News Breitbandausbau: Doppelausbau und staatliche Förderung als Hemmnis

Der Ausbau ist nimmt teilweise schräge Formen an.

Ich wohne in einem 1300 Seelen Dorf, bei uns in der Gemeinde (18000 Einwohner) wurde 2013 mit staatlichen Fördergeldern ausgebaut. Bei uns im Ort kann man 50 Mbit buchen (effektiv kommen 42 Mbit an) , in Nachbarorten teilweise 100 Mbit oder Vodafone Kabel.

Aktuell baut bei uns Deutsche Glasfaser FTTH aus, die Nachfragebündelung mit 40% wurde letztes Jahr im Dezember erreicht.

Ich freu mich Wahnsinnig, das ich Ende des Jahres/nächstes Jahr bis 1 GBit buchen kann, aber es gibt etliche Orte, die nicht mal 6 Mbit haben und wir zumindest 50 buchen können.

Aber ich Frage mich auch, wieso gab es 2013 überhaupt Fördergelder um 50 Mbit auszubauen, anstatt gleich Glasfaser auszubauen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Scythe1988 schrieb:
Stammtischgebrabbel wie es im Buche steht.....hört doch mal auf mit dem Unsinn. Nicht alles das man sich selber mangels geistiger Kapazitäten, Wissens, Erfahrung,.... herleiten kann, kann immer 1:1 auf das lahme und bestechliche Beamtenbild geworfen werden. Wenn man sich nur 10 Minuten mit der Materie auseinandersetzen würde, dann müsste sich die Allgemeinheit nicht mit solchen geistigen Ergüssen beschäftigen....

Vielen Dank, das mir geistige Kapazität abgesprochen wird, das übliche Politikergewäsch von Menschen die selber von ihrem tun absolut gar keine Ahnung haben, aber durch andere Menschen die noch weniger Ahnung haben in diese unsinnigen Positionen gesetzt wurden.
Jeder der 1 und 1 zusammen zählen kann weiß wie es läuft, ich habe selber Kontakte in die Lokalpolitik, was glaubst du wohl wie das da abläuft? Am besten Abends in die Sauna mit dem Bürgermeister, dann gibbet auch die passenden Goodies ... wer wirklich glaubt das die Politik alles fair regelt und das uns dieser Wahn an Bürokratisierung hilft, dem ist nicht mehr zu helfen.

Übrigens, ich lese weder die Bild, noch bin ich in irgendeinem Stammtisch, ich lehne diese Dorffolklore genau aus meinen angeführten Gründen komplett ab ... aber das macht mich anscheinend dumm.
 
Ich hätte da noch einen Alternativvorschlag für Pontius und Pilatus: Jagt die Daten doch einfach durch die Stromleitungen, dann sind 100% der Haushalte erreicht und die Politiker glücklich. :evillol:
 
Die ganzen Berichte, in denen die Telekom auftaucht, sobald die Konkurrenz ausbaut, sind ja erschreckend.
Wie wär's statt dessen damit:
-geförderter Ausbau nur von offenen Netzen
-keine Ressourcenverschwendung durch Doppelausbau - wer zuerst ausbaut, baut ein nachhaltig nutzbares und ausbaufähiges Netz auf
-Nutzung der offenen Netze durch alle Wettbewerber über Vorleistungsprodukte zu fair regulierten Preisen, um die Investition der ausbauenden Unternehmen mittelfristig abzusichern
 
Hallo, passt nicht ganz zum Thema aber hier mal meine Story.

Von Ende 2015 bis Anfang 2019 mit 5.5 Mbit im Netz rumgegurkt. Dann VDSL 100 bekommen und seit Juli VDSL 250. Davon kommen 200 Mbit an.

Es gibt hier sowohl einen örtlichen Kabelanbieter, als auch mehrere regionale Anbieter von DSL. Lust auf Ausbau hatte aber keiner! Und das nicht etwa auf einem Dorf sondern in einer Stadt mit über 50k Einwohner.

Ich bin froh das die Telekom ausgebaut hat, ohne Fördergelder.

Alternative gibt's keine.

Als der Ausbau aber nun fertig war, da flogen die Zettel von diversen Anbietern massenhaft in den Briefkasten hinein.
 
TNAPiet schrieb:
Als der Ausbau aber nun fertig war, da flogen die Zettel von diversen Anbietern massenhaft in den Briefkasten hinein.

Das waren dann aber Zettel der Reseller wie 1 & 1, nicht Zettel der regionalen oder des Kabelanbieters, richtig?
 
user2357 schrieb:
-geförderter Ausbau nur von offenen Netzen
Das ist schon längst der Fall.
Wer gefördert ausbaut muss Vorleistungsprodukte anbieten.
user2357 schrieb:
-keine Ressourcenverschwendung durch Doppelausbau - wer zuerst ausbaut, baut ein nachhaltig nutzbares und ausbaufähiges Netz auf
Das steht im Konflikt zum politisch gewollten Infrastrukturwettbewerb.
Dann müsste man sich dazu entscheiden, das man diesen nicht mehr will.
user2357 schrieb:
-Nutzung der offenen Netze durch alle Wettbewerber über Vorleistungsprodukte zu fair regulierten Preisen
Das ist mehr oder weniger schon längst der Fall.
Beim geförderten Ausbau wird ein Vorleistungsprodukt "zu marktüblichen Preisen" vorausgesetzt. Also mehr oder weniger "weich" reguliert. Im Zweifelsfall entscheidet die BNetzA, ob die Preise fair sind.

d0senwurst schrieb:
Aber ich Frage mich auch, wieso gab es 2013 überhaupt Fördergelder um 50 Mbit auszubauen, anstatt gleich Glasfaser auszubauen?
Weil technologieneutral gefördert wurde.
Es wurde gefördert um mindestens 30 Mbit/s zu erreichen, die Technologie dahinter ist egal.
In Gebieten wo diese 30 Mbit/s per FTTC nicht erreicht werden konnten, hat die Telekom dann übrigens auch direkt FTTH ausgebaut.
Ist heute nicht anders, nur das jetzt 1 Gbit/s gefördert werden. Die dazu fähigen Technologien kannst du an einer Hand abzählen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: user2357
brainDotExe schrieb:
Weil technologieneutral gefördert wurde.
Es wurde gefördert um mindestens 30 Mbit/s zu erreichen, die Technologie dahinter ist egal.
In Gebieten wo diese 30 Mbit/s per FTTC nicht erreicht werden konnten, hat die Telekom dann übrigens auch direkt FTTH ausgebaut.
Ist heute nicht anders, nur das jetzt 1 Gbit/s gefördert werden. Die dazu fähigen Technologien kannst du an einer Hand abzählen.

Ok, danke für die Auskunft, wusste ich nicht. Das macht für das damals ausbauende Unternehmen natürlich Sinn...
 
muzafferamg58 schrieb:
Ich habe bei mir eine 400er Leitung von Unitymedia und zahle 25€ mtl. Ich wünsche mir schon eine 1Gbit Leitung, aber nichts in Planung. Hoffe, dass da langsam mal was kommt
Mein Mitleid ist dir sicher
 
brainDotExe schrieb:
Das ist schon längst der Fall.
Wer gefördert ausbaut muss Vorleistungsprodukte anbieten.

Das steht im Konflikt zum politisch gewollten Infrastrukturwettbewerb.
Dann müsste man sich dazu entscheiden, das man diesen nicht mehr will.

Das ist mehr oder weniger schon längst der Fall.
Beim geförderten Ausbau wird ein Vorleistungsprodukte "zu marktüblichen Preisen" vorausgesetzt. Also mehr oder weniger "weich" reguliert. Im Zweifelsfall entscheidet die BNetzA, ob die Preise fair sind.

Ah danke für die Klarstellungen. Ich dachte schon, ich male hier Luftschlösser.

Welcher Sinn steckt hinter dem Infrastruktur-Wettbewerb? Bzw. welches Ziel soll damit verfolgt werden?
Der Aufwand, der bei der "Mehrfacherschließung" von Ballungsgebieten nutzlos verpufft, weil am Ende vom Kunden nur eine der verfügbaren Leitungen genutzt wird - dieser Aufwand ist doch besser in den Ausbau der Breite investiert, wenn das Ziel ist, möglichst viele Leute mit mindestens Bandbreite X zu versorgen.
 
user2357 schrieb:
dieser Aufwand ist doch besser in den Ausbau der Breite investiert, wenn das Ziel ist, möglichst viele Leute mit mindestens Bandbreite X zu versorgen.

Das ist das Interesse der Bürger und des Staates, nicht aber das der Konzerne. Ihr Interesse ist es, mit minimalen Aufwendungen die maximale Anzahl an Kunden zu generieren.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Hayda Ministral
user2357 schrieb:
Welcher Sinn steckt hinter dem Infrastruktur-Wettbewerb? Bzw. welches Ziel soll damit verfolgt werden?
Der Wunsch nach Infrastrukturwettbewerb stammt noch aus der Zeit der Privatisierung des Telefonnetzes.
Es wurde angenommen, dass durch Wettbewerber Konkurrenzdruck entsteht.
Nur hat sich kaum ein ernstzunehmender Wettbewerber zur Telekom etabliert. Die regionalen FTTH und FTTC Anbieter sind das, was man sich im großen Stil erhofft hat.

Volkswirtschaftlich ist das natürlich kompletter Unsinn. Das wurde aber eher betriebswirtschaftlich betrachtet.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: user2357
DeusoftheWired schrieb:
Das waren dann aber Zettel der Reseller wie 1 & 1, nicht Zettel der regionalen oder des Kabelanbieters, richtig?
Nö, gibt kein Kabel in unserer Straße. Der regionale Kabelanbieter hat quasi nur den Stadtkern und Wohnblöcke erschlossen sowie Behörden, Krankenhäuser.

Von 1&1 war keiner dabei. Vodafone kam nach 2 Monaten. Des andere waren andere von denen ich vorher nichts gehört hatte. Teilweise wurde sogar dann via Funk angeboten. Ich werf die Werbung gleich in die Papiertonne immer. Waren aber Flyer.

Ich hätte ja auch Vodafone ins Auge gefasst, aber deren LTE mit Band 20 ist der Empfang bei -112dBm, bei Telekom dagegen -87 bei Band 3.
 
d0senwurst schrieb:
Aber ich Frage mich auch, wieso gab es 2013 überhaupt Fördergelder um 50 Mbit auszubauen, anstatt gleich Glasfaser auszubauen?

Weil es das mehr Geld gekostet hätte ohne dass es auf absehbare Zeit notwendig war. Mein Geld unter anderem. Wogegen ich protestiert hätte. Weil ich zwar einsehe das 0.x Mbit mittlerweile nicht mehr ausreichend sind, aber nicht dass ich Dir Deine ganz persönlichen Wunschträume von Internet in Mopsgeschwindigkeit bezahlen soll. Mit 50 Mbit läßt sich leben. Wer mehr will soll gefälligst selbst dafür zahlen. Im übrigen will ich ein Pony.
Ergänzung ()

Freejack35 schrieb:
Vielen Dank, das mir geistige Kapazität abgesprochen wird, [...] Jeder der 1 und 1 zusammen zählen kann weiß wie es läuft

Du gibst aber auch wirklich alles um Dich als kompetenten Ansprechpartner mit hoher geistiger Kapazität zu präsentieren.
 
Hayda Ministral schrieb:
Weil es das mehr Geld gekostet hätte ohne dass es auf absehbare Zeit notwendig war. Mein Geld unter anderem. Wogegen ich protestiert hätte. Weil ich zwar einsehe das 0.x Mbit mittlerweile nicht mehr ausreichend sind, aber nicht dass ich Dir Deine ganz persönlichen Wunschträume von Internet in Mopsgeschwindigkeit bezahlen soll. Mit 50 Mbit läßt sich leben. Wer mehr will soll gefälligst selbst dafür zahlen. Im übrigen will ich ein Pony.
Ergänzung ()



Du gibst aber auch wirklich alles um Dich als kompetenten Ansprechpartner mit hoher geistiger Kapazität zu präsentieren.

Ich danke Sie ...
 
user2357 schrieb:
Die ganzen Berichte, in denen die Telekom auftaucht, sobald die Konkurrenz ausbaut, sind ja erschreckend.

Genau. Und weil sie so erschreckend sind werden sie gelesen. Sie treiben also die Auflage oder die Klickzahlen, im besten Fall beides, in die Höhe.

Schaut man dann aber etwas genauer hin, dann wird oft mit großem Tamtam über...gar nichts...berichtet. Und natürlich tun die Mitbewerber das gleiche ohne dass das jemand für Berichtenswert hält.

Wie wär's statt dessen damit:
-geförderter Ausbau nur von offenen Netzen

BitstreamAccess ist meines Wissens bei jedem geförderten Ausbau Grundbedingung. Was fehlt Dir?
[Edit: zu spät gelesen, hat sich wohl erledigt]

-keine Ressourcenverschwendung durch Doppelausbau - wer zuerst ausbaut, baut ein nachhaltig nutzbares und ausbaufähiges Netz auf

Du willst also dem Bürger die Wahlfreiheit zwischen Netzen verschiedener Leistungs-, Qualitäts- und Preisklassen verwehren? Und warum noch gleich sollte fehlender Wettbewerb gut sein?

Nutzung der offenen Netze durch alle Wettbewerber über Vorleistungsprodukte zu fair regulierten Preisen, um die Investition der ausbauenden Unternehmen mittelfristig abzusichern

Das hattest Du schonmal. Du kannst es aber gerne noch fünfmal umformulieren, ich bin in jedem Fall dafür.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Mega-Bryte
Ja, das mit den offenen Netzen bei Förderung war mir tatsächlich nicht bekannt.

Hayda Ministral schrieb:
Du willst also dem Bürger die Wahlfreiheit zwischen Netzen verschiedener Leistungs-, Qualitäts- und Preisklassen verwehren? Und warum noch gleich sollte fehlender Wettbewerb gut sein?

Ich finde den Wettbewerb auf der Ebene der letzten Meile unsinnig. Genauso unsinnig, dass nationales Roaming beim Mobilfunk nicht Pflicht ist und dadurch in Summe nutzlose Überkapazitäten installiert werden, nur um gute Netzabdeckung zu erreichen.
Abseits der letzten Meile / Zugangstechnologie haben die Anbieter noch ausreichend Möglichkeiten, Angebote für potentielle Kunden zu gestalten und sich ggf. voneinander zu differenzieren ... reiner Internetanschluss oder + Telefon oder + Fernsehen oder + Cloudspace, etc.
 
Andy schrieb:
Mit Blick auf einen flächendeckenden Ausbau aber problematisch, weil auf diese Weise Ressourcen verbraucht werden, die an anderer Stelle fehlen ...

Was heißt hier "fehlen" und seit wann ist eine Auswahl etwas schlechtes? Wieso sollte ich nur einen Anbieter haben dürfen, der mir seine Preise und Angebote diktieren kann, wie er will? Selbstredend ist doch hier wie auch sonst der Wettbewerb notwendig, damit wir voran kommen.

Wenn es nur die Telekom gäbe mit ihren Supervectoring-Geschichten dann würden alle das nehmen müssen oder man hat die Wahl und kann sich FTTH auswählen und so am Ende ein passenderes Angebot buchen und dem unpassenden Anbieter bis zu dessen Nachziehen eine klare Absage erteilen.

Monopolisten sind doch ohnehin nicht gewünscht oder hat das Kartellamt seine Bemühungen in Deutschland eingestellt?
 
Corros1on schrieb:
Unser Bürokratiemonster wie es leibt und lebt.

Gibt es überhaupt noch irgendetwas wo wir (der Staat) nicht versagen auf ganzer Linie, außer dem Versagen?

Es gibt eine Verwaltungsgliederung die funktioniert. Leider baut man dort zum einen Personal ab, zum anderen ist diese nicht auf der Grundlage von privaten, in Konkurrenz stehenden Netzbetreibern entwickelt worden. Die Wasser, Gas-, Strom- Wärme- und Kanalnetzbetreiber haben die Probleme der "Daten"Firmen nicht.
Die haben allerdings auch individuelle Konzessionsverträge mit jeder Kommune. Um die Zwangsprivatisierung der Telekom durch zu kriegen hat man das dagegen mit einem Bundesgesetz gelöst.

Es versagt nur ein sehr kleiner Teil des Staates, eben die Bundesregierung.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Steffenkrue
Hovac schrieb:
Es versagt nur ein sehr kleiner Teil des Staates, eben die Bundesregierung.
Naja, ich würde ja all zu gerne glauben, dass es nur an der Bundesregierung liegen sollte und nicht auch an den Landesregierungen, Kommunen und Gemeinden!

Außerdem ist es ein offenes Geheimnis, dass die Behörden nicht wirklich ein Paradebeispiel für gute zusammenarbeiten Behördenübergreifend bekannt sind.

Alles zusammen bläht die Bürokratie in unseren Land eben auf und ist dafür verantwortlich unseren desolaten Zustand in einigen Bereichen.

Es mag zwar sein, dass der Fische immer vom Kopf her anfängt zu stinken aber Niemand scheint daran zu denken, dass die Innereinen/Organe auch sehr schnell anfangen zu verwesen/stinken.

Kurz es versagt nicht nur ein "sehr kleiner" Teil des Staates, sondern schon ein paar Teile mehr.

Natürlich sehe ich die Bundesregierung und Bundesministerien/-Behörden als Erstes in der Pflicht Ordnung zu schaffen bzw. eine klare Richtung und Struktur vorzugeben.
Das Problem was ich sehe, dass ich in absehbarer Zeit keine Regierung, Minister oder Behördenleiter auch nur ansatzweise den Eindruck macht etwas gegen die desolaten Zustände gewillt ist zu unternehmen.
Bis auf die leeren und schnell im Sande verlaufenden Lippenbekenntnisse nach irgendeinem Bericht/Studien oder Ereignissen sehe ich nicht wirkliches Handeln, es wird höchsten mal irgendwelche Minister ins EU-Parlament befördert wegen ominösen Verträgen mit Beraterfirmen oder der Leiter vom Verfassungsschutz vorzeitig seines Posten enthoben, weil er eine andere und eigene Meinung hat über bestimmte Themen/Parteien als von der Chefin nein Partei gefordert äh erwünscht ist!
 
Zurück
Oben