calippo schrieb:
Also ich habe das anders erlebt.
Die neuen Filme waren teurer als die alten, die DVDs und später die BD auch teurer als die jeweils alten Formate. Man zahlte pro Tag und wenn man es nicht rechtzeitig zurückgebracht hat, dann musste man Nachzahlen. Ein nicht zurückgespulter Film kostete extra. Kenne genug Leute, die zumindest ein Mal einen Film vergessen, verlegt, sonst was haben und dann den Film bezahlen mussten. Irgendwas mit 50DM waren das, auch bei abgenudelten Schinken.
Die neuen Blockbuster waren auch gerne mal über Wochen "Unter der Ladentheke" verliehen an Stammkunden, Friends&Family (klar, irgendeinen Vorteil muss es haben, für ein Taschengeld in der Videothek zu arbeiten), man musste nehmen, was noch da war.
Wenn man nicht das Glück hatte, neben einer Videothek zu wohnen, dann fuhr man auch mal 5-10km einfache Strecke, also hin, zurück nach Hause und Film schauen und am gleichen Tag wieder hin zur Rückgabe und zurück. 40km für 1-2 Filme, hab ich mehrfach erlebt beim Filmabend bei Freunden auf dem Dorf.
"Einfach" war das also nicht unbedingt.
Das war schon ne nette Zeit damals und Videotheken hatten ihren Charme. Aber besser war es definitiv nicht.
Heute bekomme ich für 10€ für einen Monat Zugang zur D+ "Videothek" und kann so viele Filme schauen, wie ich will. Hätte man damals nicht für möglich gehalten.
Es gab Volumenmodelle bei Videotheken gegen Ende, aber die waren deutlich teurer als 10€ Flat auf das gesamte Angebot pro Monat.
Sorry mein lieber, aber du schreibst da von Sachen wo du keine Ahnung von hast.🤨
Ich habe von 1989 bis 1995 einen (Dorf) Videothek als "Geschäftsführer" für die Inhaberin geführt.
Damals hat ein Film im Einkauf noch 300 bis 400DM gekostet, und das waren KEINE Blockbuster!.
Die haben gerne mal 600DM oder auch etwas mehr gekostet.🙄
Und wir reden da von Preis PRO FILM. (Weswegen Blockbuster im Verleih auch etwas mehr gekostet haben.)
Das musste du erstmal als kleine unabhängige Videothek erstmal mit Verleih wieder reinholen.
Zumal Firmen wie Warner Bros. und co. noch Mindestbestellungen von 1300 bis 1800DM hatten, so das man vorausplanen musste was man wann bestellt.
Beim mir hat daher ein "verlorener" Film durchschnittlich 150DM gekostet.
Und es war durchaus nicht sicher ob ein Film der im Kino gut lief, auch im Verleih gut laufen wird.
Und ja das erste was ich damals nach dem ich das übernommen habe gemacht habe, war die Preise für ältere Filme deutlich zu senken!, und bei uns waren die Preise von einem Kalendertag auf den nächsten.
(Auf dem Dorf sind die Leute, auf dem Rückweg von der Arbeit gekommen, und waren nicht bereit dann Abends die Kassetten noch zurück zubringen!)
Und ja die "Nimm 3 und zahle nur 2" und der Wochendtarif (von Sonnabend auf Montag war eine Kalendertag) haben dafür gesorgten das der Laden lief, und wir gegen die großen Ketten (Videobuster und Co.) bestehen konnten.
Aber ja als Kabelfernsehen immer verbreiteter würde, war Mitte der 90'er für kleine bis mittlere Laden im Westen die Luft raus.
Weswegen der Laden dann nach Ostdeutschland verkauft würde.