Ich bin von der Mehrheit der Kommentare doch recht enttäuscht.
Die Sicht auf die Dinge ist immer sehr einseitig und über den Tellerrand schaut kaum einer.
Beispiel aus meiner Kindheit:
Age of Empires war gerade raus und ich durfte es spielen.
Nur leider war ich noch nicht alt bzw. reif genug um zu verstehen
was ich dort eigentlich tun muss. Dafür hat mich die KI dann immer ordentlich
vermöbelt. Nach einigen frustrierenden Runden wurde das Spiel in die Ecke geschmissen.
Einige Monate späte habe ich von Cheats gehört. das spiel wieder rausgeholt und
endlich endlich Spaß an dem Spiel gehabt. Und dabei habe ich das spiel dann
auch endlich verstanden. Später fehlte mit den cheats die Herausforderung, also
habe ich es ohne gespielt und wieder viel Spaß gehabt.
Das ist nun schon 100 Jahre her aber ich sehe keine großen Unterschied zu heute.
Nur heute ist eben alles gleich Online, es gibt kaum noch Hürden nicht gleich sofort Online loszulegen.
Manche Spiele haben auch gar keine Singleplayermodus.
Als ich immer mehr Spiele angepackt habe, habe ich Cheats nur hin und wieder rausgeholt, entweder weil
die Cheats selber lustig waren (ein Baby auf einem Dreirad in einem Mittelalterspiel ist doch zum Brüllen)
oder weil einige Passagen so schwer und frustrierend waren, dass sie einem jegliche Motivation nahmen.
Und davon gab es immer wieder welche. Vielleicht kennt einer Mayday? Da gab es eine Mission in der der
Feind von beginn an eine so große Übermacht hatte, dass wenn die KI nicht total dämlich ist, sie dich gleich überrennen.
Das gabs nicht nur in Mayday sondern in vielen anderen auch. Aber dort gab es in der konkreten Mission
im Grunde keine echte Lösung. Einige Leute würden das einen Bug nennen, andere würden darauf bestehen die
Herausforderung zu meistern.
Nur ist nunmal Manches nicht machbar und der Spieler kann kaum zwischen einem echten
Game-Play-Bug und einer schweren Passage unterscheiden.
Und ja, Cheats können sehr lustig sein. einfachmal die Gravitation in einem Rennspiel runter setzten und ausprobieren was passiert. Wer das nicht interessant und etwas lustig findet, der sollte mal sein Verhältnis zum Spielen überprüfen.
Und überhaupt, ein Spiel ist doch kein Leistungssport oder Wettkampf wie Leichtathletik,
Ein Spiel ist zum Spaß haben und Ausprobieren und dazu gehören eben auch Sachen, die
das Spiel nicht vorgesehen hat.
Klar gibt es nun die E-Sport-Liegas die sich nun selbst mit Doping und speziell noch mit Cheats rumschlagen müssen.
Aber das wird wohl kaum die Mehrheit der Spieler hier betreffen.
Aber ja, es gibt viele wettkampforientierte Spiele, die einem den Spaß verderben, wenn welche sich
unrechtmäßige Vorteile verschaffen. Aber das geht auch ganz ohne diese Vorteile.
Schon mal Online Rennen gefahren und sich mit dem Gegenverkehr durch die andere Teilnehmer auseinandergesetzt?
Das ist kein Cheaten und nervt trotzdem gewaltig.
Für den Anderen ist es aber bestimmt ein echter Spaß, sonst würde er es ja nicht tun.
Ich sehe da jetzt auch keine große psychologischen Abgründe.
Die, die einem da entgegen kommen, machen das ein paar mal und dann verlieren sie auch die
Lust daran.
Das Hauptproblem für Spieler in Wettkampfspielen ist oft einfach, dass sie nicht oder kaum wissen, ob der
Andere einfach nur viel besser ist oder doch cheatet. Und so entstehen dann auch neue cheater, weil niemand
weiß ob die anderen wirklich so gut sind oder selber cheaten. Also cheatet man eben /auch.
Und solange diese Intransparenz besteht, solange sind Wettkampfspiele für den "Normalen"-Spieler auf lange Sicht
uninteressant.
Viel gravierender finde ich da schon eher die Entwicklung dass man Spiele bewusst schwer macht um durch PayToWin
dann abzukassieren. Da gibt es Spiele wo man 60 Jahre braucht um alle Gegenstände zu erarbeiten, die man
braucht um sich die beste Waffe, die ohne echtes Geld zu bekommen ist, zu bauen. Und die 60 Jahre sind nicht einfach
aus der Luft gegriffen sondern durch Rechnungen belegt. Das nenne ich unfaires Spieldesign und solche Spiel und deren Hersteller verdienen nichts anderes als Spieler, die sich ebenso unfair verhalten.
Desweiteren wurde eine Gruppe völlig weggelassen bei dem Artikel.
Was ist denn mit den Konkurrenz-Konzernen, die ein echtes Interesse daran haben die Spieler anderer
Spiele abzuwerben und ihnen bei allen anderen Spielen den Spielspaß zu nehmen.
Habt ihr euch nicht auch schonmal gefragt wer hinter DDOS auf Spieleservern steckt?
Wieso sollen dass immer nur Scriptkiddies sein? Wie wäre es mit der Konkurrenz?
Für meine Geschmack haben viele, die das Cheaten dermaßen unmenschlich empfinden, dass sie die Cheater zu Psychopathen erklären, einfach selber viel zu lange vor dem Bildschirm gehockt.