News BMW, Qualcomm, Arriver: Plattform fürs Fahren nach Level 2+ und 3 startet 2025

supertramp schrieb:
Na, da bin auf die Klagen gespannt, bei den Unfällen die passieren werden.
Eine neue Qualität sehe ich da nicht.

Versagende Bremsanlage, brennende Benzintanks, Airbags ohne Funktion. All das gab es schon und das hat keine Grundsatzdiskussion ob man sie einbauen soll ausgelöst.

Technische Probleme halte ich immer für lösbar. Speziell USA wird hier wie üblich mal wieder Standards setzen. Dort mussten ja einige Firmen schon bluten weil US Autofahrer Gas und Bremse verwechselten. Da wäre ein Unfall durch Roboter ein gefundenes Fressen für das Heer von Rechtsanwälten die gegen Erfolgsbeteiligung Mrd. Konzerne verklagen.

Das eigentliche Problem sehe ich in der Ethik. Während dem Menschen ein Zufallsprinzip zugewilligt wird muss man einem Roboter das Verhalten vorab einprogrammieren. Bringt er den schwer erkrankten 70 jährigen Insassen um oder fährt er in die Gruppe der Schulkinder? Welche Entscheidung wird dem Roboter eingeprägt wenn er zwischen Pest und Cholera wählen muss?

Andererseits, gut möglich, dass das einfach untergeht, so wie wir ja auch die Klimadebatte so lange vermieden haben wie es nur ging.
 
DickerBass schrieb:
Alle Bürojobs werden durch Homeoffice und Metaverse treffen realisiert, Lebensmittel werden entweder nachhause oder in Abholstationen geliefert. Transport von haushaltsüblichen Mengen wird über elektrische kleinstfahrzeuge und Lastenräder realisiert. Später fahren nurnoch Handwerker die große Lasten transportieren müssen und Speditionen mit Transportern durch die Stadt. Arbeiter die physisch vor Ort anwesend sein müssen können mit Fahrgemeinschaften oder sparsamen Kleinstfahrzeugen zum Arbeitsort kommen. Für weite Reisen können mit Carsharing zum Bahnhof realisiert werden.
Du zählst hier ausschließlich Individualverkehr auf. Was wolltest du mir sagen?
 
BTICronox schrieb:
Stimmt, Städte und Dörfer sind ja erst 80 Jahre alt...
Früher haben Arbeitgeber Werkswohnungen (oder noch früher im 19Jhd. Baracken) und ÖPNV zu den Werkshallen aufgebaut. Also ja, das Konzept „ich arbeite einfach 40 km von meinem Wohnort entfernt“ gab es vor 80 Jahren definitiv nicht.

BTICronox schrieb:
Braucht leider viel Zeit, in Regenwald wo Bäume schneller wachsen und somit schneller Kohlenstoff binden, können häufig nur flächen wieder aufgeforstet werden, die vorher irgendwann mal gerodet wurden. Eine Verbesserung des aktuellen zustandes, aber wo sollen denn die ganzen bäume hin? Mehr als vor der industriellen revolution, bzw. Vor dem massiven waldabholzen für Flotten in Europa werden wir sicher nicht bekommen.
BTICronox schrieb:
Dann schaff bitte auch Kühlschrank, Elektroofen, Mikrowelle, Smartphone, Computer, Fernseher, Heizung, Internetanschluss und "dicken Bass" ab und iss nur noch 1x pro Monat Fleisch.
Ein beliebter Strohmann. Es geht darum die Wirtschaftsform in einem transitionsprozess zu einer kreislaufwirtschaft zu wandeln und nicht um deindustrialisierung und primitivismus zu predigen. Der Fleischkonsum ist aber zumindest ein guter Punkt, auch dieser ist ein Luxus den wir uns eigentlich nicht erlauben können. Bei den übrigen Elektrogeräten haben wir schon viele Fortschritte gemacht, große Hardwarehersteller wie apple recyclen viel, der Stromverbrauch sinkt allgemein. Standbyverbrauch von Elektrogeräten ist z.B heutzutage dank der EU kein Thema mehr

BTICronox schrieb:
wann Du das letzte Mal in der Bahn warst?
2019 zur Uni. Ja, war nicht schön . Mit mehr Waggons und höherer Taktung aber optimierbar.

Dr. MaRV schrieb:
Du zählst hier ausschließlich Individualverkehr auf. Was wolltest du mir sagen?
Individualverkehr muss soweit es geht durch umweltfreundliche Methoden substituiert werden (fahrrad/lastenrad/kleinstfahrzeuge) in idealfall sind nurnoch Transporter für Logistik sowie sperrige Güter klassischer Individualverkehr im heutigen sinne
 
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DickerBass schrieb:
Individualverkehr muss soweit es geht durch umweltfreundliche Methoden substituiert werden (fahrrad/lastenrad/kleinstfahrzeuge) in idealfall sind nurnoch Transporter für Logistik sowie sperrige Güter klassischer Individualverkehr im heutigen sinne

Ich verstehe nicht, warum die Leute so geil auf den Individualverkehr sind. Wenn du E-Autos hast, hat sich das Thema erledigt! Danach geht es wieder um Rückführung der Materialien in den Kreislauf. Aber warum du E-Autos von den Straßen haben möchtest, wirst auch nur du verstehen.
 
accountfuerdown schrieb:
Aber warum du E-Autos von den Straßen haben möchtest, wirst auch nur du verstehen.
Weil ein 5 Sitzer E-Auto ohne Verhaltensänderung immernoch nur 1,2 Personen im Berufsverkehr befördert. Die gesamten Lebenszyklus-Emissionen des Fahrzeuges werden also wie aktuell schlechter genutzt als bei einem E-Bus (sei es nun ein kleiner Shuttlebus oder ein Gelenkbus).
 
Ok, also wenn das Auto eigentlich keinen Dreck mehr verursacht, möchtest du Autos weghaben und deine Ideologie durchdrücken, weil nichts anderes ist es, was du da schreibst.

Ich selbst habe kein Auto mehr. Aber ich miete dennoch Autos, wenn ich mal wohin fahre, weil: ich hasse Bahn/Bus. Keine Lust auf Jugendliche die mit ihrem Handy BoomBox betreiben, oder Leute, die nicht wissen was eine Dusche ist, oder einfach Rüpel, die einen Döner im Bus essen oder die dreckigen Sitze, wo Kaugummis reingedrückt sind.

Aber ich klinke mich hier aus. Ich diskutiere nicht mit ideologische getriebenen Menschen. Hättest du wenigsten den Punkt aufgebracht: ohne Autos:
  • Weniger Lärm
  • Mehr Platz für Grünfläche
  • entspannteres Stadt Leben
wäre ich sogar halbwegs einverstanden gewesen, aber man man...wie kann man nur so dermaßen verblendet sein.
 
Ein E-Auto verursacht aber doch bei der Produktion des Fahrzeuges und bei Erzeugung des Stroms dreck, solange wir die Vorprodukte nicht nahezu vollständig in einem Kreislaufsystem und dazu vollständige erneuerbare Primärenergieerzeugung haben. Und dieser dreck ist eben besser in einen E-Bus investiert. Sehe ich jetzt nicht als ideologisch verblendet an.

Wenn mehr „normale“ Menschen mit dem Bus fahren und die taktung erhöht wird sinkt auch ganz automatisch die Wahrscheinlichkeit auf solche Rüpel zu treffen. Gegen Jugendliche mit bummdumm box hilft ein Schaffner/security personal.
 
die Preise beginnen bei 140.000 Euro + 50.000-80.000 Euro für nen größeren Akku für 400 km (auszutauschzwang jede 1-2 Jahre, auschlaggebend ist die km Zahl wie bei Druckerkartuschen, wegen Sicherheit und Umwelt und wegen Russen) Neues Radio mit Touch-Drück (profi style draufgebapt) 20.000 Euro, looool, wenn er überhaupt iwann mal in 50 jahren sicherheitstechnisch für jeden doofi katze in mikrowelle sicherheitsschmarn durch den bürokratiemist durchkommt


Ich krieg nen gebrauchten Lambo mit 700 PS bei Autoscout24 für 69 Riesen, habe damit 1-2 Jahre Spaß und krieg den immer noch verkauft für 69 Riesen.

---edit---
ein Audi R8 gebraucht übrigens um die 39 Riesen, is ungefähr soviel wie ein neuer Golf
 
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DickerBass schrieb:
Früher haben Arbeitgeber Werkswohnungen (oder noch früher im 19Jhd. Baracken) und ÖPNV zu den Werkshallen aufgebaut.
Tun größere Werke auch heute noch. Paradebeispiel Volkswagen.
DickerBass schrieb:
Also ja, das Konzept „ich arbeite einfach 40 km von meinem Wohnort entfernt“ gab es vor 80 Jahren definitiv nicht.
Da gabs auch noch Wohnungen und Grundstücke in der Nähe, verfügbar und bezahlbar... und nur etwa die Hälfte der Einwohner in Deutschland. Und Hitler, der sein Volk sowieso behandelt hat, als ob er einen Wirtschaftssimulator spielt ^^
DickerBass schrieb:
Ein beliebter Strohmann.
So wie die halbherzig ausgeführten Gründe deiner Forderung, den Individualverkehr zu neutralisieren, ohne eine tragbare Alternative zu präsentieren? :D
DickerBass schrieb:
Es geht darum die Wirtschaftsform in einem transitionsprozess zu einer kreislaufwirtschaft zu wandeln
Und das hat jetzt was mit Individualverkehr zu tun? Selbst mit 100% Home Office wo möglich und 100% Öffis für Arbeit wo nicht möglich, würde dieser trotzdem weiter existieren. Weil. Es. Praktisch. Ist!
DickerBass schrieb:
Bei den übrigen Elektrogeräten haben wir schon viele Fortschritte gemacht, große Hardwarehersteller wie apple recyclen viel
Von allen Firmen, die Du hättest nennen können, kommt f**king Apple, weil die ein bisschen altes Aluminium einschmelzen lassen? :lol:

Darf ich daran erinnern, dass Apple ihre Geräte für Dritte unreparierbar per Software Lock macht? Oder dass Apple als einziger Hersteller sich weigert, seine Smartphones mit USB C auszustatten? Oder dass Apple als einziger Hersteller den Glasrücken ihrer Smartphones fest mit dem Rahmen verbindet, sodass eine Reparatur teurer ist als sich ein neues Gerät zu holen (Vgl. Ersatzrücken für mein LG V40 gabs für ~15€)? Oder dass Apple bei ihren neuen iPhones kein Netzteil mehr beilegt mit der Begründung, dass ältere iPhone Nutzer ja schon eins hätten - dann aber ein USB C auf Lightning Kabel anbieten, während das alte Netzteil nur einen Typ A Anschluss hatte, sodass man ein neues Netzteil inkl. Verpackung extra dazukaufen muss?
DickerBass schrieb:
Individualverkehr muss soweit es geht durch umweltfreundliche Methoden substituiert werden (fahrrad/lastenrad/kleinstfahrzeuge)
Deine Beispiele sind aber Teil des Individualverkehrs :p Weiß aber, was Du meinst und bin da bei dir. Unnötige Strecken vermeiden halt.
DickerBass schrieb:
in idealfall sind nurnoch Transporter für Logistik sowie sperrige Güter klassischer Individualverkehr im heutigen sinne
Gerade DIE sollten verschwinden wo nicht absolut benötigt! LKW sind Hauptverantwortliche für verstopfte Autobahnen und abgesehen von den ~25% im Straßenverkehrssektor, den die Dinger zur CO2 Bilanz beitragen, treiben sie den Verbrauch der Mitfahrzeuge durch das Rumgestehe mit in die Höhe.

Find's halt einfach so komisch, dass Du dich an den 12%, die der Verkehrssektor in Deutschlands Bilanz ausmacht, so aufhängst... vor allem, da diese Bilanz mit E-Autos und dem Ausbau der Erneuerbaren noch deutlich sinken wird. Bei Industrie, Hausbrand, Nahrung etc. bin ich mir da nicht so sicher :(

Ich glaube, unter'm Strich wollen wir sogar großteils das Gleiche... ich will mir nur die Möglichkeit offen halten, überall hinfahren zu wollen, wo ich will. Schonmal nur mit Öffis auf ein Festival gefahren? Schockt nicht :D
 
DickerBass schrieb:
Individualverkehr muss soweit es geht durch umweltfreundliche Methoden substituiert werden (fahrrad/lastenrad/kleinstfahrzeuge) in idealfall sind nurnoch Transporter für Logistik sowie sperrige Güter klassischer Individualverkehr im heutigen sinne
Ändert aber nichts an meiner Aussage, dass es Individualverkehr immer geben wird und dessen Abschaffung ein nicht zu verwirklichendes Hirngespinst der Baumschmuserfraktion bleiben wird.
 
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Wattwanderer schrieb:
Das eigentliche Problem sehe ich in der Ethik. Während dem Menschen ein Zufallsprinzip zugewilligt wird muss man einem Roboter das Verhalten vorab einprogrammieren. Bringt er den schwer erkrankten 70 jährigen Insassen um oder fährt er in die Gruppe der Schulkinder? Welche Entscheidung wird dem Roboter eingeprägt wenn er zwischen Pest und Cholera wählen muss?
Das Problem sehe ich jetzt eher weniger. Man kann das zu einem Problem machen in dem man es so betrachtet. Das hört sich jetzt vielleicht herzlos an. Aber wenn ich heute selbst am Steuer meines Autos sitze, und muss blitzschnell ausweichen wäge ich meine Aktion auch nicht erst nach ethischen Grundsätzen ab, sondern versuche mit meinen Reflexen einfach einen Unfall so gut wie möglich zu vermeiden. Das hat mit Nachdenken nichts zu tun, denn dafür bleibt keine Zeit. Da schaltet das Gehirn auf Automatik um und reagiert einfach. Solche Reflexhandlungen kann man nicht wirklich bewusst beeinflussen. Man kann sie aber vorab zum Beispiel durch regelmässige Fahrsicherheitstrainings üben, und somit dann zum Beispiel im Ernstfall Überreaktionen vermeiden, oder eher richtig als falsch zu reagieren.

Ein automatisches System kann schlichtweg nicht den Wert eines Lebens bewerten. Wer kann das überhaupt? Jedes Leben ist wertvoll. Von daher ist die einzige Möglichkeit jedes leben gleich zu bewerten. Für Alter-, Gesundheitszustand, und was weiß ich noch alles was da manche mit hineinlegen wollen fehlt schlicht die Info. Und würde ich als menschlicher Fahrer ein Kind und einen Rentner vorm Kühler haben würde ich auch nicht sagen dass ich im Zweifel eher den Rentner übern Haufen fahr. So eine Entscheidungsfindung findet schon allein aus Zeitmangel nicht statt, sondern man versucht einfach reflexartig beidem auszuweichen. Und hier sehe ich allein schon in der Reaktionsgeschwindigkeit eine Automatik im Vorteil, weil diese keine "Schrecksekunde" kennt. Warum soll das System dann erst noch erkennen müssen ob es Greise oder Kinder sind? Eine Erkennung, die wieder potentiell Fehleranfällig ist, statt sich einfach damit abzufinden, dass die Sensorik einfach einen Menschen erkennt. Bei 100 km/h legt ein Fahrzeug bereits ca, 27 cm pro Hunderststelsekunde zurück. Je nehr Zeit man für eine komplizierte ethische Entscheidungsfindung vergeudet, desto geringer die Chance überhaupt noch ausweichen zu können.

Und damit meine ich Situationen, in denen es wirklich kritisch ist. Die kommen jetzt nicht so oft vor. Solange jemand zum Beispiel noch Zeit hat zu hupen wars noch nicht knapp. Wenn ich wirklich schnell ragieren muss ist hupen das letzte woran ich denke und woür ich Zeit habe.
Ergänzung ()

Ganjafarmer schrieb:
Wenn sich das Konzept rechnet werden die individuellen Autos langsam von selbst verschwinden. Dazu braucht es wahrscheinlich nicht mal eine Bestrafung durch erhöhte Steuern.
Unterschätze nicht den "Freiheitsdrang" so mancher Zeitgenossen. Ausserdem gibt es ja auch noch den Anteil, die sowieso "prinzipiell dagegen" sind, weil sie es schlicht als Diktat einer Lebensweise sehen, die sie nicht teilen wollen, selbst wenn eigentlich nichts dagegen spräche.

Außerdem sehe ich den kritischsten Zeitraum in der Zeit, in der es einen ausgeprägten Mischbetrieb aus manuell gesteuerten und autonom gesteuerten Fahrzeugen auf den Straßen gibt. Weil nämlich die manuell gesteuerten Fahrzeuge auf den Straßen im wahrsten Sinne die unberechenbarsten sind.

Generell könnten sich per eingebauten Transponder alle Fahrzeuge im näheren Umkreis per Telemetrie untereinander "absprechen". Das wäre natürlich vom Sicherheitsaspekt und Datenschutz entsprechend prüfungsrelevant, aber somit könnten Fahrzeuge sich untereinander zum Beispiel auch über Hindernisse vorwarnen, Daten über Fahrbahnbeschaffenheit (Nässe, Glätte) austauschen. Das reden wir aber bestenfalls um relevante Reichweiten von maximal paar hundert Metern, sofern das Terrain das nicht stark einschränkt.
 
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NobodysFool schrieb:
Das Problem sehe ich jetzt eher weniger. Man kann das zu einem Problem machen in dem man es so betrachtet. Das hört sich jetzt vielleicht herzlos an. Aber wenn ich heute selbst am Steuer meines Autos sitze, und muss blitzschnell ausweichen wäge ich meine Aktion auch nicht erst nach ethischen Grundsätzen ab ...

...
Ein automatisches System kann schlichtweg nicht den Wert eines Lebens bewerten. ...

Es gibt ja schon Beispiele wie es anders läuft. Ein Pilot bleibt so lange im Cockpit bis er das Flugzeug aus der bewohnten Gegend rausgeflogen hat und stürzt in den Tod.

Der Wert eines Menschenlebens wird ständig geschätzt. Frag mal einen Kranken- oder Lebensversicherer. Natürlich ist man erschrocken über diese Herzlosigkeit wenn der Finanzberater einem das allererste man direkt ins Gesicht sagt wie hoch die Versicherungssumme, und damit sein eigenes Leben wert sein soll.

Man hat die Forderung bisher nicht gestellt vor allem weil das nicht möglich war die Reflexe und Reaktionen vorherzusehen oder zu reproduzieren. Jetzt, wo man aber die Möglichkeit gibt könnte ich mir vorstellen, dass da eine Diskussion entbrennen könnte. Ein mit zwei Pizzen beladenes Roboterauto fährt in eine Menschenmasse. Denn eine gewisse Wertbeurteilung wird wohl schon stattfinden müssen. Ein Hund huscht über die Straße und um es zu retten baut er ein Unfall und verursacht Mio. Schäden?
 
Wattwanderer schrieb:
Es gibt ja schon Beispiele wie es anders läuft. Ein Pilot bleibt so lange im Cockpit bis er das Flugzeug aus der bewohnten Gegend rausgeflogen hat und stürzt in den Tod.
Das liegt aber zum einen daran, dass der Pilot schon mal ein Eigeninteresse hat, die Maschine, ggf. die Passagiere und damit auch sein Leben zu retten, da er mangels Schleudersitz gar nicht raus kann. Hier ist vom Konzept her auch schon mal das Leben von vielen (Passagiere) gewollt so gewichtet, dass der Pilot gar keine andere Wahl hat. Ein Flugzeug mit ernsthaften Beschädigungen oder Defekten ist aber mitunter so begrenzt manövrierfähig, dass ohnehin nicht vorhersagbar ist, wo es hinstürzt. Oder es bricht bereits in der Luft auseinander und verteilt sich über einen größeren Bereich. Da macht es keinen Unterschied, ob die Piloten noch drin sind oder nicht. (Mögliche) Menschen am Boden sind in der Kalkulation sogar vernachlässigbar. Selbst in Fällen, in denen Maschinen nicht manövrierbar waren oder in der Luft zerbrachen, sind Opfer am Boden sehr selten zu beklagen gewesen. "Flugzeug auf den Kopf gefallen" ist keine statistisch relevante Todesart.

1989 stürzte übrigens eine sowjetische MiG-23 über Belgien ab, nachdem der Pilot wegen technischer Probleme nach dem Start mit dem Schleudersitz das Flugzeug verliess. Die Maschine stabilisierte sich jedoch, und Flog per Autopilot über Polen, die DDR, die BRD, Niederlande und erreichte schließlich Belgien bis ihr der Treibstoff ausging und die Maschine auf einWohnhaus stürzte. Dabei kam in der Tat ein Bewohner ums Leben. Auf einen Abschuss wurde bewusst verzichtet, damit die Maschien nicht als weit verstreute Trümmerwolke niedergeht. In Erwägung gezogen wäre dies nur wieder geworden, wäre die Maschine weiter geflogen und Lille und Frankreich zu nahe gekommen. Da ein Abstürz über einer Stadt natürlich potentiell mehr Opfer gekostet hätte. Weltweit gibt es für Militärpiloten keine strikte Order wann und wo er aussteigen darf oder nicht. Wenn er es verhindern kann dass sein Flugzeug in einen Ort fällt wird er das in der Regel tun. Moderne Schleudersitze können auch in geringer Höhe je nach Fluglage noch einen Ausstieg gewährleisten. Prinzpiell Zero/Zero (null Höhe, null Geschwindigkeit). Das war nicht immer so. Aber hier gut zu sehen: ebenfalls 1989 stürzte bei der Paris Air Show eine MiG-29 wgeen eines Strömungsabriss am Triebwerk ab. Der Pilot betätigte den Schleudersitz erst im wahrlich letzten Moment, als sicher war, dass die Maschien keine Zuschauer trifft. 10 Jahre später gab es einen ähnlichen Fall. Man muß hier aber auch sagen, dass in beiden Fällen Manöver geflogen wurden, die in geringer Höhe keinen Spielraum für menschliche oder technische Fehler bieten.

Der Grund dass es für Passagierflugzeuge keine Rettungssysteme gibt ist einfach, dass es früher keine realisierbaren Konzepte dafür gab. Daher wurde konsequenterweise auch auf Rettungssysteme für die Flugcrew verzichtet. Mittlerweile gibt es durchaus Konzepte, die im Prinzip zu realisierbar wären. Jedoch werfen diese andere Problematiken auf, und würden Flugzeuge unter anderem auch deutlich teurer und schwerer machen. Daher wird es nicht ernsthaft für den Realeinsatz erwogen. Weil Fliegen prinzipiell zu sicher ist. Es passiert verhältnismässig zu wenig, um diesen Aufwand zu betreiben.

Selbst ein noch hin und wieder mal vorkommender Komplettausfall der Hydraulik inklusive Reservekreise, was in der Regel meist zum Totalverlust oder schweren Bruchlandungen führt, passiert zu selten, um durchaus fertig entwickelte Notsysteme für den Fall in Flugzeugen zur Pflichtausstattung zu machen. Ohne Hydraulik ist ein Flugzeug nämlich nicht mehr herkömmlich steuerbar. Man kann es noch über asymmetrischen Schub, verändern der Geschwindigkeit und der Trimmung indirekt steuern. Manuell ist das aber schwierig und fast aussichtslos. Es gibt nur sehr wenige Fälle, in denen Flugzeuge Notlandungen ohne Totalverlust gelungen sind (z. B. United Airlines Flug 232 und European Air Transport (DHL) Flug OO-DLL). Das prinzipiell optional verfügbare Notsystem würde die Notsteuerung des Flugzeugs über die normalen Kontrollen ermöglichen. Damit würde es immer noch träger als normal reagieren, wäre aber für die Piloten besser kontrollierbar. Das ist auch ein Beispiel für vorhandene Technik, die aber aus Kostengründen nicht genutzt wird.
 
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NobodysFool schrieb:
Das liegt aber zum einen daran, dass der Pilot schon mal ein Eigeninteresse hat, die Maschine, ggf. die Passagiere und damit auch sein Leben zu retten, da er mangels Schleudersitz gar nicht raus kann.

Ich dachte wenn ich sage er hat seinen eigenen Tod gewählt, um andere zu retten würde auch eindeutig implizieren, dass er eine Wahl hatte.

Passagierflieger ohne Fallschirm? Wo ist da die Wahl?
 
Wattwanderer schrieb:
Ich dachte wenn ich sage er hat seinen eigenen Tod gewählt, um andere zu retten würde auch eindeutig implizieren, dass er eine Wahl hatte.
Da interpretierst Du aber was rein, was so nicht stimmt. In einer nicht-Kampfsituation wird ein Pilot einer solchen maschine immer so lange wie möglich versuchen Flugzeug bleiben, um sicher zu stellen, dass die nirgendwo drauf fällt. Aber die Wahl hat man je nach Situation gar nicht immer. Hat man einfach nur einen Triebwerksausfall geht das noch relativ locker ab, weil das Flugzeug noch je nach Höhe eine ganze Weile gleiten kann. Da hat man Zeit es sich auszusuchen, ggf. eine Notlandung irgendwo zu versuchen oder sogar noch im Gleitflug eine richtige Landebahn zu erreichen.

Ist aber aufgrund Beschädigungen die Manövrierbarkeit stark beeinträchtigt, oder hat man gar keine Kontrolle mehr, dann macht es auch keinen Sinn in der Maschine zu bleiben: zum Beispiel nach einer Kollision oder in unkontrollierbarer Fluglage.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich habe gehört dass beim raketengetriebenen Schleudersitz die Piloten beim Austieg IMMER in Onmacht fallen, also dass es wegen der Beschleunigung gar nicht geht bei Bewustsein zu bleiben, deshalb wird der Fallschirm auch automatisch gezogen und kurze zeit später wachen dann die Piloten auf...scho heftig iwie :D
 
BTICronox schrieb:
Deine Beispiele sind aber Teil des Individualverkehrs :p Weiß aber, was Du meinst und bin da bei dir. Unnötige Strecken vermeiden halt.
BTICronox schrieb:
Ich glaube, unter'm Strich wollen wir sogar großteils das Gleiche... ich will mir nur die Möglichkeit offen halten, überall hinfahren zu wollen, wo ich will. Schonmal nur mit Öffis auf ein Festival gefahren? Schockt nicht :D

Dann sind wir ja in dieser Frage beisammen. Glaubst du denn, dass es etwas bringt unnötige Fahrten zu vermeiden wenn ein vollständiges autonomes Fahren existiert? Oder wird sich die Bequemlichkeit durchsetzen? Irgendwann kann man dann im Auto während der Fahrt pennen, Lesen, Zocken oder im Metaverse abhängen. Aus "Keine Lust 6h einmal quer durch deutschland zu fahren" wird dann eben, "tja, wieso die Bahn nehmen wenn ich eh im Auto pennen kann?" In Berlin brauche ich dann nichtmal einen Stellplatz suchen, Auto fährt einfach alleine in die Garage nach Hause zurück.
 
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DickerBass schrieb:
Glaubst du denn, dass es etwas bringt unnötige Fahrten zu vermeiden wenn ein vollständiges autonomes Fahren existiert? Oder wird sich die Bequemlichkeit durchsetzen?
Ich denke, bei Level 5 werden sich neue Konzepte durchsetzen. Car2Go ist in Hamburg für Querverbindungen ja jetzt schon ein Renner. Ich stelle mir das in etwa so vor:

Es gibt bis dahin Car Sharing Angebote, wo mittels Algorithmus die günstigsten Strecken im Netz hinterlegt werden. Auf deiner App gibste dann nur noch an, welches Auto Du willst (z. B. klein, sportlich, Transporter), wo das Auto dich einsammeln soll und wo Du hin willst. Dann steigste ein, das Auto erkennt automatisch dein App-Konto im Smartphone (ähnlich wie bei E-Scootern, Keyless Go Systemen oder Bezahlung mit NFC), bucht automatisch ab, fährt dich zur Wunschlocation und nach Ende der Fahrt sucht sich das Auto dann den nächsten Kunden 600m weiter. Alleine dadurch würden unfassbar viele Strecken (und Autos!) vermieden werden.
DickerBass schrieb:
Irgendwann kann man dann im Auto während der Fahrt pennen, Lesen, Zocken oder im Metaverse abhängen. Aus "Keine Lust 6h einmal quer durch deutschland zu fahren" wird dann eben, "tja, wieso die Bahn nehmen wenn ich eh im Auto pennen kann?"
In der Hinsicht wird die Bequemlichkeit immer siegen. Die Bahn müsste generell einfach wieder attraktiver werden. So eine 300km/h Verbindung von Hamburg bis München oder Berlin bis Amsterdam, da würden viele freiwillig ihr Auto stehen lassen.
DickerBass schrieb:
In Berlin brauche ich dann nichtmal einen Stellplatz suchen, Auto fährt einfach alleine in die Garage nach Hause zurück.
Oder wie bei Car Sharing siehe oben :D

Sämtliche Vorschläge treffen natürlich nicht auf "Car Guys" zu (zu denen ich auch ganz klar gehöre), da ist es dann halt Hobby und irgendwo auch Liebe. Tatsächlich gibt es aber deutlich weniger solche Leute, als man zunächst annimmt. Viele haben das Auto halt nur dank mangelnder Alternativen.
 
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