Vidy_Z schrieb:
Bei D3 und Co will der Hersteller aber alles haben.
- Die Hardware wird vom Kunden zur Verfügung gestellt
- Den Hauptteil des Stromverbrauchs trägt ebenfalls der Kunde
- Der Kund bezahlt zudem einen Kaufpreis für die Anwendung
- Zusätzlich bezahlt er Gebühren in Form von Items
- Weiterhin erpresst sich der Anbieter Kundendaten, aus denen er rechtlich sehr fraglichen kommerziellen und anderwertigen Nutzen ziehen kann und ziemlich sicher auch wird.
1-3 gilt für jedes Spiel, 4. ist an Lächerlichkeit kaum zu überbieten (Itemshop hat NICHTS mit Gebühren zu tun und die Teilnahme ist NICHT Pflicht), und zu 5. hätte ich gerne mal ein konkretes Beispiel.
Zum
Online-Zwang:
Das Thema ist eigentlich ganz einfach.
Für Leute, die D3 exklusiv im Singleplayer spielen wollen, ist das ziemlich sche***. Die Erklärung ist lächerlich (wobei ich fast glaube, daß es auch anders gemeint ist, als es rüberkommt). Völlig verständlich, daß man das Spiel in einem solchen Fall eventuell boykottiert.
Für Leute, die D3 eh nur online spielen wollen (auch wenn sie mal allein unterwegs sind wollen sie trotzdem mit ihrem Online-Char farmen), ist es völlig egal.
Ich gehe mal fast davon aus, daß das die meisten sind, denn heutzutage hat fast jeder eine DSL Verbindung. Und selbst wenn man allein spielt, wird man eher den Online-Modus nutzen, denn falls man's sich irgendwann doch mal anders überlegt, muss man nicht von null beginnen, sondern hat eben schon etwas "erspielt". Ein reiner Offline-Charakter hat in einem Spiel wie Diablo3 letztendlich auch für einen selbst kaum einen Wert, denn Skillungen kann man immer wieder neu umverteilen, so daß man sich letztendlich nur die Items erspielt. Und davon, Items auf einem Offline-Account zu sammeln, hat man irgendwie nicht viel.
Ärgerlich ist das Ganze eben für die Leute, die eigentlich nur mal den Singleplayer "durchhacken" wollen, um die Story und das kurzweilige Gameplay zu erfahren. Diese Leute sind die gearschten. Und wenn ich einer dieser Leute wär, würd ich D3 wohl auch aus Prinzip nicht kaufen.
Für alle anderen ändert sich wie gesagt nichts.
Zum
Item-Shop:
Der Itemshop ist eine logische Weiterentwicklung und Entkriminalisierung eines Handels, der schon seit D2 stattfindet. Jetzt verdient wenigstens der Richtige daran (nämlich Blizzard). Das macht es für Blizzard attraktiver, das Spiel in Zukunft hervorragend zu supporten und zu verbessern. Außerdem bietet der offizielle Shop weniger Risiken für Handelnde und wahrscheinlich auch eine bessere Übersicht.
Des weiteren ist die Teilnahme an diesen Geschäften zu
100% optional. Wer keine Lust hat, sich daran zu beteiligen, wird davon auch nicht berührt.
Gegenargument:
- "Aber jetzt kann einer viel bessere Items als ich haben, nur weil der die sich zusammen gekauft hat."
--> Es ist völlig egal, ob jemand bessere Items hat, indem er sie sich gekauft oder erspielt hat. Es wird immer ein paar Leute mit dem allerkrassesten Kram geben, und wenn ihr selbst nicht genug zockt, werdet ihr eben nicht so krasse Items haben. Das war schon in D2 nicht anders ... entweder man farmt selbst so sehr, daß man auf höchstem Niveau mitmischen kann, oder eben nicht. Wie
andere Leute auf dieses (Item-)Niveau gekommen sind, macht wirklich absolut kein Unterschied in der
eigenen Spielerfahrung.
Es gibt durch den Shop nicht auf magische Weise "mehr gute Items, die man selbst nicht hat", es ändert sich lediglich die Verteilung dieser Items bei Leuten, die euch wirklich nicht zu interessieren brauchen.
Es ist völlig egal, ob ihr im PvP gegen Person A verliert, die sich die Items erfarmt hat, oder später gegen Person B, die Person A seine Items abgekauft hat.
Hier wird Groll gehegt aufgrund völlig irrationaler Gefühle durch dämliche Vergleiche. Das ist genau das selbe, wie wenn man sich einen neuen Rechner kauft und damit völlig zufrieden ist, aber man dann plötzlich beim Kumpel einen Rechner sieht, der doppelt so schnell ist. Plötzlich findet man den eigenen Rechner garnicht mehr so toll und bereut eventuell sogar, sich nicht noch einen schnelleren gekauft zu haben. Dabei hat sich an der eigenen Situation absolut rein garnichts verändert.
Genau das selbe ist es in D3. Ein anderer Spieler hat krassere Items als ihr. Hat er sie erfarmt ist das ok, hat er sie gekauft, seid ihr plötzlich angepisst, oder was? Weil jemand anders für seine Items nicht so "geschuftet" hat wie ihr, findet ihr das jetzt doof. Hätte er ebenfalls 200 Stunden dafür gezockt, wär's in Ordnung?
Wisst ihr, wie man das nennt:
NEID
Neid ist irrational (und außerdem eine Sünde ... das nur so am Rande).
Ich fasse also nochmal zusammen:
Der Itemshop ändert (wenn man sowas nicht möchte)
absolut rein garnichts am eigenen Spielerlebnis.
Sich darüber zu ärgern, daß jemand anders seine Items nicht "erarbeitet" sondern gekauft hat, ist unlogisch und irrational.
Macht euch das einfach bewusst, genießt dann das Spiel, und kümmert euch nicht um die Leute, die sich selbst einen Bestandteil des Spiels "wegkaufen".