2 Milliarden im Mai23.
 
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SW987 schrieb:
Du ziehst einen Zeitraum heran währendem in Deutschland noch 6 AKWs am Netz waren und willst damit belegen, dass Deutschland mit 0 AKWs am Netz unabhängig ist.
Falsch, ich will damit belegen, dass Deutschland unabhängig von französischen Atomkraftwerken ist.
 
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Zum Thema Verfügbarkeit von eigener gesicherter Erzeugungsleistung noch ein Zitat aus dem Interview mit der französischen Energieministerin...

"Die französische Energieministerin forderte, dass Deutschland bei der Planung der Energieversorgung für steuerbare Grundkapazitäten sorgen müsse, damit Schwankungen bei den erneuerbaren Energien – Wind- und Solarstrom – ausgeglichen werden könnten. Pannier-Runacher: „Jedes Land muss seiner Verantwortung nachkommen, die eigene Versorgung sicherzustellen und einen Beitrag zur Stabilität des europäischen Netzes zu leisten.“" link
 
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@SW987
Ja, und Bezug nehmend auch auf deine Befürchtung Frankreich (oder andere Staaten) könnte Energiehandel künftig einschränken ist es doch gerade richtig hier für mehr Autonomie zu sorgen. EE sind eine gute Option, und imho eine sinnvolle im Moment. Selbst wenn Atomenergie trotz der bestehenden ungelösten Probleme (wieder) in Frage käme, Planung und Bau dauert sehr lange.
 
Ich schlage vor, jetzt einfach ein bis zwei Jahre abzuwarten, wie sich die tatsächliche Situation mit dem Strom im- und export nach Frankreich entwickelt, anstatt jetzt nach wenigen Monaten bereits konstante Verhältnisse zu bestätigen.

Deren Atomanlagen werden ja nicht jünger und eine geplante Laufzeitverlängerung auf jetzt 60 Jahre (mit Ausblick auf noch länger) macht deren Anlagen auch nicht weniger anfällig. Hinzu kommt die Temperatur- und Wasserproblematik, wie uns gerade in diesen Wochen wieder eindrucksvoll vorgeführt wird.
6 neue Atomkraftwerke für rd. 52 Mrd. Euro bis 2035 ans französische Netz zu nehmen, halte ich persönlich für äußerst ambitioniert. Andere Länder, die Franzosen eingeschlossen, haben wohl in den letzten Jahren nicht mal eines zeitlich planmäßig und zu geplanten Kosten in Betrieb nehmen können.

Wenn Frankreich uns irgendwann keinen Strom mehr liefern will, dann laufen unsere Reserve- Kohle-, Öl- und Gaskraftwerke eben noch ein wenig länger oder andere Länder verkaufen uns teuer Ihren Stromüberschuss, wie uns SW987 jetzt immer so schön hier belegt.

Unsere Regierung wird keine weiteren fossilen Kraftwerke abschalten, wenn dadurch die Stromversorgung für unser Land nicht mehr gesichert ist. Das ist meine feste Überzeugung.
 
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ThomasK_7 schrieb:
[...]Unsere Regierung wird keine weiteren fossilen Kraftwerke abschalten, wenn dadurch die Stromversorgung für unser Land nicht mehr gesichert ist. Das ist meine feste Überzeugung.
Das sicher nicht, aber die Anlagen werden älter und bedingt durch die volatilen EE ständigen Lastwechseln mit steilen Gradienten ausgesetzt, was sie noch schneller altern lässt. Inwiefern neue in ausreichender Kapazität kommen, wird sich zeigen, wenn das BMWK die Neubaustrategie der H2-ready-Gaskraftwerke bekannt geben will. Das dürfte ein ähnlicher Erfolg wie beim GEG werden.
 
hättest du vor dem Krieg gedacht, dass die Grünen LNG Terminals Bauen?
hättest du vor dem Krieg gedacht, das die Grünen vor Katar auf die Knie gehen?

Ich denke du unterschätzt die fähigkeit der Grünen Realpolitik zu betreiben.
Wenn nötig, sind die bisher immer über all ihre Schatten gesprungen.
Wenn nötig, werden die auch wieder 0815 Gaskraftwerke bewilligen.
Und wenn druck im Kessel ist, werden die auch in kürzester Zeit gebaut.


Im grunde hast du doch 2 Argumentationspunkte:
  • Die Ausgaben für erneuerbare Energien zu hoch.
Das sehen zum einen die meisten Experten anders.
Und zum anderen sorgt das nicht für Blackouts.

  • Die Erneuerbaren bieten keine Grundlast.
Das ist richtig, aber aktuell haben wir noch genügend Konventionelle Kraftwerke.
Langfristig werden die meisten durch Speicher ersetzt.
Das muss natürlich hand in hand gehen, aber soweit sind wir noch nicht.
Also ist auch hier keine Blackout gefahr absehbar.
 
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florian. schrieb:
Die Ausgaben für erneuerbare Energien zu hoch.
Wie viel wurde denn in den vergangenen Jahrzehnten in konventionelle Kraftwerke investiert? Also Bau der Kraftwerke, der Infrastruktur um diese zu Betreiben, Renaturierung Tagebau, etc? Ich denke da kommen gewaltige Summen bei raus.
 
Immense Summen, aber die Summen die mit dieser gesicherten Kraftwerksleistung in Form von Wohlstand bzw. Volkseinkommen geschaffen wurden, sind noch "immenser".

Kleinteilige EE-Anlagen sind ineffizient, der Strom für ein ganzes Industrieland wird damit teurer produziert als nötig. Das widerspricht einem grundlegenden ökonomischen Prinzip. Damit verliert eine Nation an Wettbewerbsfähigkeit, das Volkseinkommen sinkt und der Wohlstand schwindet. Nicht von heute auf morgen, aber langfristig kann sich niemand diesem Grundprinzip entziehen.

Es wird argumentiert, dass EE wirtschaftlich ist. Dagegen spricht die staatlich garantierte Einspeisevergütung über 20 Jahre. Die vorgebrachten niedrigen Herstellungskosten für reine PV-Anlagen sind leider nichts wert, wenn man den damit verbundenen Verkaufspreis (den Erlös) betrachtet. Eine PV-Anlage kommt auf ca. 1.200 Vollbenutzungstunden im Jahr, das Jahr hat aber 8.760 h. Strom muss verbraucht werden, wenn er entsteht, bei PV ist das tagsüber (wenn die Sonne scheint). Das kurzfristige Überangebot führt dann zu negativen Preisen (quasi Entsorgungskosten). Da helfen keine niedrigeren Herstellungskosten, der Geldbeutel ist nach der Produktion leerer als ohne Produktion.

Also Speicher! Und schon sieht die Rechnung mit den niedrigen Herstellungskosten ganz anders aus. Das wäre nämlich der ehrliche Preis für gesicherte Erzeugungsleistung wie diese thermische Kraftwerke zur Verfügung stellen.


Die Meldungen häufen sich:

Energiewirtschaft sieht Versorgungssicherheit in Gefahr

Risse in der Stromarchitektur


Und das hat natürlich auch unmittelbar Auswirkungen auf die Planungen der Unternehmen...

Jeder vierte deutsche Mittelständler denkt übers Aufgeben nach

Und dann sollte man sich fragen ob die eigene Selbstverzwergung in Form von 1,5°-Ziel und CO2-Dreisatz-Politik wirklich der richtige Weg ist, um diese Herausforderungen zu stemmen (meine Ansicht gibt es über den QR-Code in meinem Avatar).

Ich bin davon überzeugt, dass die Hybris der grünen Eliten keine Lösung darstellt sondern alles nur noch schlimmer macht.

Überbordende Bürokratie und ein dogmatischer Agora/Graichen-Plan ergeben m. E. ein Desaster.

Ab Herbst geht es weiter. Dann kommt das GEG nochmal auf die Agenda und mit dem Wärmeplanungsgesetz und den Ausschreibungen der Gaskraftwerke folgt das nächste "Chaos".

Willen gegen Realität. Will be continued!
 
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Bitte schön:
Zitat von Erkekjetter:
Davon ab bedeutet ein größes EU-weites Verbundnetz erheblich weniger Abhängigkeit als jedes Schiff.
rgbs schrieb:
Wenn in einem Verbundnetz ein einspeisendes Kraftwerk ausfällt, hat man ein Problem. Was ein Verbundnetz ist und nach welchen Gesetzmäßigkeiten das ganze funktioniert kriegt man vermittelt, wenn man z.B. elektrische Energietechnik studiert.
Ich meine ja etwas laienhaft, ein Kraftwerksausfall in einem System mit z. Bsp. 30 Kraftwerken ist gravierender wie ein Kraftwerksausfall in einem System mit z. Bsp. 200 Kraftwerken.

Vielleicht hast Du aber nur gemeint, das Ausbleiben von Brennstofflieferungen (einer Brennstofflieferung?) ist weniger störend wie generell ein Kraftwerksausfall. Wobei man dann noch zwischen plötzlichem und geplantem Kraftwerksaufall differenzieren könnte/müsste. Bei einem geplantem Kraftwerksausfall stünden meiner Laienmeinung nach Verbundnetzweit mehr Reserve- oder betriebsbereite Kraftwerke bereit wie im nationalen Netz. Eigentlich auch bei einem ungeplantem Kraftwerksausfall. Gerade für letzten Fall gab es doch Änderungen im grenzüberschreitenden Verbundnetzmanagement, um aus den letzten großen Störungen zu lernen.
 
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"Wenn in einem Verbundnetz ein einspeisendes Kraftwerk ausfällt, hat man ein Problem."
Und wie kommst Du jetzt darauf:
ThomasK_7 schrieb:
Ich sehe keinen Vorteil wie Du, auf rein nationale Systeme zu setzen.
Wenn man darauf hinweist, dass der Ausfall eines Kraftwerkes innerhalb eines Verbundnetzes ein Problem verursacht, der Ausfall muss ja kompensiert werden, lehnt man ja nicht das Verbundnetz ab.

Gruß
R.G.
 
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Logik und so?

Jemand (Erkekjetter) schreibt, das ein (europäisches) Verbundnetz weniger abhängig macht wie ein (=jeder) Schiffsausfall und Du schreibst direkt darauf, das ein Verbundnetz mit einem Ausfall Probleme hat und das Ganze ohne das Wort "auch".

Das muss man doch als Gegendarstellung werten.
Du befürwortest lieber Schiffslieferungen, statt einem Verbundnetz, denn eine Alternativlösung zu beidem hast Du nicht aufgeführt.
 
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SW987 schrieb:
Jedes Land muss seiner Verantwortung nachkommen, die eigene Versorgung sicherzustellen und einen Beitrag zur Stabilität des europäischen Netzes zu leisten.“
Wer im Glashaus sitzt....Frankreich hat im letzten Jahr in 10 von 12 Monaten Strom zuimportieren müssen. Frankreichs Zeit als Stromnettoexporteur sind erst einmal vorbei und das liegt, Überaschung, an der maroden und zu teuren Kernenergie.
Aufgrund der anhaltenden Probleme würde ich die konventionellen Kraftwerke heute nicht mehr zwangsläufig als Gundlastkraftwerke ansehen.
SW987 schrieb:
Jeder vierte deutsche Mittelständler denkt übers Aufgeben nach
In Deiner Quelle werden die ausufernde Bürokratie sowie der Fachräftemangel als Gründe angeführt, die Infrastruktur dagegen gelobt.
 
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Der Spiegel schreibt heute über einen geplanten neuen Batteriespeicher einer norwegischen Tochterfirma in Sachsen-Anhalt, betriebsbereit ab 2025, 600 Megawattstunden Kapazität für geplante 250 Millionen Euro.
Das macht kostentechnisch 250.000.000 Euro : 600.000 kWh = 420 Euro je kWh Investitionskosten.

Gleiches Unternehmen will laut Bericht bereits Ende diesen Jahres in Schleswig-Holstein einen Batteriespeicher mit rd. 207 Megawattstunden Speicherleistung in Betrieb nehmen.
Der aktuell in D in Betrieb befindliche größte Batteriespeicher hat eine Kapazität von lediglich 72 Megawattstunden.
In Europa der größte aktuell in Betrieb befindliche auch nur rd. 196 Megawattstunden.
Die jetzigen Speicher sind zwar nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber zumindest nimmt die Sache Batteriespeicher anscheinend endlich Fahrt auf!

Um die Kapazitäten besser einschätzen zu können, hier der link zum größten Pumpspeicherwerk Thüringens (inkl. D) mit einer Kapazität von 8500 Megawatt bei 1060 Megawatt Abgabeleistung. Die Baukosten für dieses sehr moderne Pumpspeicherwerk betrugen laut wikipedia 623 Millionen Euro. Früher hat dieses Pumpspeicherwerk üblich einmal je Tag aus- und eingespeichert, jetzt durch die EE bis zu 50x am Tag.
Der Betreiber Vattenfall prüft übrigens in Ostthüringen den Bau ein weiteres Pumpspeicherwerks (halbe Größe). Entscheidung darüber aber nicht vor 2030.

link vom Spiegel s.o. schrieb:
Derzeit würden viele Großspeicher in Europa von verschiedenen Unternehmen geplant,..
Das liest sich doch fürs Erste nicht schlecht.
Jetzt bräuchte man noch eine Liste dieser Planungen inkl. deren geplanter Kosten und man hätte einen Fingerzeig über die für D insgesamt nötige Kostensumme für die Tagesspeicherung der mittäglichen PV-Überschüsse.

Wer Zeit + Lust hat, kann dies ja schon einmal selber mit den obigen Zahlen für den 600 Megawattspeicher ausrechnen. Die Ergebnisse würden mich echt interessieren!
Ebenso der Kostenvergleich zu privaten kleinen Batteriespeichern.
 
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ThomasK_7 schrieb:
Die Ergebnisse würden mich echt interessieren!
Tesla installiert in Arizona einen Batteriespeicher mit 1GWh Kapazität und 255MW Leistung. Bei 500 Millionen $ Kosten sind das = 500.000.000/1.000.000=500$/kWh. Bei vermuteten 15.000 Ladezyklen (20 Jahre Garantie) sind das pro kWh 3,3ct/kWh Speicherkosten.

Addiert man dazu die EE Kosten von ~5ct/kWh für Flächen PV und ~6ct für Windkraft, liegen die Systemkosten bei 8,3-9,3ct/kWh und damit deutlich unter den Gestehungskosten von 12ct/kWh bei Atomkraft. Hinkley Point C hat für 35 Jahre einen garantierten Preis von 12,3ct/kWh.
https://electrek.co/2023/05/31/tesla-power-massive-500-million-energy-storage-project/
 
ThomasK_7 schrieb:
Du befürwortest lieber Schiffslieferungen, statt einem Verbundnetz, denn eine Alternativlösung zu beidem hast Du nicht aufgeführt.
Die Bewertung von Abhängigkeiten beinhaltet nicht die Befürwortung oder Ablehnung einer Sache.

Gruß
R.G.
Ergänzung ()

Lipovitan schrieb:
Bei vermuteten 15.000 Ladezyklen (20 Jahre Garantie) sind das pro kWh 3,3ct/kWh Speicherkosten.
Bezüglich der Lebensdauer fehlt halt einfach die Erfahrung.
Aber Speicher zu bauen ist meiner Ansicht nach grundsätzlich ein schlauer Plan.

Gruß
R.G.
 
Zuletzt bearbeitet:
@rgbs
Dann nimm doch jetzt bitte konkret Stellung, damit wir Deine Haltung zu diesem Sachverhalt wissen!
Du darfst auch gerne zu meinem Größenvergleich der Störungsanfälligkeit eines Verbundnetzes Stellung nehmen.
 
ThomasK_7 schrieb:
Dann nimm doch jetzt bitte konkret Stellung, damit wir Deine Haltung zu diesem Sachverhalt wissen!
Das habe ich bereits in den obigen Beiträgen getan.
Aber nochmal:
In einem Verbundnetz ist man von Anderen direkt abhängig, aber es überwiegen die Vorteile, z.B. muss weniger Regelleistung bezogen auf die Gesamtleistung vorgehalten werden.
ThomasK_7 schrieb:
Du darfst auch gerne zu meinem Größenvergleich der Störungsanfälligkeit eines Verbundnetzes Stellung nehmen
Zwischen Größe und Zuverlässigkeit gibt es in einem Verbundnetz keinen linearen Zusammenhang.
Das ist vereinfacht gesagt, die Sache mit der Kette und dem schwächsten Glied bei der die Länge der Kette ja auch keine wesentliche Rolle spielt.

Gruß
R.G.
 
So so, Du hast also Elektrotechnik studiert und vergleichst das europäische Verbundnetz mit einer Kettenschaltung. :(
Finde ich einen unpassenden Vergleich!
 
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