PHuV
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Was aber dann die jeweilige Gesellschaft je nach Zeitgeist entsprechend entscheidet. Und leider ist es eine traurige Tatsache, daß es immer nur eine Momentaufnahme darstellt. Zeitgeist verändert sich stetig und hängt unmittelbar mit dem Stand der Kultur zusammen, mit Ressourcen, Wohlstand und Bildung und dem bestehenden politischen System. Da können sich Ansichten und Handlungsweisen durchaus rapide unterscheiden. Von Notzeiten und Extremsituationen mal ganz zu schweigen.SV3N schrieb:Es gibt einfach Dinge, die eine Gesellschaft nicht tolerieren kann und darf.
Autsch, damit lehnst Du Dich mit einem sehr kritischen Thema, was seit Jahren in der Psychologie und Verhaltensvorschung bis heute kontrovers diskutiert wird. Fakt ist, man kann bis heute leider immer noch nicht sagen, was genau nun einen Menschen bewegt, Fantasiegedanken in die Realität umzusetzen. Man weiß heute sehr wohl, daß "Ersatzbefriedigungen" und Ersatzhandlungen funktionieren. Nur kann bis heute keiner seriös darüber Aussagen und Voraussagen machen, ob und wie gut das funktioniert. Nimm als Beispiel den Zusammenhang über Prostitution und Anzahl der Vergewaltigungen. Die einen behaupten, es würde das verhindert, andere (ich sag jetzt nur mal Emma und Co.), sagen genau das Gegenteil, sie würden sie eher begünstigen. Und nimm die Killerspieledebatte, die von sogenannten namhaften Psychologen dämonisiert wurde, wo wir heute wissen, daß das meiste von den Argumenten eher Quatsch ist.SV3N schrieb:Als ob AI Content irgend einen kranken Menschen dazu bringen würde auf die echte Gewalt zu verzichten.
Das wäre in etwa so zielführend als hätte man versucht Charles Manson oder Ted Bundy mit Horrorfilmen von ihrer Taten abzuhalten.
Ich würde eher mal anders argumentieren. Menschen mit einer gesunden Sexualität vergreifen sich nicht an Kindern, weil sie vernünftig einsehen, daß das aus verschiedenen Motiven nicht gut ist. Sie haben auch kein Bedürfnis nach solchen Dingen. Bei ausgeglichenen Menschen funktionieren Kompensationsmechanismen für Aggressions- und Triebabbau sehr wohl gut, und bei irgendwie gestörten Persönlichkeiten eben nicht, da kann es sehr wohl als Verstärker dienen.
Nur mal eines, Charles Manson oder Ted Bundy haben gar keine Horrorfilme konsumiert. Daher kann man hier weder einen Zusammenhang herstellen geschweige denn das Argument widerlegen, so wie Du es versuchst. Wir wissen es an der Stelle einfach nicht.
Wie meinst Du das jetzt genauer?SV3N schrieb:Sollte ein Mensch so krank sein, dass er nicht therapiert werden kann, gehört er halt zum Wohle der Allgemeinheit aus der Gesellschaft entfernt.
So schwer wie es für uns auch zu ertragen ist, man muß sehr wohl in einer aufgeklärten und freiheitlich orientieren Gesellschaft darüber permanent diskutieren, wie man sowas lösen kann. Einfach nur das Thema ignorieren und die Menschen wegsperren reicht nicht aus. Da muß man, bei aller Liebe und wenn man stark emotional eingebunden ist, trotzdem immer wieder - soweit das möglich ist - vernünftig diskutieren und sich auseinandersetzen. Ja, es ist eine schmerzhafte Diskussion. Aber wir dürfen eben nicht vergessen, daß in vielen Fällen Pädophile eben früher auch Opfer von Mißbrauch waren, und sie quasi das eigene erlebte Trauma letztlich in einigen Fällen auch nur ein Nachspielen aus Erwachsenensicht darstellt. So, und wer hat hier nun die wahre Schuld (wenn es so etwas jemals geben sollte?).
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