Thaquanwyn schrieb:
Kannst du mir bitte sagen, wie eine solche Haftung in einem Forum aussehen soll? Oder erwartest du z.B. bei entsprechenden Beleidigungen tatsächlich, dass die Kontrahenten strafrechtlich besser zu verfolgen sind?
Nein, nicht direkt. Es fügt aber die Ebene der sozialen Kontrolle hinzu. Haftung ist vielleicht das falsche Wort, nennen wir es besser Verantwortung für das eigene geschrieben Wort. Es geht darum zu erkennen, dass hinter dem anderen Beitrag ein realer Mensch sitzt und es geht darum, dass man nicht eine Identität verbrauchen kann, um andere zu beleidigen.
Okay, ja, ich habe auch das Beispiel gebracht, dass es durch bessere Identifikation eben auch besser zu unterscheiden ist, wer hat etwas strafrechtlich relevantes gemacht, wer ist dafür greifbar. In Deutschland macht man das ja über die sogenannte Störerhaftung eh schon, nur trifft es da am Ende oft den Falschen.
Kann ich mir aber so nicht vorstellen, da selbst der Real-Name nicht unbedingt zu einer exakten Identifizierung führen wird.
Ja, das war etwas missverständlich von mir. Das soll es nicht sein und das wünsche ich mir auch nicht. Um den rechtlichen Aspekt beiseite zu lassen, so geht es darum mit irgendwas für seine Aussagen zu stehen, was derzeit selten der Fall ist. Eine totale Transparenz möchte sicher keiner und das ist der Punkt an dem das alles nun mal heikel wird und ich will der Aufregung darum natürlich nicht unmittelbar widersprechen. Aber es wäre zumindest beobachtenswert, ob sich das Verhalten tatsächlich ändert, wenn jeder wieder zumindest wiedererkennbare Merkmale hätte.
Klar, Doppelaccounts sind hier im Forum gerade deswegen verboten und werden auch konsequent bestraft. Diesen Schritt hätte Blizzard vorher gehen sollen, das willkürliche posten mit immer neuen Twinks schlicht unterbinden sollen.
Denn wenn man sieht, dass alleine die Eingabe von "Hans Müller" unter Google fast 1.500.000 Einträge nach sich zieht, kann man sich ja gut vorstellen, wieviel Forenuser den gleichen Namen tragen dürften.
Das wäre ja nicht so wichtig. Technisch sind gleiche Nutzernamen problemlos realisierbar und es würde dann wie im echten Leben an anhand von Interessen und Persönlichkeit der Unterschied gemacht.
Aber ich verstehe, dass man lieber mit Nickname unterwegs ist und manche Dinge schlicht für sich behalten will. Das man auch im Netz verschiedene Leben führen kann und will. Deswegen die "Idee", eine Identifikation nicht jedem User zu erlauben, sondern quasi nur für den Fall der Fälle und nicht zentral eine Identifikation zu ermöglichen. Ein schützendes Pseudonym wäre immer noch möglich, aber eben nur eines pro Seite.
Gleichzeitig sollte dann der User entscheiden können, welche persönlichen Daten die er öffentlich äußert "verfallen" sollen. Aber das ist Utopie, natürlich.
Raykus schrieb:
Sie wollen ja jetzt alle Wohnungseigentümer, Hausbesitzer und 1 Million andere Leute anschreiben und diese müssen dann Fragen Wahrheitsgemäß beantworten, sonnst machen sie sich Strafbar. Man muss sich mal die Fragen durchlesen! Was geht die Regierung an, welche Religion ein Wohnungbesitzer oder seine Frau oder der Mieter der Wohnung hat? Das geht niemanden etwas an!!! Alle wollen nur noch Daten der Menschen haben um diese für sich auszuwerten und für sich gewinnbringend zu nutzen.
Nennt sich Volkszählung, ist ein durchaus nicht unwichtig, wenn man aktuelle zukünftige Entwicklungen erkennen will. Die Religionszugehörigkeit ist als Angabe so weit ich weiß freiwillig.
Der Staat sammelt diese Daten um die Struktur der Bevölkerung auch zu kennen. Über Sinn und Zweck und Befürchtungen der Volkszählung kann man sich streiten, ist hier aber nicht das Thema.
Dein Beispiel widerspricht nicht dem Ansatz der individuellen Verantwortlichkeit für das eigene Verhalten gegenüber Anderen im Netz, den ich durchaus bevorzuge, auch wenn das sicherlich idealisiert sein mag.